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Das Vorwort & Glosse aus dem Beepworld Newsletter

aus dem seit 10 Jahren erscheinenden Beepworld Newsletter



Samstag, 24. Mai 2008

NEWSLETTER #148 vom 04.05.08

Von thofi, 20:31

Lebensmittelknappheit, längst vergessen geglaubte Hungersnöte, und Preise für Benzin, Strom, Heizöl, die sich alle 2 Jahre verdoppeln: Alles hängt vom Ölpreis ab. Lebensmittel müssen transportiert werden, Herstellung von Düngemittel kosten Energie, Strom muss in Kraftwerken mit Kohle, Gas oder Öl erzeugt werden. Bei einem aktuellen Rekordpreis von 120 USD pro Fass Öl überlegt man sich jeden Griff zum Schalter oder Schlüssel zweimal. Wenn man bei diesen Preisen die Stromkosten allein von Google bedenkt, die einen Serverpark mit der Fläche von 2 Fußballfelder betreiben, wird verständlich, dass sich die CeBit 2008 das Thema Energiesparen auf die Fahnen geschrieben hatte. Eher unverständlich, warum so spät.
Aber kehren wir zunächst vor der eigenen Haustür. Wie gehen wir mit den Energiefressern um, wir, die Endverbraucher? Ein Notebook verbraucht 15-30 Watt, wenn es nur steht und auf eine Eingabe wartet. Eine laufende DVD benötigt 20-30 Watt. Die wahren Stromfresser aber sind Mainboards, Prozessoren und moderne Grafikkarten, die 75 % des Gesamtstromverbrauchs eines PCs fressen, und das können schon mal über 300 Watt pro Stunde sein. Wenn der PC täglich acht Stunden läuft, summiert sich das bei rund 30 Cent pro Kilowattstunde in einem Jahr auf über 260 Euro Stromkosten. Und das sind immerhin rund ein Viertel der 1000 Euro, die die Deutschen jährlich für Computer, Internetzugänge, Handys und ähnliches ausgeben.
Bei 575 Mio. Computer, die weltweit im Einsatz sind, sind das im Jahr rund eine halbes Terawatt, ca. 2% des weltweiten Energieverbrauchs.
Ab dem Sommer will die EnBW in Baden-Württemberg ihren Stromkunden einen intelligenten Stromzähler ins Heimnetz hängen, der eine sekundengenaue Abfrage der aktuell gezogenen Leistung, umgangssprachlich Stromverbrauch, per PC ermöglicht. Mit dem Gerät soll man nicht nur Standby-Energiefressern auf die Schliche kommen. Um aber zu wissen, dass man bares Geld spart (und die Umwelt schont), wenn man den Computer und andere Elektronik beim Verlassen des Hauses einfach abschaltet, dazu benötigt man kein weiteres Gerät im Haus, meint euer thofi.

GLOSSE:

Da sind Sie aber froh, gelle? Dass Sie sich über Karlsruhe mal so freuen würden. Sonst ärgern Sie sich doch immer nur wegen der großen Staus rund um diese Stadt auf Ihrer Urlaubsfahrt Richtung Schweiz. Aber das dort ansässige Bundesverfassungsgericht hat Ihnen mit seinem Urteil, dass das geplante NRW-Gesetz zur online-Durchsuchung als grundgesetzwidrig eingestuft hat, Freude gemacht. Verständlich, wo Sie doch so gerne Besuch haben, und so selten welchen bekommen. Endlich gute Aussicht auf Besuch von diskreten, gut ausgebildeten Fachleuten, statt anonyme virtuelle Besuche via Internetleitung.
Bei wem Sie sich für diesen Besuch bedanken dürfen? Beim Bundesinnenminister, der das Karlsruher Urteil so interpretiert, dass Beamte des Bundeskriminalamtes (BKA) in eine Wohnung einbrechen dürfen, um auf dem Computer eines Terror-Verdächtigten ein Spähprogramm zu installieren.
Solche Art Besuch wollen sie lieber doch nicht, die sind Ihnen zu unkommunikativ? Jetzt kommen Sie mir aber mal nicht mit Ihren kleinlichen Bedenken wie dem Hinweis auf Artikel 13 des Grundgesetzes, der die Unverletzlichkeit der Wohnung garantiert. Die CDU sieht doch im "heimlichen Betreten" genannten Vorgehen zur Installation des Bundestrojaners vor Ort auch keine Wohnungsdurchsuchung, was sonst ja grundgesetzwidrig wäre.

Helfen Sie dem Staat bei seiner undankbaren Aufgabe, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben, indem Sie den PC an eine gut sichtbare Stelle aufstellen, möglichst schon angeschaltet und frei von Passwortschutz, vielleicht noch eine Erfrischung daneben stellen. Dann braucht keiner Ihre Wohnung zu durchsuchen. Unser Grundgesetz bleibt unverbogen und alle sind wieder froh.

 

NEWSLETTER #147 vom 11.04.08

Von thofi, 20:30

Offener Brief an Microsoft: Lieber Bill (ich darf dich doch Bill nennen. Jemand, der im Laufe meines Computerlebens bereits so viel Geld von mir bekommen hat, gehört sozusagen zur Familie). Das neue Betriebssystem Vista ist nunmehr seit rund 1 Jahr auf dem Markt und macht tagtäglich Millionen von Nutzern, speziell Laptop-Besitzer, wütend. Es ist um Längen schlechter, langsamer, instabiler, unflexibler als sein Vorgänger Windows XP. Dass du das langsam zur Kenntnis genommen und bereits jetzt ein erstes Servicepaket 1 auf den Markt werfen musstest, sehe ich als Eingeständnis, dass du uns bisher eine Alphaversion als ausgereiftes Vollprodukt teuer verkauft hast, das jetzt per SP1 zur Betaversion verbessert wurde.
Durch Vista bin ich gesundheitlich gefährdet, denn die quälend langen Herauf- und Herabfahrzeiten verleiten zum übermäßigen Kaffeekonsum, und das mit einer Hardwarekonfiguration, die bei XP alle Geschwindigkeitsrekorde gebrochen hätte.
Auch hält sich die Wiedersehensfreude unter Vista mit dem längst vergessen geglaubten Bluescreen aus den grauen Anfängen der Windowszeiten, nach dem nichts mehr hilft außer Neubooten, in engen Grenzen.
Klar, dass dein Support den Treiberherstellern die Schuld gibt für Inkompatibilitäten und nicht Vistas verkorkstem Treibermodell, aber schon erstaunlich, dass ASUS, Nvidia, Adobe, creative labs etc. sich so schwer tun mit vernünftigen Treibern. Ganz zu schweigen davon, dass MS Vista unerklärlicherweise mit Googleprodukten besondere Probleme hat. Versuch doch selber mal, die Google Desktopsuche unter Vista laufen zu lassen, aber Googleprogramme klickst du natürlich nicht an.
Das bringt mich zu deinem unsäglichen neuen Windows Mailprogramm. Außer von den Leuten der eleganten Alternative Mozilla Thunderbird werden dir dafür sicher täglich millionenfache wüste Flüche von den Nutzern in den Ohren klingen. Und immer schön aufpassen, dass dein Laptop nicht in den Standby-Modus fällt, denn dann lernst auch du das Fluchen, auf deine Programmierer.
Um abschließend versöhnlichere Töne anzuschlagen: klar kann man Vista jetzt schon einsetzen, wenn man auf seinem Laptop nur Microsoftprodukte laufen hat, keinerlei neue Programme aufspielt, die Hardware hochrüstet bis die Speicherchips aus den Lüftungsschlitzen rausquellen, und man nicht mehr als ein paar emails pro Tag bearbeiten muss, meint dein thofi

GLOSSE:  Nein, Sie nicht, und ihr Kollege natürlich auch nicht, obwohl, der hat in England sein Examen gemacht. Naja, wer weiß das schon so genau, in welcher verrauchten Kneipe. Klingt absurd, meinen Sie? Immer auf die armen Engländer, wo die doch schon genügend gestraft sind. Nein, nicht wegen Prinz Charles und der ganzen königlichen Bagage, eher wegen des Wetters und des Essens. Momentan scheint die britische Regierung davon auszugehen, dass mehr Arbeitssuchende ihre Examina in der Internetkneipe als in den altehrwürdigen Universitäten des Landes machen.
So manche Haus- und Abschlussarbeit wird dort am PC abgekupfert, Lebensläufe aufgehübscht, oder, warum denn so kleinlich, gleich komplett erfunden. Was Hilary Clinton konnte, kann der Normalo doch schon längst. Was ist heute schon ein Diplom ohne Doktor? Sekunde, dank Photoshop kein Problem. Und Sie haben sich mit ihrem juristischen Staatsexamen Jahre abgequält? Wie uncool. Mit Hilfe des Internets und PCs ist „Gaudeamus igitur“ angesagt statt „Ora et labora“
Englands Regierung will das nicht länger hinnehmen und kämpft jetzt gegen die massive Zunahme dieser Hochstapler per Internet.
Geplant ist, allen Bürgern über 14 Jahren eine individuelle Studiennummer zu verpassen. Zu dieser Nummer gehört ein fälschungssicherer Lebenslauf, der von den Behörden ins Internet gestellt wird. Darauf sind sämtliche Abschlüsse bis hin zu den Zeugnisnoten, Schulverweise usw. festgehalten. Zugriff darauf sollen neben offiziellen Stellen z.B. potentielle Arbeitgeber haben.
Wenn das mal nicht bei uns Schule macht. Ihr hart erarbeitetes Diplom? Zittern Sie bei jedem Gewitter. Ein Blitzschlag in die falschen Server und Sie dürfen von vorne anfangen, denn was an Prüfungsabschlüssen dann nicht in ihrem Internetfile vermerkt ist, existiert für die Welt da draußen nicht. Nicht „Cogito ergo sum“ heißt die neue Devise, sondern „Internet ergo sum“

 

NEWSLETTER #146 vom 22.03.08

Von thofi, 20:29

Offenbar der Beginn eines neuen Trends, was Amsterdamer Studenten da entwickelt haben: Roboter, die Emotionen zeigen können, z.B. Furcht. "Phobot" hat Angst vor großen Gegnern und bricht bei ihrem Anblick zunächst in Panik aus, indem er wild blinkt und aufgeregte kleine Kreise fährt. Später lernt er Schritt für Schritt, sich den großen Objekten anzunähern, seine Furcht zu überwinden. Phobot setzte sich mit diesen eingebauten Gefühlen gegen sieben andere Modelle in einem Wettbewerb durch. Der Roboter soll Kindern mit Angststörungen helfen, zu akzeptieren, dass Angstreaktionen natürlich sind und dass man sie in kleinen Schritten auch überwinden kann.
Ich liebe Roboter, z.B. den kleinen behäbigen, der unermüdlich meinen Teppich sauber hält, sich von seiner automatischen Ladestation frei macht und los saust, sobald irgendwo ein Krümel fallen gelassen wird. Möchte ich wirklich, dass er mir wild blinkend mitteilt, was er von der Bratensoße hält, die mir da auf den Teppich getropft ist?
Mein altmodisches Verständnis war eher, dass Kinder von anderen Menschen um sie herum lernen sollten, was natürliches menschliches Verhalten ist. Andererseits zeichnet die holländischen Studenten eine erstaunliche Weitsicht aus, was die Einschätzung der Zukunft menschlicher Emotionen betrifft: Wenn Soldaten nicht weinen, Politiker nicht sagen dürfen, dass sie keine Lösung wissen, Eltern nicht, dass sie überfordert sind, Bankmanager nicht, dass ihre Bank eigentlich pleite ist, Ärzte nicht, dass sie einen Fehler gemacht haben, von wem sollen Kinder dann ihren natürlichen Umgang mit Emotionen lernen? Ob „Phobot“ darauf die richtige Antwort sein darf, bezweifelt stark
euer thofi

GLOSSE:  Sie sind doch einer, der immer alles als erster haben möchte, was Ihnen zugegebenermaßen diesmal etwas schwerer fallen dürfte. Ja, nein, ich weiß, Sie haben schon Unmöglicheres hin bekommen, aber diesmal, schwierig, sehr schwierig, eigentlich unmöglich. Ihre Frau vielleicht, ja, die würde das erleben können, wie Sie Ihren ersten Schrei auf den Armen der Hebamme machen, Ihr erstes Dreirad, erste Freundin, erstes Moped, erste Hochzeit, erster Smoking (steht Ihnen übrigens, steht Ihnen), erstes Kind, erste Beförderung, erstes Haus, erster Leitungsposten, erster Herzinfarkt, letzter Herzinfarkt, Beerdigung und dann, als erster mit Digistein auf deutschen Friedhöfen, einem Grabstein mit einem eingelassenen wetterfesten Flachbildschirm.
Ihre Frau kann mit Ihrer Infrarotfernbedienung bei dem obligatorischen Grabbesuch (ja, Sie funktioniert auch bei Regenwetter) immer wieder die Stationen ihres Lebens abspielen.
Tja, das wäre ihr multimedialer Tod gewesen, wenn Sie, ja wenn Sie in den Niederlanden leben, pardon, sterben würden, dann da ist der Digistein schon etabliert. In Deutschland wären Sie noch einer der ersten, aber Sie müssen sich schon etwas beeilen. Er setzt sich durch und ist völlig legal auf deutschen Friedhöfen. Wer immer der erste sein will, muss schon etwas dafür opfern. Jetzt will ich Sie aber nicht weiter aufhalten, Sie haben ja noch etwas Dringendes vor.


NEWSLETTER #145 vom 02.03.08

Von thofi, 20:28

Dass ich das eines Tages sagen würde, hätte ich nie geglaubt: Ich wünsche Microsoft viel Erfolg!
Wer noch vor fünf Jahren prophezeit hätte, dass Microsoft als Retter in der Not gegen einen übermächtigen Monopolisten begrüßt werden würde, hätte eine eindeutige Handbewegung in Richtung Schläfe geerntet. Aber gegen den alles beherrschenden Suchmaschinengiganten Google wünscht sich so mancher einen ernst zunehmenden Gegenspieler. Wir auch. Für 45 Milliarden Dollar wollte Microsoft Yahoo als zweitgrößter Suchmaschinenanbieter kaufen. Die wollten aber nicht. Der Yahoogründer Jerry Yang ist seit vielen Jahren Bill Gates und Microsoft in herzlicher Abneigung zugetan.
Mehr als 20 Jahre lang war Microsoft unangefochtener Beherrscher der Büros dieser Welt, der PC-Welt. Doch die Gegenwart und erst recht die Zukunft gehört dem Internet. Dort sind die Kunden zu finden, dort wird das Geld ausgegeben und verdient. Wer verkaufen will, muss erstmal gefunden werden, und das geht vor allem über die Suchmaschine Google. Diesen Trend hat Microsoft kläglich verpasst. Weniger als 5 % ihres Umsatzes macht Microsoft gegenwärtig im Internet, und produzierte damit 745 Millionen $ Verlust. Microsoft-Programme und -betriebssysteme werden künftig kaum mehr gebraucht, wenn die User ihre Arbeit- und Freizeit im Netz verbringen und die dort meist kostenlos erhältlichen Tools nutzen. 80 Milliarden $ werden in den nächsten drei Jahren an Werbeumsätzen im Internet erwartet, doppelt so viel wie momentan. Und Google kontrolliert davon 2/3. Das will Microsoft ändern, und sind dafür erstmals in ihrer Unternehmensgeschichte bereit, Schulden zu machen.
Möge Microsoft dies gelingen, meint euer thofi, zum ersten Mal.

GLOSSE: Stand bei Ihnen auch schon vor der Tür, stimmts? Die meist nicht mehr ganz taufrische Dame, die mit amtlich festem Ton Ihren eigenen Arbeitgeber in den brutalsten Worten darstellt, schlimme Strafen androht, wenn man sich ihr widersetzt, kurz, Ihren PC in Augenschein nahm, ein mitleidiges trockenes bellendes Lachen von sich gab und Ihre Anmeldung zu sehen verlangte.
Den Besuch hatten Sie noch nicht, weil Sie Ihr Geld hier versteuern und nicht in Liechtenstein? Nein, diese Art von Besuch meine ich diesmal nicht. Die sind ja noch freundlich und sanft mit ihren Strafandrohungen für Nichtgeständige gegen die Höllenstrafen, die Ihnen die wie gesagt nicht mehr ganz taufrische Dame ankündigt, weil Sie, nun ja, weil Sie keine Anmeldung für Ihren PC vorweisen können.
Von Ihrer kleinlichen Argumentation, dass Sie mit dem PC arbeiten, allenfalls spielen, aber sicher nicht fernsehschauen, denn dazu hätten Sie ja den großen Plasma an der Wand, und ja, der ist natürlich angemeldet, davon lässt sich die resolute Dame nicht abschrecken. Immerhin muss sie auch Ihre Miete verdienen, von Ihrem Geld, von den Provisionen, die sie als freiberufliche Eintreiberin der GEZ, der Gebühreneinzugszentrale für die öffentlich-rechtlichen Sender, an Ihnen verdient.
Ach, die Dame ist bei Ihnen denn doch nicht überzeugend genug aufgetreten? Seit Anfang 2007 hat die GEZ-Gebühr für internetfähige PCs deutschlandweit nur schlappe 4 Mio. Euro eingebracht. Geben Sie es zu, eine mehr taufrische Dame mit entsprechend handfesteren Argumenten, die mit kurzen privaten Spielszenen auf das Spätnachtprogramm von ARD, ZDF und den Dritten hingewiesen hätte, hätte Sie überzeugt.

NL #144 vom 7.02.08

Von thofi, 20:26

Alle Jahre wieder kommt die CeBit mal zu uns. 5500 Aussteller zeigen, für was wir Normalsterblichen spätestens zu Weihnachten unser Taschengeld ausgeben werden.
Aus diesem Wirrwarr an Innovationen oder Pseudoinnovationen habe ich ganz egoistisch nur die mich Interessierenden herausgepickt: Als da wären der Sony BDU-X10S BluRay PC-Player für zu erwartende 100 Euro Straßenpreis. Das Konkurrenzformat HD-DVD ist spätestens seit dem Lagerwechsel von Warner Studios tot. Dann der Pioneers Kuro, ein 9 mm dünner Plasmafernseher, der tiiiiiefffschwarzes Schwarz anzeigt. Nicht zu übersehen die blitzschnelle Radeon HD 3870X2 Grafikkarte von ATI, mit zwei GPUs, die 200 Watt verbraten. Na, dann der Neural Impulse Actuator, der über Elektroden im USB Stirnband Spiele per Gehirnströme und Muskelbewegungen des Gesichts steuert ist und ab Sommer für gut 300 USD erhältlich sein soll. Eine Xbox Variante davon soll geplant sein. Für Kameras, um die Bilder direkt an den PC zu senden, eignet sich die neue Generation der SD- Speicherkarten mit eingebautem Wlan, z.B. von Eye-Fi, für 100 USD zunächst nur in den USA zu erhalten.
Angesichts dieser Fülle an spannenden neuen Geräten ist mein Problem wohl ein volkswirtschaftliches: Weder meine digitale Kamera, mein DVD Recorder noch mein LCD TV wollen kaputt gehen. Und eine voll funktionstüchtige Unterhaltungselektronik aus zu mustern, dazu bin ich einfach zu preußisch erzogen, gesteht euer thofi

 

GLOSSE:

Ja, Sie müssen doch wissen, ob er drin war oder nicht! Nun geben Sie hier mal nicht den Politiker, eiern Sie nicht so rum, sondern erklären Sie sich. Und kommen Sie mir nicht mit der Quantenphysik, dass erst durch Ihr Hinschauen festgelegt wird, ob der Ball im Tor ist oder nicht. Ja, ich weiß, Schrödingers Katze kann auch beides sein, zugleich tot und lebendig, aber Schrödinger, wenn er denn Fußballfan war, würde doch auch bei seinem Lieblingsverein Physik Physik sein lassen, ganz privatisieren und wissen wollen, ob er jubeln darf oder nicht.

Da wir schon mal beim Fußball sind, nehmen Sie statt Schrödinger einfach mal den alten Philosophen Schopenhauer. Der würde mir mit seinem deterministischen Satz „Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will“ klar machen, dass seit Beginn des Universums bereits festgelegt war, ob der Ball in diesem beobachteten Spiel drin sein würde oder nicht und ändern kann das auch Ihr Lieblingsstürmer in Bestform nicht.
Also kann es Ihnen doch nicht so schwer fallen, mir zu sagen, ob…? Aha, ja, doch, war drin der Ball, sagen Sie? Quatsch, was Sie da im Tor sehen ist doch nur festgepappter Fliegendreck auf ihrem Handydisplay und nicht der Ball. Da muss ich ihnen denn doch einen wichtigen Rat für die anstehende Europameisterschaft, zu der Handy TV rechtzeitig für alle verfügbar sein wird, geben: Der Unterschied zwischen Ball und Fliegenschiss ist, letzterer bewegt sich nur in Ausnahmefällen.
Und wenn Sie sich dann für „Ball“ entschieden haben, werden Sie fest stellen, dass er sowohl im Tor als auch daneben sein kann, gleichzeitig. Das können Sie natürlich laut Quantentheorie nur sehen, wenn Sie nicht hinsehen. Aber nach Schopenhauer ist das eh egal, denn ob Deutschland 2008 Europameister wird oder nicht ist schon lange vor Erfindung des Handy TVs und auch des Fußballspiels festgelegt, genaugenommen vor 13,7 Mrd. Jahren, eine billionste Sekunde nach dem Urknall, durch die dabei entstandenen Anfangsbedingungen des Universums.


Nl #143 vom 17.01.08

Von thofi, 20:24

Geiz ist schon längst nicht mehr Geil. Auch dem unkritischsten Käufer muss es langsam aufgefallen sein, dass der Mediamarkt bzw. SATURN (beide gehören der METRO AG) geizig nur mit günstigen Preisen ist. Dazu hätte es eigentlich nicht einer Untersuchung durch das Computermagazin CHIP bedurft, die in der neuesten Ausgabe genau das bestätigten. Jeder Käufer kann mit einem schnellen Blick ins Internet genauso feststellen, dass die Preise bei Media-Markt tatsächlich besonders sind, meist besonders teuer.
Da liegt ein PC mit Duocore Intel Prozessor schon mal 100 € über dem Preis lokaler Händler und angepriesene LCD Panels sind da schon mal technisch von vorgestern. Aber offenbar kaufen die Leute dem Media-Markt/SATURN das nach wie vor ab, denn ein Umsatz von gut 15 Milliarden in 2006 sprechen eine deutliche Sprache.
Und doch kann man auch bei Media-Markt/Saturn Geld sparen, indem man nämlich über eines der beliebten Preisvergleichsdienste den günstigsten Preis für das Gerät seiner Träume findet, ausdruckt und dem Verkäufer unter die Nase hält. Seit dem Ende der Preisbindung lassen die sich dann meist auf eine entsprechende Preisreduktion ein.
So geil kann Geiz sein, wenn man dem Media-Markt das zum Preis aus dem Internet und nicht zum Ladenpreis abkauft, meint euer thofi.

GLOSSE: Sie können das auch selber machen. Sie haben ja die Wahl. Nein, ich meine nicht die Hessen. Ich meine Sie, und Sie, halt jeden, der nach Amerika fliegt. Ach was sage ich fliegen, mailen reicht, und googeln. Sie können es den armen, geplagten Staatsangestellten schwer machen oder einfach. Ich merke schon, Sie haben kein Herz für die Leute, die hart schuften müssen in den engen Kämmerchen der Internetprovider in den USA. Sie bestehen also darauf, dass die sich selbst Duplikate Ihrer gesamten Internetaktivitäten anfertigen müssen. Naja, da haben Sie eigentlich ja auch recht, schafft Arbeitsplätze, bei der NSA, der nationalen Sicherheitsbehörde. Da könnten ja glatt Hunderte von Spione ihren Job verlieren, wenn wir alle, denn überwacht werden alle, für die Behörde selber Kopien ihrer Internetaktivitäten machen würden, beglaubigt natürlich, sonst könnten wir ja mogeln.
Wenn Sie mir nicht glauben, dann befragen sie doch einen Ex-Mitarbeiter von AT&T, der die unzumutbaren Arbeitsbedingungen der Spione des amerikanischen Geheimdienstes zu Protokoll gab, die in den engen, extra für sie angelegten geheimen Räumen der großen amerikanischen Telefongesellschaft AT&T in San Francisco Duplikate des kompletten nationalen und internationalen Internetverkehrs anfertigen müssen. Natürlich ohne richterlichen Beschluss oder gesetzliche Grundlage, sonst wäre es ja schließlich nicht geheim.
Da stimmen Sie doch überein mit mir, dass das unzumutbar ist; ich meine die schlechten Arbeitsbedingungen für die Spione des amerikanischen Geheimdienstes. Das meint auch der US-Geheimdienstkoordinator Mike McConnell und arbeitet an einer entsprechenden Vorlage, die diese vollständige Kontrolle zum Gesetz machen soll. Dann können die Spione endlich aus ihren Löchern rauskriechen und ihre Kopien in den hellen, freundlichen Büros der Internetprovider ziehen.
McConnell ahnt aber schon, dass es da Menschen gibt, die den Schlapphüten diesen Komfort nicht gönnen und spekuliert in diesem streng geheimen Bericht, den das Magazin THE NEW YORKER in seiner aktuellen Printausgabe veröffentlicht hat, dass vor der Verabschiedung des Plans wohl etwas "Entsetzliches" passieren müsse. Andernfalls wäre die öffentliche Meinung wohl noch nicht dazu bereit.
Aber da auf die Terroristen ja meist Verlass ist, wird die Öffentlichkeit bald soweit sein. Schließlich kann man ja nicht alles selber machen.

NL #142 vom 23.12.07

Von thofi, 20:19

Manche lernen es nur auf dem harten Weg. Nichts verzeiht eine Internet community weniger, als wenn sie sich hinter das Licht geführt fühlt. Die Studentencommunity StudiVZ, vom Holtzbrinck-Verlag im Januar für geschätzte 100 Mio. Euro übernommen, hatte ihre Mitglieder kürzlich per E-Mail davon benachrichtigt, dass ihre persönlichen Angaben wie Alter, Geschlecht, Wohnort und Studienfachrichtung künftig von der Werbeindustrie z.B. für SMS- und Instant-Messenger-Werbung verwendet wird, um ihre Kampagnen zielgruppenspezifisch durchführen zu können. Wer sich damit bis zum 9. Januar nicht einverstanden erkläre, fliege raus.
Da hat StudiVZ wohl sein Vorbild aus den USA, Facebook, zu blind imitiert, denn die bekamen die Macht der Nutzer bei einem ähnlichen Versuch schon früher zu spüren und mussten zurückrudern.
Jetzt also auch StudiVZ. Auf den massiven Protest in Foren und kritischer Berichterstattung in allen Medien hin verlängerte der Geschäftsführer Markus Riecke die Zustimmungspflicht großzügig bis zum 31. März. Ob das die community besänftigen wird, bleibt noch abzuwarten. Selbst der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Scheer hat schwere Kritik an den kurzfristigen AGB-Änderungen der Studenten-Community StudiVZ geübt.
Dabei sind Internetnutzer sonst gar nicht so pingelig mit der Preisgabe ihrer Daten. In einer aktuellen Studie der Internet World gaben knapp 90% an, keine Probleme zu haben, ihre persönlichen Daten speichern zu lassen.
Das habe ich persönlich auch nicht. Im öffentlichen Telefonbuch stehen ja auch mindestens meine volle Adresse und Telefonnummer. Aber ich muss mir sicher sein können, dass die Daten nur für den von mir freigegebenen Zweck verwendet werden. Darauf verlassen sich z.B. unsere Beepworld-Mitglieder seit über 9 Jahren, und das dürfen sie auch, meint euer thofi.

Glosse: Psst, nicht, dass Sie mir hier verraten, was Sie Ihrem Schatz zu Weihnachten schenken wollen, darum würde ich Sie doch nie bitten. Ihr Schatz mag ja gelegentlich mal bei Ihnen nachbohren, was es denn sein könnte, ob dafür vielleicht eine größere Garage oder nur ein größerer Kleiderschrank nötig wird, aber die Spannung wollen Sie nicht zerstören. Der fragende, suchende, unruhige Blick in alle Ecken der Wohnung Ihres Schatzes ist Ihnen Lohn genug, um das Geheimnis nicht vorzeitig zu lüften. Aber dann plötzlich dieser Ausdruck im geliebten Schatzi-Gesicht, steile Falten auf der Stirn, eng zusammengekniffene Lippen, aus denen kein Ton entweicht.
Ja, Sie haben vielleicht nichts verraten, aber Ihr Facebook schon. Schuld ist dessen neues Online-Werbesystem namens Beacon: Durch den Einsatz eines Plugins auf den Websites von Werbepartnern wird das Freunde-Netzwerk von Facebook-Nutzern automatisch über deren Aktivitäten informiert, wem Sie geschrieben haben und was sie über die Partnerhändler bestellt haben. Und Ihr Schatz ist nun mal in ihrem Freundesnetzwerk an oberster Stelle. Ihre Bestellung einschließlich weihnachtlicher Geschenkverpackung mit Angabe des Sondersuperschnäppchenpreises ist entsprechend von jedem Ihrer Buddys zu lesen.
Dabei ist doch Ihre Idee mit den weißen Sportsocken wirklich praktisch. Genau so was hat Ihr Schatz doch seit dem Malheur mit dem falschen Waschprogramm gebraucht. Nur schade, dass Ihr Schatz das Geschenk jetzt kennt. Das tut Ihrem Schatz sicher leid, dass die tolle Überraschung für Heilig Abend verpufft ist. Sie würden sicher auch ein solches säuerliches Gesicht machen, wenn Sie Ihr Geschenk jetzt schon wüssten.
Na, dann wünsche ich Ihnen ein fröhliches Weihnachtsfest mit Ihrem Schatz.

NEWSLETTER #141 vom 22.11.07

Von thofi, 20:18
 Wann das Internet seine Unschuld verlor, weiß man genau: Es war der September 1993, als der damalige Internetmarktführer AOL allen seinen Kunden den Zugang zum Usenet ermöglichte. Damit mischten sich die bis dahin das Netz domierenden alten Hasen mit ihrem eher akademischen Hintergrund mit den unerfahrenen, ungehobelten, ungebildeten und konsumsüchtigen Internetnutzern. Das Grölen auf den Strassen schwappte auf das Internet über. So in etwa lautet die Begründung von Gabriel Ortiz and Paul Starr, warum sie der Dummheit im Internet durch ein Filterprogramm den Kampf angesagt haben, dem StupidFilter. Seit jenem September litten sie unter der "Tyrannei der Idiotie": „Wir haben viel zu lange schon schweigend unter der Dummheit im Netz gelitten. Zu Beginn war das Internet ein Ort, wo man intelligent mit ähnlich gebildeten Menschen kommunizieren konnte“, so der O-Ton der beiden Ritter, die gegen Windmühlen kämpfen wollen. Die Beispiele, die sie verwenden, kennen wir auch zu Genüge aus unserem Forum „LOLOLOLOLOLOLOLOLOLOLOL!! Awsome!” oder diese unsäglichen phonetischen Schreibweisen „wot r u tLKIN BOUT UMMMM THAT WAZ DA BOMB „ und „GREEZ“. Der Informationswert einer solchen optischen Internetverschmutzung tendiert gegen null, von unten gesehen wohlgemerkt.

Der StupidFilter wird aus einer Datenbank mit den dümmsten Sprüchen bestehen, der diese beim Auffinden in Internettexten sofort ersatzlos rauslöscht. Leider kann ein solcher Filter nur die dumme Form und nicht den dummen Inhalt erkennen. Aber da Form und Inhalt miteinander korrelieren, lässt sich über die Form auch ein Gutteil der dämlichen Inhalte erkennen. Ein Programm, das letzteres könnte, würde unsere Internetwelt zu einer Augenweide werden lassen. Wahlpropaganda mit großen weißen Flecken, Streitgespräche mit gähnenden leeren Stellen, Blogs, die aussähen wie mit Fleckentyphus infiziert, und Forenbeiträge, deren Zitate in die unendliche Leere des Weltraums verweisen.

Übrigens, sollten Sie in diesem Vorwort größere Lücken entdecken, so sind diese nicht gewollt, sondern einem Probelauf des StupidFilters zu verdanken, warnt euer thofi.

GLOSSE:  

Tja, Pech gehabt. Da haben Sie sich jahrelang Geld vom Munde abgespart, Prospekte gewälzt, jedes Automagazin gelesen, und sich endlich ihren Audi A4 gekauft. Jetzt stehen sie vor dessen Entjungferung und wollen ihn zum ersten Mal betanken, fahren zur nächstgelegenen Tankstelle, Markentankstelle natürlich – für ihr neues Schätzchen nur das Beste-, und da heisst es: ne, Shell geht nicht, Audis dürfen nur bei Aral betankt werden.

Und ihr neuer Laptop? Mit den Redmondern können Sie nicht so und wollen lieber Freeware und Co aufspielen? Haha, is nich. Das verweigert er ihnen. Ihr Laptop darf nur mit Microsoftprodukten gefüttert werden. Naja, versuchen Sie es in 2 Jahren wieder mit WordPerfect und Konsorten, dann ist ihre Markenbindung abgelaufen und Sie dürfen auf ihrem Laptop rummachen mit wem Sie wollen.

Nach so viel Stress lassen Sie sich vor ihren neuen LCD Fernseher fallen. Läuft bei RTL nicht gerade „Alarm für Cobra“? Nichts läuft, denn ihr TV ist nur für die ProSieben Senderfamilie zugelassen.

Und Sie meinen, da geht die Fantasie mit thofi mal wieder durch? Sowas gibt es doch gar nicht und wird es auch nie geben?

Na, dann kaufen Sie sich doch mal das neue iPhone von Apple und versuchen damit, ihren Vodafonevertrag zu nutzen: Satz mit X, ist exklusiv nur mit einem 2-jährigen T-mobile-Vertrag zu kaufen, sonst bleibt es stumm. Da könnten doch so manche Hersteller anderer Produkte auf ähnliche exklusive Ideen kommen, siehe oben.

 

NEWSLETTER #140 vom 28.10.07

Von thofi, 19:46
 Endlich sind wir soweit, viele Jahre nach der digitalen Revolution und unzählige neue Chipgenerationen später, dass unsere schöne Hightechwelt annähernd den Bedienkomfort bietet, den wir mit den alten analogen Geräten schon längst hatten.

Wie begeistert sind wir, dass wir zum Brennen von Musik mit Nero und Co. nur noch ganz wenige Mausklicks benötigen, vorausgesetzt, der Computer ist bereits hochgebootet, die Musikdatei liegt schon auf der Festplatte und eine leere Scheibe schmort im Brenner. Mein alter Kassettenrekorder zu Schülerzeiten benötigte gerade mal einen einzigen Tastendruck auf die rote Taste „Aufnahme“, und schon ging´s ab. Genauso einfach war die Wiedergabe.

Mit Nintendos Spielekonsole Wii und seinen Beschleunigungs- und Infrarotsensoren kann ich jetzt endlich so Tennis spielen, wie ich es schon immer gemacht habe. Ich nehme das Ding in die Hand, hole weit aus und bummse wie Boris Becker.

Und dank Apples iPhone oder überzeugender noch bei Yappa, dem neuesten Handy von dem japanischen Unternehmen eMobile, komme ich endlich so an die Telefonnummern dran, wie ich es mit meinem alten Papierkalender schon immer konnte: Schön in 3D-Ordnern verstaut, mit A-C, D-F usw. beschriftet, und mit dem Finger zu öffnen.

Ich habe einen Traum: Vielleicht wird die digitale Hightechentwicklung ja eines Tages so weit fortgeschritten sein, dass ich einfach Preisschilder ablesen, in meine Geldbörse reinschauen, Bücher aufklappen und lesen, sowie schreiben mit Stift kann, ohne dazu einen komplizierten Internetbrowser konfigurieren, Barcodes, RDIFs und Geldkarte in den elektronischen Leser stecken, einen Computer starten und eine Tastatur nebst Drucker bedienen zu müssen, hofft euer thofi.

GLOSSE:  

Das ist ja mal wieder typisch. Sie gehen mit dem Auto auf Reise, gut vorbereitet, wie sich das für einen Deutschen gehört, alle Lichtschalter aus, Wasserzulauf zur Waschmaschine abgedreht, die Bazooka in Ölpapier eingepackt und unter dem Fahrzeugboden versteckt, und die neuesten Google earth- und Google map- Bilder des Reiseziels schön in Farbe ausgedruckt in einer grünen Mappe dabei. Unterwegs reisst dann noch ihr Keilriemen, den Sie an der Tankstelle auswechseln lassen müssen. Und wo endet schließlich ihre lange Reise? Statt an der amerikanischen Militärbasis, die sie in die Luft sprengen wollten, landen Sie auf einem staubigen, öden, menschenleeren Feld. Enttäuscht von sich, der Welt und der Qualität der Google Daten machen Sie sich wieder auf den Heimweg. Es gibt Tage, da klappt einfach nichts.

Seien Sie doch nicht so egoistisch und haben Sie doch bitte auch mal für Google Verständnis. Wenn die englische, amerikanische und israelische Armee Sie bitten würden, nicht gerade die schärfsten und neuesten Bilder von möglichen Angriffszielen ins Netz zu stellen, um Al Qaida Terroristen, palästinensischen Militanten und irakischen Aufständischen, wie laut Bericht der englischen Tageszeitung Guardian geschehen, keine Zielkoordinaten für Anschläge in bester Qualität frei PC zu liefern, was würden Sie denn tun? Ihr Recht auf freie Ausübung ihres Berufs am internationalen Gerichtshof in Den Haag einklagen? Na, sehen Sie!

NEWSLETTER #139 vom 14.10.07

Von thofi, 12:40
 Ob abgekupferte Diplomarbeiten oder gegoogelte Hausarbeiten, die Lateintranse aus dem Netz und die Prüfungsfragen gleich dazu, natürlich mit Antworten: Die Rolle des Lehrers im Unterricht hat sich mit den neuen Medien, seit Google und Wikipedia, drastisch verändert. Den allwissenden Lehrer gibt es nicht mehr. Jeder Schüler mit Internetanschluss weiss mehr. Und bald haben alle einen: Insgesamt haben in Deutschland mittlerweile knapp 70 Prozent der Bevölkerung zwischen 14 und 64 Jahren Netzzugang. In den Gruppen Jugendliche sowie Führungskräfte sind es gar mehr als 90 Prozent. Im Durchschnitt wendet ein Internetnutzer elf Stunden pro Woche für Aktivitäten im Web auf.

Und unsere Lehrer? Sie müssen sich wandeln und statt reine Wissensvermittler zum Begleiter der Schüler bei der Informationsbeschaffung mutieren, was bei der Fülle teils fragwürdiger Quellen im Netz immer wichtiger wird. Einfach nur Suchwort eintippen und die ersten 5 Googleergebnisse für geprüftes Wissen halten ist leichtgläubig und leichtsinnig. Eine Aufgabe der Lehrer muss es sein, diesen Glauben an die Wahrhaftigkeit des angezeigten Wortes im Internet bei den Schülern zu hinterfragen, kritischer den Inhalten gegenüber zu werden. Wer etwas über den Vietnamkrieg der Amerikaner erfahren will, durchaus Schulstoff, und nur regierungstreue US-Seiten aufruft, erfährt zwar sehr viel, aber ganz sicher nicht die Wahrheit, meint euer thofi.

GLOSSE:   Ach, seufzen Sie doch nicht so herzerweichend. Ich höre das doch.Wie, Sie machen schon fröhlicher als Sie sind? Und Sie meinen, Sie haben jeden Grund dafür, weil keiner Sie versteht, keiner interessiert sich wirklich für Sie? Sie haben keine Freunde und ihr Leben dümpelt unbemerkt von anderen vor sich hin? Das läßt sich schnell ändern! Ein Klick genügt, und Sie werden im Mittelpunkt des Interesses anderer Leute stehen. Man interessiert sich dann sehr für Sie und ihre Kontakte. Alles, was Sie geschrieben haben, ist so interessant, dass man es sogar genauer wissen will und jedes Wort kopiert, speziell solche mit Zahlen darin, vulgo Kontodaten und Passwörter genannt. Wenn das keine wahren Freunde sind, die nicht nur von Ihnen alles wissen wollen, sondern auch alles von Ihren Freunden. Ab diesem Klick ist ihr Leben öffentlich, selbst die intimsten Geheimnissse, sofern Sie auf ihrem PC schlummern, ab diesem Klick auf eine Phishing mail, die ihnen die Internet-Mafia untergejubelt hat.

Wie, darauf fallen Sie doch nicht rein, so unpersönlich wie Phishing mails formuliert sind? Das merken Sie doch sofort? Wenn Sie natürlich ein Jobangebot per mail erhalten, da klicken Sie drauf, denn Sie sehen doch sofort, dass Sie persönlich angesprochen werden und einige Details aus ihrem Lebenslauf drin stehen, die ein Phisher gar nicht wissen kann über Sie, denn die haben Sie doch nur der Jobbörse Monster.com anvertraut.

Tjaa, ein paar wenige Zugangsdaten von Personalvermittlern auf Monster.com ausgespäht, und schon hatte die Mafia Zugang zu den Daten von 1,6 Mio. Arbeitssuchenden und konnte damit ihre Phishingmails sehr individuell gestalten.

Ja, jetzt haben Sie wirklich Grund zu seufzen.

NEWSLETTER #138 vom 21.9.07

Von thofi, 12:38
 Es war ein Gebot der Klugheit: Apple/EMI machten es vor, dann folgten Universal und andere. Es wird zunehmend verzichtet auf das DRM, eine Art Kopierschutz, der das Weitergeben runtergeladener MP3 verhindern soll. Und es lohnt sich. ITunes hat nach dem Verzicht auf DRM die kostenpflichtigen downloads von Alben teilweise verdreifacht. Spiralfrog.com bietet gar völlig kostenlosen MP3 download an, legal, da werbefinanziert. Microsoft tanzt aus der Reihe: Sie bauen stattdessen ein patentgeschütztes Wasserzeichen in die vertriebenen MP3 ein, mit denen man sofort feststellen kann, von wem die Kopie illegal in Umlauf gebracht wurde.

Nicht jeder, der DRM ablehnt, ist ein böser Bube und will Songs illegal weitergeben. Das Misstrauen gegen DRM hat eher gute Gründe. Viele sind einfach davon genervt, für viel Geld Songs im Netz erworben zu haben, die dann stumm bleiben, wenn man nicht Abspielgeräte ganz bestimmter Hersteller vewendet.Laut einer neueren Umfrage von Forsa würden eine Million Deutsche online Musik kaufen, wenn sie denn generell ohne Kopierschutz wäre. Jeder neunte deutsche Internetnutzer, vorallem 14- bis 19-Jährige, kaufen Musik legal in Portalen wie dem iTunes Music Store oder Musicload mit steigender Tendenz. 75 Prozent der Musikhörer kaufen nach wie vor CDs. Aber noch immer kommt auf jeden legalen Download 14 unerlaubte. Die deutsche Musikwirtschaft versucht gegenzusteuern, indem sie, wie jetzt gerade wieder mit eDonkey geschehen, Tauschbörsenknoten per Gericht vom Netz nehmen läßt. Kompensiert werden die dramatisch sinkenden Umsätze beim CD Verkauf auf nur noch 1,7 Mrd. Euro in 2006 teilweise durch immer mehr Geld, das die Deutschen für Konzerttickets ausgeben; rekordverdächtige 2,88 Mrd. Euro werden 2007 angepeilt.

Gleichzeitig feiern Bands ungeahnte Erfolge, die sich ohne Plattenvertrag auf Youtubes präsentieren, und danach den Sprung in die kommerzielle Musikindustrie schaffen, also trotzdem nicht auf alten Zeitungen unter Brücken schlafen müssen.

Hier scheint sich der Königsweg für die Musikindustrie aber auch für uns User abzuzeichnen: das Internet nicht als Feind, sondern als Werbeplattform zu sehen, und den dadurch erlangten Bekanntheitsgrad der Künstler für live Konzerte nutzen und die Alben günstig, aber DRM-frei und dadurch vermehrt per download zu verkaufen, meint eurer thofi

GLOSSE:   Na, haben Sie wieder mal ein Glück gehabt. Freuen sich auf den Beginn der Arbeitswoche, um endlich in Ruhe all ihre Internetgeschäfte machen zu können, zu denen Sie am Wochenende wegen der vielen Freizeitaktivitäten nicht gekommen sind: die Banküberweisungen warten, die Xetra Börse hat eröffnet, Buchbestellungen harren, den MP3 download wollen sie starten, und den Simpsonfilm wollten Sie auch noch auf die Platte ziehen. Endlich im Büro, am Arbeitsplatz, surfen hier, surfen dahin, beantworten nur widerwillig störende Telefonate, und die Kollegen staunen über ihren Arbeitfeliß am Montag morgen, am Bürorechner, für die Firma! Für die Firma?

Da ist ihr Boss aber ganz anderer Meinung, der sich ihre online Zeiten mal angeschaut hat, und die Seiten, die Sie so in der Arbeitszeit angesurft haben. Aber haben Sie ein Glück, denn ihr Richter ist der Meinung, dass das nicht automatisch ein Kündigungsgrund ist, denn die private Nutzung des Internets ist in Ihrem Arbeitsvertrag nicht ausdrücklich verboten gewesen.

Übertrieben hat es dann aber ein Bauleiter, der nicht nur stundenlang während der Arbeitszeit Pornoseiten auf dem Bürorechner aufgerufen hat, sondern diese Zeiten dem Arbeitgeber auch noch als Überstunden in Rechnung gestellt hat. Das war denn doch dem Bundesarbeitsgericht zuviel Chuzpe, das in diesem Fall die Rechtmäßigkeit einer fristlosen Kündigung bestätigt hat (Az. 2 AZR 200/06). Haben Sie ein Glück gehabt, dass Sie bei den langsamen downloads ihres Bürocomputers nicht die Zeit hatten, auf ihre Lieblingserotikseiten zu surfen.

NEWSLETTER #137 vom 17.8.07

Von thofi, 12:35
 Das russischen Online-Musikportals allofmp3.com ist von russischen Gerichten vom Vorwurf der Urheberrechtsverletzung freigesprochen worden. Allofmp3 hat ganze Alben zu 2 bis 3 Euro verkauft, Gesamtumsatz bisher 30 Mio. US $, ohne dass die Künstler oder die Plattenlabels auch nur einen einzigen Cent daran verdient hätten. Die Begründung? Das Angebot verstoße nicht gegen russisches Recht. Die internationale Plattenindustrie ist sauer – zu Recht, wie wir meinen.

Jeder, der dieses Urteil mit klammheimlicher Freude begrüßt, sollte sich überlegen, was das langfristig bedeutet. Ohne Markt, d.h. ohne Käufer gibt es in einer „freien“ Marktwirtschaft bald auch kein Angebot mehr. Die Alternative wäre selber singen.

Haben also die Urheber immer das Recht, um jeden Preis unbezahlte Kopien zu verhindern? Bei der Sammelklage der amerikanischen Fernsehsender gegen Google, Streitwert rund 1 Mrd, US$, soll Google mit seinem Videoportal youtube gezwungen werden, technisch zu verhindern, was nicht wirklich zu verhindern ist: dass User Sendungen mitschneiden und auf youtube wiedergeben. Das Internet mit seinen unendlichen Möglichkeiten des Kopierens auf Knopfdruck ist nun mal in der Welt, da kann man nicht mit Urheberrechtsgesetzen der Postkutschenzeit ran gehen. Da Google die Länge der youtube-Videos ohnehin auf 10 Minuten begrenzt hat, ist es einfach nicht mehr zeitgemäß, diese gerichtlich unterbinden zu wollen. Die Kosten für den technischen und personellen Aufwand, um solche Rechtsverletzungen aufzuspüren und zu verhindern, ist größer als der erst noch nachzuweisende wirtschaftliche Schaden, der den Sendern durch solche kurzen Videoschnipsel auf youtube entsteht.

Etwas praxisgerechter ist da schon die Reform des Urheberrechts in Deutschland gelungen, die vor kurzem im Bundestag verabschiedet wurde. Privatkopien von CDs und DVDs bleiben erlaubt - wenn dafür kein Kopierschutz geknackt werden muss. Zieht allerdings ein privater User mehrere CD-Kopien für Freunde von Freunden ist er dran, auch völlig ohne gewerbliche Absicht. Er wird dann gleich behandelt wie ein Krimineller, der Massenkopien zieht um sie zu verkaufen. Damit werden ganze Schulhöfe kriminalisiert.

Den gewerblichen Raubkopierern muss zum Schutz des geistigen Eigentums, ohne den sich keine kreative künstlerische Arbeit mehr lohnt, gesetzlich der Riegel vorgeschoben werden. Die zeitgemäße Praxis von Millionen von privaten Surfern im Internet, sich dort auch mal per Knopfdruck an künstlerischen Werken anderer zum eigenen Gebrauch zu bedienen, darf dagegen nicht kriminalisiert werden, meint eurer thofi

GLOSSE: Ja da haben wir es doch wieder. Sie glauben einfach alles, nur weil es gedruckt irgendwo steht. Sie glauben an UFOs, an eine Mondlandung der Amerikaner und daran, dass der 11.Sept. von der Bush-Regierung selber inszeniert wurde.

Nein, habe ich Sie verwechselt? Verzeihung, dann war das ein anderer Leser. Ach ja, Sie waren ja derjenige, der seit langem keiner Institution mehr traut, nur noch Wikipedia. Zig Millionen Menschen, die daran mitarbeiten, können nicht irren, sagen Sie, steckt ja auch kein kommerzielles Interesse dahinter. Würden Sie es aber glauben, wenn ich Ihnen sage, dass man „anonymen“ Veränderungen bei Wikipedia auf die Spur gekommen ist, die aufdecken, warum bestimmte positive Artikel über die Scientology Sekte dort so häufig sind, warum die Tankerunfallschilderung von Exxon Valdez so sanft daher kommt, warum die Nebenwirkungen eines Medikaments von AstraZeneca so geringfügig dargestellt werden, oder warum der Konzern Dow Chemicals trotz Bhopal, Agent Orange und undichter Brustimplantate gar nicht so schlecht bei Wikipedia wegkommt? Würden Sie es mir denn glauben, wenn ich schriebe, dass ein studentisches Softwareprogramm die IP Daten zurück zu den Urhebern solcher unerklärlichen Änderungen bei Wikipedia zurückverfolgt hat, und jedesmal Mitarbeiter der betroffenen Firmen dafür ausfindig machen konnte? Das glauben Sie mir nicht? Das ist ja auch zu unglaublich, deshalb aber nicht unwahr.

NEWSLETTER #136 vom 8.07.07

Von thofi, 12:33

Deutschland ist beim Anspruch auf Datenschutz ganz vorn. Wir leisten uns sogar einen Datenschutzbeauftragten bei der Bundesregierung, dessen Aufgabe es ist, mit seinen Mannen tag- und nacht darüber zu wachen, dass die auch grundgesetzlich geschützte Privatsphäre des Bundesbürgers vor den begehrlichen Augen so mancher Behörde gewahrt bleibt. Allerdings klafft in unserem Land der Anspruch und die Wirklichkeit meilenweit auseinander. Nicht nur dass seit mehreren Jahren bereits geübte, gesetzlich auf sehr wackligen Füßen stehendes Ausspionieren privater PCs per Internet, sondern jetzt auch der neueste Vorstoß des Bundesjustizministerium, eine 6-monatige Vorratsspeicherung aller Kommunikationsdaten aller Bürger auch ohne Anfangsverdacht gesetzlich durchzudrücken, ist unserem Datenschutzbeauftragten keinen größeren Protest wert. Dazu gehört auch ein Passus, wonach auch Anbieter von E-Mail-Konten künftig Kundendaten erheben und so Nutzer eindeutig identifizieren sollen. Natürlich betrifft das dann nur die Dummen, die sich bei einem europäischen Provider ein email Konto anlegen. Außereuropäische Provider würden dieser Pflicht dann natürlich nicht unterliegen.

Dazu musste erst der Konzerndatenschutzbeauftragte von Google, der Jurist Peter Fleischer, empört an die Öffentlichkeit treten, um diese Pläne in den Fokus unserer Medien zu rücken, die bisher auffällig schweigsam zu diesem Thema waren. Fischer sieht Deutschland ohnehin beim Schutz der Privatsphäre am hinteren Ende, so in einem Interview mit der New York Times.

Dass die enormen Kosten für das Sammeln und Speichern der Daten über jede Nutzung von Telefon, Handy, E-Mail und Internet auf 6-Monate-Vorrat von den Providern getragen werden sollen, letztlich also von deren Kunden, ist eine zusätzliche Zumutung. Wir Bürger sollen damit die Kosten für die Verletzung unserer Privatsphäre auch noch selber zahlen.

Erst Googles Androhung, als Protest gegen die Pläne seinen email Dienst G mail ganz einzustampfen, hat die Diskussion erstmals öffentlich richtig in Gang gesetzt und so manchem erstmals die Augen geöffnet, wie nahe George Orwell’s Szenario „1984“ bereits ist,

meint euer thofi.

GLOSSE:   Das ist Ihnen doch sicher auch schon passiert, das mit der Festplatte. Ihr Laptop verträgt nun mal weder Kaffee auf der Tastatur noch einen Sturz aus Tischhöhe. Weiss ja jedes Kind. Also machen Sie als jemand der noch in preußischem Ordnungssinn erzogen wurde sicher regelmäßig eine Sicherungskopie von dem Festplatteninhalt. Schließlich sollen Ihre unwiederbringlichen Fotos von den 21 Familenurlauben auf Mallorca der Nachwelt möglichst lange erhalten bleiben.

Sie wollen sicher gehen und nehmen dafür Bänder, denn noch hat niemand nachprüfen können, ob die CD- und DVD-ROMS wirklich 100 Jahre verläßlich die Daten halten. Braver Bürger. Und da der 22ste Familienurlaub, wo? richtig, auf Mallorca ansteht, müssen Sie ihre übervolle Festplatte durch eine größere ersetzen. Kein Problem. Sie haben ja gerade alles gesichert – auf sicheren Bändern.

Also weg mit der Alten und her mit der Neuen. Nein, entgegen anderslautenden Gerüchten ist damit nicht ihre beste aller guten Ehefrauen gemeint, sondern ihre Festplatte. Und jetzt wieder her mit den 21 Familienurlaubsdokumentationen auf Mallorca, zurück auf die neue, schöne, große Platte. Ein Knopfdruck genügt und es passiert bei Ihnen ? Nichts! Gar nichts! Bänder unlesbar. 21 Familienurlaube auf Mallorca müssen nachgeholt werden.

Sehen Sie, jetzt kennen Sie den Unterschied zwischen Amateuren und Profis. Was ihnen ihre Urlaubsfotos sind, sind dem Bundesverteidigungsministerium Auslandseinsätze der Bundeswehr z.B. im Kosovo und Afghanistan, genau genommen der gesamte Bestand an Geheimdienstinformationen. Und da ihre Mallorcaurlaube vielleicht, ich behaupte das jetzt einfach mal so, nicht ganz so brisant waren wie die der Bundeswehr im Ausland haben die ja auch für die Datensicherung eine ganze Behörde eingerichtet, das "Zentrum für Nachrichtenwesen der Bundeswehr". Deren einzige Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass diese brisanten Daten und Aufzeichungen nicht, niemals, unter keinen Umständen verloren gehen. Und das ist denen ja auch fast gelungen, naja, bis auf den gesamten Bestand an Geheimdienstinformationen aus den Jahren 1999 bis 2003. Weg, Bänder nicht mehr lesbar, und dann die nicht mehr lesbaren Kassetten entsprechend der gültigen Vorschriften zum Umgang mit Verschlusssachen am 4. Juli 2005 vernichtet. Ist ja auch richtig, denn sonst könnten böse Buben solche weggeworfenen unlesbaren Bänder ja mit ein paar einfachen Methoden wieder lesbar machen und wüssten dann, was das in Afghanistan eingesetzte deutsche "Kommando Spezialkräfte (KSK)" mit dem damaligen Häftling Murat Kurnaz in Kandahar tatsächlich gemacht hat.

Also, nehmen Sie sich ein Beispiel an den Profis. Sie wollen nicht ewig an Ihre durchzechte Nacht am Ballermann auf Fotos ihres 19. Mallorcaurlaubs erinnert werden? Ist leider beim Anlegen einer Sicherheitskopie zerstört worden. Amateurhaft? Ganz im Gegenteil!

NEWSLETTER #135 vom 12.06.07

Von thofi, 12:32
  Klicken ist schlecht für Ihre Privatsphäre. Es ist kein Geheimnis mehr, dass jede Website, die man aufruft, jeder Klick, den man im Netz gemacht hat, nachverfolgt werden kann. Das betrifft ungefährliche Klicks auf Wikipedia oder Beepworld genauso wie einen nächtlichen quick Klick auf eine Hardcore Pornoseite. Wo ein Interesse besteht, z.B. aus staatlicher Sicht, um mögliche terroristische Aktivitäten (DAS Totschlagargument, das alles erlaubt) im Vorfeld zu erkennen, auf Grund von mühevoll und aufwändig zusammengeklaubter Täterprofile, werden diesen vielen hinterlassenen Spuren im Netz schon jetzt hinterhergespürt.

Was allerdings das amerikanische Startup Spock Networks plant, geht jeden von uns an. Sie sind dabei, eine Personensuchmaschine zu entwickeln, die sämtliche gefundenen personenbezogenen Informationen zu persönlichen Akten zusammenfasst, öffentlich und für jeden sichtbar. Durch Tags indiziert werden dann sogar deren Beziehungen zu anderen Personen, also auch das persönliche Umfeld, indem sich die Person bewegt, sichtbar. Damit bekommt das Schlagwort vom gläsernen Menschen eine ganz neue, noch erschreckendere Bedeutung.

Aber wenn die Technik da ist, werden auch wir alle sie nutzen, Erschrecken hin oder her. Jeden neuen Nachbarn oder Arbeitskollegen, jeden möglichen Datingpartner, jeden potenziellen Mitarbeiter werden wir uns erstmal per Akte näher anschauen. Ein paar falsche, ggf. von Gegnern bewußt gefälschte Informationen ins Netz gestellt landen dann unweigerlich in der eigenen öffentlichen „Personenakte“.

Für wie zukunftsträchtig dieses Konzept gesehen wird, zeigt die Erstrunden-Finanzierung, die dem Startup auf Anhieb sieben Millionen Dollar von Clearstone & Opus Capital eingebracht hat.

Die Hoheit über unsere Daten, und damit über unsere öffentlich wahrgenommene Biografie (und nur die zählt), sind dann fest in der Hand von ein paar jungen Gründern, ahnt euer thofi.


GLOSSE:    Wie langweilig, oder gehören Sie etwa auch zu denen? Da haben Sie 6 Jahre lang an der Hochschule Ihre Jeans durchgesessen, um dann in 10 Minuten ihr Diplom in Empfang zu nehmen. Dafür der ganze Stress mit Prüfungen und täglichen Vorlesungen, die um 10.00 morgens anfangen, also mitten in der Nacht für Studierende. Und was haben Sie jetzt davon? Eine schlecht bezahlte Anstellung in irgendeinem Massenkonzern, der ihnen dazu noch jederzeit wieder genommen werden kann. Ihr Blick auf die Rente hilft ihnen auch nicht, denn die ist noch Jahrzehnte entfernt. Die Schulden auf ihr Haus schrumpfen zu langsam, dafür werden Ihre Kinder nicht schnell genug erwachsen, um Ihnen endlich nicht mehr auf der Tasche zu liegen. Sie gehören wahrscheinlich zu denen, die vor lauter Arbeit nicht zum Geldverdienen kommen. Das also haben Sie von ihrem Diplom! Hätten Sie doch nur abgebrochen, dann hätten Sie statt in Vorlesungen zu hängen die Zeit nutzen können, um eine eigene Firma aufzubauen und einige Milliarden anzuhäufen. „Auch schön, aber immerhin sind Sie jetzt ein Diplomierter“, werfen Sie ein? Nicht unbedingt. Kollege Bill Gates hat jetzt mit 30 Jahre Verspätung doch noch sein Diplom der Harvard-Universität verliehen bekommen, ehrenhalber, versteht sich. Er hatte dort mit 19 sein Mathematikstudium vorzeitig geschmissen, mal schnell Microsoft aufgebaut, ein Dauerabonnement auf den Posten des reichsten Menschen der Welt erworben, und tut jetzt 24 Stunden am Tag Gutes. Ist ja auch kein schlechter Lebensentwurf. Nun hat er alles, Geld und ein Diplom. What was it again that you are doing?

NEWSLETTER #134 vom 20.05.07

Von thofi, 12:30
  Der Hilferuf einer Bekannten, die die Rufbox ihres Handy nicht wieder anschalten konnte, mein ständiger Kampf gegen die richtige DHCP und IP oder IPX Einstellung meines Routers, der vergebliche Versuch, eine Rufumleitung meines Gigaset-Telefons nach Umzug aufs Handy wieder zu löschen, all das ist ärgerlich aber üblich. Wenn dann der verzweifelt suchende Blick in die Handbücher mir zwar Auskunft darüber gibt, wie weit die deutsche Sprache vergewaltigt werden kann, ich der technischen Problemlösung trotz solider akademischer Ausbildung aber keinen Schritt näher gekommen bin, ist es Zeit, den Geiz zu überwinden und die Herstellerhotline zu bemühen, kostenpflichtig natürlich. Eine lange Warteschleife erwartet mich, gefüllt mit Zahnarztwartezimmermusik, die Aufforderung, verschiedene Knöpfe zu drücken, die einen wahlweise wieder in die nächste Schleife oder ins „tütütütü“-Nirwana schickt: Alles zurück zum Anfang, gehe dabei nicht über LOS.

Aber dann endlich meldet sich eine menschliche Stimme und fragt nach Hersteller, Mitglieds-, Rechnungs- und/oder Kundennummer. Nach mühsamen Buchstabieren und wegen Hörfehler immer wieder korrigiert kommt dann Auskunft: wegen Unzuständigkeit vermittele ich zur Kollegin. Diese fragt mühsam nach den gleichen Daten, und mit etwas Glück, ist sie oder er bereits zuständig – aber bezüglich meines Problems unwissend. Natürlich wird das nicht gleich zugegeben, sondern in einem möglichst technisch klingenden Wortschwall vertuscht. Mein Hinweis, dass mir langsam das Blut kocht, und nicht nur wegen der hohen Temperaturen draußen, entgegnet meine Gesprächspartnerin „Hier bei uns in der Ukraine schneit es gerade“.

Solange unsere Technik nicht so einfach geworden ist wie das Anschalten eines TVs, sollten die Hersteller ihren Wettbewerbsvorteil in lesbaren Handbüchern und kompetenten, gut geschulten und einfach erreichbaren Servicemitarbeitern suchen, statt in teure Werbung für immer mehr Funktionen, die man immer weniger zu nutzen in der Lage ist, meint euer thofi.

GLOSSE:  Was habe ich das früher als Kind geliebt, jedes Teil aus dem großen bunten Haufen liebevoll in die Hand genommen und zu einem großen Ganzen zusammengefügt, was zusammengehörte. Ach, wie, interessant, Sie auch? Oder gehörten Sie eher zu der Sorte, die das große Ganze sorgfältig in kleine Teilchen zerkleinert und in 16.000 Säcken gestopft haben, damals, 1989, vorwiegend in Ostberlin? Nein, natürlich nicht, das will ja heute keiner mehr gewesen sein, aber Sie lieben auch das Zusammensetzen von Puzzel und Sie haben etwas freie Zeit? Dann hätte ich den richtigen Job für Sie, garantiert und fest für 800 Jahre. Solange dauert es nämlich, bis die 30 angestellten Leute alle geschredderten 600 Millionen Schnipsel von 45 Millionen Seiten geheimer Stasiunterlagen, die in den letzten Tagen der DDR noch hektisch vernichtet werden sollten, wieder lesbar zusammengesetzt worden sind, so das Fraunhofer Institut. Sie freuen sich schon auf diesen krisensicheren, langfristigen Arbeitsplatz in Nürnberg und wollen wissen, wo Sie sich da bewerben müssen? Da muss ich Sie enttäuschen. Kollege Computer wird die Arbeit der Anderen übernehmen.

Nach 10 Jahren und 323 Säcken übernimmt ein automatisiertes Scannersystem das Zusammenfügen der Puzzleseiten für die 30 Leute. 2 Jahre und 6,3 Mio. Euro später wird der Job getan sein. Für manche Opfer zu langsam, für die anderen deutlich zu schnell.

NEWSLETTER #133 vom 29.04.07

Von thofi, 12:27
  Darf alles, was technisch machbar ist, auch gemacht werden? Die Lehre aus der Erfindung der Atombombe heißt „NEIN“, weil, einmal in der Welt, eine solche Technologie nie mehr vor Missbrauch sicher ist. Leider lautet eine zweite Lehre, dass alles, was technisch machbar ist, auch gemacht wird. Nichts ist stärker als eine Erfindung, deren Zeit gekommen ist.

Ein Ausspähen der PCs von Bürgern per Bundestrojaner über das Internet ist auch eine solche Technologie. Welcher Innenminister, der täglich alarmierende Warnmeldungen seines Geheimdienstes über terroristische Bedrohungen auf den Schreibtisch bekommt, kann einem solchen mächtigen Instrument widerstehen: Endlich jedem Bürger, natürlich nur bei Anfangsverdacht, versteht sich, wir haben ja einen Rechtsstaat, unentdeckt ins Geheimste blicken können, auf die Festplatte, da, wo nicht nur der gesamte emailverkehr, sondern auch dessen Geldgeschäfte und Geschäftsgeheimnisse liegen. Apropos Terrorwarnungen: Wenn uns der Irakkrieg eins gelehrt hat, dann dass Päpste manchmal nicht irren, Geheimdienste aber sehr wohl.

Gegen die Ausspähpläne per Bundestrojaner wird sich auch keine starke Opposition bilden können, denn wie jetzt bekannt geworden ist, wurde das auf höchst zweifelhafter gesetzlicher Grundlage, ggf. sogar illegal, von der SPD/Grünen Koalition der letzten Regierung bereits seit 2005 praktiziert. Die Begründung ist zynisch: Das grundgesetzlich verankerte Recht auf Unversehrtheit der Wohnung wurde nicht angetastet, da ja nicht in die Wohnung sondern nur in den PC eingedrungen wird.
Weder SPD noch Grüne können also HALT schreien. Die PDS (Linkspartei) als nahtlos weitergeführte Nachfolgepartei der SED sicher auch nicht, denn solches Schnüffeln war geübte Stasipraxis in der DDR, auch wenn die Stasi von solch einer Hightechtechnologie nur vergeblich träumen konnte.

Bleibt die FDP, nur deren Gegenstimme ist viel zu schwach im mächtigen Konzert derer, die die Unschuldsvermutung umgedreht haben, und in jedem Bürger erst mal einen möglichen Terroristen sehen, den sie mit Gesetzeslawinen Marke "Mehr Verbote, weniger Rechte" enttarnen wollen. Erstaunlich verhalten auch die Reaktion der Medien auf diesen ungeheuren Angriff auf die Bürgerrechte.

Da bleibt als Gegenstimme nur noch die größte Opposition, und zugleich auch die stärkste, die betroffenen Bürger selber.

Die Zeiten sind beängstigend, stärker noch die Terrorbekämpfung als der Terror, meint euer thofi.

GLOSSE: Ach, gestern Abend mal wieder auf Sexseiten gestöbert? In-ter-es-sant. Und sagen Sie mal, ihr Frau heißt doch Monika, wieso schreiben Sie dann in einer mail „Meine innigst geliebte Gabi“? Woher ich das alles weiß? Tja, Sie benutzen die Powerline-Technologie, das Internet über die Steckdose, und ich auf ihrer Etage auch.


Bequeme Sache, schnell, zuverlässiger als Wlan, und kein Bohren, kein Installieren. Einfach Lan-Kabel rein in die PC-Buchse, und Adapter in die Steckdose, schon erfahren auch Sie, was Sie schon immer über ihre Nachbarin wissen wollten, aber nie zu fragen wagten.

Wie die Computerzeitschrift c´t´ in ihrer neuesten Ausgabe berichtet, sind die Signale bei vielen Powerline-Adaptern so stark, dass auch Nachbarwohnungen an ihrem Internetverkehr teilhaben können, wenn Sie nicht einen eigenen Netzwerknamen installieren. Dass das so ist, davon erfahren Sie aber kein Wort in den Handbüchern. Das sagen wir nur Ihnen jetzt hiermit, aber psst, nicht ihrer Nachbarin verraten.

NEWSLETTER #132 vom 10.04.07

Von thofi, 12:26

Keiner zweifelt mehr daran, dass Internetnutzung die 4. der notwendigen Kulturtechniken neben Rechnen, Schreiben und Lesen ist. Wer diesen Internetzugang und die Kenntnis des Umgangs damit in der Jugend nicht bekommt, hat später in Ausbildung und Beruf gravierende Nachteile hinzunehmen.

Jugendliche in Entwicklungsländern haben allein schon wegen der für sie exorbitant hohen Anschaffungskosten eines Laptops, von geregelter Stromversorgung ganz zu schweigen, keine Chance, diese Fertigkeit ausreichend zu erlernen und zu nutzen. Ergebnis: Diese Länder fallen wirtschaftlich noch weiter gegen entwickelte Länder zurück. Die Armutsfalle schnappt lautlos zu.

Dem abzuhelfen hat sich die Aktion von Nicholas Negroponte, dem früheren Chef der MIT Media Laboratory, mit seiner Aktion “One Laptop per child” http://www.laptop.org/ vorgenommen und einfache, robuste Laptops für 100 USD, aber mit Internetzugang und eingebauten Stromgenerator per Kurbel entwickeln lassen. Mit Spendengeldern vor allem auch aus der Industrie sollen diese großflächig in den 3. Welt Ländern verteilt werden.

Deutschland zählt sicher nicht zu den Empfängerländern, denn wir empfinden uns internetmäßig als Hightech-Land. Daran kann man aber zweifeln, wenn man an die ausgereifte und technisch mögliche flächendeckende Versorgung ganzer Städte mit kabellosem Internetzugang denkt.

Was in St. Gallen schon funktioniert und demnächst in Los Angeles und San Francisco umgesetzt wird, ist für deutsche Städte nicht einmal im Bewusstsein, geschweige denn auf der Tagesordnung: Jeder Einwohner kann kostenlos, wo er steht und geht, im Internet surfen.

Wäre das nicht ein Standortvorteil zur Ansiedelung von Unternehmen, die die Gewerbesteuerquellen wieder sprudeln lassen, liebe Bürgermeister, fragt euer thofi?

GLOSSE:   Wir gratulieren, nein nicht Ihnen. Nun seien Sie doch nicht so neugierig. Ich sag´s ihnen ja gleich, die Gratulation gilt einem anderen. Sie hätten auch gerne mal einen Preis? Naja, da müssten Sie sich schon mit Hackerprogrammen, Trojaner und so ´nen Zeugs auskennen, um den Preis zu kriegen. Außerdem müssten Sie schon sehr, sehr neugierig sein, pathologisch neugierig. Sie müssten schon wissen wollen, was auf rund 25 Mio. Internet-PCs in Deutschland alles auf den Festplatten schlummert. Wollen Sie das wirklich? Ziemlich unappetitlicher Gedanke.

Ach so, fast hätte ich´s vergessen: nicht den Oskar sondern die „Bremse des Jahres 2007“, jährlich von der CHIP-Redaktion für besonders hemmende Entwicklungen im IT-Bereich verliehen, hat der BKA Präsident und Innenminister Schäuble erhalten. Sie machen sich dafür stark, Online-Durchsuchungen per Spionagesoftware, vulgo Trojaner, gesetzlich möglich zu machen. Ein staatlich verordnetes Hintertürchen in der Sicherheitssoftware muss dann verhindern, dass McAfee und Co. laut anschlagen, wenn das BKA gerade betont unauffällig Ihre Festplatte durchsuchen will. Woher soll das Programm auch wissen, was ein guter und was ein schlechter Trojaner ist, wenn nicht mal wir es unterscheiden können. Und dann die Leute, die die verdächtigen Inhalte auswerten müssen. Wie man sich das vorzustellen hat, kann man sich im Kino anschauen, im kürzlich Oskar-preisgekrönten Stasi-Film „Das Leben der Anderen“.

Beepworld.de - NEWSLETTER #131 vom 25.03.07

Von thofi, 12:25

VORWORT

Eher tot als lebendig, so wurde die internationale Computermesse Cebit in Hannover in letzter Zeit beschrieben. Absagen von Zugpferden wie Nokia, Motorola und Apple würden auch die Fachbesucher vertreiben, so das Kalkül. Stattdessen gab es einen kräftigen Besucheranstieg bei der gerade zu Ende gegangenen Messe. Wenn auch die echten Highlights fehlten, spannend war sie allemal.

Hier ein paar der Produkte, die mir ganz persönlich besonders gefielen: Ein 108 Zoll (2,75 m) LCD TV von Sharp, die kleineren auch mit eingebauter 160 GB Festplatte. Ein Flachbildschirm von Sanyo, der auch im Dauerregen nicht schlapp macht. Vista in voller Schönheit und allerorten mit der neuen DirectX10 Grafikschnittstelle. Dazu die passende neue Grafikkarte von Nvidia GeForce 8x00, die Spiele zu einem realen optischen Erlebnis macht. Den Golfschläger am Bildschirm schwingen mit dem positionsempfindlichen kabellosen Wii Controller von Sonys PS3 Playstation. Mit 600 Euro zwar teuer, aber dafür mit dem BluRay Laufwerk versehen.
Case modding vom Feinsten, wenn auch der Hype vorbei zu sein scheint. Immer kleinere Laptops, die von Sony schon mit Blu-ray Brenner, die von Toshiba mit dem HD-DVD Player. Von LG ein Player, der Blu-ray und HD-DVDs abspielen kann. Alternativ die Dualformat discs von Warner für alle Player.
Computermäuse als Ring am Finger zu tragen. Mobil und schnell: ob Wimax, der neue 5-fach schnellere Wlan Standard oder UMTS fürs Surfen per Handy. Außen klein, innen groß: Transcend Mini-SSDs mit 8 GByte im 1"-Format für Consumer-Geräte, und 16 GByte USB-Sticks Speicherkapazität für das volle Vista Betriebssystem. Creative X-Fi: Musik drahtlos im ganzen Haus hören, von einer Quelle gesendet, z.B. dem iPod. Garmin stellt seinen Personal Navigation Assistant (PNA) vor, der sich speziell an Motorradfahrer richtet, Wind- und Wetterfest mit Handschuh zu bedienen, hellem Display und zusätzlicher MP3 und Tankanzeigenfunktion.
Für eine Totgesagte ganz schön lebendig, meint euer thofi.

GLOSSE

Sie, hallo Sie, wieder nicht dabei bei der diesjährigen Nobelpreisnominierung für Medizin? Wie, haben Sie auch gar nicht mit gerechnet? Hätten Sie aber. Sie sind gar kein Genie? Brauchen Sie auch nicht zu sein. Sie müssen nur klug genug sein, sich an der langen Schlange bei Sony vorbei zu mogeln, um als einer der ersten die neue Playstation zu ergattern. Das klingt für Sie gänzlich unmedizinisch?
Nein, Sie sind wirklich kein Genie, und an Fantasie mangelt es Ihnen auch. Sie können doch mit ihrer neuen Spielekonsole mit der Stanford University zusammenarbeiten. Für die können Sie Proteinfaltungen berechnen, um hinter das Geheimnis von Faltungsfehlern zu kommen, die zu Krankheiten wie Alzheimer, BSE, Corea Huntington, Parkinson und vielen Krebsarten führen können. Einen kleinen Nachteil hat das schon. 1. ist ihre Playstation damit vollständig ausgelastet, Spielen fällt also flach, außerdem wirken an diesem global verteilten Projekt Folding@Home bereits 1 Mio. Rechner mit. Sie müssten sich also ggf. den Nobelpreis mit 1 Mio. Mitentdeckern teilen, macht für jeden ca. 2,50 Euro Preisgeld. Leider liegt allein schon die Leihgebühr für den unvermeidlichen Smoking zur Preisverleihung in Stockholm bereits bei 70 Euro: ein echtes Drauflegegeschäft.
Es hatte also doch ein Gutes, dass die Spielekonsole von Sony schon ausverkauft war, als Sie in der Nacht zum 23. März lostigerten, um eine zu erstehen. Hat ihnen viel Geld erspart.


Beepworld.de - NEWSLETTER #130 vom 09.03.07

Von thofi, 12:24

VORWORT

Auf was könnten unsere Mitglieder am Leichtesten verzichten? Jugendliche zwischen 12 und 19 J. wurden in einer Studie (ZEIT 8.2.07) befragt, und die Antwort verblüfft nicht mehr: Am wenigsten verzichten wollten die Jungen auf den PC, dann auf das Internet. Mit weitem Abstand folgt dann TV, MP3-Player, Radio, Bücher, Zeitschriften. Für Mädchen sind der MP3-Player unverzichtbar, dann TV, und dann geht’s weiter in der Reihenfolge wie bei den Jungs. Die Tageszeitung an letzter Stelle hielten nur 1% der Mädchen und 2% der Jungen für unverzichtbar.
Zeitungen sind für Jugendliche also alles andere als sexy.
Parallel zu dem Altersdurchschnitt der Bevölkerung fiel in den USA die Anzahl der verkauften Exemplare renommierter Blätter in 20 Jahren um ein Drittel, in Frankreich noch stärker. In Deutschland ist die Situation noch nicht ganz so dramatisch, aber der Trend ist unübersehbar. Haben also die Leute Recht, die den Verlagen zurufen „Bleib bei der Tinte und schwinde“?
Die meisten Verlage haben die Zeichen der Zeit erkannt und bieten parallel zum Print auch eine online Ausgabe ihrer Zeitung an, die mittlerweile häufig mehr Leser findet als die Papierausgabe. Die Werbekunden haben schon längst reagiert und schichten ihre Anzeigenbudgets von den klassischen Papierausgaben zunehmend ins Internet um.
Kostenlose lokale Anzeigenblätter, die auf eine Printausgabe ganz verzichten wie www.onruhr.de, versuchen mit steigendem Erfolg, einen Teil dieses Kuchens für sich abzuzweigen, und greifen dabei aus Kostengründen zunehmend auf die Informationsbeschaffung durch ansässige Bürgern zurück, die ihnen die Nachrichten aus ihrer Region frei Haus liefern. Fest angestellte Redakteure sind da im Budget kaum mehr unter zubringen.

Gute Redakteure aber sind unverzichtbar, um für den Leser wichtige aus belanglosen Informationen rauszufiltern. Denn nicht zu wenig, sondern zu viel Information ist heute das Problem. Ob die Journalisten ihre Qualitätsarbeit gedruckt oder gesendet zum Leser transportieren, ist egal. Denn nicht das Medium sondern die Nachricht ist das entscheidende. Die Demokratie geht also nicht schon allein deshalb unter, weil die Jugendlichen alles aus Papier meiden, das größer als eine BRAVO ist, sondern erst dann, wenn aus übertriebenen Einsparungszwängen die Qualität der journalistischen Arbeit leidet. Angst muss man erst dann haben, wenn manche Verlage meinen, Redakteure vor Ort durch einen Blick ins Internet ersetzen zu können. Tageszeitungen mögen künftig für Jugendliche verzichtbar sein, nicht jedoch Journalisten, die ihnen die Welt erklären, für die sie in ein paar Jahren selber zuständig sein werden,
meint euer thofi.

GLOSSE

Entschuldigung, haben Sie mal eben 2 Milliarden Dollar für mich? Nein, 20 Euro reichen da eher nicht, auch nicht als Anzahlung. Nun fragen Sie doch mal bei ihrer Bank wegen eines Kredits in dieser Höhe nach. Das lohnt sich für Sie, bestimmt, vertrauen Sie mir. Immerhin könnte ich Sie dafür, na, sagen wir, mit 50% am Gewinn beteiligen. Aber ich bitte Sie, ihre kleinlichen Bedenken. Nun denken Sie doch mal in größeren Dimensionen, so wie z.B. der australische Medienmogul Murdoch. Der hat seinen Kaufpreis für MySpace von über 500 Mio. durch einen Deal mit Google innerhalb eines Jahres fast verdoppelt. YouTube wurde für 1,65 Mia. US Dollar an Google verkauft und StudiVZ hat für rund 55 Mio. den Besitzer gewechselt. OpenBC (Xing) ist gerade an die Börse gegangen und hat 146,95 Millionen Euro erzielt, was heißt, es wird mit dem 140fachen seines Gewinns bewertet. DaimlerChrysler müsste bei einem solchen KGV über eine Billionen wert sein. Also, think big.

All diesen Internetstars ist gemeinsam, dass sie ganz bestimmt, aber sicher doch, irgendwann mal sogar Gewinne machen, Werbemilliarden sozusagen. Glauben Sie nicht? Sie Ungläubiger, das ist doch ganz einfach. Murdoch wirbt auf YouTube für MySpace, Google wirbt auf MySpace für YouTube, und OpenBC wirbt überall. Und wenn wir jetzt mit Ihrem Geld facebook.com aufkaufen, so viel verlangen die Gründer, werben wir auf OpenBC, und die wieder bei uns.
Das erinnert Sie an ein Pyramidenspiel und Sie wollen ihre 2 Mia. Dollar lieber für sich behalten? So ein Unsinn. Pyramidenspiele sind doch illegal und dabei geht es auch höchstens nur um ein paar Hunderttausend.

Beepworld.de - NEWSLETTER #127 vom 09.01.07

Von thofi, 12:21

VORWORT

Natürlich wissen wir alle, dass die Zeit fließt und nicht springt. Trotzdem ist der Beginn eines neuen Jahres immer ein größerer Einschnitt. Wir nehmen uns fest vor, alles besser zu machen als letztes Jahr und sind gespannt, was uns in den kommenden 12 Monaten alles erwarten wird.
Vorhersagen sind schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen, heißt es. Was jeden von euch persönlich erwartet, kann euch nicht mal eine handlesende Zigeunerin sicher voraussagen, aber was uns Bürgern informationstechnologisch in diesem Jahr droht oder winkt, je nach Einstellung, da können wir mal ein paar Blicke nach vorne wagen. Unsere Freude am technologischen Fortschritt kann leicht getrübt werden durch die gleichzeitige Aussicht auf immer bessere technische Möglichkeiten der Behörden, ihre Bürger zu drangsalieren und zu überwachen. Gleichzeitig müssen dies aber auch Kriminelle fürchten, was den unbescholtenen Bürger wiederum freuen dürfte.

- Handys wie Motorola´s Razr und die 900er Serie von Samsung können auch im ausgeschalteten Zustand von Behörden zum Abhören des Besitzers genutzt werden durch den Fernwartemodus, wie wohl unlängst bei Mafiaverdächtigen in New York geschehen. Da hilft nur Akku raus, um der Wanze in der Hosentasche das Handwerk zu legen.
- Tampa/Florida ist die erste Stadt in den USA, die alle öffentlichen Plätze mit Videos überwacht und per biometrischer Gesichtserkennung einen Abgleich mit ihrer Straftäterdatenbank vornimmt. Eine Gesetzesänderung hat dies möglich gemacht. Skandinavische Länder und die Stadt London sind dabei, nachzuziehen. Und Deutschland?
- Deutschland plant eine verstärkte IT-technische Verknüpfung von Fahndungsdatenbanken und den Aufbau eines Visuminformationssystems. Außerdem soll mit dem europaweit ausgebauten Programm "Check the Web" eine "vertiefte Zusammenarbeit beim Beobachten und Analysieren von Internetauftritten terroristischer Strukturen" angestrebt werden. Diskutiert wird auch die Verwendung eines Hackerprogramms durch die Behörden, mit dem die Festplatte eines am Internet angeschlossenen PCs eines Verdächtigen ohne dessen Wissen durchsucht werden kann.
Es gibt keine Rosen ohne Dornen, resümiert Euer thofi.

GLOSSE

Na, das wollten Sie doch schon immer. Keinen teuren Detektiv mehr bezahlen müssen und trotzdem immer wissen, wo ihre Freundin sich gerade aufhält, oder soll ich eher Ex-Freundin sagen?
Und dazu bedarf es nur eines kleinen Geschenks, sozusagen als Friedensangebot an ihre Ex-Freundin, um ihr zu sagen: ich höre mit dem Stalken auf, Schluss, ich gebe auf, Ende, ich habe akzeptiert, dass du jetzt einen anderen Lover hast. Und wetten, Sie wird darauf hereinfallen, einfach, weil sie es gerne glauben will. Sie zieht ihre neuen Joggingschuhe von Nike an, die Sie ihr zugeschickt haben und freut sich, dass Sie jetzt endlich, - über einen in der Sohle eingebauten Sensor von Apple-, ihre Laufdaten kontinuierlich und drahtlos auf ihren iPod gebeamt bekommt. Dazu hört sie motivierende Powersongs durch die weißen Kopfhörer und ein digitaler individueller Lauftrainer lobt oder spornt sie an. Seit Sommer gibt es diese Sneaker auf dem amerikanischen Markt.
Was Sie davon haben? Na, Sie kaufen sich einen kleinen Empfänger von Garmin, platzieren den in der Nähe der Wohnung ihrer Ex-Liebsten, die Adresse werden Sie ja noch kennen, und können so leicht feststellen, wo diese gerade rumturnt. Schon gibt es die ersten Progrämmchen, die die registrierten Standortdaten automatisch per SMS oder E-Mail an ihren PC schicken und den momentanen Aufenthaltsort der Schuhträgerin anschließend in Google Maps visualisieren.
Das alles sei doch recht teuer, meinen Sie? Sicher nicht teurer als tagelang der Arbeit fernzubleiben, um um ihr Haus zu schleichen, oder einen Detektiven zu beauftragen.
Doch, es gibt eine billigere Lösung: Benutzen Sie die Hightech Nikes selber, und beeindrucken Sie hübsche weibliche Jogger damit. Und bald werden Sie vergessen haben, warum Sie überhaupt den Aufenthaltsort ihrer Ex-Freundin jemals aufspüren wollten...

Beepworld.de - NEWSLETTER #126 vom 24.12.06

Von thofi, 12:20

VORWORT

Was auch immer Sie, verehrte Leser, sich vor einem Jahr für 2006 gewünscht haben, es war wohl das Richtige, denn vieles davon ist gesamtdeutsch eingetroffen.

Deutschland hat zwar nicht die WM gewonnen, aber weltweit viele Freunde und wir alle einige Wochen mediterrane Lebensfreude. Unsere Lebensgrundlage, Kinder und Bildung, sind endlich, endlich auch praktisch in den Fokus der Gesellschaft gerückt. Die Wirtschaft boomt wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr: Über 300.000 neue Arbeitsplätze wurden geschaffen, die Börse stieg um fast 30% und die Menschen kaufen endlich wieder, ein Zeichen für das Vertrauen in die eigene wirtschaftliche Zukunft. Letzteres kann einen schon ein wenig wundern, wenn man bedenkt, wie wenig von den riesigen Unternehmensgewinnen bisher bei denen, die sie erwirtschaftet haben, den Mitarbeitern, angekommen ist.
Einen steigenden Anteil an dem wirtschaftlichen Höhenflug Deutschlands hat die online Wirtschaft: 23 Mia. Euro wird allein der Onlinehandel in Deutschland 2006 umgesetzt haben, nach England der zweithöchste Wert in Europa. Das sind nicht nur die klassischen Online Bestellartikel wie Medien, Kleidung, Reisen und Unterhaltungselektronik, sondern zunehmend auch Produkte wie Arzneimittel, Gebrauchtwagen, Immobilien und Versicherungen.
Kein Wunder, verbringen doch erstmals mehr Bundesbürger nach einer aktuellen Umfrage lieber Zeit am PC als vor dem TV. Und die Hälfte dieser onliner kauft auch online.
Logisch, dass Werbung diesem Trend folgt und zunehmend von TV und Printmedien ins Internet wandert. Der Erfolg von youtube, facebook und myspace ist da wohl nur ein Vorbote.
Für viele noch nicht so richtig wahrgenommen, aber die virtuelle Welt wird immer realer, aber auch umgekehrt. Die Grenze verwischt sich. So siedeln sich immer mehr reale Dienstleister und Produktanbieter wie Adidas, T-online, BILD, Kreative und Makler in der virtuellen Welt „Second Life“ an und verdienen dort mit Lindendollar harte reale Dollar. Und hunderttausende Jugendliche verbringen mehr Stunden täglich in den virtuellen Welten von Konsolen-, PC- und Internetspielen als in der realen Welt. Spätestens seit Web 2.0 mit seinen interaktiven sozialen Netzwerkfunktionen ist die onlinewelt auch keine Einbahnstraße mehr, sondern sie wird von uns allen mitgestaltet.

Die Onlinewelt verändert unsere Welt, wie wir sie kennen, und verändert uns. Das erfordert von uns allen, diese Änderungen zuzulassen und umzudenken, aber es bietet auch sehr viele Chancen, für die, die sie erkennen und ergreifen:
Wo sonst als im Internet können junge Leute Firmen aufbauen, die nach wenigen Jahren, mitunter nur Monaten im Netz, hunderte Millionen wert sind und viele Arbeitsplätze schaffen. Und es bedarf dazu nicht viel mehr als eines PCs, einer Internet flatrate und einer zündenden Idee.
Aber auch wenn es nur zu einer Nummer kleiner reicht, ob als angestellter IT Experte, oder als eBay power seller; die Chancen in dieser neuen Welt sind ungeahnt.
Es liegt an jedem einzelnen, in einem ungeliebten Job oder als Arbeitsloser mit seinem Schicksal zu hadern, oder aber etwas Neues auszuprobieren. Dazu braucht man sich nicht einmal die Haare kurz schneiden zu lassen oder zu rasieren.
Es macht einen gewaltigen Unterschied aus, ob wir uns für 2007 einen unrealistischen 6-er im Lotto oder aber realistischen Mut zu Änderungen oder gar zu einem Neuanfang wünschen.
In diesem Sinne wünsche ich allen einen guten Rutsch ins Neue Jahr, denn das verballhornte Wort „Rutsch“ kommt von dem Hebräischen Wort für „Start, Beginn“, meint Euer thofi.

GLOSSE

Weihnachten, die Zeit der Kinderträume. Versuchen Sie sich mal zu erinnern. Hat man Ihnen das als kleines Kind nicht auch immer weiß machen wollen „Das Geld liegt auf der Straße“? Aber außer mal einen Groschen haben Sie da nie etwas gefunden? Geglaubt haben Sie das später dann auch nicht mehr und haben stattdessen einen ehrlichen Beruf gelernt, gehen tagtäglich ins Büro und kommen vor lauter Arbeit gar nicht dazu, Geld zu machen?

Recht hatten Sie! Geld läge auf der Straße, so ein Unsinn. Ist doch viel zu umständlich. Da muss man sich ja noch mühsam bücken, um es aufzuheben. Es geht doch auch viel einfacher, schließlich haben Sie doch ein Bankkonto.
Wer Ihnen schon ohne Grund Geld überweisen würde, fragen Sie? Ihnen mangelt es deutlich an Fantasie. Sie heißen halt nicht Alex Tew und sind auch kein Engländer. Das merkt man doch sofort. Der hatte 2005 seine erste Million mit seiner „Million-Dollar-Homepage“ http://www.milliondollarhomepage.com verdient. Er verkaufte innerhalb von 3 Monaten 10.000 einzelne Pixel auf seiner Homepage als Werbefläche, pro Stück für 100 Dollar.
Schade, meinen Sie, da hat ihnen jemand die Idee geklaut, und noch mal würde so was nicht funktionieren? Ihnen mangelt es deutlich an Fantasie. Sie heißen halt nicht Alex Tew und sind auch kein Engländer. Das merkt man doch sofort.
Denn jetzt hat Alex seine alte Idee recycelt, verkauft das Pixel für 200 Dollar. Genial nicht? Naja, eine kleine Änderung gab es schon. Jetzt verschenkt er die zweite Million an einen der 10.000 Pixelkäufer, den er per Los ermittelt. Die Chancen stehen damit 1:10.000, um mit 200 Dollar Einsatz 1 Mio. zu gewinnen, eine -zigtausend mal bessere Chance als beim Lotto. Wenn Sie mitmachen wollen, müssen Sie sich beeilen, ein Viertel der Pixel sind schon verkauft.
Da sehen Sie es wieder, nicht einfach glauben, was man ihnen als Kind erzählt. „Geld läge auf der Straße, man brauche sich nur zu bücken“. So ein Unsinn. In Zeiten des Internet bückt man sich doch nicht mehr.

Beepworld.de - NEWSLETTER #125 vom 04.12.06

Von thofi, 12:19

VORWORT

Der Erfolg frisst seine Kinder. Ein Leben ohne Internet ist für die meisten gar nicht mehr denkbar. Informationen auf Mausklickschnelle, elektronische Nachrichten mit nahezu Lichtgeschwindigkeit, Geschäft weltweit vom heimischen Schreibtisch aus: die Vorteile liegen auf der Hand. Aber die Nachteile folgen auf dem Fuß:

- Überfüllte Postfächer, da 90% aller emails weltweit mittlerweile Spammails sind. Oft genug enthalten die Anhänge dazu noch einen Virus, Wurm oder Trojaner.

- Phishingattacken, d.h. die User werden dazu auf gefälschte, aber täuschend echt aussehende Sites von Banken, ebay, PayPal usw. gelockt, um deren Passwörter auszuspähen. Über 2000 solcher sites sind mittlerweile aktenkundig. Über die Höhe des finanziellen Schadens gibt es keine Angaben, da z.B. Banken meist kulant dem Geschädigten den Schaden erstatten, weil der Imageverlust als entschieden problematischer angesehen wird.

- Sicherheitslücken in Software so groß wie Scheunentore, über die sich mit krimineller Energie bewaffnete Leute reinschmuggeln und geheime Daten ausspähen können. Allein in den letzten Tagen sind solche als kritisch eingestuften Löcher u.a. von Novells Netware-Client, dem ActiveX-Control von Adobe Acrobat, dem Groupware-Kalender-System Kronolith, und ganz besonders folgenreich, dem sozialen Netzwerkanbieter StudiVZ bekannt geworden. StudiVZ musste in den letzten Tagen mehrere Male seine Dienste einige Stunden vom Netz nehmen, um die ärgsten Löcher zu stopfen.

Was tun dagegen? Eine technische Lösung existiert zwar, die von Microsoft entwickelte Sender ID. Aber das zuständige Gremium IETF hat bei Microsoft auf Granit gebissen, als es um die für einen Standard notwendige Offenlegung des Quellcodes ging. Schließlich bringt MS eine Patentanmeldung deutlich mehr.
Bleibt die Hoffnung auf die Politik. Seit dem 01.11.03 ist die EU-Richtlinie zum Datenschutz in Kraft. Seither ist das Versenden von unverlangten E-Mails oder SMS-Botschaften in der gesamten EU illegal.
Leider ist es mit EU Gesetzen allein nicht getan. Weltweit sind mit einem Anteil von über 40 Prozent die USA der größte Spam-Versender. China inklusive Hongkong bringt es auf einen Anteil von rund 20 Prozent. China ist aber das Land, in dem die meisten Spam-Server gehostet werden. 71 Prozent aller in Spam verwendeten Internet-Adressen führen zu einem chinesischen Server, laut einer Untersuchung. Hier ist eine EU-Grenzen überschreitende Politik gefragt.
Gegen Phishing gibt es gegenwärtig nur ein Phish Report Network, wo sich Unternehmen als "Sender" registrieren lassen können. Diese liefern die Informationen über aktuelle Phishing-Attacken.
Und gegen Sicherheitslücken in Software gibt es nur eins: Qualität und ausführliche Tests vor Schnelligkeit des Markteintritts. Und da sind wir als Käufer am Drücker: Entschleunigung statt nachbessern. Muss es wirklich immer das allerneueste Produkt sein, fragt sich Euer thofi?

GLOSSE

Saustark das Ganze, finden Sie doch auch, oder? Na, Sie zögern? Sie meinen, 1000 kleine Händler, also Konkurrenten, abzumahnen wegen unlauterem Wettbewerb und behaupteten Fehlern im Impressum ist nicht stark sondern billig, vor allem wenn man ohnehin schon monopolähnliche Größe hat? Nein, das sehen Sie ganz falsch. Das ist nicht billig, das ist auch nicht saubillig. Das kommt eher teuer, nämlich die kleinen Händler, die ordentlich zahlen müssen, Anwaltsgebühren, Abmahnung und Unterlassungserklärung. Manche erhalten fünf Abmahnungen mit einem Streitwert im fünfstelligen Bereich von mehreren verschiedenen Niederlassungen dieses Fachmarktes.
Naja, werden Sie jetzt sagen, die sind zwar bösartig, aber dafür sind deren Produkte doch wenigstens saubillig? Das sehen Sie ganz falsch, die sind nicht saubillig, eher billig. Und damit sind ganz sicher nicht die Preise gemeint.
Denn wer die mal mit großen Internetanbietern wie Amazon vergleicht, der findet leicht heraus: Saustark – die Frechheit, mit der dieser bewusste mediale Fachmarkt behauptet, saubillige Preise zu haben. Sehen Sie, sag ich doch, saustark, das Ganze.

Beepworld.de - NEWSLETTER #124 vom 22.11.06

Von thofi, 12:18

VORWORT

Für die neue Sony Playstation zelteten kürzlich Tausende von Japaner teilweise Tage vor den Geschäften, um als erste in den Besitz dieser Spielekonsole zu kommen. Bei der Auslieferung der Microsoft Xbox 360 vor ein paar Monaten wurden die ersten Geräte bei eBay für einen saftigen Aufpreis ersteigert.
Die Realitätstreue und Auflösung dieser Maschinen ist kaum mehr zu überbieten.
Und dann dies: Der durchschnittliche 10-jährige Junge (Beispiel Dortmund) verbringt nach einer neuesten Medienwirkungs-Studie (Prof. Ch. Pfeiffer) 1140 Stunden jährlich im Unterricht, aber 1430 Stunden an der heimischen Spielkonsole und vor dem Fernseher. 64% haben einen eigenen Fernseher in ihrem Zimmer, 56% eine eigene Spielkonsole, damit wesentlich häufiger als Mädchen. Bei Mädchen ist die Spielleidenschaft wesentlich geringer ausgeprägt, auch spielen sie wesentlich seltener nicht altersgemäße (ab 18) Spiele.
Mehr Jungen gehen auf die Hauptschule, bleiben sitzen, brechen die Schule ab, bekommen seltener Gymnasialempfehlungen, haben schlechtere Noten als Mädchen. Hier ist laut dieser Studie ein direkter Zusammenhang zu sehen.

In Deutsch, Sachkunde und Mathematik liegen die Leistungen bei den Viertklässlern statistisch signifikant eine halbe Note unter dem Durchschnitt, wenn der Schüler ein solches Gerät im Zimmer stehen hat. Schüler, die darüber hinaus häufig Spiele ab 18 nutzen, liegen sogar eine ganze Note darunter.
Neben der vergeudeten Zeit fragt man sich auch, in welchem Ausmaß die emotionalen Erlebnisse von Action, Gewalt und Horror andere reale Erlebnisse verdrängen? Wie gering ist die emotionale Erschütterung, ausgelöst durch das Lesen eines Buchs, einem Aha-Erlebnis bei einem Erkenntnisgewinn oder dem Lob des Lehrers wegen einer guten Schulleistung gegenüber einem erfolgreich durchgespielten brutalstmöglichen „Grand Theft Auto“, „Backyard Wrestling“ oder „Der Pate“?

Wo können Jungs noch ihre ganz normale männliche Aggressivität real einsetzen und ausprobieren? Bei welcher Gelegenheit können sie sie real beherrschen lernen, ihre Männerrolle finden und erproben? Wann erforschen die Jugendlichen noch die Außenwelt, wo können sie noch draußen auf der Straße spielen? Ist die Wirklichkeit so uninteressant geworden für die Kinder, so wenig anregend, oder so abschreckend, dass sie ihr die virtuelle Welt vorziehen? Bereitet die Gesellschaft ihre nachwachsenden Generationen auf ein zunehmend unwirtlicheres Leben in der Realität vor, dem man nur noch in der Virtualität entkommen kann?

Lieber früh Energie und Zeit in die Erziehung stecken, auch mal durch gelegentliche „NEIN“ krachende Auseinandersetzungen mit den Kindern aushalten, als später auch mit doppelten Anstrengungen die Jugendlichen nicht mehr aus ihrer Medienverwahrlosung herausholen zu können,
meint euer thofi.

GLOSSE

Sie liebäugeln doch mit dem neuen Betriebssystem MS Vista, gelle? Aha, wieder so ein passiver Friedensaktivist. So darf ich Sie doch bezeichnen, oder? Im Prinzip treten Sie aktiv für den Frieden ein, aber da ist der Job, die Kinder, der Verein, daher eher passiv. Dabei könnten Sie so leicht passiv aktiv gegen den Krieg eintreten. Was MS Vista mit Krieg oder Frieden zu tun hat?
Nun machen Sie mal die Augen zu, um die Tagesschaubilder aus dem Irak, Afghanistan, Darfur usw. usw. zu verdrängen und denken sie kreativ. Krieg findet doch längst wieder zwischen den sog. entwickelten Ländern statt. Das nennt sich allgemein Wirtschaftskrieg, psst, darf man zwischen Verbündeten aber nicht so nennen. Die meisten Botschaftsposten sind solche vorgeschobenen Kampfposten in feindlichem wirtschaftlichen Freundesland. Da wird gegenseitig spioniert, fotografiert, abgehört, was das Zeug hält, um an Blaupausen für die neueste U-Bootgeneration, Expansionspläne der multinationalen Konzerne, den pharmakologischen Durchbruch gegen Darmkrebs, den Schaltplan für den Superprozessor, neueste Verschlüsselungsalgorithmen ranzukommen. Wie mühsam, aufwändig und gefährlich und wie umständlich ist das.
Jetzt aber mit dem neuen MS Vista haben die Jungs mit Schlapphut und Laptop, die James Bonds dieser Welt, endlich ausgedient. Denn die entwickelten Länder dieser Welt geben den Amis jetzt freiwillig und proaktiv den Zugang zu ihren Computern, auf denen all diese (wirtschafts-) kriegsentscheidenden Informationen lagern. Das neue Vista verlangt einen regelmäßigen automatisierten Austausch der Lizenzdaten mit Microsoft, ein Scheunentor für neugierige Datenschnüffler.

Da schauen wir doch einfach mal in den Quellcode von MS Vista und lesen, was so alles abgefragt werden kann, wenn die Verbindung zu den Unternehmensservern schon mal aufgebaut ist. Ach so, geht nicht. Da zahlt Microsoft lieber täglich rund 2 Mio. Euro Strafe, als die Auflage der EU nach Offenlegung nachzukommen.

Sehen Sie, und da kommen wieder Sie ins Spiel. Sie können endlich aktiv kriegsentscheidend handeln, einfach, indem Sie - nichts ändern.

Beepworld.de - NEWSLETTER #123 vom 23.10.06

Von thofi, 12:17

VORWORT

Die Blase lebt und bebt. Kaum einer weiß wirklich, wie das Geschäftsmodell Web 2.0 eigentlich funktioniert, aber schon werden Milliarden für den Kauf solcher Internetfirmen mit dem ominösen Web 2.0-Anspruch ausgegeben. Letzten Monat war es MySpace, vorletzte Woche youtube. Google kaufte youtube für rund 1,3 Milliarden! Euro. Wer jetzt bei youtube an eine solide Firma denkt, mit großen Gebäuden, Fabrikationshallen und weltweiten Produktionsanlagen, irrt. Youtube ist im Februar letzten Jahres von 2 jungen amerikanischen ehemaligen PayPal-Mitarbeitern eher beiläufig gegründet worden.
Sie suchten nach einer wilden Party nach einer simplen Möglichkeit, ihre dabei gedrehten Videoclips Freunden über das Netz zugänglich zu machen und stellten fest, dass es einen solchen Dienst noch nicht gab. So schufen sie youtube, eine Seite, wo jeder kostenlos per Knopfdruck seine Videos hoch laden und andere per stream anschauen konnte.
Mittlerweile werden täglich über 60.000 Videos hochgeladen. Damit schreibt youtube erfolgreich knallrote Zahlen. Den rund 1 Mio. Traffic-Kosten monatlich stehen so gut wie keinerlei Einnahmen gegenüber. Und trotzdem, oder nach der kruden Logik der Startup-Kapitalgeberbranche deswegen, standen rund 20 namhafte Firmen Schlange, um youtube zu kaufen. Google erschlug alle anderen Konkurrenten mit Tonnen von Geld und gewann.
Diesem Kauf liegt u.a. die Vision zugrunde, dass Fernsehwerbung die heutige Internetgeneration kaum mehr erreicht, aber Videowerbung im Internet aktiv gesucht und konsumiert wird. Diese Vision lässt auch etablierte private Fernsehsender erzittern, und verzweifelt nach ähnlichen Portalen suchen.
Auch die Börse glaubt daran. Googles Börsenkurs stieg in den letzten Tagen um gut 7%.
Da die Börse immer recht hat, bis auf die Zeiten, wo sie nicht recht hat, glauben auch wir daran, wir, die umworbenen user, um die sich eigentlich alles dreht, und laden uns künftig freiwillig Werbefilmchen runter, auf eigene Traffic-Rechnung, versteht sich: Clips für das große Abenteuer Zigaretten, die weite Welt der Cabrios, den unendlichen Geschmack von fastfood, die bunte Welt des Kinos, die Weiten des Meeres, vom Urlaubsschiff aus genossen.
Wann aber sollen wir all die schöne Welt da draußen genießen können, wenn wir doch, um die riesigen Investitionen in solche Geschäftsmodelle amortisieren zu helfen, unseren Internet PC eigentlich nie verlassen und freiwillig die Werbung konsumieren dürften, fragt sich euer um die Weltwirtschaft und die Vernunft besorgter thofi?

GLOSSE

Na, nun aber mal ehrlich. Sie haben das doch auch geglaubt und alle Verschwörungstheorien entschieden zurückgewiesen, stimmt´s? Sie haben tatsächlich geglaubt, dass das Worldtradecenter vor 5 Jahren einem hinterhältigen terroristischen Anschlag zum Opfer gefallen ist?
Nun habe ich zufällig geheimste Insiderinformationen aus einer dunklen Insiderquelle, der Firmenzentrale eines sehr großen japanischen Elektronikunternehmens, dessen Name ich lieber nicht nennen werde. Daher weiß ich, was damals wirklich passiert ist, an Bord der beiden Jumbos.

Es näherte sich für die Gläubigen die Gebetszeit, eine Landung war aber weit und breit noch nicht in Sicht. Einige untereinander befreundete Moslems an Bord versuchten verzweifelt, sich gen Mekka zu orientieren, ihre Gebetsteppiche in dem engen Gang danach auszulegen, und gegen, ja das muss man jetzt bestätigen, gegen das strikte Verbot des Bordpersonals mit Hilfe ihrer Laptops dieses bestimmten Herstellers die Himmelsrichtung zu bestimmen. Nachdem das nicht gelang, eilten einer oder mehrere der verzweifelten Gläubigen, da ist sich die besagte Firmenzentrale noch nicht ganz sicher, mit ihren Laptops zur Pilotenkanzel, um sich dort Navigationsdaten zu holen. Sehr zum Bedauern der, Sie wissen schon, Firmenzentrale, und das nehmen wir unserer Insiderquelle auch als glaubwürdig ab, taten die Lithium-Ionen-Akkus der Laptops, oder des Laptops, wie gesagt, da ist man sich noch uneins, das, was sie seither -zigmal getan haben und was seither zum Rückruf von rund 9,6 Mio. der bei dieser besagten Firma gefertigten Akkus geführt hat: sie explodierten.

Die Piloten traf es am härtesten, sie waren sofort außer Gefecht gesetzt. Die, oder der Gläubige, wir wissen, wie gesagt, es noch nicht so genau, voller Gottvertrauen aber ohne Ahnung von der Bedienung der vielen Knöpfe und Hebel, setzte sich an den Steuerknüppel, schrie voller Panik durchs Bordmikrophon seine arabischen Gebete, dass Gott ihm den richtigen Weg weisen möge, um sich und die Passagiere zu retten, die dieser aber, vielleicht wegen des gerade versäumten Gebets, offensichtlich nicht erhörte, denn der Jumbo raste in eines der Türme.

Der zweite Flieger, ebenfalls mit einigen gläubigen Moslems unter den Passagieren besetzt, die in ähnlich großen Nöten waren wie ihre Glaubensgenossen und Freunde aus dem ersten Flieger, die richtige Richtung für ihre Gebetsteppiche zu finden, folgte dem ersten Jumbo, da dieser mutmaßlich die korrekte Richtung zum Gebet eingeschlagen hatte, Dank der vermuteten Hilfe der Glaubensgenossen unter dessen Passagiere. Hier beeilte sich die besagte Firmenzentrale zu betonen, dass diesmal keiner ihrer Laptops am Absturz beteiligt war, sondern dass offenbar von den Gläubigen Druck auf die ungläubigen Piloten ausgeübt wurde, um dem ersten Flieger zu folgen. Auch das Ende des zweiten Jumbos ist dann leider bekannt (www.beepworld.de Th. Finkenstädt; Abdruck mit Quellenangabe erlaubt).

Auch Sie sollten ihren möglicherweise ebenfalls brandgefährlichen Laptop umtauschen. Es betrifft Geräte von Apple, Dell, Sony und Fujitsu-Siemens, die mit Lithium-Ionen-Akkus vom Hersteller Sony betrieben werden.

Beepworld.de - NEWSLETTER #122 vom 20.09.06

Von thofi, 12:16

VORWORT

Mehr als eine halbe Milliarde US Dollar hat der Medienmogul Murdoch für den Kauf der Web 2.0 Kontaktbörse MySpace letztes Jahr hingeblättert, ein US amerikanischer Dienst, der fast hundert Millionen User weltweit, aber noch kaum einen Dollar Einnahmen erzielt hat. Kaum 12 Monate später hat Murdoch diesen Deal vergoldet, indem er zusagte, auf Myspace ausschließlich den Suchmaschinenbetreiber google und dessen Werbung laufen zu lassen. Diese Exklusivität, und um weiterhin vor Microsoft das Suchmaschinengeschäft dominieren zu können, ist google jährlich knapp 1 Milliarde US Dollar wert.

Hinter diesem Wettlauf der Suchmaschinengiganten steckt die schlichte Erkenntnis: Nur was im Internet gefunden werden kann, existiert. Und nur was bei google gefunden wird, zumindest auf Ergebnisseite eins oder höchstens zwei, wird angeklickt, findet Kunden und vor allem Werbepartner.
Das heißt, google bestimmt weltweit mit seinem Suchmaschinenalgorithmus den Erfolg oder Misserfolg von nunmehr Milliarden gestandener Unternehmen, Verbände, Organisationen, Instituten und privaten Seiten. Kein Wunder, dass Microsoft dieses strategisch so wichtige Feld nicht mehr kampflos google überlassen will.
Wie existenziell Microsoft diesen Kampf mittlerweile sieht, zeigt sich im Geläster vieler einschlägiger Redaktionen: „Was ist der Super-Gau für jede Redaktion? google übernimmt Microsoft, und die Nachricht kommt 5 Minuten nach Redaktionsschluss über den Ticker.“
Längst hat google den zweiten Stachel in das Firmenfleisch von Microsoft reingerammt, indem es sich gerade mit ebay (rund 200 Mio. registrierte Nutzer) zu einer exklusiven Werbepartnerschaft weltweit verbündet hat. Auch hier rechnen Insider wieder mit rund 1 Milliarde US Dollar jährlich, die ebay diese Kooperation bringt. Man muss kein Hellseher sein, um hier künftig mehr als eine Werbepartnerschaft zwischen ebay und google zu vermuten. Dieser Deal lässt USA außen vor, denn dort war Yahoo schneller als google bei ebay vorstellig geworden. Delikat daran, Yahoo arbeitet bei seinem messenger eng mit Microsoft zusammen.
Hier werden wieder mal flüchtige Werte geschaffen, die fast allein auf Werbeeinnahmen beruhen. Gigantische online Werbebudgets, die vor allem von den oben genannten großen Playern ausgegeben werden, und fast ausschließlich dazu dienen, um ihre Reichweite, also ihre Userzahlen, gegen die Konkurrenten auszubauen. Was aber haben die Firmen von großen Userzahlen? Sie können mehr Werbeplätze verkaufen, die aber vorwiegend von ihren Konkurrenten gekauft werden, um die eigene Reichweite zu vergrößern, usw. usw.
Das ist der typische Beginn einer wunderbaren – Blase. Denn wen hier das dumpfe Gefühl beschleicht, das alles schon mal vor rund 6 Jahren erlebt, gelesen und gehört zu haben, der könnte diesmal richtig liegen,
befürchtet euer thofi.

GLOSSE

Ich habe keine Worte mehr für Sie, Sie, Sie Mörder!
Wieso ich mich empöre? Sie empören sich? Mörder haben kein Recht auf Widerspruch! Sie fühlen sich nicht angesprochen? Jetzt will ich ihnen aber mal was sagen. Sie haben doch ein Auto? Sehen Sie, Sie Mörder? Sie haben aber noch nie einen totgefahren damit, nicht einmal ein ganz klein wenig angeditscht?

Ja und, was sagt das schon? Fakt ist, durch Autos werden täglich Menschen vom Leben zum Tode befördert. Schließlich können die Behörden ja nicht erst darauf warten, bis Sie mit ihrem PKW jemanden umgebracht haben. Denn solche Leute wie Sie bleiben dann ja nicht still sitzen, bis die Häscher kommen und Sie überführen. Sie würden versuchen, die Tat zu vertuschen oder sich zu verstecken. Und die Behörden müssten dann viele Leute losschicken, um Sie aufzuspüren.

Sehen Sie, Sie Mörder, und dann findet die Gerichtsbarkeit Sie vielleicht gar nicht mehr und kann Sie nicht ihrer verdienten Strafe zuführen. Also muss man Sie dann schon verknacken, solange Sie die Tat noch nicht begangen haben, denn dann sind Sie noch zu erwischen. Ha, jetzt lachen Sie noch, weil Sie denken, eine solche vorausschauende Verurteilung gibt es doch gar nicht bei uns. Es gilt doch die generelle Unschuldsvermutung in diesem unseren Lande.
Lachen Sie weiter, denn es gibt längst einen Präzedenzfall, der sicherlich bald auch bei Diebstahl und Mord seine Anwendung findet.

Sie haben doch ein fernseh- oder radiotaugliches Handy! Und auf ihrem PC könnten Sie auch öffentlich-rechtliches Programm schauen. Da sehen Sie! Ja, ich weiß, was Sie jetzt sagen wollen. Das behaupten alle Verbrecher: Sie nutzen ihr Handy nur um zu telefonieren und für den Datentransfer, und ihren PC zum Arbeiten. Das öffentlichrechtliche Programm sei Ihnen viel zu langweilig. Wenn Sie TV glotzen würden, was Sie natürlich mit diesen Geräten nicht tun, dann würden Sie ohnehin nur Private einschalten, und die sind gebührenfrei.

Papperlapp, bei der GEZ zählt nicht, was Sie tatsächlich tun, sondern einzig, was Sie tun könnten. Sie KÖNNTEN doch damit das erste, zweite oder dritte Programm schauen. Also müssen Sie als Besitzer eines modernen Handys und /oder PCs monatlich Gebühren löhnen, ab 1. Januar 2007. Gerade hat die GEZ ihren Antrag dafür bei der Aufsicht durchbekommen.
Sehen Sie, Sie Mörder, lieber schnell ihr Auto abgeben, bevor Sie prophylaktisch im Zuchthaus landen. Denn Sie könnten damit ja einen umbringen. Wenn ich es mir genau überlegen, könnten Sie theoretisch mit ihrem Laptop ja auch noch jemanden erschlagen. Das bringt Ihnen dann zweimal lebenslänglich ein.
Muss man im Gefängnis eigentlich auch für den mitgebrachten PC GEZ Gebühren zahlen * grübel* ?

Beepworld.de - NEWSLETTER #121 vom 31.08.06

Von thofi, 12:15

VORWORT

Vor genau 25 Jahren erblickte ein Reiseschreibmaschinen-großer Kasten mit Stromanschluss das Licht der Welt, das unser Leben radikal verändern sollte. Am 12. August 1981 warf IBM den ersten PC auf den Markt. Er kostete rund 1500 US $. Man rechnete damit, dass weltweit ein Bedarf von etwa 500.000 Stück dieser grauen Kästen mit schwarz-weiß Textmonitor und einem Arbeitsspeicher von 64 Kb bestehen würde. Bill Gates lieferte dafür das erste Betriebssystem. Mit seiner dafür gegründeten Softwarefirma Microsoft wurde er bis heute 50-facher Milliardär.

Der PC, zur Textverarbeitung und als Rechenknecht geschaffen, wandelte sich zur Grafik-, Bilder-, Musik- und Filmmaschine und zur Spielkonsole, bildete das Fenster zur vernetzten Welt dank Internet und eMail, und lässt mittlerweile TV und Video, Stereoanlage und Telefon endgültig zur Multimediazentrale zusammenwachsen.
In diesen Tagen wird die Zahl von 1 Milliarde PCs weltweit überschritten werden.
Was für ein Triumph des menschlichen Geistes, mit einem Stück Silizium, aus dem das Gehirn des PC hergestellt wird, und mit Programmen, die der Phantasie einzelner Programmierer entsprungen sind, das tägliche Leben von den meisten der 6 Mia. Menschen auf der Welt revolutioniert zu haben.
Täglich ärgern wir uns über die Dummheit der Menschen in unserer Nachbarschaft, der Kollegen, der Politiker, der Welt. Aber solange es Menschen gibt, die eine solche Weitsicht, Innovations- und Durchsetzungskraft haben, ihre Ideen gegen den Widerstand des Mittelmaßes umzusetzen und damit die Welt zu verändern, lohnt es sich,
meint Euer thofi.

GLOSSE

Ich weiß, ich weiß, Sie lassen sich nur von einer einzigen Frau was sagen. Geht ja fast allen Männern so. Wie, Sie lassen sich von Ihrer eigenen Frau gar nichts sagen. So einer sind Sie also? Naja, je mehr Bier an der Theke Ihre Kehle runtergeflossen ist, umso kerniger klingt Ihr Spruch.
Schon gut, schon gut. Ich rede doch auch gar nicht von ihrer besten aller guten Ehefrauen, sondern von der Dame, der sie im Laufe eines Tages wohl am längsten unwidersprochen zuhören. Die mit der geduldigen, sanften Täubchenstimme meine ich, die niemals schrill wird, wenn Sie nicht gleich tun, was sie ihnen aufgetragen hat. Geht es Ihnen auch manchmal so, dass Sie absichtlich nicht auf sie hören und dann gespannt lauschen, ob die Stimmlage nicht einen Hauch von Ärger verrät. Und manchmal, auf einer langen dunklen Autofahrt, haben Sie den Eindruck, Sie könnten der sanften Stimme ihre geheimsten Geheimnisse anvertrauen, sie, die niemals aus der Haut fährt, ganz anders als Ihre eigene Frau?
Fairerweise muss man natürlich sagen, dass diese Dame auch schwerlich aus der Haut fahren kann, so fest wie sie im Chip ihres Navigationssystem eingeschlossen ist.
Wer wegen der sanften Damenstimme im Auto während des Telefonierens Krach mit seiner Ehefrau bekommt, hat neuerdings Alternativen bei der Stimmauswahl. Statt eines sanft gesäuselten „Bitte wenden Sie ihr Fahrzeug bei der nächst möglichen Gelegenheit“ heißt es dann von Erkan "Ey, kommt de krasse U-Törn, kuckst du vor dir!" oder von einer Domina „Schieb deine klappernde Schrottkiste sofort in die Gegenrichtung, du Blödmann“. Na, geben Sie´s zu: von dieser Frau lassen Sie sich doch ganz bestimmt was sagen.


Beepworld.de - NEWSLETTER #120 vom 12.08.06

Von thofi, 12:14

VORWORT

Kundendiensthölle Deutschland. Jeder von uns, der jemals mit AOL, Telekom, Arcor und anderen zu tun hatte, kann davon ein Lied singen.
Stundenlange kostenpflichtige Warteschleifen, endlose Klickorgien am Telefon „Wenn Sie eine Frage zu unserem Produkt xyz haben, dann drücken Sie auf…“.
Niemals eingehaltene Rückrufversprechen, kryptische Rechnungsausdrucke, Labyrinth-ähnliche kafkaeske Internetserviceseiten, nur um an seine online-Rechnung ranzukommen, Abrechnungsbeträge von Firmen, die auf dem Kontoauszug mit PA44556634 ausreichend erklärt erscheinen, Versicherungsfälle, die immer genau nicht im Vertrag abgesichert sind, Garantiefälle, die nie ersetzt werden, weil gerade die Zeit, die Laufleistung oder was weiß ich abgelaufen ist, ständig wechselnde Kundensachbearbeiter, denen man bei jedem Anruf in der selben Reklamationssache erneut detailliert den Sachverhalt schildern muss, Servicetechniker, die sich entweder für den Vor- oder den Nachmittag ansagen, dann auch tatsächlich am Nachmittag kommen, des Folgetages.

Wirklich dramatisch wird es aber erst, wenn man versucht, irgendeinen der Dienste zu kündigen. Soviel Aufmerksamkeit hätten man sich vorher beim Service gewünscht, so viele Rückrufe und Schreiben, um uns davon abzubringen, allerdings erst, wenn man die vorgeschaltete, durchaus auch mal mehrere Wochen dauernde Kündigungs-Ignoriephase überstanden hat und immer noch auf der Kündigung besteht.
Servicewüste Deutschland? Schlimmer noch scheint es in den USA zuzugehen. Zu unfreiwilliger Werbung kam ComCast, deren schlafender Techniker auf der Couch beim Kunden zum Star eines Kundenvideos wurde, das im Internet 650.000 mal runtergeladen wurde.
Auf diese Art von Werbung hätte sicher auch AOL gerne verzichtet, die kürzlich zum Gespött der ganzen Nation wurde, als dicht hintereinander zwei Fälle durch veröffentlichte Telefonmitschnitte bekannt wurden, in denen Kündigungsversuche von Kunden von den AOL Mitarbeitern einfach platt abgelehnt wurden. 21 mal den Satz “Ich will kündigen“ verzeichnet der Mitschnitt in dem 25-minütigen Telefonat. Erst durch die Internet-Veröffentlichung gelang es dem Kunden, eine Kündigungsbestätigung zu erhalten. In dem anderen Fall gelang es der Tochter eines verstorbenen Mannes über Monate nicht, dessen AOL Account zu kündigen, da Sie die von ihrem Vater bei AOL hinterlegte Sicherheitsabfrage nicht beantworten konnte.
Kundendiensthölle Billigland ist vielleicht eher der richtige Ausdruck. Wenn wir alles immer billiger haben wollen, müssen wir irgendwo dafür zahlen, und das ist in den meisten Fällen beim Service, meint euer thofi.

GLOSSE

Sie auch, klar doch. In der heutigen Zeit ist das doch fast jeder. Ich nenne nur einige wenige Gründe: Kleinstfamilien, Alleinerzieher/in, Einkind-Ehe, Promiskuität, irrsinnige Scheidungsraten, ständiger Ortswechsel, Familien über den Globus verteilt. Also, unter dem Strich, wir sind es alle, und es wird nicht besser, trotz email, Internet, Anrufbeantworter und Handy. Im Gegenteil. Aber uns geht’s ja noch gut. Die Japaner sind da noch viel übler dran. Da stirbt nicht nur jeder für sich allein, viel schlimmer, da muss jeder auch für sich allein leben!
Sie sehnen sich doch auch danach, mal Leute zum Zuhören zu haben, die zu Ihnen freundlich sind und nicht immer nur auf kürzestem Wege Ihren Wunsch von Ihnen hören wollen, Ihre Entscheidung, Ihre Planung, Ihre Strategie, Ihr Ergebnis, Ihr Ziel, sondern die sich auch für Ihren Weg zum Ergebnis interessieren, sprich, mit denen Sie auch mal plaudern können, einfach nur so, mit dem Weg als Ziel.

So jemanden kennen Sie nicht? Da wissen Sie auch nicht weiter? Wen rufen Sie dann an? Richtig, die Auskunft.

In Japan hat ein Mann aus Einsamkeit mehr als 37.000 mal die kostenlose Telefonauskunft angerufen, täglich 1000 mal, weil er die freundlichen geduldigen Stimmen der Telefonfräuleins so mochte. Nun wurde der 44-Jährige wegen Störung des Betriebs der Telekommunikationsfirma festgenommen: Die Damen im Call-Center waren völlig am Ende mit den Nerven.
Sie möchten aber lieber ihrer Einsamkeit entfliehen, indem Sie angerufen werden?

Machen Sie es doch, wie der Arbeitsminister aus Malaysia Samy Vellu, der seine Handynummer in einem Fernsehinterview öffentlich machte, damit ihm die Bevölkerung ihre Beschwerden direkt mitteilen konnten. Er erhielt am ersten Tag 2600 SMS und Hunderte von Anrufen, bis er dann entnervt die Handynummer wechselte.
Sehen Sie, es gibt doch immer eine Lösung, auch für Sie.


Beepworld.de - NEWSLETTER #119 vom 12.07.06

Von thofi, 12:13

VORWORT

Die WM hat es uns vorgemacht. Nationalstolz (und nicht etwa Patriotismus, das andere Länder ausgrenzt) hat das Land ergriffen. Wir sind wieder stolz auf Deutschland und wollen es nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich endlich wieder vorne sehen.
Die ersten Rufe werden laut, deshalb verstärkt deutsche Produkte zu kaufen.
Wer sich auf die Suche nach einem deutschen Handy macht, landet bei BenQ, einem asiatischen Konzern, an die Siemens seine Handysparte voriges Jahr verschenkt hat. Wer unbedingt einen deutschen PC kaufen will, kann sich nur noch den Scaleo von Fujitsu Siemens anschaffen, von dem allenfalls noch das Herstellerschild in Deutschland gefertigt wurde. Und so kann man die Liste fast beliebig fortsetzen. Selbst der Cayenne von Porsche, DEM deutschen Unternehmen, wird zu 88% im slowakischen Bratislava gefertigt, der Boxster zu 80% in Finnland.

Wir sind auch letztes Jahr wieder Exportweltmeister geworden, weil das Ausland unsere Produkte kauft bzw. genügend verdient, um sie kaufen zu können. Denn bekanntermaßen kaufen Autos keine Autos, sondern die Menschen, die daran verdienen. Bestes Beispiel ist der beispiellose Absatzerfolg deutscher Firmen in China. Das geht aber nur mit preislich auf dem Weltmarkt konkurrenzfähigen Produkten, und die können wir bei unserem hohen Lohnniveau nicht in Deutschland produzieren. Wir sollten dankbar sein, dass wir osteuropäische Billiglohnländer vor der Haustür haben, denn die Alternative hieße Lohnfertigung in Übersee oder Fernost mit entsprechenden Transportkosten.

Wenig dankbar sollten wir aber dafür sein, dass auch immer mehr Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor abgebaut werden, trotz bester Gewinne. Die Allianz ist das neueste unrühmliche Beispiel. Bei der Deutschen Bank wurde der massive Arbeitsplatzabbau gar gleichzeitig mit der Nachricht über enorme Gewinnsteigerungen bekannt gegeben. Dazu passt dann leider, dass die Dividendenzahlungen Ende der neunziger Jahre doppelt so hoch wie die gezahlten Steuern waren. Inzwischen sind sie viermal so hoch, wie in einem Artikel der neuesten Ausgabe der ZEIT nachzulesen ist.
Das Stolzsein auf und Bekenntnis zu Deutschland sollten diese Firmen nicht nur in ganzseitigen teuren Hochglanz-Werbeanzeigen oder TV Spots äußern, sondern es besser in ihrer Firmenstrategie und Personalpolitik leben, meint euer thofi.

GLOSSE

Gähn, geben Sie´s zu. Sie haben doch auch nach 4 Wochen WM die Nase voll von Zidane, Ronaldo oder gar Ballack. Naja, niemals würden Sie das ihren Arbeitskollegen so sagen, die immer noch das Spiel gegen Portugal analysieren. Modernen Fußball hätten Lahm, Frings und Klose da gezeigt? Und Podolski wurde zurecht zum Nachwuchsstar des Turniers gewählt?
Da können wir beide doch nur lachen, stimmt´s? Wir beide wissen doch um die echten Nachwuchsstars, die Helden der Zukunft, die wirklich High Tech Fußball spielen, und kennen ihre Namen, die da u.a. heißen: Robo-Dog, Aibo und Robotinho. Die werden zwar schon von ihren Trainern und Fans bejubelt, wenn Sie beim Torschuss aus einem halben Meter Entfernung sich nur auf ihren zwei oder vier Beinen halten können. Aber sie versuchen sich immerhin schon mal am Zidane-Foul und stoßen Zuschauer gegen den Brustkorb, wenn die ein orangenfarbenes T-shirt tragen, die Farbe des Balls.
Bis auf die Tatsache, dass Ballack abends genauso wenig weiter spielen kann, wie die Fußballer der Zukunft am Tage, wenn der Strom ausfällt, haben beide nicht viel Ähnlichkeit.
Wenn Klose zum Schuss gemächlich sein Bein heben, sich auf dem anderen sorgfältig um die eigene Achse drehen, und den Ball nach 20 Sekunden sensationelle 2 m weit schießen würde, würde sich der Jubel in Grenzen halten. Unsere Nachwuchsspieler aus viel Blech, Elektrik und Elektronik werden dagegen für eine solche Aktion bejubelt.
Wie, diese Spieler kennen Sie nicht? Stand nichts drüber im Kicker oder Ihrer Sport BILD? Und in Dortmund haben Sie nur das Halbfinalspiel im Stadion angeschaut und danach mit Hunderttausenden Party bis zur Totalamnesie gefeiert? Kein Wunder, dass Sie dann dort die Robocup Weltmeisterschaft mit 60 Teams aus 20 Ländern versäumt haben, die am 30.6. begonnen hat.
Aber kein Problem. Wenn Sie trotz Alkoholexzesse noch so ungefähr 30 Jahre vor sich haben, werden Sie sicher noch das erste Fußballspiel Roboter gegen Mensch erleben. Mein Tipp: 37:0.

Beepworld.de - NEWSLETTER #118 vom 30.06.06

Von thofi, 12:12

VORWORT

Fußball ist der Sieger. Die Ausnahmesituation, die WM im eigenen Land zu haben, lockt die Leute vom Internet weg wieder hin zum TV, ob im heimischen Wohnzimmer oder dem großen Trend folgend, zum public viewing, gemeinsam mit tausenden anderen Fans in der Öffentlichkeit, unplugged.
Diese Ausnahmewochen zeigen aber eigentlich das Gegenteil, eben, dass sie Ausnahmen sind, dass das Internet dem TV bereits den Rang abgelaufen hat, aber auch dem Kino, den Zeitungen, dem Radio, Reisebüros, Eheanbahnungsinstituten, Auktionshäusern und Musikläden sowie Videotheken.
Die Industrie hat versucht, diese Trends zu bekämpfen. Als der Kampf verloren zu gehen drohte, ist sie auf die Welle mit aufgestiegen, lässt Musik und Videos zunehmend über File-Sharing Dienste verkaufen, so seit Neuestem über den amerikanischen Filesharer Guba die Filme von Warner Brothers.
Immer mehr Menschen lesen nur noch News-Blogs statt die abonnierte Frühstückszeitung aufzuschlagen. Abends treffen sie sich zum Internet-Gameduell mit tausenden Mitspielern weltweit, ohne das eigene Zimmer verlassen zu müssen.
Viele Zeitungen gründen in höchster Not online-Gemeinschaften für gemeinsame Kleinanzeigenauftritte, oder kaufen sich in online-Ehevermittlungsdienste ein, um dem dramatischen Verfall der Printanzeigenaufträge entgegenzuwirken.
Man kann diese Entwicklung fürchten oder bejubeln, aber sicher nicht mehr zurückdrehen. Es ist kaum noch ein Dienst denkbar, der einen zwingen müsste, sich vom Internet abzustöpseln und aus dem Haus zu gehen. Ob medizinische Diagnosen, Ausbildung, Betreuung, Arbeiten, Einkaufen, Behördengänge, Gerichtsverhandlungen, alles ist künftig am PC mit Webcam, Mikrofon und Sensoren ausgestattet möglich.
Und dann sitzt man zusammen mit -zigtausend Fans in einem Stadion in unbeschreibbarer Partystimmung, schreit sich die Seele aus dem Hals, weil auf den Großleinwänden Podolski gerade das 1:0 gegen Schweden schießt.

Und gerät ins Grübeln, ob alles so richtig ist, wie es kommt, meint euer thofi.

GLOSSE

Hand aufs Herz, wann haben Sie zuletzt etwas Gutes getan? Ich mein jetzt nicht, einem einzelnen Bettler um die Ecke etwas in den Hut geworfen, sondern der Gemeinschaft, der Gesellschaft, Mitbewohnern dieser Welt?
So, den Tsunami-Opfern haben Sie letztes Jahr 50 Euro gespendet? Naja, ist ja ganz nett, aber völlig unökonomisch. Think big: Sie kennen doch auch den wenig papstfreundlichen Spruch: „Wo einmal ein Haufen liegt, packt der Teufel noch oben einen drauf.“ Nein, nein, das bezieht sich jetzt nicht auf die lästigen Hundehaufen vor der Tür, sondern auf Penunze, Bares, Dollares, GELD!
Wie, ist ihnen noch nicht passiert? Aber jemandem, den Sie kennen, wetten? Nehmen Sie doch mal Bill Gates. Der gibt mit seiner 25 Milliarden US $ schweren Bill- und Melinda-Stiftung jährlich rund 6 Mia. US $ für weltweite Gesundheits- und Ausbildungsprojekte aus. Und weil er als reichster Mann der Welt damit der erfolgreichste Spender der Welt ist, hat ihm der zweitreichste Mann der Welt, Warren Buffet, diese Woche 35 Milliarden US $ dazu geschenkt. Kein falsches Mitleid. Zum Überleben behält Warren ein paar Scheine von seinem Vermögen übrig, so etwa 7 Mia. US $.
Aber mit diesem Geschenk kann Bill Gates jetzt so richtig Gutes für die Welt tun, mehr als so manche großen Industrieländer zusammen.
Und was tun Sie? Was haben Sie gespendet? Nun stellen Sie ihr Licht mal nicht unter den Scheffel. Sie haben für die Gates Stiftung mitgespendet. Naja, nicht ganz so viel wie Warren Buffet, aber ordentlich. Wissen Sie nichts von?
Aber klar doch. Wie viele Microsoft Produkte haben Sie denn gekauft? Ich meine jetzt nur die ehrlich erworbenen, nicht die Raubkopien. Sehen Sie! Und jetzt überlegen Sie doch mal, wo Microsoft Gründer Bill Gates seinen märchenhaften Reichtum für die Stiftung her hat? Sehen Sie! Von uns Käufern.
Hand aufs Herz, Sie haben viel Gutes getan. Die Hungrigen dieser Welt danken Ihnen, dem unbekannten Spender, dafür.

Beepworld.de - NEWSLETTER #117 vom 04.06.06

Von thofi, 12:11

VORWORT

Bei Knuddels, einer der großen Chat-Anbieter, lernte Sonja einen angeblich 18-jährigen aus dem Ruhrgebiet kennen. Der lud sie zu einer Party in seinem Keller ein. Es gab Wodka mit viel Zucker. An das zweite Glas kann sie sich schon nicht mehr erinnern. Bis heute weiß sie nicht, was in der Nacht in dem Keller passiert ist. Den ganzen nächsten Tag musste Sonja noch dort bleiben - ein traumatisches Erlebnis, das sie ihr Leben lang nicht vergessen wird. (Auszug aus der Sendung Plusminus am 16. Mai zum Thema „Gefahren im chat“ Der vollständige Bericht findet sich hier:
http://www.daserste.de/plusminus/beitrag_dyn~uid,3a0e55jlfql5uq6y~cm.asp

Wer heute als Jugendlicher nicht chattet, wird in keiner Clique akzeptiert, ist hoffnungslos out. Als Eltern den Kids das Chatten aus Angst vor solchen Gefahren ganz zu verbieten, ist daher völlig daneben. Chatten ist eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der jungen Menschen. Klar, dass wir uns als ein Anbieter einer der großen Chats daher sicher nicht gegen das Chatten generell aussprechen, wohl aber gegen den unkontrollierten Zugang von Kindern zum Chat.

Wir sind in dem Plusminus Bericht nicht als einer der gefährlichen Chats erwähnt worden. Schwere Vorwürfe werden dabei vor allem gegen den Knuddel-chat laut, aber auch gegen den Bravo-chat. Seit einiger Zeit arbeiten wir sehr eng mit dem jugendsschutz.net zusammen und haben dadurch immer wieder Anregungen, was zu verbessern ist, bekommen und umgesetzt. Der wichtigste Punkt für einen funktionierenden Chat: das Engagement der Admins, die im Chat kontrollieren und Themen stimulieren sollen, muss stimmen.

Aber wir als Provider können den Eltern nicht ihre Pflicht abnehmen, ihre minderjährigen Kinder zu beaufsichtigen. Wir tun, was (betreuungs-) technisch möglich ist. Aber wer seine 14-jährige Tochter abends alleine ohne zumindest gelegentliches über die Schultern Schauen im Chat surfen lässt, während sie vielleicht dort ihre Telefonnummer und Wohnadresse Preis gibt, und sich dann als Eltern nicht drum schert, dass sie sich womöglich mit einer Chatbekanntschaft abends trifft, ohne zumindest eine Freundin dabei zu haben, handelt fahrlässig. Diese Aufsichtspflicht können und wollen wir als Provider den Eltern nicht abnehmen, meint euer thofi.

GLOSSE

Ha, ihnen geht´s wie mir? Stimmts? Sie sind doch auch so ein Technikfreak, so ein Qualitätsfanatiker, dem nur das Beste gut genug ist. Sonst würden Sie ja nicht diese meine Kolumne lesen, gelle? Die letzten paar Obertöne aus der Musikanlage herauskitzeln, und mit der Bildschärfe erst zufrieden, wenn der Besucher das schöne flache „Aquarium“ lobt, das im Wohnzimmer an der Wand hängt. Jetzt, Freunde und Gesinnungsgenossen, kommt endlich der ultimative, kompromisslose Filmgenuss für unseren PC, die HD-DVD oder gar die Blu-Ray Filmescheibe nach dem neuen Hollywoodstandard AACS (nein, das ist nicht der Name der Geliebten eines Filmstudiobosses).
Jetzt also los und diese unglaubliche Auflösung, Klarheit … Moment mal, eine Kleinigkeit ist vorher doch noch zu erledigen. Noch vor dem Frühstück Mantel an, raus, ins Auto, parken, am Geldautomaten eine doppelte Ration ziehen, in den Computermarkt, neues DVD-Laufwerk, neues Mainboard mit neuem Prozessor und neuen Anschlüssen (Achtung, analoge Ausgänge sind jetzt pfui) und neue Grafikkarte besorgen. Alles nach Hause schleppen, zusammenbauen, denn wir beide wissen doch, Qualität wird´s nur, wenn wir es selber machen, zu Abend essen und dann endlich die Scheibe rein und… Nix da, die Warnmeldung teilt uns mit, dass die Scheibe nur auf einem PC funktioniert, auf der auch eine mit dem AACS Code versehene Festplatte ihren Dienst tut. Kein Problem, am nächsten Morgen, noch vor dem Frühstück, Mantel an, ins Auto, zum Geldautomaten und.. naja, Sie kennen das ja schon.
Aber dann, der Genuss, diese einmalige Qualität der Wiedergabe! Dazu das gute Gefühl, dass bei diesen neuen Anforderungen an die Hardware DVD-Filme a la Hollywood anschauen endlich wieder ein exklusives Vergnügen ist. So exklusiv, dass es nur einem sehr kleinen Kreis, nämlich dem mit großem Geldbeutel für neue Hardware aber reinem Herzen vorbehalten ist. Denn Raubkopien haben jetzt wirklich keine Chance mehr bei diesem Zusammenspiel der Komponenten. Es sei denn man benutzt die HD-DV Player der Microsoft XBox, oder HP Computer oder, oder, oder … zur Weitergabe, die sich diesen neuen Träumen aus Hollywood einer sauberen, raubkopiefreien Welt schlicht verweigern.

Beepworld.de - NEWSLETTER #116 vom 18.05.06

Von thofi, 12:10

VORWORT

Nein, dies wird kein Vorwort in eigener Sache, sondern eins in unserer aller, Deutschlands, Sache. Beepworld wächst mit rund 1500 neuen Mitgliedern (bzw. Mitgliederseiten) und rund 250 neuen Beeplogs TÄGLICH, eine an sich stolze Zahl, die sich auf rund 640.000 Neumitglieder jährlich summiert. Nur stirbt uns zunehmend das Wachstumspotenzial aus, weil Deutschlands Bevölkerung seit 2003 de facto schrumpft.
Im letzten Jahr wurden in Deutschland rund 670.000 Kinder geboren, das sind deutlich weniger als 9 Kinder pro 1000 Menschen. Auf jede Frau kommen statistisch nur noch 1,36 Kinder. Und weil der Trend schon seit längerem anhält, ist mittlerweile jede Kindergeneration um ein Drittel kleiner als die vorherige. Bisher konnte der Schwund durch Einwanderer ausgeglichen werden, seit 2003 aber schrumpft Deutschland real. Das hat nicht nur für Beepworld Folgen. Die Rentenversicherung kollabiert, die Wirtschaftskraft und damit die Zahl der Arbeitsplätze sinkt, Städte und Infrastruktur müssen rückgebaut werden, ganze Landstriche, so vor allem im Osten der Republik, werden entvölkert.
Ohne auf die vielfältigen Ursachen eingehen zu wollen, sind es vor allem Akademikerfrauen, die auf Nachwuchs verzichten. Deutlich kinderreicher dagegen sind Einwandererfamilien und sozial schwache Familien, was häufig, aber längst nicht immer, zusammen fällt.

Denkt man diese Situation in die bereits nahe Zukunft fort, kann man sich schnell ausrechnen: Anwerben künftiger Einwanderer, deren und die Integration von bereits hier lebenden Ausländerkindern ist keine Gnade, die Deutschland aus sozialen Gründen gewährt, sondern eine nackte Überlebensnotwendigkeit.
Kürzlich auf einer Geburtstagsfeier konnte ich mitbekommen, wie ein nicht mehr ganz junges Ehepaar mit verantwortungsvollen und gut bezahlten Jobs sich unter dem Nicken der Umstehenden darüber beschwerten, dass an vielen Schulen die Mehrzahl der Kinder mittlerweile Ausländer seien. Das Paar war übrigens kinderlos.
Beepworld strebt daher zunehmend auf ausländische Märkte, wo noch Wachstum möglich ist, so demnächst nach Frankreich, ein Land mit mindestens genauso großen wirtschaftlichen Problemen (von politischen ganz zu schweigen) wie Deutschland, das aber neben Irland und Dänemark die höchste Geburtenrate Europas aufweist.
Sorry, es gibt keine Entschuldigung. Wir müssen in Deutschland also etwas tun, so oder so, und am besten, jeder fängt bei sich selber damit an,

schlägt euer thofi vor.

GLOSSE

Können Sie auch kein Geheimnis für sich behalten? Sind Sie einer, der gerne Privates ausplaudert, Briefe, Verträge, Abmahnungen, über ihre Verabredungen, Geschäftsgeheimnisse, privaten Handynummern ihrer Freunde und Geschäftspartner, Adressen, möglichst noch garniert mit persönlichen Bemerkungen wie „Dr. Müller schluckt gerne mal einen zuviel“ oder „Lena F. ist ein Weib, das man schon mit einem „Willst Du?“ überreden kann?
Schhh, ganz ruhig, ich wollte Sie doch nicht beleidigen. Natürlich würden Sie so was niemals tun. Richtig!
Richtig? Tun Sie aber doch! Schon wieder beleidigt? Der kennt mich doch gar nicht, sagen Sie sich, der Schreiberling thofi da an seinem Laptop in Düsseldorf? Mal langsam mit den jungen Pferden. Sie benutzen doch Google. Aha, soweit sind wir uns noch einig. Sie benutzen doch die neuen genialen Funktionen von Google wie Desktop Suche? Mit dem Sie ihre Festplatte mit einzelnen Stichworten nach Dokumenten, emails, PDFs durchsuchen können. Kostet nix, halt nur ihre Geheimnisse. Und wie Sie sich freuen, dass google sie alle findet, weil google nämlich ihre gesamte Festplatteninhalte gescannt hat und kennt, streng legal mit ihrer Zustimmung natürlich.
Und jetzt haben Sie entdeckt, dass google noch großzügiger geworden ist. Jetzt haben Sie ihre komplette Termin- und Adressenverwaltung aus Outlook auf den Internet-Terminkalendar google calendar übertragen. Ging ja kinderleicht und ist noch kostenloser. Super, wo immer Sie auch auf der Welt an einem PC mit Internetanschluss sitzen, wissen Sie, was Sie vorhaben, mit wem und wann, und wen Sie alles kennen und warum, mit Telefonnummer und Adresse.
Das wissen Sie, allenfalls noch Ihre Sekretärin, und natürlich google.
Aber wer ist schon google, die paar tausend Mitarbeiter, die nun auch auf ihre Festplatteninhalte Zugriff haben, ihre Termine und Adressen kennen, sich über ihre launischen Notizen über ihren Chef freuen?
Wie gut, dass Sie Geheimnisse für sich behalten können. Jetzt brauchen Sie nur noch zu hoffen, dass das auch google kann.

Beepworld.de - NEWSLETTER #115 vom 17.04.06

Von thofi, 12:09

VORWORT

Wer schon mal versucht hat, bei einer Neuinstallation von Windows XP ohne passenden Maustreiber auf den PC Einfluss zu nehmen, weiß, auf welche Umwege via Tastatur man da angewiesen ist. Und wenn das Keyboard selber noch nicht über den richtigen Treiber mit dem PC verbunden ist, bleibt der klügste Computer mit den intelligentesten Programmen nutzlos, eben weil man mit den Befehlen seine Zentraleinheit nicht erreichen kann.


In diesen Tagen und Wochen machen sich viele kluge Leute aus Politik, Jugendämtern, Schulbehörden und Schulen verzweifelt Gedanken, wie man die aggressiven Vorkommnisse zwischen und von Schülern an der Rütli-Hauptschule in Berlin und anderen Brennpunktschulen (meistens mit Migrationshintergrund) künftig verhindern kann; wie man eine eingestandene gescheiterte Integrationspolitik möglichst ab sofort erfolgreicher machen kann.

Ob jedem klar ist, dass da ein gewaltiges und gewalttätiges Konfliktpotenzial auch bei den friedlichen Deutschen heranwächst, die bald nicht mehr akzeptieren werden, dass Reallohn und Rente immer stärker schrumpfen, ihnen immer höhere Sozialbeiträge abgeknöpft werden, sie aber teilweise in ihrem eigenen Wohnumfeld gefühlt zur Minderheit werden? Viele kennen Beispiele integrationsunwilliger Ausländer, deren Familien teilweise seit 2 oder 3 Generationen von der Sozialhilfe leben. Hier wächst Ausländerhass heran.

Der aus der Politik bekannt gewordene vorgeschlagene Strafenkatalog für Verweigerung freiwilliger Integration dieser ausländischen Schüler ist lang und brutalst möglich. Zudem deckt er sich meist nicht mit herrschendem Recht.
Gemeinsam ist all diesen Vorschlägen, dass hier am Seil geschoben werden soll, und nicht am Seil gezogen.
Es sollen gesetzgeberische externe Lösungen übergestülpt werden, die allein schon deswegen nicht greifen können, weil sie der Lebenswirklichkeit der Betroffenen kaum entsprechen und vor allem diese schlicht nicht erreichen.
Diese betroffenen Jugendlichen lassen sich nicht mehr lenken von ihren Eltern, nicht von ihren Lehrern, nicht von Jugendamtsangestellten und schon mal gar nicht von Politikern. Kaum ein Erwachsener dringt noch durch in ihre Lebenswelt.
Sie zu erreichen ist aber der allererste und notwendigste Schritt, um zu erfahren, was in ihnen vorgeht, ihnen ihre Lage bewusst zu machen, und um dann Einfluss nehmen zu können.
In dieser geschlossenen Welt haben nur andere Jugendliche auf Jugendliche Einfluss. Der Weg dazu führt über das Internet, über Chatrooms und Foren, wo sich Gleichaltrige austauschen, wo entschieden wird, was cool ist und was nicht.

Dieses Medium, von den meisten Erwachsenen fast ausschließlich kritisch beäugt als genutzte rechtsfreie Zone von Jugendlichen, aus dem sie illegale Musikdownloads, Porno- und Gewaltvideos beziehen, scheint aber gleichzeitig auch der erfolgversprechendste– und bislang völlig jungfräuliche - Weg, diese betroffenen Jugendlichen zu erreichen.
Selbst die intelligentesten Vorschläge können nur greifen, wenn man die Betroffenen, deren Verhalten es primär zu verändern gilt, erreicht,  und zwar über deren Kommunikationswege, meint euer thofi.

GLOSSE

Nein, diesmal nicht. Sicher haben Sie erwartet, dass ich wie gewohnt in dieser Glosse über Gates und die Welt lästere. Nein, diesmal nicht. Warum? Weil es auch mal Positives zu berichten gibt. Ja, wirklich.
Wir haben über einen Preisträger zu berichten, den Sie auch kennen, ganz privat vom Besuch an ihrer Haustür, vom suchenden Blick in ihr Fahrzeug, vom überraschenden Anklopfen an ihrer Bürotür. Wenn Sie das goutieren, habe ich eine gute Nachricht für Sie. Bald werden Sie noch viel häufiger Besuch von dem Preisträger bekommen, z.B. wenn Sie mobil telefonieren, im Internet surfen, oder Sie auf dem stillen Örtchen… Nein, halt, letzteres nun doch nicht, NOCH nicht, möchte ich betonen. Das ist vermutlich die letzte preisträgerfreie Zone in ihrem Leben.
Sie kennen einen solchen omnipräsenten Preisträger nicht? Nein? Doch! Denken Sie mal nach. Wer begegnet Ihnen drohend auf Schritt und Tritt? Wer schwärmte in einem TV Werbespot von ihrem knackigen Hintern? Na, haben Sie´s? Wie, Sie kennen nur die GEZ, die ihnen ständig auf der Pelle hockt? Bravo, jetzt haben Sie´s. Die CHIP hat auf der CeBit 2006 der Gebühreneinzugzentrale gerade die silberne Scheibenbremse vergeben, den in der Industrie wenig geliebten aber stark beachteten Preis der „Bremse des Jahres“.
Wie die GEZ zu dieser Auszeichnung gekommen ist? Wer ab nächsten Jahr alle Nutzer kriminalisiert, die ihr Handy nicht als Fernsehgerät bei der GEZ anmelden, oder die ihren Internetanschluss nicht in der gleichen TV Kategorie der GEZ melden, und damit die Wachstumsmotoren Internet und Mobilfunk gezielt ausbremst, verdient schon eine solche Auszeichnung.
Nun reden Sie sich mal nicht heraus. Was heißt das, Sie nutzen das Handy zum telefonieren und nicht zum TV sehen? Aber Ihr Handy kann GPRS oder UMTS, und damit KÖNNTEN Sie doch fernsehen? Und Sie haben noch nie davon gehört, dass Sie über das Internet ebenfalls das Öffentlich-Rechtliche auf ihren Monitor leiten könnten? Wie, Sie arbeiten nur mit dem Internet und vergnügen sich damit nicht? Oder Sie wohnen gar noch bei Ihren Eltern? Na, dann greift die GEZ doch umso mehr zu. Privat dürfen Sie ja ein Zweitgerät haben, aber wenn Sie das Internet beruflich nutzen oder ein Handy haben, dann mal schnell her mit den 17,03 Euro GEZ Gebühren monatlich. Oder sagen Sie sich etwa, diesmal nicht?

Beepworld.de - NEWSLETTER #114 vom 29.03.06

Von thofi, 12:08

VORWORT

Die wichtigste Computermesse der Welt, die CeBit in Hannover, die das zeigt, was wir uns spätestens für den weihnachtlichen Gabentisch wünschen können, hat die Pforten geschlossen. Natürlich war auch auf dieser Messe wieder alles schneller, hochauflösender, größer und bunter als zuvor.
Aber ein Trend kristallisierte sich doch deutlich heraus: Der Computer hat tatsächlich Einzug im Wohnzimmer gehalten, formschön, leise, bezahlbar und sofort erhältlich für Internet, HiFi, Fernsehen, Festplattenaufnahme, drahtloser Film und Musikverbreitung im ganzen Haus, nicht zuletzt durch INTELS Viiv Plattform. Gepaart mit hochauflösenden Fernsehsendungen HDTV auf riesigen bezahlbaren LCD Schirmen und den ersten Blu-Ray- und HD DVD- Brenner zum Aufnehmen und Abspielen mit avisierten 200 GB Kapazität, gibt es bald keinerlei Grund mehr, die heimische Couch zu verlassen, um ins Kino zu gehen.
Die Kinoketten spüren das bereits massiv und verzeichnen Besuchereinbrüche von 15% im letzten Jahr.
Und wer selber Action erleben will, der braucht nicht mehr auf die Strasse zu gehen. Für die Hardcore 3D Spielefans kommen die 4fach Grafikkarten gerade Recht. 1000 Euro muss man zwar dafür noch hinblättern, aber um ruckelfreie Abenteuer in Filmqualität zu erleben, in exotischem Ambiente, ohne die Gefahr einzugehen, sich auch nur die Schuhe schmutzig zu machen, lohnt sich das Sparen dafür.
PC Spielesucht, meist übers Internet und in sogenannten Lan-Parties mit bis zu 20 Stunden täglich exzessiv ausgeübt, ist bereits eine offiziell anerkannte Suchtkrankheit, mit Therapie- und Entwöhnungseinrichtungen, um die rapide Verabschiedung aus dem sozialen Umfeld, sinkenden Schul- und Berufsleistungen und Vernachlässigung des eigenen Körpers zu verhindern.
Das neue WLAN, mindestens so schnell wie Ethernet, bis zu 300-600 MBIt/sec, schafft hier ungeahnte Voraussetzungen für noch rasantere Multiplayer-Spieleentwicklungen. Der Standard für dieses ultraschnelle WLAN wird allerdings erst im nächsten Jahr verabschiedet.
Mit Skype und WLAN Handys mobil über das Internet telefonieren, beides in einem Gerät vereinigt, d.h. VoIP per Handy, scheitert bis dato nur an der fehlenden Geräteauswahl. Bis Ende dieses Jahres, rechtzeitig fürs Weihnachtsfest, dürfte die Industrie aber reagiert haben und markfähige Produkte in großer Zahl anbieten.
Wozu soll man Verwandte und Freunde noch besuchen, wenn man mit ihnen telefonisch im ständigen Kontakt bleiben und Gespräche in die ganze Welt zu Cent-Beträgen führen kann?
Natürlich sind alle diese technischen Möglichkeiten wunderbar, bequem, verführerisch und ich liebe sie. Ich selber ertappe mich häufiger dabei, mir Regen herbei zuwünschen, damit ich vor mir selber eine Entschuldigung habe, nicht raus auf die Straße gehen zu müssen, um sonst was zu unternehmen, sondern Zuhause mein Mediacenter anzuwerfen, den perlenden Klang einer guten Klassik CD zu genießen, einen hochauflösenden digitalen Dolby Surround Film per DVD anzuschauen oder ein Autorennen über meinen LCD Großbildschirm zu fahren. Der vernünftige Umgang mit all diesen Möglichkeiten ist allerdings bei weitem nicht selbstverständlich und muss regelrecht geübt werden, um extreme Nutzung zu vermeiden. Da sind wieder, wie so oft, die Eltern und die Schule in der Pflicht. Und wie so oft weiß ich, dass die meisten damit hoffnungslos überfordert sind,
seufzt euer thofi

GLOSSE

Sie stottern beim Sprechen? Nein? Hört sich aber so an, zumindest über das Telefon. Aber werden Sie deshalb nicht gleich unsicher. Zu stottern ist demnächst völlig normal. Es gibt soviel zu bereden, von so vielen Menschen auf der Welt, da stockt einem schon mal der Atem beim Sprechen. Wenn erst alle 1300 Mio. Chinesen mitbekommen haben, dass man auch telefonieren statt den Verwandten besuchen kann, dann stottern wir alle. Und was macht die Telekom dagegen? Nichts. Im Gegenteil, die macht mit, die fördert das Stottern sogar. Schon im Jahre 2010 soll das Telefonieren über das Internet die Regel, und das Festnetz ganz verschwunden sein. Gewaltige Sprachpakete werden Tag und Nacht durch das ohnehin schon verstopfte Datennetz jagen, in Konkurrenz zu streaming Video, Musikdownloads und Internetbasierten Spielen. Da ruckelt der Film, da pausiert der Sänger, da stottert der der der VoIP-ierer, der Telefonierer.
Wie das klingt, wissen wir noch von AOL, als die erstmalig VoIP angeboten hatten. Da wurde gestottert, was das Zeug hält, weil die Datenautobahnen viel zu eng waren.
Wenn aber alle über VoIP telefonieren, das Festnetz verschwunden und das Handy mit dem VoIP verschmolzen ist, wird´s eng, wenn alle Chinesen gleichzeitig ihre Verwandten zum chinesischen Neujahrsfest gratulieren wollen. Und wenn dann mal der eine oder andere Internetknoten ausfällt, können wir nicht mal mehr anrufen, um uns darüber zu beschweren. Da stockt mir der Atem und ich komme gerade ins Stottern, ganz ohne VoIP.


Beepworld.de - NEWSLETTER #113 vom 19.02.06

Von thofi, 12:07

VORWORT

Eine beliebte Scherzfrage unter Insidern lautet „Welche Versionsnummer hat die jetzige Internetblase?“. Antwort: „2.0“. Und tatsächlich erinnert der jetzige Hype in den USA fatal an das Jahr 2000/2001, als das große Dotcom Sterben der startups begann. Wer erinnert sich nicht an das Jenaer Software-Unternehmen Intershop, einst Star des Neuen Marktes. Anleger, die am 31. Dezember 2000 Intershop-Aktien im Wert von 10 000 Euro orderten, hatten fünf Jahre später nur einen Wert von knapp 27 Euro in ihrem Depot, oder EM.TV der Brüder Haffa, deren überaus luxuriöser Lebensstil von den Kleinaktionären bezahlt wurde, die bei dem rapiden Börsensturz auf 5% des ursprünglichen Aktienwertes nicht nur Federn lassen mussten, sondern ganze Daunendecken.
Im Moment kaufen Google, Yahoo & Co. alles auf, was nur entfernt mit Internet zu tun hat. Bezahlt werden die Übernahmen meist in eigenen Aktien, was deren Wert wieder hoch treibt. Wer sich erinnert an Internet Bubble Ver. 1, sieht fatale Parallelen zu damals.
Dabei ist Google selber die größte Interneterfolgsgeschichte. Vor weniger als 2 Jahren an die Börse gegangen mit rund 90 Euro, erklommen die Aktien luftige Höhen von 392 Euro, um jetzt an der Börse wieder um 100 Euro zu fallen, weil sie ihren letzten Quartalsgewinn „nur“ um 82% steigern konnten.

Wer so stark von der Laune des Aktienmarktes abhängt, wo so viel Geld involviert ist, der kann sich natürlich so was wie Gewissen und Moral kaum leisten.
So hatte Yahoo die Daten eines chinesischen Nutzers seiner Suchmaschine, eines Journalisten, den chinesischen Behörden übergeben, die ihn daraufhin wegen regimekritischer Inhalte zu mehreren Jahren scharfer Haft verurteilten. Brisant dabei ist auch, dass die Behörden Yahoo keine Begründung für die Forderung nach Datenherausgabe gaben. Yahoo verteidigte diese Informationspreisgabe damit, da sonst die Behörden Yahoo vom chinesischen Markt verbannt hätten. Ähnlich argumentiert auch Goggle und sagt, dass auch sie auf die chinesischen Gesetze Rücksicht nehmen müssen, auch wenn es ihren eigenen Grundwerten widerspreche. Sprich, auch Google gibt Daten von Regimekritikern an die Behörden heraus.
Mit rund 110 Millionen Nutzern ist China nach den USA heute schon der zweitgrößte Internetmarkt der Welt.
Bei so mancher Blase kann man gar nicht erwarten, dass sie endlich platzt, meint euer thofi

GLOSSE

Sie, hallo ja Sie. Ich warte, ich warte immer noch. Ich habe noch nichts von Ihnen bekommen. Zumindest so ein ganz kleiner Dreizeiler würde reichen, Hauptsache, Sie haben dran gedacht. Immer noch nichts! Na, also wissen Sie. Das ist einfach kein Stil, das ist unprofessionell. Aber was rede ich, wo gibt es denn heute noch Professionalität, wo alles billig, billig und schnell sein muss? Die und die Qualität bleiben doch auf der Strecke. Aber Sie wären anders, dachte ich. Naja, dachte ich eigentlich auch bei der Telekom. Wo wir doch sicherheitshalber bei denen Businesskunden geworden sind. Sie wissen schon, die mehr bezahlen müssen, dafür aber beim Internetzugang eine feste IP Nummer bekommen, eigene Supporthotline, halt all solche Dinge, die man braucht, wenn die Firma aufs Internet angewiesen ist, tagtäglich, jede Minute, weil sonst alle Räder still stehen. Wir sind halt Profis, die Hobbysurfer müssen sich mit dem popeligen Privatanschluss begnügen, bezahlen ja auch viel weniger, naja, jeder hat mal klein angefangen.
Übrigens, ich warte immer noch. Ich hab mal nachgeschaut, von Ihnen ist noch nichts in meinem email Kasten eingetrudelt. Was ich von Ihnen erwarte?
Naja, einen Dank, dass ich diesen Newsletter trotzdem für Sie geschrieben habe, obwohl unser Telekom Businesszugang alle paar Tage für jeweils über eine Stunde ausfällt, am Liebsten zur Hauptgeschäftszeit, und ich so nix recherchieren kann. Aber die Hotline für Businesskunden der Telekom, das Telefon funktioniert ja noch, obwohl auch Telekomkunde, mal schnell angerufen: Tüttütüt, Dauerbesetzt, „aber bleiben Sie doch in der Leitung. Sie werden sofort bedient.“ Bedient bin ich eigentlich jetzt schon. Man ahnt nicht, was man alles offline schaffen kann, wenn man das Telefon auf Lauthören neben sich legt und in der Warteschleife steckt. Jetzt, nun sagt jemand was am anderen Ende. Klingt wie eine Bandansage. „Es gibt leider einen Ausfall des Internetzugangs im gesamten Bereich xyz“ Ui, so groß ist Deutschland, toll. Und weiter geht´s „Dieser Ausfall betrifft nur Kunden mit fester IP“ . Aha, nur Businesskunden, die billigen Privaten können munter weiter surfen. „Wir bitten um Geduld. Wir arbeiten mit Hochdruck an dem Problem“. Da ich diesen Spruch alle paar Tage zu hören bekomme, scheint´s mir, dass das Problem nicht mehr bei der Technik liegt, sondern beim Management und nur noch mit der Guillotine zu lösen ist.

Also, jetzt wissen Sie´s, auf ihren Dank warte ich. Immerhin habe ich Dank unser UMTS Notausfallsicherheitskarte im Server trotzdem diesen Newsletter schreiben können. Wie lange das aber noch gut geht, weiß ich nicht. Die UMTS Karte ist wegen Dauereinsatz in den letzten Monaten schon ziemlich heiß gelaufen und zeigt Ermüdungserscheinungen.
Deshalb täte mir eine kleine Dankmail von Ihnen jetzt doch ganz gut. Wie, Sie haben mir doch eine geschickt? Ich kann in meinem Postfach keine finden. Ganz bestimmt haben Sie die geschickt? Aber. Upps, unser Firmeninternet ist ausgefallen, auch der Mailserver ist betroffen. Mal bei der Telekom Hotline anrufen „Leider…, nur Businesskunden mit fester IP betroffen. Wir arbeiten …“. Wir leider nicht, wir können nicht, wie denn auch, ohne Internet als Internetunternehmen? Aber Danke für ihre Dankesmail. Per UMTS habe ich mir die jetzt runterladen können.

Beepworld.de - NEWSLETTER #112 vom 28.01.06

Von thofi, 12:06

VORWORT

Wann ist genug genug und wie viel ist genug? Während der Internethype 2000 auf seinen Höhepunkt zusteuerte, hatten die Haffa-Brüder, die Gründer von EM.TV, schon längst große Teile ihres Aktienanteils verkauft und mehr als hundert Mio. DM in Sicherheit gebracht, während die kleinen Leute immer noch Aktien des explosionsartig gewachsenen Multimediakonzerns kauften mit der Hoffnung, damit auch ein Zipfel des großen Reichtums erhaschen zu können. Die charismatischen, gewandt und weltmännisch auftretenden Haffa-Brüder waren auf jedem Titelblatt, wie sie mit den Berühmten Deutschlands Champagner tranken, teure Zigarren rauchten und verschwenderische Parties feierten. Ein Jahr später hatten die EM.TV Aktien 98% ihres Werts verloren. 4 Jahre dauerte der Kater an der Börse, bis die Menschen sich wieder trauten, Aktien von Firmen zu kaufen, die eigentlich kein materielles Gut herstellten, das man anfassen konnte und in besten Zeiten trotzdem an der Börse mehr Wert waren als Firmen wie Daimler oder VW.
Zeitsprung zum 23. Jan 2006. Der gefeierte japanische Internet-Jungunternehmer Takafumi Horie wurde gemeinsam mit drei weiteren Managern seiner Firma Livedoor wegen des Verdachts auf Kursmanipulation sowie Bilanzfälschung in Japan in Haft genommen. In der Woche zuvor hatte der Finanzskandal bereits zu einem Börsensturz in Tokyo durch Panikverkäufe geführt. Der Computerhandel musste sogar gänzlich eingestellt werden, um den weiteren Sturz zu stoppen. Geld hatte sich der jetzt 33-jährige Universitätsabbrecher beim Gang an die Börse 1999 besorgt. Bei seiner Verhaftung umfasste sein Konzern rund 20 zusammengekaufte Firmen mit einem Umsatz von über einer halben Milliarde Euro. Seitdem versuchte er erfolglos einen bekannten Baseballclub zu kaufen, den größten privaten Fernsehsender in Japan zu übernehmen, und gar als Abgeordneter ins Parlament einzuziehen. Als die Analysten begannen an der Zukunftsfähigkeit seines Imperiums zu zweifeln, wurde offenbar als einziger Ausweg diese Finanzmanipulationen gesehen. Letzte Woche wollte keiner mehr die Aktien von Livedoor kaufen, obwohl sie bereits 60% ihres Wertes verloren hatten. Ob dem charismatischen „enfant terrible“ der japanischen Wirtschaft irgendetwas von seinem rasch zusammengezimmerten Imperium bleibt, lässt sich derzeit noch nicht sagen.
Ortssprung nach Deutschland am 20. Januar 2006: Während die Mitarbeiter von KarstadtQuelle Gehaltseinbußen hinnehmen müssen, um den Konzern zu sanieren und nicht ihren Arbeitsplatz zu verlieren, hat ihr ehemaliger Chef Deuss andere Sorgen. Der Ex-Vorstandschef klagte vor Gericht, dass der Konzern jetzt auch die Überstunden für seinen Chauffeur bezahlen solle. Er hatte bei seinem Ausscheiden ein lebenslängliches Recht auf Dienstwagen mit Chauffeur ausgehandelt. Er ist der Meinung, dazu gehöre auch die Überstundenbezahlung. Einen Vergleich lehnte er bislang ab.
Wir sind die letzten, die hart arbeitenden erfolgreichen Menschen nicht auch ein entsprechendes Einkommen gönnen, das ihnen ein neidloses Leben in Wohlstand erlaubt, aber es muss eine selbst gezogene Obergrenze der eigenen Gier nach „immer mehr“ geben, vor allem dann, wenn „immer mehr“ für sich selber möglicherweise „immer weniger“ für andere bedeutet. Zum anderen darf beim eigenen Kampf um noch mehr Wohlstand das Gefühl nicht verloren gehen, dass es bei immer mehr Leuten in Deutschland nicht um etwas mehr oder etwas weniger Geld geht, sondern häufig darum, überhaupt genug zu haben, um ein menschenwürdiges Leben führen zu können,
meint eurer thofi.

GLOSSE

Na, Sie müssen sich gerade beschweren, gerade Sie. Sie verdienen doch nun wirklich mehr als andere, auch wenn Sie meinen, dass Sie erst dann reich sind, wenn Sie endlich das verdienen, was Sie verdienen. Nehmen sie sich doch mal ein Beispiel an anderen. Nein, nicht gerade an ihrem Chef, und nein, auch nicht gerade an Karstadt´s Ex-Vorstandschef Walter Deuss, nein, natürlich auch nicht an ... Ach vergessen Sie´s. Ich meine doch nicht solche Hungerleider. Ich meine die richtig Reichen dieser Welt. An denen sollten Sie sich ein Beispiel nehmen, wie wenig die verdienen. Nehmen Sie also mal, na gut, Google. Kennen Sie doch, die an der Börse vor anderthalb Jahren mit 120 US $ gestartet sind und jetzt bei über 400 US $ liegen. Genau, und deren Gründer Larry Page, was meinen Sie, was der verdient? Falsch, nur 1 US $ Jahresgehalt! Mal rechnen, bei einem von ihm selber angegebenen Vermögen von rund 3 Milliarden US $ muss er dafür 3 Mia. Jahre gearbeitet haben. Und wie lange haben Sie gearbeitet, um sich Ihr neues Auto kaufen zu können? Höchstens 5 Jahre. Ich nenne nur Ausnahmen, meinen Sie? Ach was, was meinen Sie denn, was Steve Jobs, Gründer von Apple und Pixar im Jahr verdient? Genau, 1 US $. Nicht viel mehr sind es bei Bill Gates, und wissen Sie, was der noch von seinen 1 US $ abgibt? 1 Mia. US $, jährlich als Spenden für die, die noch weniger verdienen als er selber!

Sehen Sie, gerade Sie sollten sich nicht beschweren. Denn Sie gehören da ganz sicher nicht dazu.

Beepworld.de - NEWSLETTER #111 vom 10.01.06

Von thofi, 12:05

VORWORT

Schon wieder ein Jahr vorbei. Ein Jahr, in dem viel passiert ist, in der Welt und in der Beepwelt. Zeit, ein Resümee zu ziehen. Beepworld ist 2005 um rund 650.000 Neumitglieder gewachsen. Und zwar weltweit. Denn 2005 war das Jahr, in dem Beepworld seine deutschsprachigen Heimatländer verlassen hat, um mit beep.com den englisch- und mit beepworld.it den italienisch-sprachigen Raum zu erobern. Mit mittlerweile rund 100 bzw. 60 Neumitgliedern täglich sind wir steil auf der Erfolgsspur. Eine noch größere Erfolgsgeschichte ist sicher unser Beeplog. Zwar nicht als erstes gestartet, haben wir aber mit 100-200 neuen Bloggern täglich sicher die größte Wachstumsdynamik aller deutschen Anbieter. Und die Funktionen, die wir hinzugefügt haben, Blogging per SMS, MMS und email, Anlagen zum downloaden sowie Audio- und Videoblogging, haben beeplog.de an die vorderste technische Front katapultiert. Beeplogs gibt´s übrigens auch auf Deutsch, Englisch und Italienisch.
Unser Newsletter, von mittlerweile 1,2 Mio. Abonnenten aktiv geordert, wurde von Text auf HTML umgestellt, was ihn zwar lesbarer machte, aber ihn auch leichter im Spamfilter der emailprovider landen lässt. Dazu haben wir u.a. mit AOL langwierige Verhandlungen führen müssen, um genau das zu vermeiden.
Für alle Sparfüchse und Beeper, die eigene Meinungen haben, haben wir ein Umfragepanel eingerichtet, in dem man sich eintragen kann, um an spannenden globalen Verbraucherstudien teilnehmen und sich dabei jeweils einen Beepcode verdienen zu können. Weil die Teilnehmerzahl bei den Studien begrenzt ist, können sich die, die als erstes informiert werden möchten, kostenlos unseren survey reminder runterladen, um so als erstes über neue Studien informiert zu werden.
Unser neuer Editor als ActiveX Version wurde mit einer Fülle an neuen Editorfunktionen zusätzlich in den Dienst gestellt.
Die FTP Möglichkeiten bei den RSP-Kunden wurden stark erweitert. Neben MP3 und Videos können jetzt auch off-line erstellte web sites hochgeladen werden.
Beepworld wird immer stärker von kommerziellen Kunden entdeckt. Zu deren Bequemlichkeit haben wir die Option, per Lasteinzug automatisch vom Konto einziehen zu lassen, eingebaut.
Der Markenname Beepworld wurde europaweit geschützt.
Diese enorme positive Entwicklung ist natürlich auch der Presse nicht verborgen geblieben. 15 mal hat Sie in 2005 über uns berichtet.
Technische Verbesserungen sind das eine, das andere aber, und sicher der wichtigere Teil, sind - nein nicht unsere Geldbörsen ;-) - sondern die Zufriedenheit unserer nunmehr über 2.780.000 Mitglieder, also Ihre Zufriedenheit mit uns.
Es macht uns einfach Spaß zu registrieren, dass viele Jugendliche in Deutschland mit Beepworld aufgewachsen sind. Jedem ist klar, dass wir drei Finken (d.h. webmaster, moriturus und thofi) und unser Chefsystementwickler Oliver Lamm, die Beepworldmacher, diese enorme Entwicklung niemals allein hätten schaffen können. Dazu gehören unsere vielen fleißigen ehrenamtlichen Admins und Moderatoren sowie die vier Adminleader ratzi, spacke, sammystarkicker und suriel, und denen allen sagen wir an dieser Stelle ausdrücklich Danke,

meint eurer thofi.

GLOSSE

Sagen Sie mal, so ganz im Vertrauen. Mögen Sie Eintopf? Also als Kind habe ich diese Suppe, in der alles drin zu sein schien von Gemüse über Kartoffel bis zum Fleisch, gehasst. Sie roch und schmeckte, als ob Opa auch seinen alten Socken hat mitkochen lassen. Mittlerweile ist mein Geschmack offenbar schlechter geworden und ich esse Eintopf mitunter sogar freiwillig. Wie, Sie auch? Da befinden wir uns aber offenbar in guter Gesellschaft. Der neue Trend geht nämlich zum Eintopf: Jeder macht alles. So wurde es jetzt auf der Verbraucherelektronik-Messe CES in, na wo wohl, der Hochburg des schlechten Geschmacks, in Las Vegas, verkündet. Suchmaschinenanbieter Google will künftig Eintopf kochen und sieht sich daher als Herausforderer von Softwarehersteller Microsoft. Microsoft wartet wie üblich Trends ab und überholt dann alles auf allen Feldern durch Einsatz von Milliarden und sieht Computergiganten IBM als größten Konkurrenten. Bill Gates sieht sein Unternehmen im Kampf um die Vorherrschaft (nein nicht um die Weltherrschaft, oder vielleicht doch?) für die nächste Software-Generation im Wettbewerb mit Konkurrenten wie Sony, Apple und Handyhersteller Nokia.
Chip-Hersteller Intel mischt ebenfalls mit und geht eine Zweckehe mit Google und AOL ein.
Google arbeitet an einer Art abgespeckten PC, einer Settop-Box, die eine Verbindung zwischen dem Fernseher und dem Internet ermöglicht. Die Besonderheiten des Systems sollen ein eigens von Google entwickeltes Betriebssystem und konkurrenzlos billig soll es sein. Der US-Suchmaschinenbetreiber will außerdem im Internet Videos und Software anbieten, die pro download bezahlt werden. Bestandteil des Angebots wird eine breite Palette von Filmen aus den Bereichen Unterhaltung, Sport und Nachrichten sein. Ach so, fast hätte ich es vergessen. Google will auch mit dem US-Handyhersteller Motorola Internetinhalte auf Mobiltelefone bringen.
IBM arbeitet wie Microsoft daran, Internet-Dienstleistungen in Zukunft zu harmonisieren. IBM, der Computergigant, räubert auf dem Gebiet der Chiphersteller und entwickelte einen Mikroprozessor für die Videospielkonsole "Playstation 3" von Sony, die mit Microsofts Xbox 360 im Wettbewerb steht, Microsoft, dem Softwarehersteller.
Der Chiphersteller Intel will auf seiner neuen Unterhaltungsplattform (!) Technologie von Google für die Suche nach Video-Material im Internet einsetzen. Mit den Produkten der Marke "Viiv" (gesprochen Waiv) will Intel PCs in Zentren für die Heim-Unterhaltung umwandeln. Nutzer der "Viiv"-Produkte von Intel sollen dadurch die Möglichkeit erhalten, Videos zu suchen, zu verwalten und auf ihren Fernsehern oder tragbaren Geräten anzuschauen.
Na, wissen Sie jetzt, was alles in welchem Eintopf schwimmt? Sagte ich übrigens schon, dass ich Eintopf früher hasste? Weil ich von meiner Mutter alles in einem großen Topf durcheinander serviert bekam, aber keine Zutat allein so richtig schmeckte. Ach ja, sagte ich schon. Interessiert aber offenbar keinen.

Beepworld.de - NEWSLETTER #110 vom 20.12.05

Von thofi, 12:04

VORWORT

Auf rund 600.000 CDs, voll gestopft mit im Internet angefallenen Verbindungsdaten, darf der deutsche Staat nach einer neuen EU Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung künftig zurückgreifen, um nach elektronischen Spuren von Terroristen zu suchen. So viele Internet-Daten fallen in Deutschland an, pro Sekunde wohlgemerkt. Und die Speicherung soll für 15.724.800 Sekunden, gleich 6 Monate verpflichtend gemacht werden. Die Kosten in Millionenhöhe bleiben beim Provider hängen. Auch eine Möglichkeit, die Wirtschaft anzukurbeln: Es werden riesige Mengen an Speichermedien benötigt und der entsprechende Lagerraum gleich dazu. Schluss mit Räumeleerstand in Ballungszentren. Wie die Ermittlungsbehörden diese riesigen Datenmengen auswerten wollen, weiß noch keiner, aber sehr wahrscheinlich so wie bisher: Wir von Beepworld erhalten fast täglich emails von diesen Herren mit der „Bitte“, verpflichtend nach Paragraph 4711 ihnen freundlicherweise Auskunft zu erteilen zu...
Es zwängt sich der Verdacht auf, dass sich die Europäischen Staaten im Fahrwasser der USA unter dem Deckmäntelchen der Terrorismusabwehr immer mehr Überwachungsmöglichkeiten an der digitalen Welt sichern wollen und tun.
Das komplette Bild aber ergibt sich erst, wenn man alle Mosaiksteinchen zusammenfügt, soweit sie jetzt schon sichtbar sind. Die Handyverbindungsdaten werden ohnehin schon mit 100m genauer Ortsangabe gespeichert. Unsere Straßenmautanlagen können problemlos zur Fahndung flüchtiger Verbrecher verwendet werden (oder auch nicht-flüchtiger Nicht-Verbrecher). Die Videoanlagen, die mittlerweile die meisten öffentlichen Plätze 24 Stunden am Tag im Blickfeld haben, werden ganz offen zur Überwachung eingesetzt, und zwar ALLER Bürger, die sich dort aufhalten. Aber wir wissen ja alle: wer unschuldig ist, hat durch die Behörden nichts zu befürchten.
Das sagte sich sicher auch der Deutsche El Masri, der nach eigenen Angaben von der CIA am Silvestertag 2003 in Mazedonien gefangen genommen, nach Afghanistan verschleppt und erst fünf Monate später wieder frei gelassen wurde.
Israel, ein Land, dem das Thema Terrorismus nicht gerade fremd ist, kennt keine Vorratsspeicherung. Bestehende Möglichkeiten reichen da aus. Die Ressourcen zum Durchforsten von 600.000 CDs jede Sekunde werden dort besser genutzt, nämlich zur effektiven Terrorabwehr,
meint eurer thofi.

GLOSSE

Sie also nicht? Ha, man soll zur Weihnachtszeit nicht lügen. Sie auch nicht, und auch nicht außerhalb der Weihnachtszeit, aber das wäre Stoff für eine andere Glosse. Also ich wette 10 zu 1, dass Sie doch, denn eins ist klar, Sie könnten auch anders:

1. sich warm anziehen, Parkplatz suchen oder in überfüllte Bahnen zwängen
2. ein paar große Taschen besorgen
3. sich am Geldautomaten in die Schlange einreihen, ganz viel große Scheine ziehen, sehr gut verstauen, damit kleine flinke Hände ihnen die Scheine nicht wieder entziehen,
4. sich in die Massendemos für Recht auf ungehemmten Konsum in den Warenhäusern und Fachgeschäften stürzen,
5. sich einen Wühltischkampf um die Aufmerksamkeit der äußerst raren Spezies „Verkäufer“ oder gar hihi, ich habe gehört, die soll es tatsächlich auch in einigen Läden geben, „Experten“ liefern,
6. das kaufen, was der Konsumtempel noch auf Lager hat und nicht das, was auf ihrem Einkaufszettel stand,
7. um sich dann endlich, endlich der letzten Herausforderung zu stellen, die die zivilisierte Gesellschaft noch zu bieten hat: bis zu den Kassen des Geschäftes an einem Adventssamstag vorzudringen.
Ich bin kein Wahrsager, aber ich wette, dass Sie als typischer Beepworld-Glossenleser eher ein CyberMonday-Käufer sind, Ihre Weihnachtseinkäufe also so abliefen:
1. , 4. und 5.
2., 3., 6. und 7. überspringen
8. sich am Montag auf der Arbeitsstelle an den PC setzen, und all die schönen Dinge, die Sie sich am Samstag in den Geschäften zeigen ließen und wofür Sie die Kapazität der Verkäufer überbeansprucht haben, in aller Ruhe (Arbeitszeit geht ja zu Lasten ihres Arbeitgebers) bei Amazon, Otto oder Dell online bestellen, Kreditkartennummern eingeben, ENTER drücken und sich zufrieden zurücklehnen. Irgendwoher müssen ja die 30% online Umsatzzuwächse an den jeweiligen 4 Adventsmontagen kommen.
Na sehen Sie, jetzt verstehen wir uns. Und jetzt wünschen wir alle gemeinsam den grundlos teuren Warenhausbetreibern und Fachhändlern ein fröhliches Weihnachten.

Beepworld.de - NEWSLETTER #109 vom 27.11.05

Von thofi, 12:03
VORWORT Adventlich ist das nicht gerade, was momentan in einigen Foren diskutiert wird, auch bei uns im Forum „Weltgeschehen“ (Was Menschen Menschen antun). Ich habe mir lange überlegt, ob ich den Link dazu im Vorwort posten soll. Es zeigt den Krieg im Irak und Afghanistan in Fotos, wie er wirklich ist, ungeschönt, unzensiert und direkt, da die Bilder von amerikanischen Soldaten vor Ort stammen. Die Bilder, die teilweise wie Trophäen gezeigt werden, teils mit unvorstellbaren menschenverachtenden, rohen Kommentaren versehen, sind nicht zu ertragen. Der Brechreiz ist nur schwer zu bekämpfen beim Anblick. Es ist eine Seite, die der amerikanischen Armee bekannt ist und nicht geschlossen wurde. Der Link wurde letztes Wochenende in der Frankfurter am Sonntag veröffentlicht. Es ist eine Seite, die ursprünglich dazu diente, Sexbildchen vom privaten Eheleben mit anderen auszutauschen. Um die Schmuddelbildchen sehen zu dürfen, musste man selber Bilder uploaden. Wenn man keine privaten Sexbilder anbieten konnte, wurden auch Bilder aus dem Krieg akzeptiert. Die Tauschbörse entwickelte dann ein Eigenleben, so dass jetzt Sexbilder zwar immer noch gelegentlich auftauchen, aber ein Wettbewerb begann, wer die entsetzlichsten Photos von zerfetzten und gequälten Menschen geschossen hatte. Wenn irgend ein Spinner noch immer eine romantisierende Vorstellung von Krieg hat, weil er meint, das sei genauso spaßig wie ein Egoshooter am PC zu spielen, oder weil er im TV sieht, wie ein US Präsident in fescher frisch gebügelter Fliegeruniform auf einem blitzsauberen Flugzeugträger vor adretten und grinsenden Soldaten fröhlich verkündet, der Krieg im Irak sei vorbei, der möge sich diese website anschauen. Wer eher zart besaitet ist, keinesfalls. Die Bilder verursachen Alpträume. Wie dünn die zivilisatorische Decke ist, die das Tier im Menschen verdeckt, wie grausam Krieg auch deshalb ist, weil er aus eigentlich braven Menschen wie dir und mir unmenschliche Bestien machen kann, konnte früher von den Armeen gut vor der Öffentlichkeit verborgen gehalten werden, denn Journalisten wird es verwehrt, solche grausamen Bilder und Artikel zu veröffentlichen. Durch die Möglichkeiten der Weblogs (z.B. www.beeplog.de) ist es jetzt jedem Zeitzeugen direkt möglich, ungefiltert, sofort und ohne Zensur die Wirklichkeit zu dokumentieren. Jetzt, wo es kaum mehr (technische) Grenzen gibt, ist die einzige Zensur die eigene Moral. Und den Umgang damit muss jeder für sich jeden Tag neu lernen, meint eure thofi GLOSSE Sie wollen geliebt werden. Sie gehören auch zu dieser Sorte Mensch, bestimmt, denn wer solche Glossen wie diese hier liest, ist auch so einer. So ein ewig Hoffender, ein Neugieriger, wider besseres Wissen immer wieder Probierender. Stimmts? Woher ich das weiß? Naja, reine Statistik. Bei den rund 31 Milliarden E-Mails, die täglich weltweit verschickt werden, 11,4 Billionen jährlich, an nur 500 Millionen Erdenbürger mit E-Mail-Adresse, erhalten Sie im Mittel 62 Mails täglich, 22630 Mails davon im Jahr. Und da wird doch wohl eine dabei sein, die ihnen sagt, dass man an Sie denkt, eine, die das große Glück bringt, sagen Sie sich täglich. Hat Ihnen da nicht kürzlich Günther Jauch persönlich gemailt, dass Sie nun endlich in seine Sendung „WER WIRD MILLIONÄR?“ eingeladen sind. Stimmt´s? Siehste! Wurde aber auch Zeit, dass der Quizmaster auf Sie aufmerksam wurde, da Sie doch sowieso alle Fragen beantworten können, abends, auf dem Sofa, vor dem Bildschirm. Naja, so richtig beworben haben Sie sich nicht zur Teilnahme, aber schön ist, dass Sie trotzdem eingeladen wurden. Und dann gleich hunderte Mal, damit die Mail auch garantiert ankommt. Nett von Günther Jauch, ne? Es gibt doch noch positive Überraschungen, deshalb öffnen Sie auch alle diese Glück verheißenden Mails und deshalb haben Sie damit selber wieder Hunderten von Menschen ebenfalls dieses Glücksgefühl beschert, von Jauch eingeladen zu werden. Wie, haben Sie nicht? Sie wollen nicht gerne teilen? Haben Sie aber, unwissentlich. Denn der Virus, der im Anhang dieser frohen „Bald werden Sie Millionär“- Botschaft versteckt war, hat allen Freunden, die Sie in ihrer outlook- email Adressenliste gespeichert haben, die selbe frohe Botschaft zuteil werden lassen. Ihre Freunde werden Sie dafür lieben. Und das wollten Sie doch immer, geliebt werden.

Beepworld.de - NEWSLETTER #108 vom 14.11.05

Von thofi, 12:02
VORWORT 19,99 €, 8,99€, 4,98€, jetzt 3,98€. Die Flatrate fürs Internet befindet sich im freien Fall. Alle freuen sich. Handytarife, bald billiger als Festnetz: Wir pfeifen aufs Festnetz und telefonieren nur noch mobil. Alle freuen sich. Alle? Nein, 32.000 Telekommitarbeiter freuen sich nicht darüber, denn ihre Jobs sollen eingestampft werden. Die Telekom verliert monatlich 100.000 Festnetzanschlüsse. Da wird sie wohl bald pleite sein, sollte man denken. Kein Wunder, dass so viele entlassen werden müssen, um zu überleben, meint man. Weit gefehlt. Vorstandschef Ricke hat mit 4,3 Milliarden Euro Gewinn seit Beginn dieses Jahres einen glänzenden Quartalsbericht abgeliefert, gegenüber über 150 Mio. € Miese letztes Jahr. Zuvor hatte die Deutsche Bank schon im selben Atemzug mit ihren sprudelnden Überschüssen in Milliardenhöhe 6000 Entlassungen verkündet. Der Aktienkurs sprudelte auch nach oben und dankte es dem Vorstandssprecher Ackermann, die Mitarbeiter ihm dagegen weniger. „Personalabbau sind nun mal der Preis, den wir für die Deregulierung und damit offenem Wettbewerb zahlen müssen“, und „Wettbewerb ist gut für den Verbraucher“ heißt es aus den Vorstandsetagen der großen Unternehmen. Und „Privatisierung und Öffnung des Telefon- und des Energiemarktes spüren wir alle in unseren Brieftaschen“, sagen uns unsere Politiker. Und tatsächlich, ich spüre das auch in meiner Brieftasche. Seltsamerweise habe ich noch nie so viel Geld an die Telefongesellschaften für Internet, DSL, Festnetz, ISDN, und Handy überweisen müssen wie jetzt. Und der Blick auf die fast monatlich steigenden Strom-, Gas-, Heizöl- und Wasserpreise, von Benzinpreisen ganz zu schweigen, lassen mich ganz leicht zweifeln an der Weisheit mancher Worte mancher Vorstandschefs mancher großer Unternehmen, meint euer thofi P.S. Der große Energiekonzern EON hat gerade seine 9 Monatszahlen vorgelegt. Der Gewinn vor Steuern wurde um 61% ! gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Exxon, der größte Ölmulti der Welt, vermeldete im 3. Quartal den höchsten Gewinn, den je ein Ölunternehmen erzielt hat: 100 Mio. US $ TÄGLICH!

Beepworld.de - NEWSLETTER #107 vom 31.10.05

Von thofi, 12:01
VORWORT Was haben wir uns früher mit den Hausaufgaben gehetzt, um schnell aus unserem Zimmer raus ins Freie zu kommen, Fußball mit den Kumpels zu spielen, ins Schwimmbad mit der Freundin zu gehen oder mit der Clique zum Baggersee zu radeln. Heute hetzen sich viele Jugendliche, um schnell ins Zimmer zu kommen, den PC anzuwerfen, die mailbox abzufragen und im Netzwerk zu zocken. Die Mütter beklagen sich heute über ihre blassen, bewegungsfeindlichen Kinder, die Tag für Tag ganz allein im Zimmer sitzen, gelegentlich grundlos loskichern, unwillig knurren, wenn sie real angesprochen werden, wild auf die Tastatur einhämmern, umhüllt von ohrenbetäubendem surround sound aus allen Ecken des Zimmers, und die das Essen am liebsten auf der Tastatur einnehmen würden. Zwar ist die Vereinsamung einer ganzen Internet-Generation, wie von Psychologen, Soziologen und Eltern prophezeit wurde, nicht eingetreten, aber der alarmierende Bewegungsmangel verbunden mit zunehmender Fettleibigkeit ist real: Die Bundeswehr beklagte sich jüngst über immer dickere und immer unbeweglichere Rekruten, die kaum mehr ihre 20 Liegestütze schaffen. Die langjährigen Musterungsergebnisse zeigen wohl eindeutig einen Abfall der körperlichen Verfassung bei der Internet- und Playstation-Generation gegenüber früheren Rekruten-Generationen. Eine Verschlechterung der sozialen Bindungsfähigkeit und fehlende Fertigkeiten für das künftige Berufsleben dagegen lassen sich nicht beweisen. Eher im Gegenteil, meine ich. Die Anzahl der sozialen Kontakte steigt durch die technischen Möglichkeiten: Kontakt halten unterwegs per SMS oder Handy, am PC im Chat und Instant messenger (und das möglichst gleichzeitig mit 10 Buddys), und im Internet beim Netzwerk spielen. Der künftige Beruf verlangt sicher weniger die Fertigkeit, Traktor zu fahren, als mit Informationsfülle umzugehen, Unwesentliches vom Wesentlichen zu unterscheiden, sich sehr schnell einen Informationsüberblick zu verschaffen. Und genau das ist eine der Fertigkeiten, die sich Kids heute im Internet selbst früh beibringen müssen, sonst droht der Informations-Overkill. Ist diese mail spam oder von einem Freund? Welche dieser 200 Googleantworten sind sinnvoll für meine Suchanfrage? Wo in Deutschland finde ich die günstigste Digitalkamera? Welcher der 2000 unterschiedlichen Handytarife ist für mich der Geeigneste? Und da machen die jüngeren Kids den Eltern heute bereits was vor: „Lass mich mal machen, Papa, das geht schneller.“ Kann man sich mehr wünschen, als dass die eigenen Kinder mit der Zukunft besser zurecht kommen als man selber, fragt euer thofi? GLOSSE Was halten Sie von Wahrsagern? Nein, nicht Jasagern, ich will ausnahmsweise mal nicht von der Politik sprechen. Ich rede von Wahrsagern, lassen Sie mich ihnen mal wahrsagen: Und das geht so. Sie beantworten mir ein paar Fragen und ich sage Ihnen, ob Sie Männlein oder Weiblein sind? Los geht´s: Sie sind beim Ego-Shooter immer auf der Seite des Opfers? Ihnen fällt beim Stichwort „Sony“ eher das Karaoke-Spiel „SingStar“ ein statt Playstation2? Sie spielen lieber „Nintendogs“ statt wilder Ballerspiele? Sie waren noch nie auf der Games Convention in Leipzig? Ha, meine Glaskugel klart auf, und es erscheint, es erscheint – ein wunderschönes, blondgelocktes, langhaariges, schlankes Mädel. So sehen Sie nicht aus? Naja, aber nahe dran. Die paar Kilo und Jahre mehr! Wenn Sie alles mit „Ja“ beantwortet haben, sind Sie weiblich, davon bin nicht nur ich überzeugt, sondern auch die Spieleindustrie. Die weiß aufgrund groß angelegter Studien nämlich, was Sie als Frau wollen. Nein, jetzt nicht erröten. Ich kann zwar wahrsagen, aber nicht ihre Gedanken lesen, obwohl…. Naja, das fuchst die Spieleindustrie schon lange, dass sie mit ihren Produkten nur die eine Hälfte, den verspielteren Teil der Menschheit erreichen und bisher nicht auch an die Geldbörsen der Mädels rankommen konnten. Die Zigarettenindustrie hat ja vorgemacht, wie man erfolgreich die Mädels verführt. Mittlerweile sieht man ja bald mehr Mädchen als Jungen rauchen. Jetzt hat Sony reagiert, mit der ersten online spielbaren Seifenoper, diversen Quizspielen im Netz, dem Musikspiel „Buzz“ und dem „Eye-Toy Kinetic“. Andere Anbieter haben ebenfalls typische Spiele für Mädels in der Entwicklung, oder das, was die nahezu ausschließlich männlichen Programmierer und Entscheider für typisch weiblich halten. Die sollten mich mal fragen. Ich könnte Sony wahrsagen: Meine Glaskugel klart auf, und ich sehe, ich sehe – einen gefiederlosen Geier kreisen.

Beepworld.de - NEWSLETTER #106 vom 14.10.05

Von thofi, 11:59
VORWORT Herbst- und Winterzeit, Zeit der Einsamkeit. Einsam waren Menschen schon immer, aber durch das Auseinanderfallen der Familien, hohe Scheidungsraten, verstärkt durch fehlende berufliche Kontakte bei Arbeitslosigkeit, und Anonymität in den Städten werden es immer mehr. Wie mit Einsamkeit umgegangen wird, das allerdings hat sich geändert. Die heutigen unendlich erscheinenden Möglichkeiten, Kontakt mit der Welt aufzunehmen, aus dem kleinsten kalten Kämmerchen heraus, per Mausklick den Lebensabschnittsgefährten suchen, und sei der Lebensabschnitt auch nur ein Wochenende lang, der Welt von der eigenen Existenz Kenntnis geben per Weblog, chatten mit virtuellen Freunden aus der ganzen Welt, müssten doch eigentlich Keinen mehr einsam neblige Herbstnächte erdulden lassen müssen. Ein unbestreitbarer Vorteil des Internets. Mitunter lesen wir dann auf Beeplogs oder Beep Websites Lebensbeichten, zu denen sehr viel Mut gehört, diese in die Öffentlichkeit zu bringen. Oder sehr viel Einsamkeit und Verzweiflung wie bei diesem Mitglied: „Ja ja, war über 25 Jahre verheiratet und habe meine Gefühle hier fast immer unterdrückt. Obwohl ich meine erste Erfahrung mit 10 Jahren mit einem Jungen gemacht habe. Er war 13 und es war sehr schön hat bis vor 6 Jahren auch uns beiden Spaß gemacht. Auch waren wir beide verheiratet und hatten auch Kinder ich 1 und er 3 aber immer wieder Zeit für uns gefunden Um es uns gemeinsam zu machen. Unsere Frauen haben nichts davon bemerkt. Weil wir uns ja schon von der Kindheit an kannten, fiel das ja keinem auf…. Nun bin ich in meinem Leben an einem Punkt angelangt, wo ich nun überhaupt nicht mehr weiß wo ich hingehöre. Muß mich Total Neu Orientieren.Und ich weiß das es nicht einfach werden wird. Da nun sich auch Alle von mir Abwenden und mich im Stich lassen. Aber ich habe trotzdem noch richtige Freunde, die auch weiter zu mir stehen. Ich hoffe es wenigstens, daß es so ist. Wenn nicht dann kann ich ja direkt Schluß machen, das ist dann auch egal. Es wird ein sehr schwerer und auch Steiniger Weg. Ich muß ihn aber gehen. Komme was wolle, ich werde ihn gehen. Um dann mein Neues Leben zu beginnen und zu genießen. Nun kommt noch hinzu, dass ich seit dem 21.5. eine Diagnose von Multipler Sklerose habe. Das hat mich natürlich auch noch aus der Bahn geworfen, aber auch das muss man akzeptieren und damit leben. Vielleicht habe ich diese Zeit ja noch. Ich weiss es nicht. „ Der Mann hat noch viel gepostet über seine vier Chemotherapien, seine Hoffnungen und Verzweiflungen. Letztendlich konnte er seiner Krankheit nicht entkommen. Seine Tochter hat von seiner Homosexualität erst durch dessen Homepage bei Beepworld im Rahmen der Nachlassverwaltung erfahren, die wir auf ihre Bitte hin vom Netz genommen haben. Mehr Leute sind heute einsam als früher, aber das Internet gibt auch mehr Möglichkeiten an die Hand, aktiv damit umzugehen, meint euer thofi GLOSSE Ich weiß, ich weiß, das ist ihnen jetzt alles ziemlich peinlich, dass ich Sie hier auf dieses Thema anspreche und um ihr coming out bitte. Muss aber doch nicht, ich meine peinlich sein. Erstens tun´s nahezu alle Surfer, zweitens zunehmend auch Frauen, drittens ist der Effekt umkehrbar. Naja, nicht immer. Bei dem Lastwagenfahrer, den die Sanitäter kürzlich auf der Autobahn Kassel-Würzburg nur noch tot aus dem Führerhaus ziehen konnten, sicher nicht mehr. Viel Mühe mit dem Ausziehen hatten die Leichenbestatter mit ihm nicht, denn die Hose hing ohnehin heruntergelassen auf den Füßen, und das zerfetzte Pornoheftchen klemmte zwischen Konsole und Scheibenresten. Oh Entschuldigung, Entschuldigung, natürlich wollte ich ihnen damit nicht zu nahe treten. Ist ja auch nichts Schlimmes, mir, hier, so ganz im Vertrauen können Sie es gestehen. Sie tun es auch! Ob Mann oder Frau, fast alle tun es. Na also, jetzt ist es raus. Jetzt fühlen Sie sich besser. Immerhin ist das Dreibuchstabenwort das meistgenutzte Suchwort bei Google. Nur die Folgen, haben Sie sich über die Folgen schon Gedanken gemacht? Nein, damit meine ich nicht eine mögliche Ehekrise sondern mehr, naja, intellektuelle Folgen. To whom it may concern, meine ich. Wenn Sie sich also abends mal wieder allein zuhause im Internet die massenreichen Bildchen anschauen, nur von rein soziologischen Interessen geleitet natürlich, sollten Sie anschließend keine Arbeiten mehr verrichten, die den Nobelpreis zum Ziel haben. Denn ihr Gehirn, naja, wie soll ich sagen, wird verstopft. Ja, lachen Sie nicht. Die Schmuddelbilder verstopfen unser Gehirn auf allen Kanälen und machen es für einige Zeit danach ziemlich unbrauchbar für ernsthafte Arbeiten. Also Hände weg von Umsatzkurven, wenn Sie gerade zuvor online weibliche Kurven betrachtet haben. Nun schauen Sie nicht so erstaunt. Die Weisheit stammt doch nicht von mir, sondern von namhaften Professoren der berühmten amerikanischen Yale Universität. Die fanden nämlich heraus: Anschauen von Pornos verstopfen das Gehirn. Na sag ich doch.

Beepworld.de - NEWSLETTER #105 vom 19.09.05

Von thofi, 11:58
VORWORT Ich freue mich immer auf die Zeit nach der IFA, der Internationalen Funkausstellung. Dann macht der Besuch in HighTech-Läden wieder besonders viel Spaß. Die Preise sinken und die neusten Geräte lassen den Wunschzettel für Weihnachten immer länger werden. Aber keine Zeit zu verschnaufen, denn die Glitzerwelt der Autos schwappt von der Internationalen Autoausstellung in Frankfurt in jedes Wohnzimmer. Dabei hatte die größte Spielemesse der Welt in Leipzig doch gerade erste seine Pforten geschlossen. Wer jammert da eigentlich, Deutschland sei technologisch abgehängt, Schlusslicht in Europa, vom Ausland belächelt? Nur wir selber, die Deutschen, aber wir sind wohl bald die Einzigen, die jammern. In britischen und US amerikanischen renommierten Wirtschaftsjournalen wird Deutschland bereits als der Adler bezeichnet, der wieder seine Schwingen streckt und der Welt zeigt, dass er es immer noch kann. Die deutsche Wirtschaft hat die letzten Jahre genutzt, um Ballast abzuwerfen und ihre Rentabilität und Produktivität auf Weltniveau und teilweise darüber zu stemmen. Die gewaltige politische Reformanstrengung der Agenda 2010 hatte kaum einer mehr den Deutschen zugetraut. Der Abbau der Arbeitsplätze scheint gestoppt, Deutschland ist wieder Exportweltmeister, und die Aktienkurse des DAX pendeln sich auf über 5000 ein. Naturkatastrophen wie gerade im Süden der USA gesehene drohen in Deutschland nicht, und die Menschen neigen nicht zu Revolutionen. Außerdem steht eine Wahl bevor, die eine handlungsfähige Regierung hervorbringen wird, weil sie so oder so klare Mehrheiten schafft. Alles gute Gründe, das Jammern zu lassen, Ärmel hochzukrempeln und jeder, ob als Schüler, Unternehmer oder Angestellter seinen individuellen Beitrag dazu zu leisten, dass Deutschland wieder an seine alten Stärken anknüpfen kann: Ein gebildetes, fleißiges, leistungsfähiges Volk zu sein, das auf Herausforderungen gelassen aber effektiv reagiert, meint Euer thofi. GLOSSE Gehen Sie, nun gehen Sie doch schon. Ich will Sie anrufen, also marschieren Sie los. Ja, etwas schneller und mit mehr Hüftschwung, wenn ich bitten darf. Oder wollen Sie, dass unser Telefonat nach ein paar Sekunden abbricht? Neiiin, nicht ihren Rucksack ablegen, um schneller zu sein. Dann geht nämlich gar nichts mehr, am wenigsten ihr Handy, oder auch das zweite, dritte.. Denn so viele können Sie betreiben, ohne dass Ihnen der Saft ausgeht. Aber lassen Sie bloß Ihren Rucksack an. Ob darin ein Geheimnis steckt? Nein, nicht darin, sondern der IST das Geheimnis. Da haben amerikanische Biomechaniker getüftelt und eine Gestell für einen Rucksack entwickelt, der Ihren mehr oder wenig gekonnten Hüftschwung über Federn in elektrische Energie per Generator umwandelt und in Akkus speichert. Immerhin können Sie oder ich damit über 7 Watt Leistung erzeugen. Haben Sie vor, ein Ferngespräch zu führen, so nehmen Sie meinen gut fundierten Rat an. Reisen Sie nach Brasilien, nach Rio, und gehen Sie nach Ipanema oder an die Copacabana. Mischen Sie sich einfach locker in eine Sambatruppe, und machen Sie alles das, was die braunen Schönheiten dort auch tun. Neiiin, lassen Sie doch ihren Rucksack an, ihre Hose ohnehin. Ich meine doch nicht, die Kleidung abzuwerfen, sondern die Hüften im Sambarhythmus zu bewegen. Dann greifen Sie zu Ihrem Handy und telefonieren Sie, solange Sie wollen. 10 Watt sind so jederzeit drin, in ihrem Rucksack.

Beepworld.de - NEWSLETTER #104 vom 29.08.05

Von thofi, 11:57
VORWORT Kein Messeplatz wollte die seltsamen Typen haben, die die Nächte mit interaktiven Computerspielen verbrachten. Jetzt neiden sie dem Leipziger Messeplatz, der die jährliche Games Convention beherbergt, ihren Erfolg. Die gerade beendete Ausstellung hat sich mit 270 Ausstellern und 134.000 Besuchern zu Europas größter Computer- und Videospiele messe entwickelt, und das in einem Land, das weit zurückliegt im internationalen Trend. Nur 10% der Haushalte haben in Deutschland eine Spielekonsole, gegenüber 30% in den USA, bei einer geschätzten Zahl von 500 Mio. interaktiven Spielern weltweit. Großes Wachstum zeigen auch die Online (Browser)-Spiele, z.B. Gameduell mit voraussichtlich über 5 Mio. Besuchern im Jahre 2005 als dem größten deutschen Anbieter. Während ich dieses Vorwort schreibe, fällt mir gerade eine email in die Hände, in der sich eine besorgte Mutter bei mir beklagt, dass ihre Tochter Ines vor 2 Jahren durch Beepworld zum Internet gekommen ist und seitdem nur noch an ihrer eigenen Homepage bastelt, chattet oder am PC Spiele spielt. Ich möge Ines´ Mitgliedschaft bei uns sofort beenden, denn sie als Mutter muss dafür sorgen, dass das Kind nicht ihre Freizeit am PC vertrödelt, sondern Sinnvolles tut wie Bücher lesen, damit sie besser auf das Leben vorbereitet wird. Was antwortet man einer Mutter, die selber noch nie erfahren hat, welche hohen intellektuellen und technischen Anforderungen Internetanwendungen stellen können, welche Ausdauer, Raffinesse, Logik und Geschicklichkeit viele der heutigen interaktiven Spiele verlangen, ein welch ungleich offeneres Weltbild das Internet ohne nationale Grenzen vom Nutzer verlangt? Oder dass der berufliche Erfolg von Ines sehr viel wahrscheinlicher von der Beherrschung des Internets und seiner vielfältigen Anwendungen, auch von Spielen, abhängig sein wird als von irgendeiner anderen Fähigkeit, die sie neben Lesen, Schreiben und Rechnen noch lernen könnte? Stattdessen schreibe ich der Mutter: „Bitte beenden Sie die Mitgliedschaft selber, indem Sie auf den Button „Mitgliedschaft beenden“ im Mitgliedsbereich klicken“ . Dass ich diese Mutter mit Argumenten überzeugen könnte, Ines nicht den Zugang zum Internet als die 4. Kulturtechnik wegzunehmen, glaube ich nicht mehr. Denn die Kluft in unserer Gesellschaft für den künftigen Erfolg des Nachwuchses verläuft längst nicht mehr nur zwischen arm und reich, sondern zwischen den Eltern, die Einsicht in die Erfordernisse der globalen Zukunft haben und solchen, die ihre Kinder aus Unkenntnis davon fernzuhalten versuchen. Ach so, wen es interessiert: Den renommierten Games Convention award in der PC Spielekategorie gewann das Spiel "F.E.A.R" von Vivendi Universal Games. Den Preis für das innovativste Produkt erhielt das Spiel "Fahrenheit" (Atari). "Es erfindet das Erzählen von Geschichten im Videospiel neu: Durch geschickten Einsatz von Perspektivwechseln und ausgesprochen gut ausgestalteten Charakteren ersteht ein mitreißendes Abenteuer, das einzigartig in der Spielelandschaft steht", lautet die Begründung der Jury. Wie hoch ist dagegen die intellektuelle Herausforderung beim „Mensch Ärgere Dich Nicht“-Brettspiel, grübelt Euer thofi. GLOSSE Das kann Ihnen nicht passieren, was? Meinen Sie aber auch nur. Machen Sie einfach so weiter wie bisher, das reicht schon, oder, noch besser, machen Sie doch einfach das, was Sie auch zuhause tun, wenn ihre Frau oder Freundin nicht da ist, das reicht dann wirklich. Ihrem Chef nämlich auch. Wie, ich erwähnte ihre Frau doch bereits? Ha ha, guter Witz, nein, ich meine ihren Chef im Büro, der altmodischer Weise immer noch der Meinung ist, im Büro wird gearbeitet, und zwar für Ihn, und nicht privat rumgesurft. Wo das steht? Vielleicht in ihrem Arbeitsvertrag, vielleicht aber auch nicht, egal, auf jeden Fall steht´s irgendwann, wenn Sie Pech haben, in ihren Entlassungspapieren, und da passt es ja nun wirklich nicht so gut hin. Das dürfen Sie nämlich nicht, laut neuestem Richterspruch (Az 2 AZR 581/04), ihr Chef aber schon, Sie fristlos entlassen, Sie aber nicht privat surfen und dann noch auf, ähem solchen Seiten, naja, Sie wissen schon, solchen wo immerwährender Sommer zu sein scheint, so leicht bekleidet wie die Damen auf den Bildern sind. Nicht, dass Sie nicht mal schnell ihre privaten Mails runterholen dürften im Büro, aber das ist auch das Einzige was sie dürfen, privat meine ich. Surfen dürfen Sie natürlich immer für den Chef, auch privat am heimischen PC, dagegen haben auch die Richter und ganz sicher auch Ihr Chef nichts.

Beepworld.de - NEWSLETTER #103 vom 10.08.05

Von thofi, 11:56
VORWORT Blödes Lauwarmes Oberflächliches Geschwätz bedeuten die BLOGs für die einen. Für die anderen, besonders in USA und Asien, sind diese Online-Tagebücher dagegen der größte Internethype seit Erfindung der eigenen Homepage. Deutsche scheinen in ihrer Haltung zu Weblogs, ein Begriff, der 1997 von John Borgar geprägt wurde, eher zu ersterer Ansicht zu neigen. Wegner, Wissenschaftsredakteur des Focus, bezeichnete die Deutschen kürzlich gar als Bloggerzwerge und sieht die Anzahl der deutschsprachigen Blogs weit hinter denen der USA, Japan und selbst China liegen. Er könnte Recht haben. Während vor anderthalb Jahren gerade die ersten 20.000 deutsche Blogs im Netz standen, wurde in den USA schon am 11. September 2001 über den Terroranschlag auf Manhattans TwinTowers in Tausenden von Blogs von Augenzeugen berichtet. Hat er aber auch Recht mit seiner Begründung, Deutsche seien technologiefeindlich und rhetorisch nicht sehr geschult? Außerdem liege ihnen nichts an der freien Meinungsäußerung? Nicht dass da nicht was dran wäre. Deutsche haben, anders als Engländer, seit der längst vergangenen Zeit seiner großen Dichter und Philosophen nicht gerade durch eine Kultur der geschliffenen Sprache geglänzt. Auch der Trend zur eigenen Homepage wurde in Deutschland nur sehr zögerlich angenommen, nicht zuletzt später forciert durch Beepworld. Natürlich spielte damals bei den HPs wie heute bei den Blogs die im europäischen Vergleich noch immer geringe Anzahl an Breitbandanschlüssen in Deutschland eine Rolle. Ein Zufall scheint es mir aber nicht zu sein, dass ausgerechnet Länder wie USA, China und Japan, deren Presse eher für obrigkeitstreue, patriotische denn für unabhängige aufklärerische Berichterstattung bekannt ist, eine hohe Blogdichte haben. Blogs schlüpfen immer mehr in die Rolle einer "Gegenöffentlichkeit". Zeitnahe, ungefilterte, keinem Geldgeber, einer Partei oder Chefredakteur verantwortliche Berichterstattung schaffen eine Konkurrenz zur etablierten medialen Öffentlichkeit. Besonders deutlich wurde das, als sich ein verrückter Rucksacktourist während des Kriegs auf in den Irak machte, bestückt mit Laptop und Satellitentelefon, und mitten aus dem Kriegsgebiet seine Beobachtungen bloggte, die meist im krassen Gegensatz zu den Berichten der etablierten Presse standen. Vielleicht hat Deutschland einfach nur eine vielfältigere Medienlandschaft als andere Staaten, und wir Deutschen meinen dadurch, dass wir durch unsere Medien ausreichend unabhängig informiert werden? Vielleicht aber fehlt Deutschland auch nur ein wirkliches Vorbild, ein "Killer-Blog", dessen Inhalte so bestechend aktuell und unorthodox sind, dass fast jeder dort reinschauen MUSS, wenn er auf dem Laufenden bleiben will. Vielleicht fehlte aber bisher auch einfach die kritische Masse an Blogs, die einen Trend in Deutschland begründen könnten, weil bislang kein wirklich einfach zu handhabendes massentaugliches Blogangebot auf dem deutschen Markt existierte. Und hier kommt Beepworld ins Spiel. Aus den bereits vorhandenen über 2 Mio. Mitgliedern lassen sich verhältnismäßig leicht viele Leute für ein zusätzliches Beeplog begeistern. Damit könnte schlagartig die kritische Masse erreicht werden, die über den Umweg der privaten öffentlichen digitalen Tagebücher die Kultur der „Gegenöffentlichkeit“, des Graswurzel-Journalismus, auch in Deutschland salonfähig macht, träumt euer thofi GLOSSE Ja, schau doch mal einer an. Gedacht hätten wir das aber jetzt nicht von Ihnen. Erst die Minibar in ihrem 5-Sterne Hotel plündern, die Zufallsbekanntschaft aus dem Nebenzimmer teuer unter das Bett gebechert, vorher noch gemeinsam die teuren triple x Pornos reingezogen, und dann aber statt zur Geldbörse zur Fernbedienung des Hotelfernsehers gegriffen. So geht das aber nicht, äh, oder anders formuliert: So geht das schon - technisch, aber so geht das wirklich nicht – moralisch gesehen, sagt zumindest Adam Laurie, in der Hackerszene auch besser bekannt als "Major Malfunction". Der hat Ihnen nämlich per Infrarot Fernbedienung den Weg frei gemacht, per Hotelfernseher Ihre Minibarrechnung auf Null zu setzen, Pornorechnungen von der Zimmerrechnung verschwinden zu lassen, und weil´s so schön war, auch gleich die Hotelrechnung ihrer Zufallsbekanntschaft vom Nebenzimmer etwas aufzuhübschen. Adam fand nämlich in seinen ausgedehnten Streifzügen durch die schicksten Hotels der Welt heraus, dass Fernseher in Hotelzimmern viel mehr als einfache Anzeigegeräte für bewegte Bilder sind, wie er auf der Defcon in Las Vegas berichtete. Die Freischaltung, so entdeckte Adam, ob der Gast das TV Programm, einen Pornofilm, die Zimmerrechnung oder seine Gästedaten ansehen will, findet nämlich erst in dem jeweiligen TV Gerät des Gastes statt. Zentral werden aber zunächst alle Daten an alle Geräte gesendet. So friemelte sich Adam einen einfachen Rückkanal über Infrarot auf seinem Laptop zurecht und schon war er im Hauptrechner nahezu jedes Hotels zuhause. Jetzt aber sauber bleiben, der Versuchung widerstehen, Laptop wieder zuklappen, statt Minibar des Hotelzimmers die mitgebrachte Mineralwasserflasche aus dem Aldi aufmachen, statt triple x den Bildungskanal auf Arte einschalten und sich über die Schönheiten der Antarktis informieren, und resignierend nicken, wenn die Zufallsbekanntschaft aus dem Nebenzimmer sich wegen Migräne allein auf´s eigene Zimmer zurückzieht. Jetzt aber, Hände weg vom Laptop, Sie schauen nicht mal schnell nach, was im Nebenzimmer gerade für ein Film angeschaut wird.

Beepworld.de - NEWSLETTER #102 vom 25.07.05

Von thofi, 11:55
VORWORT Die brennende Frage, ob Madonna berühmter ist als Marilyn Monroe zu ihrer Zeit lässt sich heute leicht beantworten: Google verzeichnet 2,860.000 Hinweise auf das Multitalent Madonna. Auf die Sexikone Marilyn entfallen dagegen „nur“ 2.120.000. Wer ist berühmter, das Universalgenie Leonardo da Vinci oder der Schauspieler Leonardo Di Caprio? Keine Frage, ersterer zeigt mit 2.520.000 rund 10 mal so viele Treffer an wie beim Hauptdarsteller von „Untergang der Titanic“. Mit 22.800.000 Nennungen schlägt der Bekanntheitsgrad der Bibel (oder bible im Engl.) Harry Potter nur sehr knapp bei dessen 22.200.000 Treffern. Google, 1998 von 2 Studenten gestartet mit dem Ansatz „Wir sind die Guten“ ist wegen seiner unangefochtenen Monopolstellung stark in die Kritik geraden. Selbst Konkurrent MSN gibt auf die Frage nach der besten Suchmaschine der Welt als Antwort „Google.com“ aus. Die neue Art zu werben mit Google´s inhaltsabhängigen Adsense hat Mio. von Seiten vom Bannerwerbemarkt genommen. Innovativ, aber datenschutzrechtlich bedenklich wird Adsense z.B. in Verbindung mit Google´s kostenlosem Gmail-Dienst gesehen. Denn die mails werden auch gleich automatisch mitgelesen und je nach Inhalt wird den Usern Hundefutter oder BMWs angeboten. Nur die obersten 20 Treffer werden überhaupt angeklickt. Die Seiten werden durch automatische Bewertung streng nach Qualität und damit objektiv gelistet? So war´s früher. Die ersten Plätze kann man sich erkaufen und zunehmend werden unterstützend menschliche Bewerter eingesetzt für´s ranking und die sind unvermeidbar subjektiv. Die an sich sehr nützliche Funktion der Desktop-Suche ist ebenfalls kritisch zu sehen, da die Suchergebnisse auf dem privaten oder Firmen PC automatisch an Google geschickt werden. Dies alles werden sowohl die Aktionäre als auch die Beepworlder Google verzeihen. Google ist heute an der Börse rund 80 Mrd. US $ wert, dreimal so viel wie beim Börsengang vor 11 Monaten, und wenn man „Beepworld“ unter Google´s deutschsprachige Seiten suchen lässt, werden 981.000 Treffer gegenüber tripod mit 760.000 ausgegeben. Denn das Sein bestimmt das Bewusstsein, meint euer thofi. GLOSSE Nun reichen Sie mir doch mal Ihre Hand. Nicht so schüchtern, ich tu´s doch auch, auch wenn, naja, ziemlich heiß gewesen heute, stimmt´s? Egal. Geben Sie´s zu. Sie ist nicht gewaschen. Oder haben Sie Angst, dass ich zu viel über Sie erfahre? Ja, letzteres kann schon sein. 5 Mbit Daten“! Da passt nicht nur ihre komplette Visitenkarte drauf, sondern auch ihre ganze Persönlichkeit, ihre Bankdaten, Blutgruppe, Medikamente, die Sie gerade nehmen, welche Operationen Sie lebend überstanden haben, ihre Allergien, ob ihr Führerschein gerade bei den grünen Kollegen zwangsruht, ob auch wirklich Sie das Ticket für das Weltmeisterschaftsendspiel 2006 erworben haben, ob verheiratet, und falls nicht warum. Wenn Sie natürlich etwas kitzlig sind, könnte es kritisch werden. Wer aber ist schon an der Fingerkuppe kitzlig, wenn ein Titan-Saphir-Laser mit 800 Nanometer Wellenlänge punktuell dort Daten rein brennt, so als kleines unsichtbares Tattoo. Machbar ist das selbst bei kleinsten Fingern, wie kürzlich ein japanisches Forscherteam von der Tokushima Universität zeigen konnte. Übrigens können Sie mir ruhig die Hand schütteln, denn erstens dauert die Marktreife dieser Erfindung noch ein paar Jahre und zweitens wachsen die Daten im Mittel nach 170 Tage wieder raus. Und sollten Sie Ihre Hände sehr häufig in Wasser oder Unschuld waschen, dann verschwindet ihre Persönlichkeit auch schon mal schneller. Bill Gates Slogan „Information at your fingertips“ bekommt so eine ganz neue Bedeutung.

Beepworld.de - NEWSLETTER #101 vom 07.07.05

Von thofi, 11:54
VORWORT Der Stoff, aus dem früher Spionageromane gestrickt wurden, Undercoveragenten mit düsteren Absichten und Minikamera bewaffnet, lassen sich bei Konkurrenzfirmen anstellen, um deren Betriebsgeheimnisse auszuspähen, ist heute ganz banal im Internet zu finden. Mit Baukästen zusammen gebastelte Trojaner, die Leute auf eine Website locken, haben im Hintergrund Spionagesoftware eingeschleust, und dadurch von mehreren Israelischen Hightechunternehmen die Wirtschaftsdaten ausgespäht und dem Auftraggeber, einem Konkurrenten, zugeleitet. Dazu passt die Meldung, dass 40 Mio. Kreditkartendaten in den USA in die Hände von Hackern gefallen sind, die in das Abrechnungsunternehmen eigene Software eingeschleust hatten. Auch deutsche Kreditkartenkunden könnten betroffen sein, wenn sie in den letzten Monaten in den USA oder bei amerikanischen Unternehmen etwas mit ihrer Karte bezahlt haben. Die Postbank hat als einzige Bank Konsequenzen gezogen und alle diese Kreditkarten ihrer Kunden ausgetauscht. Dazu passt auch die Meldung, dass zunehmend Internetfirmen von Schutzgelderpressern in die Enge getrieben werden. Wer nicht zahlt, muss mit dem Hacken oder Lahmlegen der Server durch eigens von dieser Mafia engagierte Hacker rechnen. Oder die Erpresser mieten sich für 5 Cent pro PC Botnets, also befallene Rechner, die die so genannten denial-of-service-Attacken ausführen und den attackierten Server damit dauerhaft überlasten. Eine holländische online Casinofirma soll angeblich monatlich 100.000 Euro an diese Botnet-Mafia zahlen. Dazu passt ebenfalls die Meldung, dass in England durch geknackte online-Banking Zugänge jeden Monat über 3,5 Mio. Euro Schaden entstehen sollen. Das Innenministerium hat dazu gerade Zahlen aus Deutschland veröffentlicht: Rund 45.000 Internetbetrugsfälle wurden im letzten Jahr aktenkundig. Knapp 85% konnten aber aufgeklärt werden. Ob Innenminister Schily seinen sehr weitgehenden „Nationalen Plan zum Schutz der Informations-Infrastruktur“ kurz Sicherheitsgesetz, noch vor den evtl. Neuwahlen durchboxen kann, ist fraglich, wäre aber grundsätzlich wünschenswert (s. auch unsere Glosse). Das Internet ist die Lebensader der globalen Wirtschaft und damit auch unseres persönlichen Wohlergehens geworden. Wie jede Lebensader muss sie gepflegt, beobachtet, geschützt werden. Das organisierte Verbrechen, Terroristen, Gauner sind längst in der Neuzeit angekommen und profitieren von dem Vorsprung, den die Technik vor dem Sicherheitsbewusstsein der Nutzer und der Gesetzgebung und Rechtsprechung hat. Aus Angst vor dem Missbrauch die Internetnutzung zu reduzieren oder ganz zu vermeiden, ist wie Selbstmord aus Angst vor dem Tod. Notwendig ist aber in jedem Fall größere Vorsicht im Umgang mit Passwörtern und unbekannten mails, insbesondere bei allen Finanztransaktionen, grundsätzliche genaue Überprüfung aller elektronischen Abrechnungen, und einen stets aktuellen Virenscanner auf dem PC zu haben. Trotzdem werden weiterhin Menschen am Infarkt sterben, aber durch die richtige Vorsorge kann diese Zahl immer weiter reduziert werden, meint euer thofi. GLOSSE Bewundern Sie solche Menschen nicht auch? Das sind doch echte Vollprofis, vor denen haben nicht nur Sie, sondern wir alle Respekt, die wir uns so ein klein wenig mit der Materie „Sicherheit im Netz“ auskennen. Einen Nationalen Sicherheitsplan als Gesetzesvorlage haben diese unsere neuen Helden des Innenministeriums geschrieben, ein Plan, der uns künftig kompetent und zuverlässig vor Viren, Würmern und Internetbetrügern schützen werden. Dazu haben sich die Technikexperten der Regierung jahrelang mit Hackern und deren Tricks auseinandergesetzt, wohl heimlich getroffen, telefoniert, ihre Geheimnisse gelernt, alles zum Wohle des Volkes, versteht sich. Woher ich das wiederum weiß, fragen Sie? Ganz einfach, die Kontaktdaten stehen doch in den Bluetooth Handys des Verfassungsschutzes und Kanzleramtsmitarbeitern. Da kommt aber doch keiner ran, ist doch, psst, streng geheim, dreifach geschützt, wie die Goldvorräte bei Fort Knox, denken Sie, dachten wir, dachte jeder. Bis dann das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ kürzlich mit einem Hacker durch das Regierungsviertel fuhr und über eine seit längerem bekannte Sicherheitslücke reihenweise Bluetooth Handys knackten und dabei äußerst interessante, strikt geheime Kontaktnummer erschnüffelten. Seitdem bewundere ich diese Menschen noch mehr, nein, nicht wegen ihrer Expertise in IT-Sicherheitsfragen, sondern ob der Stärke ihres Glaubens. Denn selig sind die, die nicht wissen und doch glauben, heißt es in der Bibel. Und Sie werden doch die Weisheit der Bibel nicht anzweifeln wollen?

Beepworld.de - NEWSLETTER #100 vom 18.06.05

Von thofi, 11:53
VORWORT Voraussichtlich 74 Milliarden emails werden 2005 weltweit verschickt werden, d.h. in den letzten 3 Jahren hat sich die Zahl mehr als verdoppelt. Ca. 28 Mia. davon sind unerwünscht, also Spam! Ohne emails und Internet hätte sich die Globalisierung mit Waren- und Informationsaustausch ohne Begrenzung durch Zeitzonen oder Ländergrenzen nie dermaßen schnell entwickeln können (manche mögen hier sagen, leider). Während des Internetcrashs im Jahr 2000 waren ernsthafte Stimmen zu hören, die damit auch das Ende des Internets voraussagten. Die bequemen und kostenlosen emails erwiesen sich dann aber als Killerapplikation und wer mails verschickt, surft auch im Internet. Die massenhafte Verbreitung der mobilen Empfangs- und Sendemöglichkeiten von emails z.B. via der millionenfach verkaufter Blackberrys, und die Absicht von Microsoft, seinen 120 Mio. mal installierten Outlooknutzern künftig den Zugang von unterwegs zu ermöglichen, wird diesen Boom noch steigern. Ohne email-Nutzung ist man/frau heute definitiv beruflich out, aber unüberlegter Umgang damit kann Karrieren auch abrupt beenden. Nicht nur, weil das Finanzamt bei Prüfungen das Recht hat, steuerrelevante emails lesen zu dürfen, sondern weil sich die ungewollte elektronische Verbreitung von mails nicht wirklich verhindern lässt. Jede mail ist potenziell öffentlich zu machen. Das musste ein bekannter Analyst von Merrill Lynch bitter erfahren, als er 2002 öffentlich die Aktie des Internetunternehmens Infospace zum Kauf empfahl, in einer internen mail diese aber als junk (Schrott) bezeichnete. Ihn kostete das den Job, Merrill Lynch 100 Mio. US $. Oder wie einst das führende Wirtschaftsprüfungsunternehmen Arthur Andersen durch die mail einer Hausjuristin den Firmentod fand, in dem sie die Abänderung eines Dokuments empfahl, um im Enronpleite-Prozess besser auszusehen. Oder wie einst der Ölkonzern Chevron 4 Mitarbeiterinnen 2,2 Mio. US $ zahlen musste, die sich durch eine intern zirkulierende Spaßmail belästigt fühlten, in dem 25 Gründe aufgeführt waren, warum Bier besser ist als Frauen (ich dagegen kenne 25 Gründe, warum Frauen besser sind als Bier). Emails sind das mitunter ungewollte Gedächtnis einer Firma, werden meist nur archiviert, aber nur sehr selten wirklich gelöscht. Der Umgang mit diesem Massenmedium muss sehr sorgfältig bedacht werden, ganz ohne mail-Postfach zu sein, kann sich heute aber auch keiner mehr leisten. Keiner? Doch, es gibt unbedeutende Ausnahmen. Sowohl Bill Clinton damals, als auch sein Nachfolger Georg W. Busch weigern sich, selber emails zu nutzen. Da von uns keiner Präsident ist, bleibt uns nur, mails weiterhin zu verschicken, sich über Spam zu ärgern, aber beim mail-Schreiben noch mehr als sonst über das was? wie? und an wen? Gedanken zu machen, meint euer thofi. GLOSSE Sie teilen doch dessen Ansicht, da bin ich mir völlig sicher, so, wie ich Sie kenne. Ist ja auch klar, wer würde denn auch einsteigen in den neuen 850-sitzigen Airbus A380, wenn er ohne gemeinsame Regeln und vor allem ohne zentrale Kontrolle und Qualitätsüberwachung zusammengebaut worden wäre von ein paar wild zusammengewürfelten selbsternannten Fachfirmen. Sie nicht, ich nicht und Schily auch nicht. Wie, Otto? Was unser Otto Noch-Bundesinnenminister damit zu tun hat? Den plagen Ängste (was bei ihm selten vorzukommen scheint)... Wobei er bei dem Gedanken an einen Absturz des A380 vermutlich weniger nervös werden würde als beim Gedanken an ein Versagen des Internets. Keine live cams mehr, keine Erotikseiten online, kein Beepworld, keine illegalen Musik und Video downloads mehr, wieder fette Fahrpläne und Telefonbücher wälzen, unsere rund 1000 mails täglich ausdrucken, adressieren, eintüten, frankieren und ab zur Post. Ich weiß gar nicht, warum Schily das so furchtbar finden würde: Das schafft doch endlich wieder Arbeitsplätze, keine Inder mehr, die unseren einheimischen Programmierern die Aufträge wegschnappen, keine deutschen Callcenter mehr in Ungarn, die Musik und Filmindustrie atmet auf, denn auf dem Postweg gibt´s keine illegalen Downloads, die ganze Angst vor der Globalisierung? Unnötig, da unmöglich – ohne Internet. Das verstehen Sie ja noch, aber was denn der blöde Vergleich soll mit dem A380 fragen Sie? Na, Schily als Bundesinnenminister weiß eben besser als jeder andere, wie das Internet funktioniert, und das treibt ihm die Schweißperlen auf die Stirn. Das Internet ist für jeden Beamten der Horror per se und muss endlich geändert werden: Es funktioniert ohne behördliche Kontrolle oder größeren Einflussmöglichkeiten, supranational, ohne komplexes Gesetzwerk zur Regelung des Ablaufs, Aufbaus, Betriebs und Überwachung, in der unzuverlässigen Hand des Marktes. Das schreit doch regelrecht nach einer ordnenden ministerialen Hand. Eigentlich kann das Internet doch gar nicht fliegen, äh, funktionieren, so ganz ohne Kontrolle, ist sein festes Credo. Sehen Sie, Sie sind auch dessen Meinung. Hätte so mancher Ministeriale früher geahnt, was für eine Hauptschlagader der globalen Wirtschaft und Gesellschaft das Internet werden würde, hätte man doch schon beim Entstehen unerlässliche Ordnungsstrukturen einziehen, eine Internetplanungskommission gründen können, für deren Besetzung nach Parteienproporz natürlich zunächst eine Besetzungskommission gebildet werden müsste, die vorher durch eine zu wählende Arbeitsgruppe ihre Auswahlkriterien hätte ausarbeiten müssen, dann gäbe es die heutigen Probleme mit dem Netz nicht. Sehen Sie, nicht nur Sie, sondern auch wir sind diesmal dessen Meinung. Dann hätten wir tatsächlich keine Probleme damit, denn wo nichts ist, kann auch nichts schief gehen. Und der Mammutflieger Airbus A380 würde immer noch nur auf dem Reißbrett existieren.

Beepworld.de - NEWSLETTER #99 vom 31.05.05

Von thofi, 11:52
VORWORT Cybersex klingt harmlos, wird aber spätestens dann gefährlich, wenn aus der virtuellen Verführung der Schritt in die reale Welt vollzogen wird. Die Polizei hat jetzt zusammen mit stern TV einen Mann zur Strecke gebracht, der sich mit Nick zwerg66 über einen Chat an junge Mädchen heranmachte, nach erotischen Anspielungen sehr deftiger Art sich dann mit einigen der jungen Chatbekanntschaften in der realen Welt traf. Durch einen Lockvogel-Nick, der sich schon im Namen als junges Mädchen ausgab, wurde der Mann dann beim vorgetäuschten Treffen gestellt. Den Reportern fiel als erstes die Kinderspielzeuge im Wagen auf. Der Mann entpuppte sich als zweifacher Familienvater und hatte als Erklärungsversuch parat „Er wolle die jungen Mädchen vor den Gefahren einer Verabredung über den Chat warnen.“ Eine rechtliche Handhabe gegen den Mann gibt es wahrscheinlich nicht. Die Polizei wird ihn wohl wieder laufen lassen müssen. In Deutschland werden jährlich fast 50 Kinder ermordet, fast jede Woche eins, das Mehrfache davon wird vermisst. Ein kurzer Aufschrei in den Zeitungen, wenn sich wie so oft wieder mal herausstellt, dass der Mörder wegen sexueller Verfehlungen schon einsaß, wegen guter Führung aber vorzeitig aus dem Gefängnis herausgelassen wurde (ich frage mich immer, wie ein solcher Häftling sich nicht gut führen kann - wie viele kleine Kinder gibt es denn im Gefängnis, an denen er sich vergehen könnte?), dann ist wieder der Alltag eingekehrt, bis zur nächsten Woche. Unsere Gesellschaft hat diese Opferzahl offensichtlich akzeptiert. Die Diskussionen scheinen mir häufiger um Resozialisierungsmöglichkeiten der Täter zu gehen, als um Opferschutz. Klar, dass es unzulässig ist, Cybersex undifferenziert in einem Atemzug mit Pädophilie und Sexualmorden an Kindern zu nennen. Pädophilie ist eine erkannte psychische Störung wie etwa Schizophrenie, kommt auch etwa gleich häufig vor in der Gesellschaft, zu etwa 1% ! Der Prozess gegen Michael Jackson hat dieses Phänomen weltweit in das Bewusstsein gerückt. Und Cybersex unter Erwachsenen ist ein Massenphänomen, das man wohl mittlerweile akzeptieren muss. Nicht aber, wenn Erwachsene sich in virtuellem Sex mit Minderjährigen einlassen. Wunden entstehen nicht nur am Körper, sondern auch an der Seele von Kindern. Wer als Kind in der spielerischen Ebene des Internet plötzlich mit dem realen sexuellen Verlangen Erwachsener konfrontiert wird, kann leicht traumatisiert werden. Kein Mensch käme auf die Idee, das Autofahren zu verbieten, nur weil damit immer wieder Leute angefahren werden. Genauso wenig sollte man Kindern oder Jugendlichen verbieten, den Chat zu nutzen aus Angst vor möglichen Gefahren. Ein paar Vorsichtsmaßnahmen sind aber dennoch angebracht: - Niemals einen Nick wählen, der das Alter beinhaltet, - sich auf keinen erotischen Chat mit deutlich Älteren einlassen, - keine Adressen herausgeben (wenn auch das deutsche Gesetz mit seiner Impressumspflicht kontraproduktiv ist) - beim ersten Treffen niemals ALLEIN auftauchen, wofür hat man Freunde oder Freundinnen? - und natürlich beim ersten Treffen immer nur öffentliche Orte wählen, dann kann man die unbegrenzten Möglichkeiten des Chats, interessante Leute aus der ganzen Welt kennenzulernen, auch unbeschwert nutzen, meint euer thofi GLOSSE Sie natürlich sind anders. Sie springen morgens hellwach aus dem Bett, gehen noch vor dem Büro joggen und schwimmen und sitzen abends während der Tagesschau auf ihrem Fitnessfahrrad. Mal angenommen, nur mal angenommen aber, Sie wären ein bisschen so wie 98% der Bevölkerung und bewegen meist nur die Kaumuskulatur, während Sie exzessiv vor dem Bildschirm sitzen, Fernsehen oder surfen, und natürlich wissen, dass Sie eigentlich, aber nur noch mal schnell diese URL aufrufen, in diese Show reinzappen, und wieder nichts Vernünftiges gemacht, wieder mal ein Abend im Sitzen verbracht – hui, reimt sich sogar. Aber nun wollen wir mal nicht ablenken. Es geht schließlich, wie Sie schon ahnen werden, wieder mal um ihre Gesundheit, ihre Sportschuhe und ihren Computer. 5000 m sind´s noch, denn der Film heute Abend hat Überlänge, dann noch schnell 800 m gesprintet, denn ihre Homepage wollten Sie doch danach auch noch grafisch aufhübschen. Und wenn Ihnen nicht mitten drin, kurz vorm Abspeichern, der Saft abgedreht werden soll, müssen Sie schon brav weiterspurten. Woher ich weiß wie viele Meter noch? Na ich doch nicht, aber ihr Sportschuh, vielmehr der Drucksensor in der Sohle, der sendet wireless brav die Schrittzahl zu einem Dekoder. Und der zählt ebenso brav nach, ob er ihnen den PC oder die Glotze für eine weitere Minute freischalten darf: 100 Schritte müssen Sie dafür schon tun. Und wenn´s nicht reicht? Na dann reicht es halt auch nicht für einen langen Abend im Sitzen. Wem wir diese marktreife Erfindung verdanken? Einer englischen Tüftlerin aus London, Mutter mehrerer Teenager, der ihre Coachpotatoes kräftig auf die Nerven ging. Nun aber mal Schluss mit dem Lesen dieses Newsletters und ab auf das Fahrrad. Heute Abend kommt doch die Fußballübertragung, und wehe, die gehen in die Verlängerung, dann ärgern Sie sich vielleicht mitten im Elfmeterschießen schwarz, wenn Sie noch nicht genügend Schritte gebunkert haben.

Beepworld.de - NEWSLETTER #98 vom 14.05.05

Von thofi, 11:51
VORWORT Die sattsam bekannten Abmahngeier, selbsternannte „Hüter des freien Wettbewerbs“ in Vereinsform, berüchtigte Rechtsanwälte wie Gravenreuth, die von uninformierten Internetnutzern mal schnell per Abmahnung 600 Euro abkassieren wollen, haben Verstärkung bekommen. In den letzten Monaten ist die Hamburger Kanzlei Frömming & Partner dabei zu trauriger Berühmtheit bei der Internetgemeinde geworden. Gut zu wissen, dass nur zur Abmahnung befugt ist, wer als Anwalt von einem Geschädigten ein Mandat zur Abmahnung erhalten hat. Auch geschädigte Privatpersonen oder Unternehmen dürfen ohne Anwalt keine Erstattung von Abmahnungen verlangen (Näheres unter www.internetworld.de/rechtsberatung ). Im Visier von Abmahnern sind gegenwärtig besonders Gmail Invitations von Google wegen Verwechslungsgefahr mit G-mail, urheberrechtlich geschützte Songtexte, und Ausschnitte von Straßen- und Wetterkarten auf Internetseiten geraten. Aber: Das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Je eher das jeder Nutzer kapiert umso besser. Denn viele der Abmahnungen sind auch berechtigt. Nachweisbare Schäden, und damit vom Geschädigten über Anwalt abmahnungswürdig, entstehen dabei u.a. durch illegal querverlinkte Bilder, copyright-geschützte kopierte Bilder oder Texte ohne Angabe der Quelle und des Copyrightbesitzers, ungenehmigte Abdrucke von Büchern, z.B. von Lateinübersetzungen, Downloadangebote von Software sowie Musik- und Videostücke ohne GEMA-, Künstler oder Herstellererlaubnis, Wiedergabe von Photos und/oder Adressen von privaten Personen ohne deren Einverständnis. Die Geduld vieler Geschädigter ist erschöpft und sie neigen immer eher dazu, einen Anwalt einzuschalten, um ihr geistiges Eigentum zu schützen. Ohne diesen Schutz, das muss man klar sehen, würde die Kreativität eines Tages den Hungertod sterben, meint euer thofi. GLOSSE Das würden Sie doch sicher auch gerne, jetzt so wie ich, in der Sonne. Nein, verpassen würden Sie dabei natürlich nichts, im Gegenteil. Wie, ob ich nichts zu arbeiten habe? Tue ich doch, jetzt gerade. Nehmen Sie z.B. mein größtes aber nicht zu unterschätzendes Problem gegenwärtig, ob ich meinen Cocktail in der Bar Hemingway oder in der Poolbar zu mir nehme. Begleiten Sie mich doch mit zur Poolbar. Die passende Badehose habe ich dazu ja schon an, Kakadu-grün! Nasse Geldscheine befürchten Sie? Geld, wer braucht denn das noch? Moment, ich plaudere gleich mit ihnen weiter, habe gerade ein dringendes Fax reinbekommen. Ich schreibe nur noch die email zu Ende, kurz die Adresse aus dem Internet gezogen, gut, dass hier ein WLan Hotspot am Pool besteht, und, - ja, Herr Ober, den Caipirinha bitte zu mir - push the magic button, raus mit der mail. Sorry, schon wieder eine email gepusht bekommen, ach so, von Müller, na, der kann warten. Also, wo waren wir stehen geblieben? Richtig, ob ich bei dem vielen Stress nicht krank werde? Mein Doktor sagt, ich sehe erholt aus und sei kerngesund, und die Rechnung macht 100 Euro. Wie gesagt, wer braucht heutzutage schon Geld. Dass ich so gesund bin, liegt am vielen Fahrradfahren. Wie ich immer den Weg finde? Na mit meinem Navigationssystem. Aber warten Sie, ich kriege gerade eine SMS, dass einer unserer Server abgestürzt ist. Mist, kostet mich wieder 2 Minuten, um ihn neu zu booten. In der Zeit habe ich die wichtigsten Aktienempfehlungen in der aktuellen Wirtschaftssendung verpasst. Jetzt halten Sie mich bestimmt für verrückt, wie ich denn mit so vielen verschiedenen elektronischen Geräten herumziehen kann? Prost, Herr Ober, noch einen Caipi bitte, wieso? Ich brauche doch nur mein Handy, mein mobiles Büro. Und was mein Nokia communicator 9500 trotz WLAN, Internet, email und Fax sowie Video- und MP3-Abspielfunktionen noch nicht kann, wird Bill Gates demnächst noch dazufügen, wie er in einem Interview kürzlich gegenüber der FAZ erklärte. Blackberry mit Pushversand von emails, so sagte er, war gestern, heute ist, na, was wohl, Bill Gates natürlich. Nennen tut er es natürlich anders, Windows mobile. Es werde zusätzlich als elektronische Geldbörse zum Bezahlen, als Navigationssystem und als Unterhaltungszentrum eingesetzt werden können. Herr Ober, darauf noch einen Cai-hicks-pi, Herr Ober, Herr Ober? Hört mich nicht. Da hätte ich doch noch eine geniale Idee für Bill´s künftiges Handy mit Windows mobile. Einen „Herr Ober, noch einen Caipi sofort Bestell“-Button.

Beepworld.de - NEWSLETTER #97 vom 27.04.05

Von thofi, 11:50
VORWORT BMW und Mercedes, deutsche Qualitätsarbeit, unser Stolz. Dass die Werke aber in Deutschland nur noch die von den Zulieferern komplett angelieferten Funktionsteile zusammenschrauben, den Mercedesstern oder das blau-weiße BMW Logo anbringen und die Autos in den Verkaufsraum transportieren, und die Zulieferer es sich schon längst nicht mehr leisten können, im Hochlohnland Deutschland zu fertigen und deshalb in Billiglohnländer ausweichen, mögen nicht alle wissen (wollen). Und welcher Provider kann sich heute noch leisten, sein Call-Center für den teuren Telefonsupport mit hochbezahlten deutschen Kräften zu betreiben. In Bulgarien oder Rumänien finden sich genügend deutschsprachige Mitarbeiter, die die Stunde für 50 Cent arbeiten statt der 12 Euro hier. Wer da deutsche Arbeitsplätze retten will, kann als Provider bei dem erbitterten Wettbewerb mit DSL Paketen für unter 9 Euro monatlich nicht mehr mithalten. Die nicht zum Zug gekommenen deutschen Arbeiter und Angestellten verschwinden aber nicht etwa aus dem Blickfeld, sie tauchen in der Statistik von nunmehr über 5,5 Mio. Arbeitslosen auf. Verschwinden tun sie nur als Verbraucher sowie als Beitragszahler in Kranken- und Rentenversicherungen. Wir alle stimmen täglich mit dem Geldbeutel ab, wie viele weitere Arbeitsplätze aus Deutschland verschwinden sollen. Wenn das einzige Kaufkriterium „billig“ ist, bleiben Qualität, Service und Design zunehmend mit den Arbeitsplätzen auf der Strecke, meint eure thofi. GLOSSE Na, nun, ja, wie denn nun, Schulterzucken? Nun tun Sie doch nicht so cool. Als ob ihnen das gar nichts bedeutet. Für mich ist das ein sicheres Zeichen, wie viel ihnen das bedeutet, aber ja nichts anmerken lassen, vor allem nicht bei ihren Freunden. Und die lassen sich ja auch nichts anmerken. Auch ein sicheres Zeichen. Dabei können Sie doch langsam wieder. Die Zeiten haben sich geändert. Der amerikanische Präsident tut es, unser Bundespräsident tut es, der überlegene Herausforderer Rüttgers tut es, und er, ER tut es ohnehin. Da brauchen Sie sich doch nicht zu schämen. Zu Weltmeister Michael Schumacher bekennen Sie sich doch auch, zu Heidi Klum und Claudia Schiffer. Kommen Sie, mir können Sie es doch gestehen. Keine Angst , ich schweige wie ein Grab. Das bringt uns zum Thema. Na gut, wenn Sie es mir nicht anvertrauen wollen, dann doch wenigsten IHM. Seit Donnerstag können Sie das jetzt ganz offiziell machen. Über 50.000 Deutsche haben das schon getan, gratuliert, bekannt, gestanden, gebeichtet – per eMail. Hier ist SEINE eMail-Adresse, speziell für Deutsche eingerichtet benediktxvi@vatican.va . Gestehen Sie ihm doch, dass Sie so ganz klammheimlich, naja so ein bisschen religiös schon immer waren, und auch so ein ganz klein bisschen, psst, reden Sie weiter, ich verrate Sie nicht, genau, stolz sind, dass ein Deutscher, nach über 450 Jahren ein Deutscher ES wurde. Na sehen Sie, jetzt ist es raus. Achtung, Freund hört mit. Wie, ein Deutscher ist Papst geworden? Jaja, habe ich gelesen, zufällig, als ich im Feuilleton die Theaterkritiken suchte. Übrigens soll das Wetter, die großdeutsche Wetterlage ja jetzt deutlich besser werden, ja, seit letzter Woche.

Beepworld.de - NEWSLETTER #96 vom 10.04.05

Von thofi, 11:49
VORWORT Eigentlich sollte hier jetzt eine kluge Analyse des Freizeitverhaltens Jugendlicher stehen, die mittlerweile mehr Zeit mit dem Spielen von immer realistischeren, grafisch brillanteren Computerspielen verbringen als in der Schule. Passend dazu die Nachricht, dass an diesem Wochenende in Berlin Deutschlands beste Computerspieler ermittelt werden. „Counter-Strike", „WarCraft III", „FIFA 2005", „Trackmania", „Doom 3", „Battlefield 1942“ und „Unreal Tournament 2004“ suchen in Berlin ihre Champions. Passend auch, dass die Wahl der Miss Digital World 2005 gerade ansteht. Hobby- und Profi-Multimedia-Künstler präsentieren ihre virtuellen Traumfrauen. Passend dazu auch, dass mittlerweile mehr Menschen bei der Suche nach dem künftigen Traummann/Traumfrau auf das Internet setzen als auf irgendeine andere Möglichkeit. Aber auch wir Internetfreaks, die wir uns am Tag mittlerweile länger in der virtuellen als in der realen Welt aufhalten und gewohnt sind, unsere Gefühle durch *seufz*,*heul* und *ggg* auszudrücken, können an letzterer nicht vorbei – und wollen es auch nicht. Wenn sich zwischen 2 und 4 Millionen Gläubige auf den Weg nach Rom machen, um Papst Johannes Paul II die letzte Ehre zu erweisen, dann zeigt das mancherlei: Die Anerkennung für einen Papst, der unbeirrbar (manche sagen auch, in den letzten Jahren starrsinnig) zu seinen hohen moralischen Ansprüchen an die Gesellschaft und jeden einzelnen Menschen gestanden hat, für die letzte moralische Instanz auf dieser an integren Persönlichkeiten so arm gewordenen Welt, für einen Menschen, der in seinem öffentlich zur Schau gestellten Siechtum gezeigt hat, dass Leiden und Tod Teil des Lebens ist. Es zeigt aber auch die zunehmende Sehnsucht der Menschen nach einem spirituellen Sinn im Leben, der jenseits von überhand genommenen materiellen Prioritäten liegt. Fast untergegangen ist dabei die Nachricht, dass letzte Woche auch noch Fürst Rainier III von Monaco gestorben ist, und unter großen Anteilnahme der Öffentlichkeit in Deutschland der Berliner Entertainer Harald Juhnke sowie der Schriftsteller Max von der Grün. Was das alles mit dem Internet zu tun hat? Nichts, gar nichts, und das ist das Schöne. Es vermittelt nur die Gewissheit, dass zumindest der Tod zeigt, dass es noch ein reales Leben neben dem virtuellen gibt. Und das ist beruhigend, meint eure thofi. GLOSSE Ja warum tun Sie es denn nicht? Sie haben doch allen Grund dazu und die Aussichten auf Erfolg sind doch hervorragend. Also, ich versteh Sie nicht. 3000 Euro sind doch kein Pappenstil. Und Sie befinden sich doch in guter, ja sogar in bester Gesellschaft. Über 100.000 Leuten soll es gegangen sein wie Ihnen. Die Bilder gefielen Ihnen, angeklickt, doch kurz war das Vergnügen und lang die Reue. Denn die Reue kam spätestens mit der nächsten Telefonrechnung. Wie gesagt, 3000 Euro, für eine kostenpflichtige Internetverbindung, vulgo Dialer genannt, die man Ihnen rechtskräftig präsentierte. Und jetzt, wo die Staatsanwaltschaft Osnabrück endlich gegen sechs Beschuldigten wegen bandenmäßigen Computerbetrugs mit einer Schadenssumme von rund 20 Mio. Euro ermittelt, wollen Sie nicht helfen und Anzeige erstatten? Dabei hat man es mit Ihnen doch wirklich schlimm getrieben. Zunächst ordnungsgemäß angezeigte Dialer-Programme haben beim Herunterladen des ersten Photos die Sicherheitseinstellungen des Computers so verändert, dass Dialerschutzprogramme ausgeschaltet wurden und weitere Seiten mit hohen Gebühren nicht mehr angezeigt wurden. Einige Bilder sind sogar 850.000 mal aufgerufen worden. Aber auch hier befinden Sie sich in guter, ja sogar in bester Gesellschaft. Bisher haben sich nur sehr wenige der Geprellten bei der Polizei unter www.dialer-os.de.gg gemeldet. Warum? Ja, besprechen Sie das doch erst mal mit Ihrer Frau und erläutern Sie ihr mal, für welche Spezialbilder weiblicher Anatomie (mitunter auch männlicher gleichzeitig auf dem Foto) aus dem Internet Sie die 3000 Euro zahlen mussten. Und wenn Sie das ohne Scheidungsandrohung geschafft haben, dann steht doch einer Anzeige mit notwendiger ausführlicher Schadensschilderung bei der Justiz nichts mehr im Wege. Oberstaatsanwalt Lewandrowski in Osnabrück freut sich schon auf Sie.

Beepworld.de - NEWSLETTER #95 vom 21.03.05

Von thofi, 11:48
VORWORT Deutschland ist der Nabel der Welt. Naja, nicht immer, nicht mal immer öfter, aber zumindest immer Mitte März, während der CeBit, ist Hannover als Sitz der weltgrößten Computermesse mit 6000 Aussteller auf über 300.000 qm Fläche DIE High Tech Metropole. Die Branche war es zufrieden, High Tech in Deutschland boomt wieder, auf 19 Mia. € ist der Umsatz letztes Jahr gestiegen. Weniger Besucher, aber mehr Abschlüsse wurden dieses Jahr auf der CeBit registriert. Spannend ist das schon zu sehen, was dann etwa im Herbst an neuen technischen Spielereien zu kaufen sein wird. Neue Megatrends fehlten zwar, aber Top Themen waren sicher: - Die Computerbranche ist in den digitalen Wohnzimmern angekommen: Intel, Microsoft und Hewlett-Packard stellten ihre Konzepte vor, wie künftig der Computer als Schaltzentrale die bunte und laute Welt der Filme, Bilder und der Musik überall im Haus zur Verfügung stellen kann. - Microsoft hatte mit seiner bisherigen Media Center Edition wenig Erfolg. Viel zu kompliziert in der Bedienung, hieß es zu Recht. Die dritte Version der Multimedia-Software soll aber nun den Massenmarkt erreichen. PCs verschiedener großer Hersteller werden zunehmend mit dieser Multimedia Software bestückt. - Dauerbrenner blieb das Thema „hochauflösendes Fernsehen HDTV“, dazu das passende HD-DVDs Laufwerk für den PC von NEC zu etwa 500 Euro, das durch blaue Laser rund 30 GB!! auf eine DVD speichern kann. Die japanische Firma Optware arbeitet sogar an einem holografischen Aufzeichnungsverfahren, das dann 1 Terabyte-Scheiben ermöglichen soll (entspricht der Datenmenge von rund einer halben Milliarde Schreibmaschinenseiten). - Sharp hat mit dem AQUOS V65 (165 cm Bilddiagonale) den weltgrößten LCD Fernseher vorgestellt, ab Ende 2005 im Handel. Preisangaben waren noch keine zu bekommen. Die 1920 x 1080 Pixel reichen für HDTV locker aus. Premiere will übrigens im Herbst z.B. ihre Sport und Filmkanäle in HDTV Qualität ausstrahlen. - Ein persönlicher kostenloser Videorekorder im Internet für alle von www.shift.tv war ein solcher Renner, das der Anbieter vorübergehend Neuanmeldungen stoppen musste, weil seine Bandbreite dem Ansturm nicht gewachsen war. - ARCOR hat gerade das erste Farbvideotelefongeräte für seine DSL-Kunden vorgestellt. - In Berlin bereits im alltagstauglichen Testbetrieb: ein Netz für den Fernsehempfang per Handy. - Die Box Fon von Fritz vereinigt ISDN mit DSL Internet-Telefonie. Damit können herkömmliche ISDN Anschlüsse für VoIP genutzt werden. - Die neue mobile Playstation Portable (PSP) von Sony für ca. 260 Euro hat ein hoch auflösendes Display im 16:9 Format. Die Spiele werden auf einer Art Mini-DVD ausgeliefert. Per WLAN lassen sich bis zu 16 Konsolen miteinander vernetzen - Siemens zeigt auf der Cebit den Prototyp eines tragbaren Mini-Fernsehers, ein Empfänger für digitales Fernsehen für Handhelds (DVB-H) ist integriert. Die Bedienung erfolgt über den berührungsempfindlichen Bildschirm. Spielen kann man mit dem guten Stück natürlich auch. Nach all dieser schönen neuen virtuellen Welt entsteht bei uns drei Beepworld-Machern immer eine drängende Sehnsucht nach dem wirklichen, dem echten Leben, dahin zu reisen, wo das Leben noch lebensgefährlich ist. Diesmal war es der Dschungel von Borneo. Hier ein paar Bilder dazu: http://www.beepworld.de/cms/news-9-1.htm . Gelegentlich wieder auf den Boden der Realität zurückzukehren ist der geistigen Gesundheit sehr zuträglich, meint euer thofi GLOSSE Wie, Sie auch? Sie machen es auch ohne? Ts, ts. Ich weiß natürlich, jeder Vierte macht es ohne, aber dass ausgerechnet Sie als aufgeklärter Mensch, ne also, von Ihnen hätte ich das am wenigsten gedacht. Haben Sie sich jemals überlegt, was passieren kann, wenn Sie so ganz ohne loslegen? Wenn Ihnen ihre eigene Sicherheit schon egal ist, dann denken Sie doch wenigsten dabei an die Kinder. Wie nun, Sie haben nichts gegen Kinder? Ich meine doch verhüten, verhindern, vermeiden, ohne Schutz? Jetzt klar? Was Sie jetzt aber wieder gedacht haben, wovon ich rede. Ich meine natürlich, jeder vierte deutsche Surfer macht es ohne Schutz, auf seinem PC. Muss ich denn jetzt noch deutlicher werden? Ohne Virenschutz, ohne Firewall. Mir ist klar, bei ihnen brennt es auch manchmal lichterloh, aber das meine ich weniger mit Firewall. Obwohl sich 7 von 10 Deutsche über die Gefahr einer Infektion bewusst sind, benutzen 25% keinen Schutz, äh, keinen Virenschutz und gar 50% keine Firewall. Für die nötige Aufklärung will jetzt das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft sorgen, zusammen mit den üblichen Verdächtigen wie T-online, Microsoft, eBay und SAP. Für die 8-13 jährigen will MSN gar ein Portal online stellen, das frei von Porno und Gewalt ist und das nötige Sicherheitsbewusstsein fürs Surfen im Internet schafft. Hier finden Sie alles dazu: www.sicher-im-netz.de Und jetzt sagen Sie mir doch noch mal, warum Sie bisher nicht safer surfen? Sie können sich einen Ausfall ihres PCs durchaus leisten, sagen Sie? Und würden dann am Abend statt im Netz zu surfen einfach Ihr Privatleben pflegen, aber das ganz sicher mit Sicherheit? Na, wenn das so ist, dann empfehle ich ihnen, machen Sie es auch weiterhin ohne.

Beepworld.de - NEWSLETTER #94 vom 14.02.05

Von thofi, 11:47

VORWORT

Kaum lag mein soeben erstandener MP3-Player ipod silber stolz in meiner Hand, erschien sein Nachfolger, besser, schneller, billiger, in der Ladenvitrine. Mein Palm-PDA vom vorletzten Jahr? Längst ersetzt durch Microsofts Pocket PC, und liebäugeln tu ich jetzt mit dem Smartphone.
Der Hochleistungschip "Cell" von IBM, Sony und Toshiba in 4-jähriger Arbeit gemeinsam entwickelt, soll 16 Billionen Rechenschritte pro Sekunde leisten können, gegenüber „nur“ rund 6 Mia. eines jetzigen modernen PCs. 
Die technische Entwicklung kennt nur ein Ziel: schneller, besser, höher.
Die Züge, Flieger, Autos werden immer schneller, mehr schaffen in kürzerer Zeit, den Arbeitstakt steigern, die Produktivität erhöhen, die technisierte Freizeit wird ähnlich effizient organisiert wie das Arbeitsleben.
Mir kommt es vor wie das Rennen Hase gegen Igel, das wir nie gewinnen können, so sehr wir unser Leben auch beschleunigen.
 
Das hat Auswirkungen auf unseren Alltag. Die ständige Jagd nach dem Neuesten ersetzt das Genießen des soeben noch Neuen. Wir haben verlernt, den Moment zu genießen, packen stattdessen immer mehr Erleben in die selbe Zeiteinheit. Dann wird halt fern gesehen, während wir im Internet surfen und uns die neuesten MP3s anhören, das Handy aber immer griffbereit. Erstaunt stellen wir am Ende eines solchen Tages fest, wir haben nicht mehr, sondern eigentlich nichts davon wirklich genießen können. Das Beschleunigen der Zeit durch parallele Aktivitäten vermindert Lebensqualität und steigert sie nicht. Das Genießen kommt zu kurz.
„Verweile doch, oh Augenblick, du bist so schön“, lässt Goethe seinen Faust sagen, der für diesen Moment des Verweilens bereit ist, seine Seele Mephisto zu geben.
Die zumindest gelegentliche Entschleunigung unseres Lebens ist für uns billiger zu haben. Unsere Seele steckt in den Abschaltknöpfen von HiFi, TV, Computer und Wecker. Nicht verlieren sondern zurückgewinnen werden wir sie, unsere Seele, wenn wir diese Knöpfe häufiger mal drücken,
meint euer thofi.
GLOSSE
Sie hassen das doch genauso, stimmt´s? Es ist doch nun mal so, das können Sie schon zugeben, dass Ihnen das peinlich ist. Da schneien ihnen am Sonntag überraschend ein paar Freunde ins Haus, die gerade in der Gegend wandern waren und eben mal „Guten Tag“ sagen wollten. Ja, „Guten Tag“, und, na ja , und Hunger haben die natürlich auch mitgebracht. Was machen? Großeinkauf wollten Sie erst am Montag erledigen, Ihr Kühlschrank weist entsprechend größere Lücken auf. Und den Einkaufszettel kann man ja nun mal nicht essen! Kann man nicht? Meinen Sie?
Aber Sie haben doch einen Computer mit angeschlossenem Tintenstrahldrucker im Arbeitszimmer? Dann stellen Sie den doch mal in die Küche, wo er hingehört und legen Sie los. Also, Sie essen ja am Liebsten Filet Mignon, ihre Freunde dagegen stehen mehr auf Lachs, bis auf, na ja bis auf den Vegetarier unter ihnen. Der liebt eher Gemüsesouffle. Und zum Nachtisch, Mousse au chocolat, da sind sich alle einig, na ja, bis auf einen, der auf Creme Brulee steht. Während Sie sich angeregt unterhalten, legt der Tintenstrahldrucker los. Und dann servieren Sie ihr (Druck)-Werk: Ein Stapel essbares Papier aus Sojabohnen- und Kartoffelstärke, bedruckt mit Lebensmittelbrei der gewählten Geschmackssorten liegt auf den Tellern. Viel Abwaschen müssen Sie auch nicht, denn in das Papier beisst man auch in besseren Kreisen ohne Messer und Gabel. Das gibt´s noch nicht in ihrem Computerladen? Dann begeben Sie sich am besten mal ins Restaurant "Moto" in Chicago. Der Geschäftsführer hat einen Tintenstrahldrucker entwickelt, mit dem er laut Eigenwerbung "jeden nur erdenklichen Geschmack" zu Papier bringen kann. Die Druckerpatronen füllt der Erfinder mit einem selbst kreierten Lebensmittelbrei. Das essbare Papier stellt er aus Sojabohnen- und Kartoffelstärke her. Mit seiner Erfindung will Herr Cantu aber bald auch außerhalb seines Restaurants Umsätze machen, z.B. in der Werbung. Sie sehen eine Zeitschriftenreklame für Pizza beim Zahnarzt, wollen lustvoll in die Probe hineinbeißen, und dann, ja dann entdecken Sie es. Die Zeitung hat schon vor Ihnen ein Patient gelesen, mit ganz schlechtem Gebiss und Mundgeruch. Jetzt wissen Sie, was Sie wirklich hassen müssen.

Beepworld.de - NEWSLETTER #93 vom 20.01.05

Von thofi, 11:46

VORWORT

Nicht alle Wünsche, die man in sektseliger Stimmung Sylvesternacht in den feuchten Nachthimmel geflüstert hat, gehen 2005 auch in Erfüllung. Aber auffällig ist es schon zum Jahresbeginn, dass sich in Deutschland und Europa doch etwas zu bewegen scheint, im Großen wie im Kleinen. Ein paar Beispiele seien zu Beginn des neuen Jahres erlaubt, so willkürlich und kunterbunt zusammengestellt wie das Leben:

 Da wird die Fertigstellung des ersten europäischen Airbus A380 mit bis zu 840 Sitzplätze in Toulouse gefeiert. Ein europäisches Konsortium schlägt damit den alten US Konkurrenten Boeing weit aus dem Feld. "Jugend forscht" verzeichnet ein Teilnehmerboom ohnegleichen. Die 1 € Jobs scheinen gut angenommen zu werden, bringen sie doch Langzeitarbeitslose zurück in eine sinnvolle regelmäßige Tätigkeit. Die europäische Sonde „Huygens“ landet nach 7 Jahre Flug und 1,2 Mia. Kilometern sicher auf dem Saturnmond Titan und sendet erstmalig sensationelle Bilder von der den Blicken sonst durch orangefarbenen Wolken ewig verborgenen Oberfläche des Planeten, der der Erde vor 3,8 Mia.

Jahren ähneln soll. Porsche und BMW feiern große Verkaufserfolge auf dem schwierigen amerikanischen Markt. Die Deutsche Börse schickt sich an, die Londoner Börse zu übernehmen. Die deutschen Filme, früher allenfalls belächelt, feiern im 3. Jahr in Folge große internationale Erfolge. Der deutsche Fußball gilt, seit Klinsmann die Cheftrainerrolle übernahm, wieder mehr in der Welt und die Fußballweltmeisterschaft findet nächstes Jahr in Deutschland statt. Deutschland ist 2004 wieder Exportweltmeister geworden, mit einem Exportvolumen von rund 820 Mia. US $. Und die Deutschen sind nochmals Weltmeister, diesmal in der Mitmenschlichkeit. Rund 300 Mio. Euro wurden allein privat für die Opfer der Flutkatastrophe gespendet.

 So langsam scheint sich rumzusprechen, dass Spaß im Leben nicht nur bedeutet, sich „bespaßen“ zu lassen, sondern dass Leistung, Bildung und das Leben in die eigene Hand zu nehmen durchaus auch Spaß machen. Diese Tugenden scheinen wieder „IN“ zu werden in Deutschland. Wer sich das in jener Nacht gewünscht hatte, kann zufrieden sein. Dieser Wunsch scheint sich nach langer, langer Zeit endlich zu erfüllen,

meint euer thofi.

GLOSSE
Uups, das könnte teuer werden. Darf denn das ein so großer Provider wie Beepworld? Ein solches Vergehen, ungesühnt...? Sie haben es sicher schon gemerkt und spielen mit dem Gedanken, uns zu verpetzen? Bitte, bitte nicht.

Allerdings können wir nicht versprechen, es nicht wieder zu tun. Es passiert ja nicht nur uns, sondern eigentlich jedem. Ist aber ein Vergehen. Was? Na das, dieses Markieren eines Wortes. Jetzt spinnt der völlig, wollen Sie sagen?

Dazu sage ich nur lässig eine Zahl: 6,839,702 .

Sagt ihnen nichts? Sollte aber. Das ist nämlich die Patentnummer, unter der die Internet-Suchmaschine Google das Hervorheben von Suchbegriffen in Internet-Dokumenten kürzlich Schutz zugeteilt bekam. Sehen Sie, jetzt sind wir uns einig, was das Spinnen betrifft. Schließlich hat google im Jahr 2000 das Markieren erfunden, und zum Patent eingereicht. Suchdienste im Internet wie MSN, Yahoo und Amazon sehen jetzt gelb, so quittegelb wie die Markierungen, die ihre Toolbars standardmäßig für ihre Suchergebnisse nutzen, äh, Verzeihung, bisher benutzen durften.

 Das ist natürlich großartig, dass diese Markierungsgeschichte beim amerikanischen Patentamt durchgegangen ist, denn jetzt verklagen wir alle Besitzer eines Vogels, einer ungeschmierten Tür, eines Comic-Heftchens samt ihrer Sprechblasen, eines elektronischen Geräts mit akustischer Fehlfunktionsanzeige. Für jedes Biepen, Piepen, oder beepen kassieren wir einen Cent, das macht??? Na ja, auf den Fall sehr sehr viel. Wie gut, dass wir uns rechtzeitig das Wort beep haben schützen lassen, wie in www.beep.com.

Gehen Sie mal drauf. Da halten Sie die Luft an vor Staunen und ihrer Kehle entweicht nur noch ein hohes Piepsen? Kostet Sie 1 Cent, her damit.

 

Beepworld.de - NEWSLETTER #92 vom 01.01.05

Von thofi, 11:45

VORWORT

Wie fanden Sie es? Halten Sie es mit dem Kanzler, der kürzlich im Interview stöhnte „Ich bin froh, dass das Jahr 2004 bald vorbei ist“? Ein wirklich ereignisreiches Jahr, das unser aller Leben verändert, das einen Umbruch markiert und teilweise auch schon vollzogen hat. Wie alle Menschen, die Umbruchzeiten erleben, reagieren wir mit dem möglichst langen Verharren in alten, liebgewonnenen Erfahrungen, Strukturen, Handlungsmechanismen, wohlwissend, dass die nicht mehr lange taugen. Aber das neue Bild fügt sich.
Autoritäten sind verschwunden, große Staatsmänner, integre väterliche Wirtschaftsbosse, die Elizabeth Taylors und Ustinofs der Bühne, alle weg. Die Basisdemokratisierung hat uns alle erfasst. Die neuen Stars, die sich täglich in TV-Reality-Shows, Talkshows und „Deutschland sucht den Superstar“ begegnen, sind wir selber, auf Augenhöhe mit den Politikern und Bühnenstars, alle zum Anfassen.
Als Fossil der alten Zeiten haben der Papst und Königin Elisabeth II den Autoritätsverlust, letztere nur mit Mühe, überlebt. Quotenjagende, sich auf dem geringsten gemeinsamen Nenner treffende private Fernsehsender, massenverbreitete Boulevardblätter, deren wichtigste Weihnachtsthemen Uschi Glas´ neue Liebe mit 60, Schlagerstar Michelle´s psychischen Probleme oder auch das Retortenweib Tatjana Gsell mit ihrem titel-stiftenden Hohenzollern-Prinzen beim Adventsshopping sind, fördern und beklagen gleichzeitig diesen Trend.
Verlorengegangen sind damit aber auch Orientierung, Vorbilder und Halt. Dieses Vakuum wird durch neue, radikale Autoritäten gefüllt. Der Islam mit seinen strengen Lebens- und Verhaltensvorschriften wird für immer mehr Menschen attraktiver als die in die Jahre gekommene, wehrlos gewordene, alles erlaubende, nichts verbietende, für selbstverständlich genommene Demokratie westlichen Musters. Die eigentlichen Werte der Demokratie werden immer nur dann offensichtlich, wenn sie verloren zugehen drohen, wie in der Ukraine.
Eine Flutwellen-Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes in Südostasien, 5 Hurrikane hintereinander in einem Monat in der Karibik, diverse Erdbeben, die Versicherungsbranche spricht bei 2004 vom teuersten Naturkatastrophenjahr der Geschichte. Terroranschläge als Dauerbedrohung, die Terroristen agieren global.
Mit der Globalisierung und der Technisierung der Welt werden wir über alle diese Katastrophen auf dem gesamten Globus ständig bilderreich und hautnah informiert, und gehen uns deshalb auch alle so unter die Haut wie früher nur Unglücke aus unserer eigenen Region.
Je mehr wir erfahren, desto komplexer erscheint uns auch unsere eigene Existenz.
Wir müssen nicht mehr nur zunehmend Selbstverantwortung übernehmen, bei schwindendem sozialen Netz für Krankheit und Rente, sondern können als entwickelte Gesellschaft im Zeitalter der Globalisierung auch nicht mehr vor dem Elend der von solchen Katastrophen betroffenen Länder und deren Menschen die Augen verschließen.
Die Technologisierung hat voll Besitz von unserer Gesellschaft ergriffen.
Gentechnische Möglichkeiten, die nur noch politische Begrenzungen erfahren können, der Aufschwung in der Medizintechnik, speziell der diagnostischen Möglichkeiten, wie dem Gehirn beim Denken zuschauen zu können, Nanotechnologie mit unglaublichen Erfolgen in der Miniaturisierung, eine wieder erstarkte Raumfahrt mit der Erforschung der Planeten unseres Sonnensystems auf der Suche nach Spuren außerirdischen Lebens, ständige Erreichbarkeit unabhängig vom Ort, Satellitenortung für jedermann, Computer-Power auf dem Schreibtisch, die noch vor wenigen Jahren nur dem Militär in riesigen Anlagen vorbehalten war. Allein
2004 hat sich die Internettelefonie, Blue Ray Laser Discs, UMTS Handys, Digitales TV und doppelt so hoch auflösendes Fernsehen wie bisher (HDTV) auf dem Markt etabliert.
Vielen Menschen macht diese Entwicklung aber auch Angst, wegen der Geschwindigkeit der Veränderungen und der Komplexität. Wir bekommen zunehmend eine Zweiklassengesellschaft, unabhängig vom Geschlecht, Menschen, die die neuen Technologien nutzen (können), und die, die entweder nicht können oder nicht wollen. Der berufliche und wirtschaftliche Erfolg wird zunehmend stärker davon abhängen, zu welcher dieser beiden Klassen man gehört.
Wo bleibt bei dieser Entwicklung aber der Mensch? Die Bianca-Novelas im ZDF, Erfolgsserien wie “Nur die Liebe zählt” zeigen, Romantik, Familie und Treue ist wieder voll im Trend. Der Mensch holt sich die Geborgenheit wieder zunehmend aus dem Privatleben. Das Private ist plötzlich wieder höchst politisch geworden.
Auch die Politiker haben das erkannt, spätestens, weil ihnen ihre Wahlberater und Spindoktoren diesen Trend klar gemacht haben. Wer nur auf Boston Consulting hört, vom Menschen spricht, aber Humankapital als Kostenfaktor meint, wem bei Shareholder value nur Arbeitsplatzabbau einfällt, und wer vergisst, dass der Mensch das Maß aller Dinge ist, verliert eben die Menschen, für die die Politik doch gemacht wird. Des Kanzlers bittere Jugend wurde zum großen Weihnachtsthema im Stern.
Das Pendel beginnt zurückzuschwingen, meint euer thofi und schaut voller Optimismus in das Neue Jahr.
GLOSSE
Wir wünschen Ihnen ein AUFREGENDES, - nein, Aufregung gab es mehr als uns lieb war in 2004 -, also ein eher BESINNLICHES, - ach lieber nicht, beim zu vielen Nachdenken wird manchen Angst und Bange vor der Zukunft -, aber ERHOLSAMES, - na ja, die vielen Arbeitslosen in Deutschland haben mehr Erholung als ihnen lieb ist -, doch FRIEDLICHES, - und wir dachten in Deutschland, dass Frieden selbstverständlich sein würde, man dafür heutzutage keinen Wunsch mehr hergeben müsse, so kann man sich täuschen -, aber ganz bestimmt ERFOLGREICHES, - ganz egoistisch für uns selbst, die eigene Geldbörse oder für die Gesellschaft?
Anders als Machiavelli meinte, schließt sich das meist aus -,URLAUBSREICHES, - na, sagen Sie mir mal, wo man noch gefahrlos hinfliegen kann - , ja aber GLÜCKLICHES und FRÖHLICHES, - wir sehen jeden Tag genug dümmlich glücklich grinsende „Alles wird gut“-Gesichter im Fernsehen. Selbst Robbie Williams übersteht seine Gute-Laune-Auftritte nur mit Regalis, Prozac oder wie die Glückspillen in den verschiedenen Ländern auch heißen mögen, da können wir unser Gesicht schonen - , jetzt haben wir es, GESUNDES, das ist gut, Gesundes Neues Jahr 2005, - na ja, wenn wir uns Gesundheit und ein langes Leben in der Zukunft überhaupt noch leisten können.
 
Sie haben zu alle dem zustimmend genickt? Aber meine Herrschaften, mit dieser pessimistischen Lebenseinstellung wird das nichts mit 2005. Nicht lange grübeln, einfach loslegen mit dem neuen Jahr.

Beepworld.de - NEWSLETTER #91 vom 15.12.04

Von thofi, 11:44

VORWORT

Verführung im Chat, Missbrauch im Quasselzimmer? Die mögliche Gefahr, die Minderjährigen in Chats drohen, ist als Thema mittlerweile selbst bei der Politik angekommen, die bei Internetthemen häufig Lichtjahre den tatsächlichen Trends hinterherhinkt.
Auch wenn für viele dieser Täter die Befriedigung oft schon dadurch erreicht ist, dass Sie die arglosen Kinder in ein sexuelle Gespräch verwickeln, kann das allein schon die Opfer traumatisieren. In einigen Fällen kommt es sogar zu einer Verabredung in der realen Welt, wobei dann die Gefahr des körperlichen Missbrauch droht. In Köln erhielt ein Täter gerade 9 Jahre Gefängnis wegen entsprechender Vergewaltigung zweier Mädchen, die er in einem Chat kennen gelernt hatte. Hoffen wir mal, dass der Täter nicht wieder wegen guter Führung nach ein paar Monaten vorzeitig entlassen wird. Wir fragen uns immer, wie ein einschlägig vorbestrafter Päderast sich im Gefängnis schlecht führen kann? Sich aus seiner Zelle heraus im Chat kleinen Mädchen wieder sexuell zu nähern wird für ihn eher schwierig sein.
Die Chancen, solche Perversen vor Gericht zu bringen, sind allerdings gering. Nur etwa 30 Beamten sind beim Bundeskriminalamt dafür abgestellt, die sich durchaus auch mal als Lockvogel im Chat anbieten, um den Tätern auf die Spur zu kommen. Wenn denn der Päderast tatsächlich vor Gericht gestellt werden kann, obwohl er nur mit seinem Nicknamen im Netz sein Unwesen treibt, kann er sich meist herausreden, dass er nicht wusste, dass sein Chatopfer minderjährig war.
Leider ist auch Beepworld nicht außen vor. Wir haben gerade 2 Päderasten zur Anzeige gebracht, die in unserem Beepchat in völlig eindeutiger Weise Minderjährige angesprochen hatten. Sie haben sich an den typischen Nicks junger Chatter wie z.B. lisa12 usw. orientiert, um ihre Zielgruppe zu identifizieren. Über ein Gespräch im Chat über die Lieblingskatze oder das eigene Pony haben Sie sich dann langsam an sexuelle Themen rangepirscht.
Als wir davon erfuhren, haben wir natürlich sofort reagiert. Geschnappt haben wir sie durch einen von uns autorisierten Lockvogel, der durch Screenshots und IP Datenlogs die Fälle polizeitauglich dokumentiert hat. Diverse intelligente bots, die wir in unseren chat geschleust haben, mit ähnlicher Lockvogelfunktion haben uns ebenfalls sehr gute Dienste beim Ermitteln geleistet.
Leuten, die unseren Chat missbrauchen, um unbedarfte Minderjährige auch nur verbal sexuell zu missbrauchen, verdienen keinerlei Entschuldigung oder Schonung, Opferschutz vor Täterschutz,
meint Euer thofi
GLOSSE
Aha, Sie haben sich bereits verdrückt, wollen Weihnachten nicht zuhause, sondern, Moment ich schau mal, auf Mallorca feiern? Lieber Herr Nachbar, und Ihr Leihwagen, mit dem Sie gerade, mal sehen, tatsächlich, am Balneario 6 in El Arenal vorbeibrausen, ist das nicht, mal näher hinschauen, ja, ein offener Porsche Boxter. Da hat Ihnen wohl schon jemand ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk gemacht? Aber Moment mal, die Person neben ihnen im Beifahrersitz, mal ranzoomen, langhaarig und blond? Ist ihre Frau nicht eher brünett und ponyfrisiert? Wie wollen Sie zuhause dann eigentlich ihre, ich guck mal näher hin, ganz klar, doch recht nahtlose Bräune erklären?
 
Naja, ich kann Ihnen zwar reinschauen ins offene Auto, aber ihnen reinreden kann ich nicht. Aber vielleicht ihre Frau, wenn sie es hat? Na, das Programm von der York University Toronto, die haben das nämlich entwickelt. Nicht etwa, damit Ihre Frau Sie auch auf Mallorca überwachen kann, obwohl sie es damit könnte, nein, für Umweltkontrolle, militärische Einsätze, geklaute Autos, Notrufe und das Rote Kreuz wurde es entwickelt: die Software SAME (See Anywhere- Map Everywhere), mit der man sich in Echtzeit über die Satelliten im Kosmos in jeden noch so kleinen Erdwinkel, jede noch so kleine Strasse hineinzoomen kann. Über ein Web-Interface (Schnittstelle) soll eine Kombination von Radaraufnahmen, die das Wetter und den Verkehr kontrollieren, Luftaufnahmen und Satellitenbilder der Erde, in Echtzeit abrufbar sein. Nach Eingabe der Ortskoordinaten kann man sogar die Marke eines geparkten Autos erkennen, so scharf sind die Bilder. Das wird ihre Ehefrau dann bestätigen können, lieber Herr Nachbar, dass die Bilder äußerst scharf sind. Na, dann Frohe Weihnachten, Herr Nachbar.

Beepworld.de - NEWSLETTER #90 vom 25.11.04

Von thofi, 11:43

VORWORT

Durch Elektroschocks gequälte junge Soldaten, brutal gefoltert, ein neues indiziertes Computerspiel, oder live im Irak? Nein, beides falsch: passiert in einer Kaserne in Coesfeld, in Deutschland, echt und jetzt. Verteidigungsminister Struck hält eine Verrohung durch die Auslandseinsätze für möglich. Aber die Soldaten aus Coesfeld waren gar nicht im Ausland, nicht im Irak, in Afghanistan, oder im Sudan. Meint er das brutale Vorbild aus der Fernsehberichterstattung?
Das PC Spiel Doom 3, ab 18 Jahre frei gegeben von der freiwilligen Selbstkontrolle: Spielidee? Ich, Ego, der Held, mit Waffe in der Hand, bum, bum, Feind tot, ich noch größerer Held.
Lassen solche Spiele die Jugendlichen verrohen, enthemmter und unsensibler werden für die Gewalt in der Welt, oder bauen sie Aggressionen eher ab? In einer CHIP-Umfrage haben sich nur 6,3% FÜR ein Verbot ausgesprochen. Der gewaltige Rest hält ein Verbot für sinnlos, unangebracht oder für einen unzulässigen Eingriff in die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen.
Beim Amoklauf in Erfurt hatte der jugendliche Täter Robert Steinhäuser erstmals eine Waffe in der Hand gehalten, mit der er dann 16 Menschen tötete. Geübt hatte er beim Ego-Shooter „Counterstrike“.
Warum sind besonders Jungen oder junge Männer für solche Spiele zu begeistern, kaum aber Mädchen? Warum sind Jungs von Waffen und Kriegsspiel so sehr fasziniert, simulieren mit Paintball den wahren Krieg, während Mädchen in dem Alter bei Beepworld massenhaft friedliche virtuelle Reiterhöfe aufbauen und sich eher für Spiele wie „Sims“ und „Myst“ begeistern?
Hier taugt das alte Erklärungsmuster der vielgeschmähten „geschlechtsspezifischen Erziehung“ nicht mehr. Kleine Mädchen werden von Müttern nicht mehr zwangsweise ausschließlich mit Puppen und Puppenhaus beglückt, während Väter ihre Söhne durch Ballerspiele zu harten Männern zu erziehen versuchen.
Die Freude am Kampf, Kriegsspiel und Beuteerjagen scheinen den Jungen zu einem Großteil angeboren zu sein - dies sicherte in grauer Vorzeit gewiss das Überleben. Allerdings sind solche atavistischen Verhaltensweisen in der regulierten Zivilisation, die die heutige dichte Besiedelung wie in unseren Städten unabdingbar macht, überflüssig und sogar schädlich.
Gefördert werden sollten solche Triebe also keinesfalls,

meint Euer thofi

GLOSSE

Und das passiert Ihnen ausgerechnet auf dem Weihnachtsmarkt. Schöne Bescherung. Geben Sie es zu. Sie haben sich an den Glühweinstand herangepirscht, während Ihre Kurze mit kullerrunden Augen bei einem der 20 Nikoläuse stehen blieb, und schon war´s geschehen. Verloren. Unter 5000 eilenden, schnaufenden, dampfenden Weihnachtsmarktbesuchern rasen sie umher, um ihre Kleine vor dem Schlimmsten zu bewahren: bis in alle Ewigkeit auf dem Weihnachtsmarkt unter „Stille Nacht, heilige Nacht“ und „Oh du fröhliche ...“ verbringen zu müssen.
 
Wissen Sie, wer daran schuld ist? Nein, nicht die beste aller Ehefrauen, die Ihnen die Kurze an die Hand gegeben hat, die sie doch viel eher zum Halten der Glühweingläser frei haben wollten. Auch nicht Ihre Kleine, die die Vorteile eines vorweihnachtlichen Glühweingelages einfach nicht kapieren will. Nein, das verdanken Sie alles unseren deutschen, pingeligen Datenschützern.
In Japan, wo man nicht so pingelig ist, wird mit den kleinen Dingern bereits der Schulbesuch von Grundschülern kontrolliert. Na, Sie wissen schon, das sind die kleinen Funketikette RFID, eingenäht in die Jacke oder angeheftet an die Taschen, die das Schulschwänzen automatisch per SMS den Eltern meldet.
 
Ohne unsere pingeligen Datenschützer hieße es: Kalt, wärmer, warm, heiß. Das RFID meldet, ihre Tochter ist nah, ganz nah, hockt direkt unter Ihnen am Glühweinstand und schlürft die Reste aus Ihren Gläsern aus. Wir haben aber, sozusagen als Nikolausgeschenk, einen Tipp für ein handgemachtes RFID für Sie: Beim nächsten Weihnachtsmarktbesuch schreiben Sie Ihre Handynummer und den Vornamen auf ein Band und binden es um das Handgelenk von Ihrer Kleinen.



Beepworld.de - NEWSLETTER #89 vom 9.11.04

Von thofi, 11:42

VORWORT

Wir alle sind Mitschuld an der Karstadt-Misere, dem Sterben der Einzelhändler, dem Schließen vieler Bankfilialen und dem Tod der Silberscheibe namens CD, aber auch dem Schwächeln der Privatsender und vieler Zeitschriften und Magazine. Unsere Schuld ist der Erfolg des Internets, zu dem wir alle beitragen. Wir kaufen online, frönen dem „online banking“, laden uns die Musik runter direkt aus dem Netz, und die Werbewirtschaft folgt ihren Kunden ins Internet.
In den ersten neun Monaten des Jahres stiegen in Deutschland die Internetumsätze mit Waren um 28 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro, immerhin 22 Prozent des deutschen Versandhandelsumsatzes, aber erst 1,5 Prozent des gesamten Umsatzes im Einzelhandel. Da ist also noch viel Luft nach oben. Aber schlimmer noch für das traditionelle Warenhaus, bereits 19,5 % der Neukunden, damit der künftige Umsatz, werden über das Internet gewonnen. Bis 2006 werden die Umsätze auf 6,5 Milliarden Euro anwachsen. Folgen wir dem großen Vorbild USA, wird sich der Einzelhandel noch wärmer anziehen müssen. Allein für das Weihnachtsgeschäft erwartet USA einen Warenumsatz über das Internet von 13,2 Mia. US $.
Der durchschnittliche Bestellwert aller Online-Käufer liegt bei uns bei 156 Euro, weit mehr, als ein durchschnittlicher Kunde bei Karstadt ausgibt. Reisen, Hotelbuchungen und Finanzgeschäfte sind in diesen Zahlen noch gar nicht enthalten.
Und wen treffen wir bei Karstadt vorwiegend? Die über 55 jährigen, die zu lediglich 18 Prozent nur hin und wieder vor dem Bildschirm sitzen. Mit fast 30 Prozent sind dagegen die 30- bis 39-Jährigen die größte Gruppe der Internetkunden, gleichzeitig auch die kaufkräftigste. Und was sollen die durch schlecht beleuchtete Gänge bei Karstadt oder Kaufhof schlurfen, eine halbe Stunde nach einen der seltenen Exemplare, genannt Verkäufer suchen müssen, um sich dann die ungeheure Auswahl von 5, in Worten fünf, MP3-Spielern zeigen zu lassen, fachmännisch erklärt mit „Damit können Sie Musik abspielen“. Stattdessen kann man ohne Parkplatzsorgen zu Hause am PC sitzen, sich alle vorhandenen rund 50 Typen mit exakter Leistungsbeschreibung auf den Bildschirm holen, den favorisierten MP3-Player in die Preissuchmaschine eintippen, beim günstigsten Anbieter bestellen und 24 Stunden später bereits die Musik genießen.
Wir leben in einer Zeit des Umbruchs, gesellschaftlich, politisch, wirtschaftlich. Das Internet hat einen Großteil dazu beigetragen, die Globalisierung erst ermöglicht. Das kann man begrüßen oder bedauern, aber man muss es akzeptieren. Und bequem waren Zeiten des Umbruchs noch nie. Das große Kaufhaus von heute, vertraute Einrichtung seit 100 Jahren, stirbt mit jeder Generation ein wenig mehr. Wir, die Kunden, sitzen stattdessen zu Hause am PC.
Profiteur von diesem Trend ist übrigens die Post als großer Warenversender, einst der bemitleidenswerteste Verlierer bei Briefen gegen Fax und vor allem E-Mails. Wer hätte das gedacht? Es bewahrheitet sich wieder die alte Weisheit: In jeder Krise steckt eine neue Chance, wenn man flexibel ist,
meint euer thofi.
GLOSSE
Wie können Sie es wagen? Den dicken Billi markieren, Sie sind der Schönste, Größte, vor allem Einzige, dann aber fehlerhafte Produkte verkaufen, bei denen Ihre bezahlenden Kunden die eigentlichen Beta-Tester sind, Produkte, die Hackern dann noch Tür und Tor zu den intimsten Geheimnissen, die auf dem Server lagern, öffnen. Und statt eines zumindest knapp gemurmelten „´tschulligung, das nächste Produkte wird besser“ zerstören Sie die Geschäftsfähigkeit ihrer Kunden endgültig durch ein Servicepaket, dass seine Sicherheit dadurch erkauft, das sämtliche Schnittstellen zu Fremdprogrammen nahezu unmöglich macht. Warum denn auch andere Programme nutzen, wenn es doch Sie, Sie, den großen Billi gibt?
 
Und dann Ihr peinlicher Hang zum Langschlaf. Alle Spatzen pfiffen es bereits vom Dach, dass das Internet keine vorübergehende Zeiterscheinung sein würde, bevor Sie ihren dicken Güterzug endlich auf diese Schiene setzten. Dann aber haben Sie alles niedergewalzt, was früher als Sie erkannt hat, wo die Zukunft lang läuft. Sagt ihnen der Name „Netscape“ noch was?
Dass schon wieder Musik in der Luft liegt, und Sie haben es viel zu spät gehört, obwohl die Spatzen die Lieder bereits von den Dächern pfiffen, ein weiterer Beweis, dass Sie dringend einen großen, altmodischen Wecker benötigen. Napster, Apple, MTV, AOL, Sony, alle mischen bereits kräftig mit, jetzt bitten auch Sie zum Tanz mit ihrem Musikdownloadportal MSN Music Store. Noch letztes Jahr haben Sie zu diesem Thema müde abgewinkt, jetzt plötzlich klingeln Ihnen 125 Mio. heruntergeladene Songs zu 99 Cent das Stück von Apple in den Ohren.
Sie meinen wohl, mit ihrer Marktmacht, großen Verbreitung und breiter Kompatibilität könnten Sie auch auf dem Musikmarkt schnell die erste Geige spielen? Markt beobachten, Erfolgskonzepte kopieren, und alles heim ins marktbeherrschende Betriebssystem, dadurch Flops vermeiden und den teuer entstandenen bisherigen Marktführern die Flötentöne beibringen, das soll klappen? Ich befürchte, ja.
Vielleicht ist der Langschläfer Billi ja gar nicht besonders müde, sondern besonders clever, und er braucht auch keinen Wecker sondern ein japanisches Wörterbuch?
 
Nun unterbrechen Sie mich doch nicht ständig. Wie, wie heißen Sie? Willi Tor? Nicht Billi Gates? Oh, Verzeihung, falscher Adressat.

Beepworld.de - NEWSLETTER #88 vom 19.10.04

Von thofi, 11:41

VORWORT

Früh am Morgen war es, als mich ein Geschäftspartner aus Japan telefonisch weckte, und redete und sprach und nicht aufhören wollte. Mein Hinweis auf die astronomisch hohen Telefongebühren konterte er trocken mit „Schauen sie mal auf Ihr Display“: Vorwahl 02222, Voice over IP, aus Tokyo. Die Gesprächsqualität war fantastisch, seine Kosten gleich null.
VoIP ist erwachsen geworden. Über DSL kann jeder Privathaushalt die Möglichkeit nutzen. Auch können vorhandene analoge Telefone per Adapter genutzt werden, die bei Vertragsabschluss, z.B. mit freenet, Nikotel, Broadcast mediascape oder sipgate mitgeliefert werden. Auch können neuerdings Telefonanlagen weitergenutzt werden, was bisher zu vertretbaren Kosten nicht möglich war. Auerswald hat seine ABox für unter 50 Euro auf den Markt gebracht, die Internet Gateway mit der Telefonanlage verbindet.
Nicht nur die Minikosten von maximal 1 Cent pro Minute weltweit machen Laune auf VoIP, auch die Möglichkeit, mit nur einer einzigen Nummer weltweit erreichbar zu sein, ist äußerst attraktiv. Ist man gerade offline, wenn ein Anruf reinkommt, wird eine Mailbox bemüht.
Nachdem kürzlich die Regulierungsbehörde einen Riegel vor die Unsitte einiger Provider geschoben hat, beliebige Ortsvorwahlen als VoIP Nummer zu vergeben, ist auch etwas mehr Transparenz eingekehrt. So kann man sich nicht mehr eine Hamburger Vorwahl 040 zulegen, wenn man in Köln wohnt. Für Telefonate über das Internet hat die Regulierungsbehörde eine eigene Vorwahl festgelegt: 032. Die Behörde will damit eine Rufnummern-Knappheit bei den bisher verwendeten Ortsvorwahlen verhindern.
 
Ist das der Tod für unsere ein Jahrhundert alte, lieb und teuer gewordene Festnetztelefonie?
 
Auch wenn sich die Telekom und Co. auf diesen Tag X vorbereiten, ebenfalls in die VoIP einsteigen und vor allem immer mehr Pauschaltarife wie XXL anbieten und damit die Grundgebühr zuungunsten der Einzelgesprächsgebühren hochtreiben, ist der Zeitpunkt noch fern, dass Lieschen Müller ihren Festnetzanschluss abmeldet und nur noch über das Internet telefoniert. Etwa 200.000 Nutzer werden es Ende dieses Jahres sein.
Im ersten Quartal 2003 waren erst 38 Mio. Deutsche online, das sind 52% der Bevölkerung ab 10 Jahre. Damit liegen wir zwar vor den südeuropäischen Ländern, aber deutlich hinter England und vor allem hinter den skandinavischen Ländern wie Schweden, wo die Rate 70% beträgt.
 
Nicht nur bei PISA, sondern auch beim Internetzugang hat Deutschland noch deutlichen Nachholbedarf,
meint Euer thofi
GLOSSE
Nein, Bauchredner bin ich nicht. Auch kein Masochist, nur weil Sie mich neulich so fröhlich zum Zahnarzt hineingehen und mit breitem Grinsen wieder rauskommen sehen haben. Nein bestimmt, ich putze mir regelmäßig die Zähne. Was da so bläulich schimmert ist mein strahlendes Lächeln. Nein, das kann ich mir nicht abgewöhnen, schließlich zahle ich mit meinem Zähne-bleckendem Lächeln an der Supermarktkasse, melde mich bei Behörden und beim Arzt an. Einmal die Zähne gezeigt, und schon werden die Bankangestellten äußerst zuvor kommend und höflich, mein Bankfach öffnet sich und der Geldautomat akzeptiert meine Anfrage nach 1000 Euro in bar. Meinen Laptop kurz angelächelt, und er öffnet meine persönlichen Programme, mein Auto gibt die Zündung frei und meine Haustür öffnet sich sperrangelweit für mich.
Einmal auf die Zähne gebissen, und mein Multimediazentrum bleibt stumm, kurz gelächelt, und der Datenstrom fließt wieder. Naja zumindest, so weit die 512 MB Kapazität reichen.
Dann soll ich mir doch größeren Speicher besorgen, sagen Sie? Sind Sie verrückt? Wie sieht denn so ein dicker, fetter 1 GB Weisheitszahn bei mir aus. Nein, mit meiner blauen Zahnprothese im Kiefer bin ich sehr zufrieden, auch wenn er nur ein halbes GB Flashspeicher hat.
Wovon um alles in der Welt ich spreche? Na, vom Datenzahn, den die kalifornischen Dentalspezialisten Creganna entwickelt haben, mit Bluetooth Schnittstelle, der alle persönlichen Daten speichert, diese auch im Umkreis von 10 m abstrahlen kann, Sicherheitsausweise und Passwörter ersetzt und noch genug Kapazität frei hat, um MP3 Files zu speichern.
Ich sagte ja, ich bin kein Bauchredner, auch wenn das so klingt, wenn ich mir beim Spazierengehen ein Hörbuch aus meinem Datenzahn reinziehe.

Beepworld.de - NEWSLETTER #87 vom 3.10.04

Von thofi, 11:40

VORWORT

„Kaufen, kaufen, Geld ausgeben.“ Ein verächtlich und ironisch gemeinter Rat wird zur deutschen Hoffnung. „Leute, kauft mehr, um eure Arbeitsplätze zu sichern“, hieß es unlängst aus berufenem Politikermund. Henry Ford war ein kluger Mann, der prägte schon vor rund 80 Jahren den Spruch: „Man muss nicht nur Autos sondern auch die Käufer dafür produzieren“ – und zahlte seinen Fabrikarbeitern anständige Löhne.
 
Dem Einzelhandel geht es schlecht. Aber die Hiobsbotschaft kam vor ein paar Tagen von Karstadt. Die Warenhauskette muss massiv Filialen schließen bzw. verkaufen und so werden Tausende von Leute ihren Job verlieren. Wer soll denn nun künftig die glitzernden Dinge bei Karstadt/Quelle kaufen? Kameras kaufen nun mal keine Kameras.
Dabei ist der Rat volkswirtschaftlich völlig richtig – oder wie die Amerikaner in ihrer politisch unkorrekten Art sagen „Shop until you drop“. Und wenn es sich jemand leisten könnte, immer noch ordentlich auf den Putz zu hauen, dann die Deutschen. Jeder von uns hat statistisch gesehen mehr im Sparstrumpf gebunkert als die allermeisten Nationen dieser Erde. Aber aus lauter Zukunftsangst wird weiterhin Konsumverzicht geübt, notfalls bis zum bitteren Ende. Freuen können sich vor allem die Erben. Die jetzige Erbengeneration wird so viel „unverdient“ erhalten wie noch nie eine Generation vor ihnen in Deutschland. 
 
Dabei gibt es so angenehme Arten, Geld auszugeben. Die jetzt laufende Photokina in Köln ist die größte Versuchung seit der Cebit im Frühjahr. Genereller Trend ist Leistung rauf und Preise runter: Digitale Spiegelreflexkameras mit über 12 Mio. Pixels und Antishake-Technologie, Kameras im 16:9 Format für widescreen Bildschirme, 17 mmm dünne Apparate für die Hemdentasche durch neue Keramiklinsen mit höherer Lichtbrechung, Handys mit Megapixelkameras, günstige Einsteigerkameras mit 7 Mio. Pixels und und und.
 
Sollen sich unsere Kinder doch ihr Geld später selber verdienen. Wo ich in den nächsten Tagen zu finden bin, ist ja jetzt bekannt,
meint Euer thofi
GLOSSE
Ach, was könnte das Leben leicht sein, wenn doch nur UPnP nicht so zickig wäre. Um Gerüchten vorzubeugen, nein, ich habe keine neue Eskimo-Freundin, ich habe nicht mal eine komplizierte Krankheit, ich habe nur die ersten Geräte wie von Sony, Linksys und Philips mit dem neuen Industriestandard für die Vernetzung elektronischer Geräte im Haushalt. UPnP soll zusammenfügen, was zusammengehört im Haus, dort Filme auf dem Videogerät im Wohnzimmer, hier Urlaubsfotos auf der Festplatte im Arbeitszimmer, dort MP3s auf dem Laptop im Kinderzimmer, hier eine üppige CD-Sammlung, dort meine Lieblings Internetradiostationen, hier meine selbst aufgezeichneten privaten Videofilme. Aber ich liege in der Badewanne im – richtig – Badezimmer. UPnP steht für „ Und Passt nur Pegrenzt „, oder wie die Industrie den neuen Standard aber lieber nennt „Universal Plug´n Play“, und soll mir jetzt alles im Haus zusammensuchen und auf Knopfdruck überall hin abspielen, wo ein Monitor oder eine Stereoanlage steht.
Seltsam, auf der dritten e/home in Berlin bei der Vorführung durch das Fraunhofer Institut FOKUS hat das Netzwerk mit 7 eingebundenen Geräten fehlerfrei funktioniert. Leider haben die Techniker vom Institut sich geweigert, mir als ständige Einrichtung auch zuhause zwecks Fehlerbeseitigung zu Verfügung zu stehen, für den Fall der Fälle. Außerdem müsste ich mich im Badezimmer beim Baden auch erst an den ständigen Anblick eines solchen Menschen im weißen Kittel gewöhnen, nur weil ich beim Plätschern die Wassermusik von Händel aus meiner MP3 Klassiksammlung vom Laptop im Arbeitszimmer hören will. Das wäre ja noch zu ertragen – und vielleicht gibt es ja auch weibliche Techniker, die mir während der Arbeit zwischendurch noch den Rücken abschrubben könnten,
Aber dass jetzt die gesamte Hausgemeinschaft unsere gemeinsamen Abfalltonnen mit Elektronikmüll vollstopfen, das ist denn doch ein unverzeihlicher Nachteil des neuen Systems. Warum? Na, weil die lieben Nachbarn über und unter mir keine eigenen Abspielgeräte oder Medien mehr benötigen, denn bei einem schlecht zu sichernden System können Sie in ihren Wohnungen meine Musik hören, meine Bilder sehen, und sich, auweia, an meinen privaten Videofilmen ergötzen. Deshalb werde ich neuerdings wohl so freundlich gegrüßt von meinen Nachbarn? Und speziell meine sonst so kühle blonde Nachbarin Lisa klopfte mir gestern morgen kommentarlos anerkennend auf die Schulter. Das Leben kann ja so leicht sein
 

Beepworld.de - NEWSLETTER #86 vom 12.09.04

Von thofi, 11:39

VORWORT

11. September 2001, da war doch was? Ja, da war was. New York, World Trade Center von Terroristen in Schutt und Asche gelegt, fast 3000 Tausend Opfer zu beklagen; 11. März 2004 Madrid, 30 Tote durch Terroranschlag; Istanbul 25 Tote; Casablanca 45 Tote; Pakistan 14 Tote; Moskau 2002 170 Tote; Beslan/Russland 2004, 340 Tote und und und.
Wieso ist der Terror plötzlich überall? Terror gab es schon immer, RAF in Deutschland, IRA in Irland, Baskische Befreiungsarmee in Spanien, aber jetzt im neuen Jahrtausend lauert er in jedem herrenlosen Koffer auf der Welt.
 
Die Antwort lautet: ohne Internet keine Globalisierung keinen globalen Terror. Erst das Internet ermöglicht die Abstimmung und Steuerung komplizierter logistischer Prozesse mit Terroristengruppen weltweit in Echtzeit. Erst das Internet lässt die anonyme Verbreitung der Schreckensnachrichten zeitgleich an alle Nachrichtenagenturen der Welt zu, und erreicht damit das Ziel eines jeden terroristischen Angriffs: den Normalbürger in Angst und Schrecken zu versetzen, ihm die Sicherheit des Alltags zu nehmen, damit er dann seine Regierung unter Druck setzt.
Hätte jemand bei der „Erfindung“ des Internet an solche Folgen gedacht? Und falls ja, hätte man das Internet dann verhindert? Hat Otto Hahn bei der Entdeckung der Kernspaltung an die Möglichkeiten der Atombombe gedacht, und falls ja, hätte er seine Aufzeichnungen deshalb in den Papierkorb geworfen?
 
Die traurige Wahrheit ist, nein. Der Mensch macht, was machbar ist. Und will ein einzelnes Land eine Technologieentwicklung einschränken wegen möglicher gefährlicher Folgen, wie Deutschland ursprünglich die Gentechnik, so sorgt die Globalisierung rasch dafür, dass sie woanders zum wirtschaftlichen Erfolg wird. Wer will da noch als einzelner Mahner in der Wüste hinten anstehen.
 
So nutzen islamistische Terroristen mit dem Internet die modernen Technologien von uns verhassten „Ungläubigen“, um sie gegen uns zu richten. Nicht auszudenken, wenn diese Terroristen das westliche Knowhow von Atomwaffen oder Gentechnik gegen die „Feinde des Islam“ einsetzen könnten.
Wobei die gefährlichste Waffe gegen die komplexe Welt der Ungläubigen, die schon ein einzelner cleverer 18-jähriger herstellen kann, offenbar nicht auf der Agenda dieser Verbrecher steht: die gezielte Entwicklung und Einschleusung von Computerviren und –Würmern, mit denen das wichtigste Instrument der Globalisierung, die weltweiten Datenströme, weltweit lahmgelegt werden kann,

hofft Euer thofi

GLOSSE

Das kommt ja gar nicht in Frage, das untersage ich Ihnen. Meinetwegen reden Sie mit meiner Frau, wenn ich nicht da bin, oder mit unserem Hund. Mein Handy dürfen Sie nutzen und auch mein mal mein Auto für eine Spritztour nehmen, aber das, das dürfen Sie nicht. Da könnte ja jetzt jeder bei mir reinspazieren und einfach so fragen „Entschuldigen Sie, darf ich mal mit ihrem Fernseher reden?“ Und wie kann sich mein Fernseher gegen diese Vergewaltigung schon wehren? Naja, er könnte natürlich auf „SOKO ermittelt“ umschalten oder besser noch gleich auf „Richterin Salesch“, oder ne, noch besser, gleich zum „Frauenknast“. Verdächtig wird es allerdings, wenn plötzlich „Lilo Wander“ auf dem Schirm auftaucht, weil Ihre Stimme meinem Fernseher so sympathisch ist, oder er gar auf tele5 wechselt zu „Peep“ mit Verona Feldbusch. Sie sehen ein, das kann ich nicht zulassen.
 
Jetzt habe ich endlich seit 1 Woche meinen TV mit Hilfe dieses kleinen Kästchens und dem leicht zu merkenden Namen Auvisio Voice remote Control VA R/C auf meine 30 gesprochenen Befehle dressiert, - klappt übrigens bei allen Infrarot fernbedienten Geräten - , hab dafür brav 70 Euro hingeblättert, kriege auch meine Glotze auf Kommando an- oder ausgeschaltet, das Wort „Sex“ nimmt mir „Sex and the City“ auf meinen Festplattenrekorder auf, und die Lautstärke passt er meinen mündlichen Befehlen brave an.
Na, da werde ich mir doch nicht meine Einstellungen von Ihnen versauen lassen.

Wie ich Sie kenne, trainieren Sie meinen, ich wiederhole MEINEN Fernseher, heimlich um. Ich komme dann nach Hause und befehle dem Gerät „Sex“ und wenn ich mir dann später die Aufzeichnung genüsslich ansehen will, flimmert über meinen Schirm „Musikantenstadl“. Ne, das kann ich nicht riskieren. Also, das untersage ich Ihnen, mit meinem Gerät zu reden

Beepworld.de - NEWSLETTER #85 vom 18.08.04

Von thofi, 11:38

VORWORT

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Irren ist menschlich, deshalb vertrauen wir den Computern immer mehr essentielle Bereiche unseres Lebens an: ein Chip bremst für uns unser Auto in Notfällen, er landet unsere Flieger und startet vollautomatisch die todbringenden Raketen und Bomben in Richtung vordefinierte militärische Ziele. Er steht mit am Operationstisch, berechnet und steuert den Kurs unserer bemannten Raumkapseln, berechnet die Statik von Brücken und Hochhäusern, kontrolliert die gigantischen Geldströme weltweit und entscheidet, ob wir Geld am Automaten erhalten oder nicht (schließlich sind 1 Mio. Euro auf unserem Konto nichts weiter als ein paar winzige Magnetblasen auf der Festplatte eines Bankcomputers).
Denn der Computer ist unfehlbar. Wäre er wohl auch, wenn die zunehmend komplexer werdenden Programme nicht immer noch von Menschen entwickelt werden würden, und das wegen des Kostendrucks in immer kürzerer Zeit.
 
Beispiele gefällig? Durch Programmfehler zerstörte sich die teure europäische Trägerrakete Ariane 5 selber, weil sie das Programm der Ariane 4 verwendete. Die Marssonde Orbiter verglühte in zu großer Nähe zum Mars, weil mitarbeitende englische Techniker anders als die NASA nicht im metrischen System gerechnet hatten, sondern in Yards und pounds. Der Airbus des Lufthansaflugs LH 2904 bremste nicht vollautomatisch, weil bei der Schlechtwetter-Landung auf zunächst nur einem Fahrwerk die per Programm vorgegebene Mindestbelastung des Fahrwerks von 12 Tonnen zur Notbremsung nicht erreicht war und tötete beim Hinausschießen über die Landebahn 2 Menschen.
 
Im Schnitt muss man pro 1000 Codezeilen mit etwa 5 Fehlern rechnen, so Experten des Fraunhoferinstituts FIRST in Berlin. Eine künftige Vervielfachung der Programmcodezeilen wird durch eine Verbesserung der Qualitätskontrolle im selben Zeitraum um selbst 20% bei weitem nicht kompensiert. Handysoftware besteht aus ca. 200.000 Programmzeilen, Windows XP bereits aus ca. 45 Mio. Das erklärt sicher so manches.
 
Vielleicht ist bei unserem ungebremsten Vertrauen in die Computerisierung unserer Gesellschaft gelegentlich doch ein wenig Skepsis angebracht.
Denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal einen Flieger besteigen,
 
meint Euer thofi
GLOSSE
Und Sie meinen also, Bescheid zu wissen. Sie als erfahrener PC-Crack, alter Hase, ihnen kann doch keiner mehr was vormachen? Na, schaun mer mal, stellen wir doch mal eine ganz einfache Frage.
Sie haben also eine DVD oder CD Sammlung und wollen davon Sicherheitskopien machen. Halt, gelogen. Sie wollen ihren Freunden eine billige Kopie zukommen lassen, oder ist Ihnen schon jemals eine originale DVD oder CD verreckt?
Egal, dürfen Sie das? Laut neuem Urheberechtsgesetz: ja, eine Privatkopie dürfen Sie ziehen, wenn Sie der Besitzer des Originals sind, aber nur, wenn ihre Scheibe keinen Kopierschutz aufweist, denn den zu umgehen ist wiederum illegal.
 
Aber ihre alte geknackte CD- Sammlung, müssen Sie die jetzt wegwerfen? Nein, alles vor dem neuen Gesetz kopierte bleibt straffrei, auch die alten Knackprogramme, nur anwenden dürfen Sie die nicht auf neue Silberlinge, die nach dem Inkrafttreten des Gesetzes gekauft wurden.
Soweit noch alles klar bei Ihnen?
Verkauf, Einfuhr und Produktion der Knackprogramme in Deutschland wird mit bis zu 3 Jahren Haft bestraft. Na, dann hätten Sie ja endlich mal Zeit, ihre riesige MP3 Sammlung in Ruhe anzuhören. Äh, oder gelten der Besitz der damals vor Inkrafttreten des neuen Gesetzes bei Kazaa runtergeladenen Songs als illegal? Aber legal jedenfalls sind die Verwendung von 1:1 Kopierprogrammen. Die dürfen nur keinen Schutz, z.B. denn CSS Schutz bei Filmen, aushebeln, was sie aber auch in der Regel nicht tun. Dezente Hinweise auf kleine Ergänzungsprogramme, die es überall kostenlos im Internet gibt, reichen ja aus, um trotzdem den Verkauf anzukurbeln. Oder man besorgt sich gleich das Programm Freeware DVD Decrypter, das den CSS-Schutz umgeht, oder DVD regio free, das sogar die Regionalinfo entfernt, dafür aber gegen das Gesetz verstößt, wenn es, ja wenn es von einem deutschen Hersteller angeboten wird. Aber der taiwanesische Hersteller schert sich wenig um deutsches Copyrightgesetz und warnt nicht mal die deutschen Käufer, dass diese damit illegal handeln. Es sei denn, sie hätten ihren Wohnsitz z.B. in der Schweiz, oder geben das zumindest bei der Bestellung an, mehr oder weniger deutlich aufgefordert dazu vom Vertreiber.
Das kommerzielle Superknackprogramm Any DVD wurde (offiziell) in die Karibik an Slysoft verkauft und wird jetzt über das Netz per download vertrieben. Was schert die Karibik das deutsche Gesetz. Und die deutsche Konkurrenz G Data mit ihrem Flaggschiff DaViDeo? Die verkaufen in der BRD brav die legale Version ohne Knackfunktion, aber klären in großen Anzeigen detailliert darüber auf, mit welchen zusätzlichen Patches aus dem Internet böse Raubkopierer ihr DaVidDEo nutzen, um sämtlichen modernen Kopierschutz zu umgehen.
Na spätestens jetzt wissen Sie doch alles. Jetzt die ultimative Frage: Dürfen Sie mit einem taiwanesischen Hackprogramm in die Schweiz fahren und sich dort eine deutsche DVD kaufen, um die gehackt zu kopieren und dann in Deutschland auf ihrer heimischen Anlage abzuspielen?
Sehe ich da etwa große glänzende Perlen auf Ihrer Stirn? Nicht verzweifeln, ein typisch deutsches Gesetz halt, das neue Urheberrechtsschutzgesetz.

Beepworld.de - NEWSLETTER #84 vom 20.07.04

Von thofi, 11:37

VORWORT

8000 Euro Schadenersatz und 400 Euro Strafe für 100 gebrannte Musik CDs und 6000 über Kazaa-Tauschbörsen gesaugte MP3-Files entspricht in etwa dem Preis für legal gekaufte Musik. Dennoch ist das erste Urteil gegen einen deutschen Musikpiraten ein Paradigmenwechsel in Deutschland. Die Novelle des Urheberrechts gibt der Plattenindustrie zum erstenmal eine Handhabe, gegen Tauschbörsennutzer vorzugehen. Dem 23-jährigen Poweruser wurde nachgewiesen, dass über seine IP Adresse MP3–Files angeboten wurden. Die anschließende Hausdurchsuchung brachte dann die prall gefüllte Festplatte an den Tag.
 
Reagiert die Musikindustrie hier über? Fakt ist, dass sie allein im letzten Jahr 7% Umsatzeinbussen zu verzeichnen hatte, der traurige Höhepunkt einer seit Jahren andauernden Talfahrt. In den letzten Monaten konnte der Trend gestoppt werden, ein erster Erfolg der massiven Kriminalisierungskampagne der Plattenbosse gegen Tauschbörsensauger? Fakt ist auch, ohne Einnahmen keine neuen Songs.
Oder hat die Branche schlicht den Trend zu Musikdownloads verschlafen, den die Napsters und Kazaas dieser Welt einfach nur erkannt und genutzt haben? Geht es vielleicht gar nicht so sehr darum, die Songs kostenlos zu kriegen, da für Platten doch immer schon viel Geld gezahlt wurde? Der Erfolg der 99 Cent-Downloads der Songs von der Apple-Plattform legt dieses nahe.
Oder ist die Talfahrt schlicht darauf zurückzuführen, dass es nicht mehr genügend echte Musikstars auf dem Markt gibt, für die es sich lohnt, das Taschengeld zu opfern? Da sagt sich mancher, saugen ja, aber zum Kaufen nicht gut genug. Wo sind denn die Joe Cockers und Rolling Stones des neuen Jahrhunderts?
 
Die Krise der lange Zeit arroganten Plattenindustrie ist die Krise eines jeden Dinosauriers, der sich zu lange für unverwundbar hielt, nur auf den eigenen Nabel und nicht zum Kunden schielte, und dann von der Änderung der Welt viel zu spät etwas mitbekam.
 

Eigentlich müsste die Plattenindustrie dem verurteilten Nutzer 8000 Euro zahlen, dafür dass dieser sie stellvertretend für eine ganze Kundenschicht mit der Nase unmissverständlich auf das veränderte Konsumverhalten ihrer Käufer hingewiesen hat,

meint Euer thofi

GLOSSE

Sie wollen also behaupten, Sie wären am Samstag Abend noch mal ins Büro gegangen, sagten Sie Ihrer Frau! Und Sie hätten liegengebliebene langweilige Akten bearbeiten müssen, sagten Sie ihrer Frau! Und ihr Büro liegt definitiv nicht in der „Bar zum grünen Kakadu“, sagte ihre Frau. Da haben Sie sich nämlich 3 Stunden und 20 Minuten lang aufgehalten, sagte immer noch ihre Frau.
Woher die das weiß? Na, fragen Sie nicht mich. Schließlich habe doch nicht ich ihnen das neue massive Uhrenarmband gekauft sondern Ihre Frau. Und die darin eingebauten GPS-Satelliten Navigationssystem, W-Lan Funknetzkarte und Mikroprozessor habe schließlich auch nicht ich aktiviert sondern ihre Frau. Na, das werden Sie ihr doch nicht übel nehmen, wie sonst könnte Sie auf ihrem Laptop Ihren Weg ins Büro verfolgen, der Sie ja am Samstag Abend, wie schon gesagt, nicht zum Schreibtisch sondern in die „Bar zum grünen Kakadu“ zur Biertheke führte.
Wie, das stimmt nicht? Wollen Sie damit sagen, dass die Entwicklung des amerikanischen Forschers Zack Butler nicht funktioniert? Schließlich sind Sie, streng anatomisch gesehen, auch nicht viel anders aufgebaut als eine Kuh, an denen der Ami sein elektronisches Halsband ausprobiert hat. Und bei denen klappt das Viehhüten vom Laptop aus hervorragend. Immer weiß der Farmer, wo die Tiere sind. Bei Überschreiten eines imaginären Weidezauns, per Laptop beliebig festzulegen, löst das Halsband kleine Elektroschocks aus und die blöden Viecher bleiben innerhalb ihres gesteckten Gebiets, fressen ordentlich, damit die Euter groß und prall werden.

Ach nee, jetzt fällt es Ihnen wieder ein. Sie waren also doch in der „Bar zum grünen Kakadu“? War Ihnen also ganz entfallen, aber dort gar nicht an der Biertheke, sondern haben sich ein leckeres Glas Milch gegönnt? Na sehen Sie, die Wahrheit kann der neuen Erfindung nicht entkommen.

Beepworld.de - NEWSLETTER #83 vom 25.06.04

Von thofi, 11:36

VORWORT

Das Kürzel „VoIP“ ist derzeit in aller Munde. Es ist DIE Lösung für die vielreisenden Manager, die rund um den Globus auf ein und der selben Nummer erreichbar sein müssen, aber auch für die Leute, die einfach nur von überall auf der Welt telefonieren wollen, ohne die taschengeldschädlichen Telefontarife dafür berappen zu wollen. So zumindest suggeriert uns das die Werbung: Für rund 1 Cent pro Minute telefonieren, wo immer man auf der Welt Anschluss ans Internet findet, das ist Voice over IP. Die Sprachqualität, lange das Totschlagargument gegen VoIP, steht der des Festnetztelefons kaum mehr nach. Also auch hier kein Argument für Telekom und Mitbewerber, VoIP schlecht zu reden. Und was man nicht kaputt machen kann, macht man am besten selber. Kein großer Telefonprovider, der nicht selber VoIP bereits im Angebot hat oder zumindest plant. Geld wird mit dem Festnetz ohnehin nicht mehr durch Telefongebühren verdient, sondern durch die durch immer mehr Extras aufgeblähten Grundgebühren. Kaum einer wird auf seinen Festnetzanschluss verzichten, nur weil er ein VoIP Telefon hat, so die Hoffnung der Telefonprovider.
 
Also endlich mal eine technische Entwicklung, die uneingeschränkt gut zu heißen ist, anders als die emails, die durch Spamattacken kaum mehr sinnvoll zu nutzen sind? Nicht ganz. Diesmal nämlich sind die Spammer der technischen Entwicklung nicht nur einen Schritt, sondern einen ganzen Dreisprung voraus.

Wenn es nachts um 3 Uhr auf Ihrem VoIP Telefon klingelt, kann es ein Notfall sein, aber eher wahrscheinlich, ein automatisierter Anrufbot, der Sie mit Werbung belästigt. Denn ein Anruf über das Internet kostet eben nicht massenanrufschädliche 5 oder 10 Cent, sondern nur maximal 1 Cent. Und die Anrufe lassen sich wie Spammails automatisieren. Der Erfolg des Internet frisst eines Tages seine Kinder,

befürchtet Euer thofi

GLOSSE

Das finde ich jetzt aber nicht fair von ihnen. Einfach diese Kolumne nicht zu lesen, nur weil Sie gerade lieber am TV 22 Leute hinter einer einzigen Lederkugel hinterherlaufen sehen wollen. Sie sind doch bestimmt auch einer der mindestens 20 Mio. Bundestrainer, die unserem Ruuudi mal die richtige Taktik ins Ohr flüstern möchten, damit es bei der deutschen Mannschaft endlich flutscht. Oder noch besser, selber mitspielen. „Sieht denn dieser Depp von Stürmer nicht, dass Ballack freisteht, und dann, ein Schuss soll das sein? Meilenweit am Tor vorbei, dabei war das doch offen wie ein Scheunentor.“ Nehmen wir gleichviele Bundestrainer unseres Gegners dazu, die sich ebenfalls die Lunge aus dem Leib brüllen, um durch die dicke Glasscheibe des Fernsehgeräts bis zum Spielfeld durchzudringen, dann sind das schon ganz schön viele, die es besser machen könnten. Aber auf Sie und mich und die hört ja mal wieder keiner.
So langsam schlägt wieder mal meine praktische Ader durch und ich flüstere unserem neuen Bundestrainer etwas ins Ohr:
Es gibt doch das schöne Computerspiel von EA, FIFA2004. Warum spielen nicht die 20 Mio. besserwissenden Deutsche bei der nächsten EM gegen die Tschechen, Engländer, Niederländer oder Griechen immer im Netzwerk gegeneinander, einzeln, Mann gegen Mann, Frau gegen Frau, Kind gegen Kind. Jeder einzelne Sieg wird notiert und am Ende gewinnt das Team mit den meisten Einzelsiegen. Endlich gelebte Basisdemokratie.

Würden Sie diese Kolumne jetzt lesen, würden Sie mir bestimmt zustimmen. Und das Beste, das Beste kommt ja bei meinem Vorschlag noch: Wir Deutsche gewinnen endlich gegen jeden Gegner, selbst wenn Sie, werter Nicht-Leser, ihr Spiel verlieren, was ich Ihnen zutrauen würde, weil jemand, der meine Kolumne wegen eines schnöden EM-Fussballspiels am TV nicht liest, bei solchen Leuten weiß man ja nie, aber wo war ich stehen geblieben, richtig: Wir Deutsche gewinnen sicher die nächste EM, garantiert. Warum? Na, unsere Spiele gehen gewonnen, weil viele Gegner gar nicht erst antreten. Warum, würden Sie jetzt erneut fragen, wenn Sie gemeinerweise meine Kolumne jetzt nicht einfach ignorieren würden? Na, wir sind doch das bevölkerungsreichste Land in Europa.

Beepworld.de - NEWSLETTER #82 vom 9.06.04

Von thofi, 11:35

VORWORT

Wir können uns gratulieren. Deutschland nimmt wieder Spitzenplätze ein. Wie neueste europäische Studien belegen, fangen unsere Jugendlichen früher als alle anderen in der EU an zu rauchen, treiben weniger Sport und sind übergewichtiger als ihre Altersgenossen in anderen Ländern, sind darüber hinaus Spitze im Drogenkonsum. Und hatte nicht zuletzt ein deutscher Berufsschüler aus Waffensen bei Bremen weltweit Furore gemacht, Microsoft sogar zur Auslobung eines einmaligen Preisgeldes von 250.000 US $ bewegt, mit der Programmierung des hochgefährlichen Sasser-Computerwurms?
Aber es gibt für Deutschland auch hintere Plätze: bei der Qualität schulischer Ausbildung und dem Ausbildungs- und Wissensstand der deutschen Jugendlichen, wie die PISA-Studie nachgewiesen hat.
 
Wieder eine dieser vielen Jammer-Kolumnen? Nein, dazu kennen wir zu viele positive Beispiele von Jugendlichen, die sich mit ihren Ideen, Tatkraft und Pfiffigkeit durchsetzen konnten und als Vorbild für andere dienen können.
 
Die drei Samwer-Brüder aus Köln hatten als Jugendliche nur 8 Monate nach Gründung ihres Online-Auktionshauses Alando.de durch den Verkauf an eBay für rund 100 Mio. DM für Furore gesorgt. Dann taten sie es erneut. Sie gründeten im Jahr 2000 den Klingelton-Provider Jamba, den Sie jetzt an VeriSign für 273 Millionen US-Dollar in bar und Aktien verkauften. Da störte es offenbar nur wenig, dass Jamba noch keine Gewinne schrieb.
 
Ebenfalls mit Millionen glänzen kann Beepworld. Allerdings nicht mit Dollar- sondern mit Mitgliedermillionen. An diesem Wochenende wird unser 2.000.000ste Mitglied erwartet. Dieser rasante Erfolg ist verschiedenen Medien eine Story wert: BILD Düsseldorf, Rheinische Post, Handelsblattmagazin „Junge Karriere“, Spiegeltochter „UNI Spiegel“ und die Computerwoche berichten in diesen Tagen darüber.
Beepworld, 1999 vom webmaster, dem damals 16-jährigen Schüler David Finkenstädt gegründet, zeigt ein ungebrochen rasantes Mitglieder- und Umsatzwachstum, und erzielt bereits einen kräftigen Anteil der Gewinne im Dollarraum.
 
Wenn sich mehr junge Leute in Deutschland trauen, ihre Ideen umzusetzen, wird hier eines Tages stehen „Wir können uns gratulieren. Deutschland nimmt wieder Spitzenplätze ein“,
hofft Euer thofi
GLOSSE
Das brauchen Sie doch gar nicht mehr selber zu machen. Ist doch auch viel zu mühsam, dieses lesen, verstehen, nachdenken, reagieren. Und die Entscheidungen brauchen Sie auch nicht mehr zu treffen. Sie warten 2 Sekunden nach dem Öffnen ihrer empfangenen Gmail und dann freuen Sie sich über die schönen Bilder mit Golfschlägerwerbung. Jetzt kommt´s Ihnen? Klar doch. Ihr Freund Werner hat ihnen gemailt, ob Sie morgen Nachmittag nicht mit zum Golfen kommen wollen.
 
Oder die längliche Mail von ihrem Zufallsbekannten Fred, zu mühsam zum Lesen? Da hüpft doch schon die Werbung von AutoScout24 auf ihren Bildschirm. Aha, Fred bietet ihnen tatsächlich seinen Oldtimer zum Kauf an.
 
Oder die rührende Mail von ihrer Zufallsfreundin Frieda. Was soll denn da die Werbung für Babyausstattung auf ihrem PC?
 
Ach, ist das nicht schön, so kurz und knapp das Wesentliche der Mail zu erfahren, ohne sich durch Mengen von überflüssigem Wortgesülze durcharbeiten zu müssen? Danken Sie jetzt nicht mir, danken Sie Google.
Google bietet, zunächst auf dem englischsprachigen Markt, kostenlose Gmail-accounts mit gaaanz viel Speicher an. Der unwesentliche Unterschied zu e-mails: google liest automatisiert die Inhalte der mails mit und blendet dann, dank AdSense, zum Inhalt passende Werbung ein.
Finden Sie das auch so toll, oder eher toll-kühn? Verlockend, nicht wahr? Es liest doch nur der Genosse Computer mit, und der kann ja nicht rot anlaufen, wenn Sie ihrem Freund oder Freundin eine ganz, ganz private Mail schreiben. Und der klare Verstoß gegen das herrschende Datenschutzrecht? Na, schreiben Sie mir eine mail dazu. Ich werde 2 Sekunden warten und dann von der Werbung erfahren, was Sie mir dazu zu sagen haben

Beepworld.de - NEWSLETTER #81 vom 21.05.04

Von thofi, 11:34

VORWORT

Spam, phishing, Viren, Abmahnwelle, all das vermiest den Internet-Usern deutlich die Laune. Trotzdem führt am Internet auch künftig kein Weg vorbei.

Viele Probleme schlechter Akzeptanz aber sind hausgemacht. Der Umsatz von online-shops steigt gerade in Deutschland beachtlich, Amazone und Otto-Versand sei Dank. Aber da gibt es noch die vielen "billigen Jacobs" im Netz.
Auf dem Monitor sieht das verlockend aus. Billigste Angebot für eine Sony- HiFi-Anlage oder Mediacenter von FujitsuSiemens suchen, finden, klicken, bestellen, Lieferadresse angeben, Kreditkartendaten übermitteln, fertig.
Die Wirklichkeit sieht leider immer noch ganz anders aus. Zwei aktuelle Beispiele:

1. Beim INWA WEBSHOP das Mediacenter mit 190 Euro Preisnachlass bestellt, auch wenn die Produktbeschreibung nicht mit der des Herstellers übereinstimmte. Keine Angaben über Lieferfristen. Nach 3 Tagen vergeblichen Versuchs, die angegebene Telefonnr. zu erreichen, endlich Erfolg: Lieferfrist kann 3 Wochen betragen, oder auch mehr. Ich soll eine Mail erhalten mit dem Termin, muss ganztägig für die Lieferung zuhause sein, genauere Eingrenzung nicht möglich. Das war dann der letzte Kontakt, der mir mit der Firma INWA gelang. Weder Fax, Telefon noch e-mail mit der Stornierung meiner Bestellung veranlasste irgendeine Reaktion. Nun sitze ich seit 4 Wochen zwischen Baum und Borke. Ohne Stornierungsbestätigung kann ich nicht woanders kaufen, um nicht plötzlich 2 Geräte zu haben. 

2. Fall: Eine spezielle Sony HiFi Anlage, teures Gerät, günstigster Anbieter im Internet. Gerät auf Lager, hieß es zunächst, dann 3 Wochen, dann unbestimmt, aber abgebucht wurde der volle Kaufpreis schon mit der Bestellung. Nach 3 Monaten (!!!) endlich hieß es, Gerät nicht lieferbar. Punkt. Äh, wie ist es mit Rücküberweisung des Kaufpreises? Ach so, ja, kommt. Nach 2 Wochen Erinnerungsanruf, ja, kommt. Nach 1 weiteren Woche Telefonat mit dem Geschäftsführer, Drohung mit Anwalt, ja, sorry, wird sofort überwiesen. Noch 1 Woche, dann war das Geld endlich wieder da, wo es hingehört, auf unserem Konto. Quintessenz: immer noch kein Gerät, 4 Monate verloren, 4 Monate Geld in fremden Händen.

Nach Wegfall der Preisbindung geht es auch anders. Billigstes Angebot aus dem Internet ausdrucken, damit zum Händler vor Ort marschieren, Preisnachlass verlangen, Aufschlag für Wegfall der Lieferkosten akzeptieren, aber viele Euros vom ausgewiesenen Preis sparen. Bei Saturn z.B. klappt das immer, freut sich Euer thofi

GLOSSE

Naja, das hätten Sie auch nicht tun sollen. Klar, dass Sie damit auffallen würden. Die Folgen haben Sie sich jetzt aber selber zuzuschreiben. In der heutigen Zeit muss man einfach damit rechnen. Wie konnten Sie auch nur im Flieger nach Amerika das Menü mit Schweinefleisch ablehnen. Jetzt haben Sie den Salat, oder das Hühnchen, und Sie stehen bei den Amis auf der Liste möglicher Verdächtiger für einen nächsten Islamisten-Anschlag. Die Moslems essen ja bekanntermaßen, hat der CIA in jahrelangen Recherchen herausgefunden, auch kein Schweinefleisch.
Dass seit Neuestem die europäischen Airlines die Daten der Passagiere dem amerikanischen Ministerium für Heimatschutz melden müssen, einschließlich Essensauswahl, weil sonst Landeverbot droht, ist ja nix Aufregendes. Sie haben ja nichts zu verbergen. Auch nicht gegenüber den Lebens-, Kranken- oder Berufsunfähigkeitsversicherern nicht, die ihre Krankheitsdaten speichern, selbst wenn Sie sich dann doch nicht versichern lassen. Auch besser so, in Ihrer Brieftasche wäre sowieso kein Platz mehr für weitere Plastikkärtchen, bei den vielen Kundenkarten der gängigen Warenhäuser, die Sie haben. Naja, wenn Sie 3% sparen können, dann geben Sie schon mal bereitwillig selbst ihr Haushaltseinkommen preis. Aber das kennen ja ohnehin schon ihre Kreditkartenanbieter und Banken.

Sie haben gar keine Kundenkarten? Verdächtig, verdächtig. Sie wollen also ihre persönlichen Daten nicht preisgeben, lieber pfeifen Sie auf die 3%. Stimmt, haben Sie ja auch nicht nötig, weil Sie an jedem erreichbaren Gewinnspiel im Internet teilnehmen. Nicht, dass Sie schon etwas gewonnen hätten, aber die paar Minuten, um jeweils Ihre persönlichen Daten einzutippen, ist ihnen das Prinzip Hoffung schon wert.
Habe ich Sie jetzt beleidigt, Ihnen das zu unterstellen? Regen Sie sich jetzt auf? Nein, Sie doch nicht. Sie gehen doch nur bei wichtigen Dingen an die Decke, wie dass das TD-Gesetz von ihnen verlangt, auf ihrer Homepage ein Impressum einzufügen. Ich sehe schon, wie Sie bei diesem Thema rot anlaufen. Das kann ich hören. "Sogar meine postalische Adresse und die Telefonnummer soll ich angeben. Wo bleibt da der Datenschutz?" brüllen Sie. Und gehen in die Luft!
Aber dabei nicht vergessen, aus Tarnungsgründen das Bordmenü mit Schweinefleisch zu bestellen.


Beepworld.de - NEWSLETTER #80 vom 30.04.04

Von thofi, 11:33

VORWORT

Entsinnt sich noch jemand daran, wie mühsam es war, Informationen zu beschaffen, bevor es das Internet gab? 1989 war das erst, als Berners-Lee die Idee zur Hypertext Markup Language, kurz, HTML hatte, und damit die Links, die Grundlage für das WWW, schuf.
In 15 Jahren werden wir uns ungläubig fragen, warum denn im Jahr 2004 jeder einen eigenen leistungsfähigen PC auf seinem Schreibtisch stehen hatte, mit eigenem Festplattenspeicher und eigenen Programmen. Es gibt doch das „World Wide GRID“, kurz das WWG.
Das Prinzip klingt ganz einfach: Per GRID-Computing kann jeder Rechenpower und Speicherplatz aus dem Netz wie aus der Steckdose beziehen. Das GRID spürt mit seinem Kernstück, einem Systemmanager in Form einer Suchmaschine, selbstständig die richtigen Informationen im Internet auf, ohne dass man selber www-Adressen aufrufen muss, findet die Rechner mit freier Rechenpower und Speicher, die Computer mit den richtigen Programmen, und übermittelt dem Nachfrager die richtigen, verarbeiteten Ergebnisse der Anfrage.
Wem das unwahrscheinlich vorkommt: Bei der Steckdose fragen wir ja auch nicht, ob der bezogene Strom gerade in einem Atomkraftwerk in Frankreich oder einem Wasserkraftwerk in Portugal entstanden ist. Für das GRID werden bereits jetzt schon Datenleitungen aufgebaut, die Datenströme von 6 Gigabit/sec verkraften, so viel wie rund 100.000 ISDN Leitungen gleichzeitig.
Die Ursache für die Entwicklung von GRIDs sind die gigantischen Datenmengen und die Rechenpower, die z.B. bei den neuen Teilchenbeschleunigern benötigt werden, und wo einzelne Superrechner einfach mit überfordert sind. Die Datenmenge von 3 Mio. GigaByte, die allein der CERN Beschleuniger in Genf im Jahr produziert, entspricht einem Stapel voll geschriebener CDs, sorgsam aufeinandergelegt, von der doppelten Höhe der Zugspitze.
Eine gigantische neue technologische Revolution steht mit dem GRID ins Haus. Dabei hat noch längst nicht die letzte, das Internet, alle Bevölkerungsteile erreicht.
Die Schere zwischen technologischem Fortschritt und dem Faktor Mensch, dem er dienen soll, wird immer größer. Die Zweiklassen-Gesellschaft scheint unausweichlich zu sein: die Wenigen, die die neuen Technologien beherrschen und damit herrschen, und die Masse, die sich von ihnen und damit von denen beherrschen lassen, meint Euer thofi.

GLOSSE

Sie doch nicht, aber liebe Frau, Sie wären doch nicht eifersüchtig auf die Dame, oder? Nur weil Sally ständig dabei ist auf Dienstfahrten im Auto ihres Mannes? Und nur weil sie für ihn das Handy bedient, den Anrufer abwimmelt, wenn ihr Mann sich gerade in einer brenzligen Verkehrssituation befindet, ihm die ankommenden Mails vorlesen darf, die Musik nach seinem Stresszustand auswählt, die sie liebevoll und geduldig aus seiner Stimme errät, und ihn aufmuntert, notfalls mit Öffnung des Fensters, wenn ihm auf langen Autobahnnächten die Augen zuzufallen drohen?

Nur, weil Sally ihm, Ihren Mann, einen Vorschlag macht, welches Restaurant er als pasta-aficionado in seinem Zielort aufsuchen könnte, oder dass sie ihm tröstend mitteilt, dass er langsamer fahren kann, weil der Flieger, den er noch unbedingt erreichen will, ohnehin Verspätung hat? Nein, eifersüchtig sind Sie nicht, denn aussteigen, aussteigen und mitgehen zum Dinner oder ins Hotel, das wird Sally nie tun. Da ist sie zu gut erzogen zu, äh, programmiert, meine ich. Denn Sally ist ein Computer mit sanfter weiblicher Stimme. Alle Autohersteller interessieren sich mittlerweile für Sally in einem Auto mit Internetanschluss, auf das Gesicht des Fahrers gerichtete Kamera, Stimmenanalysator, Navi-System und Ultraschallsensoren. Als Prototyp wurde die Dame bereits von IBM vorgestellt. Ein ähnliches Ziel verfolgt das EU Projekt „Comunicar“.
Noch ein Unterschied zu einer Mitfahrerin aus Fleisch und Blut: Sally verstummt nach dem gesprochenen Kommando „Sei still“ sofort.
Perfekt, meinen Sie nicht auch? Nein, nicht ganz. Es fehlt der Begleiter mit männlicher schmeichelnder, eifersüchtig machenden sonoren Stimme für die autofahrenden Frauen. Einen Namen wüsste ich schon für ihn: Harry.
 

Beepworld.de - NEWSLETTER #79 vom 13.04.04

Von thofi, 11:32

VORWORT

"Wegen unzumutbarem Spamaufkommen haben wir die Kontaktmöglichkeit
per e-mail einstellen müssen. Bitte nutzen Sie die im Impressum
angegebenen alternativen Kommunikationswege", so eine der vielen
entnervten Reaktionen von Serviceerbringern im Netz. Bei einem
vermuteten jährlichen Schaden von rund 10 Mia. US $ weltweit u.a.
durch Arbeitszeitverlust und notwendige Antispam-Software bleibt
einem das Lächeln über die 97. Viagramail im Halse stecken. Alle
groß angekündigten Anti-Spam Initiativen, sei es von Bill Gates, dem
amerikanischen CAN Spam Act oder die Deutsche Antispam Task Force
haben den Anstieg der Spamflut nicht verhindern können. Die
scheinbar bequemste, immer wieder geforderte Lösung, zuletzt auch
vom Mittelstand e.V., e-mails kostenpflichtig zu machen, wird wohl
an der Menge damit verbundener ungelöster Probleme scheitern. Sie
wäre auch der Tod für das Medium e-mail.
Dabei sind die unerwünschten Werbemails bei weitem nicht einmal das
Schlimmste, weil harmlos.

Von Experten vermuteter Grund für die neue Spamflut, die
mittlerweile rund 60% des Datenverkehrs ausmachen soll: Spammer und
Hacker haben eine furchtbare Allianz gebildet. So geben Entwickler
der Trojaner-Viren die Adressen infizierter Rechner gegen Gebühren
an Spammerringe weiter. Die infizierten PCs ahnungsloser Jedermänner
sind dann die Spamschleuder für die nächste Infektionswelle. Das
"Seti-Prinzip" schlägt hier voll zu. Seti´s sind das
Zusammenarbeiten zahlloser privater PCs durch kleine Programme, z.B.
um die rechenintensive Analyse von Signalen aus dem All auf
intelligente Botschaften zu ermöglichen.
Noch aktueller und damit noch gefährlicher ist das so genannte e-
mail pishing. Brisante e-mails mit vorgetäuschten Absenderkennungen
vertrauter Institutionen wie der eigenen Bank werden massenhaft
verschickt, um recht geschickt vertrauliche Daten wie Passwörter,
Kreditkartendaten usw. über äußerlich vertraut aussehende
Eingabemasken abzugreifen.
Das Problem ist weder allein Sicherheitslücken von
Microsoftprodukten anzulasten, noch naiven PC-Nutzern ohne
Virenschutzeinrichtungen, sondern in der Überforderung der
unsicheren Architektur des jetzigen Internet zu suchen, das für
diese Art der Anwendungen wie geschützten Datenverkehr wie
Banktransaktionen niemals konzipiert war.
Wirksame Abhilfe könnte nur eine neue durchzertifizierte
Internetarchitektur schaffen, deren Technik bereits existiert, aber
dessen Preis sehr hoch wäre: Aufgabe der jetzigen Anonymität des
Netzes. Wären wir bereit, diesen Preis zu zahlen,
fragt Euer thofi?

GLOSSE

So was würden Sie doch nicht machen, nie, würden Sie doch nicht,
oder? Klar, wenn es einem so leicht gemacht wird, gerät man in
Versuchung, und ein Alibi braucht ja manchmal jeder. Aber doch nicht
bei der eigenen, oder dem eigenen, oder gar dem Chef.
Andererseits, wie werden Sie sonst die alte Freundin los, die Ihnen
ausgerechnet während der Championsleague-Übertragung ihr neuestes
Liebesabenteuer mit dem Kerl aus der Bar der letzten Nacht unbedingt
und sofort und ausführlich über´s Handy erzählen will, eine
zugegebenermaßen sehr ergreifende Geschichte, aber doch nicht jetzt.
Und der Chef, den stört das glockenhelle Lachen der beiden
angetütelten Mädels in Ihrem Arm vielleicht, weil er doch anruft, um
zu hören, wie der Messestand läuft. Aber die beste aller besten
Ehefrauen, die würde sich doch bei ihrem Anruf nur über die
gepflegte Barmusik im Hintergrund aufregen, wo Sie doch auf der
Autobahn sein sollten, auf dem kürzesten Weg nach Hause.

Handys als Musikbox, Foto- und Videokamera, Videoabspielgerät?
Abgehakt. Handys als mobiles Büro? Gähn. Handys mit rasanten
Spielen? Verspielt. Fernsehen auf Handys? Klar. Bargeldlos bezahlen
über´s Handy per fotografiertem Strichcode? Hm, nett. Handys zum
Telefonieren? Ja, aber. Das werden Sie doch nicht tun, die
Killerapplikation, das Tool, das Ihr Handy erst zum vollen Einsatz
befähigt, dem Alibibesorger SounderCover, auf ihr Handy zu spielen:
Jedes Gespräch wird mit falschen Tonkulissen hinterlegt, selektiv
nach Anrufer: Die Quasselstrippe stoppen Sie problemlos durch einen
ganz wichtigen Anruf, der gerade hereinkommt, wie sie selber ja
gerade hören kann. Ihr Chef ist überzeugt von ihrem harten Einsatz
für die Firma, weil die Geräuschkulisse der Messe ja durch den Hörer
deutlich an sein Ohr dringt. Und das Gespräch mit der besten aller
besten Ehefrauen müssen Sie leider kurz halten, weil der Lärm von
der Autobahn im Hintergrund die Kommunikation über´s Handy doch sehr
stört.
Das werden Sie doch nicht tun.

Beepworld.de - NEWSLETTER #78 vom 26.03.04

Von thofi, 11:31

VORWORT

Es war eine CeBit der Rekorde, wenn auch nicht unbedingt der

Zuschauerrekorde. Eindrucksvoll, der größte Bildschirm der Welt, eine

Plasmaglotze mit mehr als 2 Meter Bildschirmdiagonale neben der

kleinsten Festplatte der Welt, briefmarkenklein mit 2 Gbyte

Speicherkapazität. Ansonsten stand die CeBit in Hannover, die

weltgrößte Computermesse, ganz unter dem Motto "Nieder mit der

Trennung von Fernseher und PC" und "Weg mit den Kabeln".

Multimediazentren wie das "Tarox" oder das "Activy Centre" von Fujii-

Siemens für rund 1400 Euro mit vollem Internetanschluss erlauben

jetzt erstmals, sich von der Couch aus Bilder und Videos von

Festplatte oder DVD, sowie Videos on demand über T-vision, auf dem

Fernseher möglichst mit Surroundanlage anzusehen. Separate

Stereoanlagen sind dabei wie ein Videorekorder gleichfalls

überflüssig geworden: von der bis zu 200 Gbyte großen Festplatte

können zehntausende MP3s wohlgeordnet aufgenommen und in bester CD

Qualität abgespielt werden. E-mails runterladen, schreiben und surfen

gehen mit der Funktastatur gleichfalls bequem von der Couch aus. Als

Monitor dient auch hier der Fernsehapparat.

Stichwort "Funk": Wireless Lan allerorten, die kabellose Möglichkeit,

in der Wohnung nicht nur ungebunden im eigenen Netzwerk surfen zu

können, sondern auch die Einbindung von Kaffeemaschinen,

Kühlschränken, Heizung und anderen nützlichen Haushaltsgeräten.

UMTS-Netzzugang ist endlich in der Realität angekommen, aber die

Gerätevielfalt bezüglich Handys ist noch immer mager. Immerhin, die

neu angebotenen UMTS-Karten für den Laptop erlauben das Surfen

automatisch immer im besten vorhandenen Netz, ob es Wlan, GPRS oder

UMTS heißt. T-mobile, Vodafone und andere Provider bieten dazu auch

bereits passende Pauschalraten an. Damit verdient die Vision des

globalen Informationszugriffs, egal wo, wann und auf was allmählich

seinen Namen.

Damit wird aber auch die Kluft zwischen arm und reich (an

Informations-technologie) immer größer, das Wohlstandsgefälle wird

sich weiter vergrößern. Auch die Qualität der Ausbildung in der

vierten Kulturtechnik, neben Lesen, Schreiben und Rechnen nämlich dem

Umgang mit dem Internet, wird zu einem für eine Gesellschaft

entscheidenden Kriterium über die eigene Zukunftsfähigkeit und ihrem

künftigen Wirtschaftserfolg.

Der Umgang mit der Informationstechnologie ist aber auch kritisch für

die Chancengleichheit von Frauen und Männern. Neueste Statistiken,

die beweisen, dass die Zahl der surfenden Männer schneller steigt als

die der Frauen muss aufmerken lassen. Dieser Trend zementiert das

klassische Bild des stärker technologiefreundlichen Mannes und der

stattdessen auf soziale Kontakte achtende, aber

technologiefeindlichen Frau, möglicherweise der Beginn einer fatalen

Entwicklung in der Berufswelt, gegen der die Politik, aber mehr noch

jeder einzelne gegensteuern muss,

meint euer thofi

GLOSSE

Nehmen Sie es mir bitte nicht übel, aber jetzt muss ich mich doch mal
hier bei Ihnen echauffieren. Ist ja sonst nicht so meine Art. Aber
ne, also wenn alle so großzügig wären, wäre die Welt doch viel besser
dran. Und dafür soll er jetzt noch Strafe zahlen! Entschuldigen Sie
mal, das finde ich ungeheuerlich. Da verschenkt jemand allen was
Nützliches und soll deswegen bluten.
 
Naja, nicht viel, nur ungefähr 2 Prozent des Umsatzes, aber immerhin
497,2 Millionen Euro kommen da schon zusammen. Klar, wir wissen ja
alle, die EU Erweiterung kostet Geld. Jetzt kommen im Mai noch die
Polen, die Littauer und weitere 8 Staaten dazu, das kostet. Der
Steuerzahler kann ja nun nicht mehr, leere Taschen kann man nur
einmal plündern. Aber wer noch hat, soll geben. Wieviel? Na, bis auch
er nichts mehr hat, dann endlich herrscht Gerechtigkeit in der EU.
Ach so, vom Thema abgekommen, aber jetzt:
 
Da wird Microsoft zu dieser Rekordgeldstrafe verknackt, weil der US-
Konzern "seine marktbeherrschende Stellung bei PC-Betriebssystemen
zur Blockade von Multimedia- oder Server-Software von Wettbewerbern
ausgenutzt und damit seine Markmacht missbraucht habe".
Wenn ich mal übersetzen darf, Bill Gates hat in sein Windows
kostenlos den Mediaplayer integriert, und das Schlimme daran: Alle
nutzen den und kaufen keinen anderen, zusätzlichen mehr.
Ich verstehe EU Kommissar Monti nicht. Ist doch praktisch: Damit
haben wir doch gleich den Standard für die künftige Internetbasierte
Multimediakonsole im Wohnzimmer, bei dem PC und Fernseher
zusammenwachsen. Damit holen wir uns die Filme direkt aus dem Netz
mit Kooperationspartnern von Microsoft, hören Musik dank Microsoft,
surfen im Netz dank Microsoft, schreiben e-mails und Briefe dank
Microsoft, machen unsere Abrechnungen dank Microsoft, malen Bilder
dank Microsoft, spielen am Bildschirm dank Microsoft, nehmen Videos
und eigene Musikstücke auf dank Microsoft, arbeiten am Bildschirm
dank Microsoft, leben dank Microsoft.
 
Ja, wenn die anderen Hersteller zu dumm sind, ähnlich tolle Programme
unter dem proprietären Betriebssystem Windows herzustellen, die
wirklich nicht mehr so oft abstürzen, und wo Sicherheitslücken durch
regelmäßige patches, und patches von patches bereits wenige Tage nach
bekannt gewordenen Attacken geschlossen werden, dann verdient Bill
Gates auch seine leichten Wettbewerbsvorteile bei den neuen IT-
Technologien. 
 

Beepworld.de - NEWSLETTER #77 vom 11.03.04

Von thofi, 11:30

VORWORT

Die Industrie tut was sie will, dagegen kann man doch eh nichts machen, sagt man sich häufig, zu häufig, wie uns scheint. Wir, die Verbraucher, die Käufer sind in organisierter Form die einzige Macht, vor denen die Großunternehmen noch Respekt haben. Das Beispiel Greenpeace hat es uns vorgemacht, die sogar Shell in die Knie gezwungen haben.
Bei Politik, Bund, Land, Städten und Gemeinden reicht ein diskreter Hinweis auf die Arbeitsplätze oder die niedrigeren Gewerbesteuersätze der Nachbarstadt, die geringeren Arbeitskosten in den osteuropäischen Ländern, und schon kuscht Politik und Verwaltung vor der Industrie, auch wenn die häufig ihre Gewinne auf null rechnen und das Geld lieber einem Heer von Steuerberatern als dem Fiskus zahlt.

Dass es auch anders geht, zeigt der aktuelle Fall der Metro. Der Handelskonzern Metro (u.a. Lebensmittelgroß- und Einzelhandel) bricht angesichts der "emotionalen Diskussion" einen Versuch mit RFID-Chipkarten ab und wird 10.000 Payback-Kundenkarten austauschen, die einen sogenannten RFID-Chip enthalten.
Die RFID-Technologie (Radio-Frequenz-Identifikation) ermöglicht den Einsatz von intelligenten papierdicken Etiketten, die eine berührungslose Übertragung von Produktinformationen ermöglichen, z.B. an der Supermarktkasse, aber eben nicht nur Preis, Frischedatum und Produktnummer, sondern auch persönliche Daten über Konsumenten.

Mit "emotionaler Diskussion" ist neben heftiger Kritik von Datenschützern am Einsatz dieser Technologie aber vor allem der Bielefelder "Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs", kurz FoeBuD, gemeint. Mitglieder des Vereins hatten am Samstag eine Demonstration vor dem Rheinberger "Future Store" organisiert. Metro testet die sogenannte RFID-Etiketten an allen Waren seit einigen Monaten in ausgewählten Märkten und Warenlagern, vor allem im Supermarkt "Future Store" in Rheinberg, der eigens für den Probeeinsatz neuer Technologien errichtet und mit viel Presserummel und Claudia Schiffer vor gut einem Jahr eröffnet wurde.

Diese Demo und die Diskussion traf den Konzern an einem empfindlichen Punkt, an seiner Reputation in der Öffentlichkeit.

Metro entschloss sich zum Rückzug, auch wenn sie sich völlig zu Unrecht angegriffen sehen: "Der beanstandete Chip sei nur zur Alterskontrolle bei einem Video-Abspielsystem eingesetzt worden. Zudem habe man Payback-Kunden, die eine der RFID-Karten erhielten, in einem Informationsblatt darüber aufgeklärt."
Wobei dazu gesagt werden muss, dass der Bielefelder Verein durchaus auch Gutes an dem Chip sieht, z.B. bei der Rückverfolgung von Medikamenten oder die Auffindung toxischer Substanzen, jedoch bemängelte, dass noch keine sinnvollen Kontrollmechanismen gegen Missbrauch existieren.
Allein, dass jetzt endlich eine öffentliche Diskussion über das Missbrauchspotenzial solcher Chips begonnen, und dem Verbraucher seine mitunter doch vorhandene Macht gegenüber allmächtigen Konzernentscheidungen vor Augen geführt hat, ist dem Bielefelder Verein hoch anzurechnen,
meint euer thofi.

GLOSSE

Drehen Sie sich vorsichtshalber mal um, und? Jetzt mal ganz leise. Und? Luft rein? Na prima. Dann können Sie ihre mailbox jetzt öffnen. Schließlich wollen Sie doch nicht ihre Ehe oder Beziehung riskieren. Und jetzt gaaanz vorsichtig draufklicken auf die Mails. Man weiss ja nie.
Nein, keine Sorge, ich glaube Ihnen, dass Sie keine Penisverlängerung benötigen, auch billiges Viagra bei Ihnen wenig Nutzen zeigen würde, und Sie männliches Durchhaltevermögen eigentlich nicht im Bett sondern vor der Schlange bei der Postfiliale wünschen, insbesondere, wenn Sie eine Frau sind, Sie auch nicht wilden hemmungslosen Töchtern (wessen Töchter eigentlich) beim Sex mit den Verwandten zusehen möchten, Sie keine wildfremde Frau beim Baden durchs Schlüsselloch beobachten möchten (wie haben die das rausgekriegt, dass Sie ab und an gerne mal bei Big Brother im Container vorbeischauen), Sie nicht so recht glauben können, dass eine hübsche Exotin aus den USA gerade Sie kennen lernen möchte, und auch der Gedanke, dass eine Silikonspritze Ihre Brust unter ihrem Geschäftsjackett in größere Dimensionen vordringen lässt, Sie nicht sofort begeistert zur Kreditkarte greifen lässt.

Aber die Erinnerungsfotos vom letzten Klassentreffen von Melon Susie (so nennt sich meine Schulfreundin Susanne von damals jetzt also), die will ich sehen, also auf download gedrückt. Uff, so sexy hab ich das Klassentreffen aber gar nicht in Erinnerung, na ist ja schon ein paar Jahre her. Schnell weg mit den Bildern, bevor... Zu spät, da steht die beste meiner guten Ehefrauen in der Tür, die ihren 3 Freundinnen nur mal zeigen will, was ich gerade so mache, den Blick fest auf meinen Monitor gerichtet, auf dem sich gerade Sodom und Gomorra abspielt. Schnell wegklicken die Schweinerei. Schon öffnen sich Fenster um Fenster mit immer neuen Ungeheuerlichkeiten, von hinten, von vorn, mit schwarz und weiß, Tier und Mensch tummeln sich auf meinem Bildschirm.
Spam, stöhne ich, und klicke hektisch alles an, was sich bewegt. Jetzt kommt richtig Leben in die Bude. Aus dem Lautsprecher stöhnen die Videoclips um die Wette, an meiner Zimmertür die 4 Frauen, aber voller Entsetzen.

Also, umdrehen, horchen, die Luft ist rein? Jetzt können Sie Ihre elektronische Geschäftspost öffnen. Man weiß ja nie.

Beepworld.de - NEWSLETTER #76 vom 22.02.04

Von thofi, 11:29

VORWORT

 Schon wieder steht eine CeBit steht vor der Tür (18.- 24. März 2004), dabei ist doch die letzte noch unvergessen: Wie Doris und Gerd, das Kanzlerehepaar, sich am Telekomstand vor der Fachöffentlichkeit Liebesgrüße per UMTS-Handy zuschickten, drei Meter voneinander entfernt stehend.

Mittlerweile funktioniert diese neueste Mobilfunktechnik aber auch bei größeren Entfernungen, wenn auch erst in 200 deutschen Städten.

Seit Montag dieser Woche startete Vodafone überraschend seinen UMTS-Dienst für jeden, der 359 Euro für die Datenkarte im Laptop übrig hat, um damit mit 6-facher ISDN-Geschwindigkeit von der Parkbank aus im Internet zu surfen und in 1 Minute einen Robbie Williams Song runter zu laden. T-mobil, O2, und E- plus werden zur CeBit nachziehen. Dass die Praxis diesem theoretischen Anspruch noch nicht völlig gerecht wird, ist vermutlich nur eine Frage der Zeit.

Nach UMTS-Handys fragt man gegenwärtig allerdings noch vergebens. Die Technik fehlt, soll aber im Herbst in größerer Vielfalt auf den Markt kommen.

 Der Preis für UMTS-Verbindungen geht nach Datenvolumen oder Zeit. 2,30 Euro pro Stunde surfen ist moderat. An den Fingern kann man allerdings abzählen, wie lange die Anbieter bei diesen Gebühren brauchen, um allein die 8,5 Milliarden Euro, die jeder der vier für die UMTS-Lizenz an den Staat in einer aufsehenerregenden Auktion vor 3 Jahren bezahlt hat, weitere Investitionen und sinkende Preise beim zu erwartenden heftigen Wettbewerb gar nicht einberechnet. Deutlich mehr als 10 Jahre werden genannt, manche meinen auch, niemals. Sicher ist nur eins, rechnen tut es sich nur, wenn der Nutzer mitspielt und fleißig Datenfresser wie Video und Songs runterlädt.

Das bisschen telefonieren kann er mit dem jetzigen GSM-Standard deutlich billiger und flächendeckender. Die jeweils 8,5 Lizenzmilliarden an den Bund müssen damit auf jeden Fall wir, die Nutzer zahlen,

meint euer thofi

GLOSSE

Moment mal, zeigen Sie doch mal her. Ja, jetzt mal nicht so überrascht
schauen. Sie wissen doch, wer hören will muss fühlen, sagt zumindest die
Musikindustrie. Also, her das Portemonnaie. Ja, nun aber, mit den paar Euros
kommen Sie doch wirklich nicht sehr weit. Der amerikanische Musikverband
RIAA zumindest gibt sich damit nicht zufrieden. Der Mutter einer 13-Jährigen
haben sie kürzlich eine 41-seitige Rechnung zugesendet mit der
unzweideutigen Aufforderung, doch eben mal die Summe zu begleichen. 1400
copyrightgeschützte Musikstücke bei der Tauschbörse Kazaa runtergeladen, für
jedes 150.000 US $ zu zahlen, macht summa summarum, äh, schauen Sie doch
noch mal in ihr Portemonnaie, oder können ihnen Freunde oder Verwandte nicht
etwas leihen, also macht, 210 Mio. US Dollar. Naja, Sie müssen rechnen, dass
der Dollar ja recht schwach steht, bleiben dann nur noch ungefähr 164 Mio.
Euro zu zahlen. Nochmal in die Brieftasche reingeschaut.
Reicht immer noch nicht? Und Freunde und...? Fragte ich schon? Auch nicht.
 
Naja, die Musikindustrie ist ja nicht so. Wenn Sie gerade nicht flüssig
sind, kommt die Ihnen auch schon mal kulant entgegen. Der Mutter wurde gegen
Zahlung einer deutlich geringeren Summe angeboten, von einem
Gerichtsverfahren abzusehen, wenn Sie einer außergerichtlichen Einigung
zustimmen würde.
Und jetzt darf klammheimliche Freude aufkommen. Statt das Geld dafür
zusammenzukratzen argumentierte sie, dass die MP3s ja nur für den privaten
Gebrauch bestimmt waren, also nicht illegal, aber dass sie die Aufforderung
der Musikindustrie zur Zahlung eines Geldbetrags zur Vermeidung eines
Strafverfahrens für einen reinen Erpressungsversuch hält – und zerrte die
RIAA vor den Kadi. Ob man nun hören darf ohne (es in der Brieftasche) zu
fühlen, ist noch nicht raus. Das Urteil ist noch nicht gesprochen.
 

Beepworld.de - NEWSLETTER #75 vom 07.02.04

Von thofi, 11:28

VORWORT

Spam, Hacker- und Virenattacken, email-Bomben, Microsoft Sicherheitslücken:
Das Internet als unverzichtbares Werkzeug für weltweite schnelle Geschäftskommunikation ist bedroht.
AOL fischt täglich 780 Millionen Spam-E-Mails aus dem Verkehr. Über 60 Prozent aller verschickten Mails im Januar waren Spam. Produkt-Werbung (22 Prozent), Finanzdienste (20 Prozent) sowie pornografische Angebote (17
Prozent) waren die Spitzenreiter. Trotz immer wirksamerer Spam- Filter versprechen sich Versender nach wie vor wirtschaftlichen Profit. Neuerer
Trend: Das Erschleichen vertraulicher Daten mittels betrügerischer Mails, die scheinbar von seriösen Firmen stammen. Auch Beepworlder erhalten massenweise immer wieder solche Mails, die wegen angeblichem Serverausfall das Passwort ausspähen wollen. Der Nachteil der eingesetzten Spamfilter:
Massenweise erreichen wichtige mails ihre Empfänger nicht mehr, weil sie vorher herausgefiltert werden. Entscheidende Nachrichten kommen nicht an, die Kunden beschweren sich über ausbleibende Antworten. So kann Beepworld momentan nur schwer Mails an AOL-Kunden schicken, da die meist herausgefiltert werden.
Teilweise ist Rettung in Sicht. Unter anderem haben mehrere europäische Staaten die EU-Direktive gegen Spam umgesetzt. In den USA gilt seit 1.
Januar 2004 der so genannte Can-Spam-Act mit kräftigen Strafen.
Microsoft-Chef Bill Gates sieht die Spam- Problematik in zwei Jahren als gelöst. Die Spam- Versender sollen durch eine Art elektronische Briefmarke, die dabei jeder E-Mail „aufgepappt“ wird, zur Kasse gebeten werden. 
Wird diese Nachricht vom Empfänger als Spam eingeschätzt, dann muss der Absender zahlen. Beim Versenden von ungewollten Massen-Botschaften kommt da einiges zusammen. Aber auch Newsletter werden dann ebenfalls fast völlig von der Bildfläche verschwinden. Welcher Herausgeber will das Risiko schon eingehen?
Ob uns diese Maßnahmen wirklich wieder – wie früher - unbeschwert und neugierig unsere mailbox öffnen lässt, wenn es heißt „Sie haben Post“, steht aber eher noch in den Sternen.
Es ist wohl ein Naturgesetz: es gibt keinen ungetrübten unbegrenzten Erfolg, weder im Leben noch für Systeme oder Technologien. Irgendwann schlägt das System zurück und holt jeden von Wolke 7 wieder runter auf den Boden der Realität,
meint euer thofi
GLOSSE
Weiß ich doch alles. Sie lieben selbstständige Kinder, selbstständige
Mitarbeiter, einen selbstständigen Ehepartner, eine selbstständige
Putzfrau. Geht uns doch allen so. Schafft uns Arbeit vom Hals. Aber
irgendwo sind doch auch Grenzen, finden Sie nicht? Nein, ich meine jetzt
nicht bei der Selbstständigkeit des besten aller besten Ehepartner. 
Ich meine, haben Sie mal erlebt, dass ihr Handy selbstständig eine Nummer
aus ihrem Telefonbuch gewählt hat? Mir passiert das öfters bei meinem
Nokia-Handy. Da kann sich dann schon mal folgender Dialog entspinnen:
„Klingel. Du hast mich angerufen Liebling? Das ist aber schön.
Äh, ich? Nö. Nicht das ich wüsste.
Ja, aber deine Nummer steht auf meinem Display. Was wolltest du mir denn
Schönes mitteilen?
Äh, eigentlich, na ja, eigentlich nichts.
Nichts? Du liebst mich nicht mehr. Jetzt weiß ich, Du wolltest mir sagen,
dass alles aus ist zwischen uns. Und dann hat dich der Mut verlassen. Jetzt
will ich dir aber mal was sagen. Jetzt mache ich lieber Schluss. Auf so
einen wie dich kann ich gern verzichten.
Tut tut tut. »
Ihnen noch nicht passiert? Glück gehabt. Aber ihr Outlook, das macht seit
letzter Woche ständig solche Sachen. Na ja, nicht ganz freiwillig. Da ist
der Wurm MyDoom dran schuld. Aber merken tun Sie davon nix. Nur der Server
des Linux-Spezialisten SCO hat was davon gemerkt. Der ist nämlich unter der
Last von Millionen von unfreiwillig verschickten Anfragen aus Outlook-
Adressbüchern, in die sich der Wurm eingenistet hat, zusammengebrochen. Der
Microsoft–Server ist übrigens der nächste auf der Liste, so heißt es. Ihr
Outlook hat das übrigens mit 60%iger Wahrscheinlichkeit auch getan, völlig
selbstständig, ohne Sie zu fragen. 
Der nächste Wurm lässt dann vielleicht Liebeserklärungen an alle Namen
ihres Outlook Adressbuchs rausschicken. Auf den hundertfachen Dialog können
Sie sich dann freuen: „Liebling, wie originell mich per e-mail zu fragen,
ob ich dich heiraten will. Ich sage mit Freuden ja.“

Beepworld.de - NEWSLETTER #63 vom 02.07.03

Von thofi, 11:16

VORWORT

Rübe ab für Spammer. So drastisch wie ein Mitglied uns seine Meinung dazu
gemailt hat, würden wir es zwar nicht formulieren, aber das Blut kocht schon
hoch, wenn man sich durch einen Berg von spam mails wie Penis enlargement,
thofi gehst du mit mir zur Loveparade, Get cash now und eine Nachricht von
Lena Krause durchklicken muss, um an die Geschäftsmails zu kommen.
Und das ist erst der Anfang. Bei 1&1 hat sich das Spamaufkommen innerhalb
eines Jahres versechsfacht. Pro Tag werden dort 2 Mio. Spammails gelöscht,
von 7 Mio. gewollten mails.
Die seltenen Fälle der Genugtuung gibt es aber auch, wenn etwa der Buffalo
Spammer in den USA zu 16 Mio. US $ Strafe verurteilt wurde und noch gesiebte
Luft atmen muss, sprich, hinter Gittern wanderte.
Viele machen ihrem Ärger Luft und klicken auf den häufig angebotenen
Löschlink. Damit verschwindet aber keiner aus der Datenbank der Spammer,
sondern man hat ihm eine verifizierte mailadresse frei Haus geliefert, die
er mit bis zu 1 US $ an Adressenhändler weiterverkaufen kann.
Die Spams sind so erfolgreich, weil sie sich per spezieller Spammethoden so
gut anpassen können. Zunehmend rüsten Softwarehersteller dagegen auf. Über
schwarze Listen, Inhaltsfilterung, headerkontrolle, weiße Listen versuchen
Programme, die mails möglichst schon als unerwünscht zu erkennen, bevor sie
beim User runtergeladen werden.
Diese erfolgreiche Spam-Technologie wendet auch der Sobig.c-Wurm an und
erreicht dadurch eine rasend schnelle Verbreitung des Virus.
Gelassenes Schmunzeln über die angebotene Penisvergrößerung beim weiblichen
Empfänger der Mail hilft da nicht mehr weiter. Spam verursacht einen
privaten und volkswirtschaftlichen finanziellen Schaden und gefährdet das
Internet in seiner Leistungsfähigkeit und Einsatzbreite, meint Euer thofi

GLOSSE

Ja, darauf stehen wir Jungs doch, oder? Bin 14, habe aber eine Oberweite wie
eine 18-jährige: Mal ehrlich, drücken Sie als Mann da die offlinetaste beim
Chat, wenn ein solches girlie Sie anbaggert? Die e-mails ignorieren wir
mittlerweile ja schon geflissentlich, wenn uns eine Manuela eine weitere
heiße Nacht verspricht, so wie im Urlaub auf Mallorca, wo wir uns angeblich
das erste Mal getroffen haben. Sagte sie damals am Strand nicht, ihr Name
sei Julie? Na, egal. Aber so ein herrlich unbeholfenes Teenie, das freizügig
über ihre erwachende Sexualität erzählt und von Ihnen im Chat Tips haben
will, ob sie denn schon mit ihrem Freund oder nicht und wie weit? Und ob man
sich nicht mal treffen könnte? Wer sich in Erwartung eines solchen Dates mit
der Minderjährigen schon mal die Zahnbürste für die Nacht einpackt, hat
unter Umständen in den USA vorausschauend gehandelt. Nach dem ersten
Techtelmechtel zückt das vermeintliche Teenie immer häufiger nicht ihren
Schülerausweis, sondern weist sich als junge FBI-Agentin aus. Und die Nacht
verbringen die beiden tatsächlich zusammen: der Perverse hinter Gittern, und
die Polizeibeamtin vor den Gittern, um den Bericht für den Staatsanwalt zu
schreiben. Die Zahnbürste kommt also doch zum Einsatz. Minderjährige sind
eben auch nicht mehr das, was sich manche erträumen, sondern manchmal von
echten 14-jährigen Schülerinnen trainierte junge FBI-Mitarbeiterinnen, die
auf Sexualstraftäter aus sind und sich möglichst szeneecht und cool benehmen
müssen, um nicht aufzufliegen.
Also, beim nächsten Chat nicht nach der Oberweite fragen, sondern lieber
gleich nach der FBI-Ausweisnummer.


Beepworld.de - NEWSLETTER #62 vom 13.06.03

Von thofi, 11:14

VORWORT

Die Kartbahninhaberin staunte nicht schlecht. Beepworld rief am
Pfingstwochenende zum Betriebsausflug nach Kassel mit Kartrennen,
Thermebesuch, viel Essen und Trinken, und 23 Admins, d.h. 50% aller
berufenen Admins, kamen. Allein die Lohnkosten, so mutmaßte die Dame, muss
bei so vielen Angestellten doch ein Vermögen kosten.
Nein, alle Admins und Moderatoren arbeiten ehrenamtlich, erhalten nicht
einen Cent. Sie schlagen sich täglich mehrere Stunden am PC um die Ohren,
aus Spaß an der Aufgabe, eine dermaßen große Community mit Forum und Chat
mitzugestalten, Jugendlichen im Internet bei den ersten Gehversuchen zu
helfen, Fortgeschrittene zu beraten. Aber auch beim Ausheulen wegen
Liebeskummer, Zoff mit den Eltern oder der Schule, ungewollter
Schwangerschaft, Selbstmordgedanken, Magersucht müssen die Admins eine
virtuelle Schulter bieten, und daneben noch persönliche Beschimpfungen
ertragen.
Kollektiver Freizeitpark Deutschland? Wer diesen Einsatz auf Kosten der
eigenen Freizeit von Admins, die selber häufig noch keine 21 sind,
beobachtet, weiß, dass in Deutschland noch immer Hilfsbereitschaft und
selbstloser Einsatzwille vorhanden ist. In Notzeiten wie der Jahrhundertflut
letztes Jahr bekommt man wieder eine Ahnung von dem, was man in Deutschland
ehrenamtlich zu leisten bereit ist. Nur wecken muss man dieses Potenzial.
Viel mehr Menschen würden sich gerne ehrenamtlich betätigen, wenn sie nur
wüssten wofür, wie und wo.
Unser Bundespräsident Rau ist im Moment unterwegs auf Deutschlandtournee, um
genau dieses schlummernde Potenzial der Hilfsbereitschaft vor allem der
Jugendlichen in Deutschland wieder zu wecken.
Bei Beepworld rennt er damit offenen Türen ein. Hilfsbereitschaft und
Mitmenschlichkeit sind wieder in. Unsere Admins sind mit ihrem unbezahlten
Engagement Trendsetter.
Das wollte auch die Kartbahninhaberin anerkennen - und erließ uns die Kosten
für die obligatorischen Unterziehhauben unter den Karthelmen.
Gutes schafft Gutes,

meint euer optimistischer thofi. 
 

GLOSSE

Das isses doch. Würde ihnen doch auch Spass machen, gelle? Na, mal nicht so
schüchtern, rechnen Sie doch mal zusammen: Wieviel Zeit verschwenden Sie auf
dem WC? Während der eine Teil ihres Körpers arbeitet, bleibt doch der
andere, Ihr Kopf, dabei völlig untätig. Natürlich werden Sie jetzt sagen,
Sie genießen die Zeit auf dem einzigen Ort im Haus, wo Sie ihre Ruhe haben
vor der besten aller möglichen Ehefrauen, dem Ehemann, den Kindern, in
anheimelnder, feuchtwarmer Umgebung. Dabei haben Sie noch das Gefühl, auf
angenehme Art und Weise ein sinnvolles Geschäft zu erledigen?
Jetzt reicht´s aber mit der Gefühlsduselei. Mit dem Nichtstun auf dem Klo
ist jetzt Schluss. Wer das sagt? Na wer wohl. Unser liebster
Glossegegenstand, Microsoft! Weil...Das Windows-Klo, das neue
www.c, ist da.

Microsoft kündigte das erste mobile Klohäuschen mit Internetanschluss an.
Endlich die letzte ungenutzte Zeit sinnvoll nutzen, die geistige Verstopfung
mit der Tastatur auf den Knien bekämpfen, schwerwiegende Dinge im WC
erledigen, vom Druck befreit, aus biologischen Gründen das e-bay Schnäppchen
in letzter Minute doch noch zu verpassen, den Sprechdurchfall beim Chatten
keine Unterbrechung zumuten zu müssen.
Was haben sich die Microsoftstrategen dabei eigentlich gedacht, diese
Presseankündigung über´s
www.c Wochen später dann doch zu dementieren. Nur
weil die Fachwelt sich tagelang köstlich über die Pläne amüsiert hat, in den
Internetforen Hohn und Spott über Bill Gates und Mit(ver)kämpfer vergossen
wurde? Nein, weil jemand bei Microsoft plötzlich auf den Outlook-Kalender
schaute und erkannte: Die Ankündigung war nur ein Aprilscherz.
Und wenn dann hyperkritische und kleinliche Journalisten darauf hinweisen,
dass der 1. April doch zum Zeitpunkt der Pressemeldung schon 1 Monat
zurücklag, so kann man das nur als böswillige Verleumdung bezeichnen.

Wir wissen ja nicht, was in solchen Fällen ihr Hausarzt empfiehlt. Wir
empfehlen einen Klick auf
www.Klo.de, das befreit.

Beepworld.de - NEWSLETTER #61 vom 22.05.03

Von thofi, 11:13

VORWORT

Internet ist der große Jobkiller, so hieß es warnend noch zu Zeiten des
Internethypes vor gut 3 Jahren. Mittlerweile wäre man froh, wenn es so wäre,
weil dann zumindest die Internetwirtschaft blühen würde. Zu Zeiten des
Internethype gründeten die besten Köpfe unseres Landes eigene Firmen,  wurde
den jungen Firmengründern das Geld von Risikokapitalgebern buchstäblich in
Koffern hinterher geschleppt.
Was momentan in unserem Lande blüht, ist nur ein Gewerbe, das des
Insolvenzverwalters.
Jobs werden gegenwärtig in früher nicht vorstellbaren Dimensionen und selbst
in solchen ehemals krisensicheren Branchen wie Banken und Versicherungen
gestrichen, ohne das man das Internet dafür verantwortlich machen könnte.
Über 40.000 Insolvenzen im letzten Jahr fordern ihren personellen Tribut.

Überall ist Verzagtheit eingekehrt. Selbst minimale Reformansätze wie der
von Kanzler Schröder in seiner Agenda 2010 geplant, die eigentlich
notwendigerweise die Agenda 2004 heißen müsste, wird von Besitzstandswahrern
und Bedenkenträgern mit Blick auf den eigenen Bauch, aber mit dem Ausdruck
"soziale Gerechtigkeit" auf den Lippen, versucht zu Stillstand zu zerreden.

Wie kann man einen jahrzehntelangen Reformstillstand sozial nennen, der
wirksam verhindert, dass Arbeitsplätze geschaffen werden. Man kann durch
Nein-Sagen und Verhindern keine Politik machen oder gar der Wirtschaft neue
optimistische Impulse geben.
Verzagte Bedenkenträger, die genau wissen, warum etwas nicht gehen kann,
dürfen nicht länger Deutschlands Zukunft aufs Spiel setzen.
Sozial ist es, alles zu tun, um Menschen wieder Einkommen aus eigener Kraft
zu ermöglichen, alles zu tun, um die Eigenverantwortung zu stärken, nicht
als staatlich verordnetes Programm, also mehr Staat, sondern mit entschieden
weniger, nur so viel, um das Überleben zu sichern. Viele scheinen gar nicht
mehr zu wissen, wie viel gesunde Menschen zu leisten im Stande sind, wenn
ihnen nicht ein übersorglicher Staat die Verantwortung für die eigene
Existenz abnimmt. Es schafft Würde und Selbstbewusstsein. Und wer wieder
mehr zu verlieren als zu gewinnen hat, kooperiert mit der Gesellschaft, um
sie zu stabilisieren anstatt sie zu destabilisieren.

Aber wo bleibt das Positive?
Wieder keimt ein zartes Pflänzchen Hoffnung, dass das Internet es richten
könnte, diesmal aber in Verbindung mit der etablierten Wirtschaft und mit
soliden betriebswirtschaftlichen Steuerungsinstrumenten. Die Frühindikatoren
deuten auf Frühling. Die Börsenkurse von e-bay, Yahoo und Amazon steigen
wieder kräftig, e-commerce - über das Internet erzielte Umsätze, erreichen
Steigerungsraten von fast 40% jährlich in Deutschland.
Was macht der fleißige Landmann im Frühling, wenn er säen will? Er pflügt
und lockert die Krusten des Bodens auf, damit die Saat aufgehen und daraus
eine reiche Ernte entstehen kann,
meint euer frühlinghaft gestimmter thofi. 

GLOSSE

Hallo, haalloo, Sie da, ja Sie. So, Sie möchten lieber anonym bleiben, haben
gar ihren Telefonbucheintrag sperren lassen, melden sich am Telefon nur mit
"Hallo?" oder "prego?", verweigern ein Impressum auf ihrer HP, und am
Briefkasten steht nur die Hausnummer?
Aber Sie kaufen ihre Klamotten gerne beim Benetton Flagship-Store! Na, das
passt ja nun überhaupt nicht zusammen! Sie verstehen nicht?
Dabei rufen US-Bürgerrechtler schon längst zum Boykott von Benetton auf.
Sie verstehen immer noch nicht?
Na, wenn Sie nichts dagegen haben, dass Benetton neue elektronische
Preisschilder, die sogenannten RFID-Etiketten, die auf der Reflexion von
Funkwellen basiert, in ihre angebotenen Kleidungsstücke einweben will, dann
brauchen Sie auch nicht zu verstehen.
Dass damit Ladendiebstahl unmöglich wird, ist ihnen recht, denn Sie klauen
ja auch nicht, schließlich heißen Sie nicht Winona Ryder.
Dass die für Sie unsichtbaren Etiketten in ihrem Outfit Wind und Wetter
trotzen und auch diverse Heißwaschgänge lässig überleben, stört Sie auch
nicht. Dass man damit die Informationen ihres RFID-Tags auf 10 Meter
Entfernung erfassen kann, kein Problem für Sie.
Dass die Betreiber mit den Tags, wenn sich das System durchsetzt, schon beim
Eingang ins Geschäft feststellen könnten, ob Sie einen billigen labellosen
BH von Woolworth tragen oder Markenware von Playbig, juckt Sie nicht, denn
Sie tragen keinen BH.
Wenn ihnen dieses System über ihre Kunden- oder Kreditkarte den Zahlencode
ihrer Jacke persönlich zuordnen kann, wenn immer sie ein Geschäft betreten,
stört Sie immer noch nicht? Das Getuschel der Verkäuferinnen an der PC-Kasse
"Schaut mal her, da kommt eine, die in den letzten 4 Wochen 14 Paar Schuhe
in 11 verschiedenen Schuhgeschäften erstanden hat", lässt sie kalt, sollen
die Schnepfen doch ruhig wissen, dass Sie einen reichen Freund haben?

Aber am Telefon nur anonym "Hallo" sagen und keinen Namen nennen! Ts, ts.
Übrigens, was sehe ich da an meinem RFID-Scanner draußen vor ihrer Tür? Sie
tragen ja doch einen BH von Playbig!


 

Beepworld.de - NEWSLETTER #51 vom 08.11.02

Von thofi, 11:13

VORWORT

Ist das Internet mörderisch? Käme es ohne das Netz der Netze zu weniger
dieser schrecklichen Ereignisse, die im Moment wieder Deutschland
erschüttern? Eine Reihe Selbstmorde von Jugendlichen, verabredet im Chat,
lassen den Ruf nach wirksamer Kontrolle des Internet neu aufleben. Die
Provider könne man ja leider dafür nicht zur Rechenschaft ziehen, weil sie
meist ihren Sitz im Ausland haben, so heißt es in einem Kommentar in der
Tagesschau.
Wir können uns dem Ruf nur anschließen mit der Forderung, alle Autos zu
verbieten, weil damit ja täglich Menschen ums Leben kommen.
Diese Vorkommnisse erschüttern uns aus mehreren Gründen. Einmal zeigt es
uns, wie wenig die Öffentlichkeit und damit auch der Gesetzgeber von den
technischen Mechanismen hinter dem Internet verstehen. Die mitunter
dilettantische Gesetzgebung ist meist entsprechend. Viel erschütternder
aber ist, dass die Ursachen für diese Kette von Selbstmorden Jugendlicher
nicht einmal in Ansätzen erforscht wird, - das wäre ja auch viel
schwieriger, als blinden Aktivismus zu zeigen und die Schuld dem Internet
und seinen Providern zuzuweisen. Warum verhindern die Provider solche
Selbstmordchats - und -Seiten nicht, wird öffentlich gefragt?
Als ob wir unsere mehr als 1 Mio. Beepworldseiten nach dem Schlüsselwort
"Selbstmord" oder "Tod" durchsuchen lassen und die ca. 200.000 Seiten, die
eins dieser beiden Begriffe enthält, dann von Hand durchsuchen sollten, ob
es von einer selbstmordgefährdeten Person erstellt wurde. Und was machen
wir dann mit der Information?
Vielleicht käme eine Ursachenforschung auf Antworten wie die, dass
Jugendliche Angst haben vor einer Zukunft, die weder die Eltern, noch die
Lehrer, oder die Politiker verstehen geschweige denn beherrschen. Oder dass
die Wirtschaftskrise mit über 4 Mio. Arbeitslosen den jungen Leuten wenig
Mut für ein Engagement in eigener Sache macht. Oder auch, dass die diffuse
Angst vor dem Terror in der Welt die Hoffnungslosigkeit verstärkt. Und wo
der einzige Lebenssinn in der Erhöhung des Konsums gesehen wird, vielfach
in den Medien verstärkt, weil ja nur so die Konjunktur in Deutschland
wieder anspringen kann, wenn die Leute mehr Geld ausgeben. Sekten, Mystik,
Todessehnsucht ist das einzige, was dadurch Hochkonjunktur hat. Die Lösung
liegt im menschlichen Bereich, nicht im technischen,
meint Euer thofi

GLOSSE

Wichtig. Jetzt mal alle bitte aufpassen und mitmachen. Bitte schalten Sie
ihren Computer jetzt sofort aus.
Denn die Wahl ist entschieden. Der alte und neue Kanzler heißt Helmut Kohl.
Die übliche Hektik in den ersten 100 Tagen - von Wahlbetrug ist die Rede,
Versprechen gebrochen, heißt es bei der SPD, notwendige Anpassungen heißt
es bei der CDU.
Na, haben Sie brav ihren PC ausgeschaltet oder haben Sie was gemerkt?
Kanzler Kohl? SPD in der Opposition? Ist das nicht anders?
Glauben Sie eigentlich immer, was Sie im Internet lesen, nur weil es von
einem vertrauenswürdigen Anbieter kommt? Ja, wir wissen, Sie sind
Deutsche(r), bekannt als besonders gut- und obrigkeitsgläubig; das erklärt,
entschuldigt aber nichts. Das halten Sie für etwas weit hergeholt? Dann
lesen Sie mal unter
www.odem.org, was drei Studenten in ihrem dreimonatigem
Experiment erleben durften. Sie manipulierten den Internetzugang durch ein
kleines Filterprogrämmchen. Auf Internetseiten von usern wurden die Inhalte
teilweise grotesk vertauscht, "und" durch "oder", "nicht" wurde durch
"garantiert" ersetzt. Aufrufe landeten auf ganz anderen Seiten, aber keiner
der User merkte irgendwas oder beschwerte sich gar.
Na, das saß, was? Da steht was weiß auf blau auf dem Monitor und ist
trotzdem vielleicht gar nicht richtig? Können wir wenigstens vertrauen,
wenn es schwarz auf weiß in der Zeitung steht, oder über den Bildschirm
flimmert, oder aus schwarz-befracktem, krawattenhalsgestützten Mund
entweicht? Nun mal Tacheles! Wollen Sie von uns die Wahrheit oder Trost
erfahren?
Wir, als der Internetanbieter Beepworld, per definitionem immer im Besitz
der absoluten Wahrheit, sagen ihnen jetzt die Wahrheit, die Wahrheit und


Beepworld.de - NEWSLETTER #60 vom 29.04.03

Von thofi, 11:12

VORWORT

Immer realistischere Gewaltszenen in immer brutaleren Computerspielen rufen den Gesetzgeber auf den Plan. Kürzlich verschärfte Gesetze sollen die Jugendlichen vor der virtuellen Gewalt schützen. Richtig so.
Aber dass es in Deutschland seit Jahren an der Tagesordnung ist, dass Kinder
entführt oder umgebracht werden, teilweise unter unvorstellbar grausamen Umständen, wie zuletzt die beiden Geschwister Sonja und Thomas aus Eschweiler, lässt die Gesellschaft erschreckend kalt. Kurzfristige Empörung, Täter gefasst, alles in Ordnung, wir gehen über zur Tagesordnung.
Nichts ist in Ordnung. Der nächste Entführer steht vielleicht gerade jetzt an einem Spielplatz und beobachtet sein künftiges Opfer, das nächste Woche für einen Tag die Schlagzeilen beherrschen wird. Wo bleiben die Demonstrationen von Mitschülern und Eltern, wo die ernsthafte Diskussion im Parlament, wo der Innenminister mit Plänen für mehr Schutz, wo Gesetzesinitiativen, wo die Talkshows, die sich mit den Ursachen beschäftigen, wo der ernsthafte Wille der Verantwortlichen in der Gesellschaft, diese vielen Übergriffe auf wehrlose Kinder nicht mehr zu akzeptieren? Wo die Kirche, die statt nachträglicher Gedenkgottesdienste vorher den Finger in offene Wunden legt? 
 
Die Diskussion über den Schaden an der geistigen und charakterlichen Entwicklung, den ein Übermaß an Blut in Computerspielen oder schlecht gemachten US Spielfilmen bei Jugendlichen anrichten kann, ist von der Wirklichkeit schon längst überholt worden: Täglich und frei Haus liefert uns CNN unzählige blutige Tote, die nach dem Drücken des Ausknopfes nicht mehr wieder aufstehen, ihre Gage kassieren und ein Bier trinken gehen, und die auch nicht mehrere Leben haben.
Ja, die Welt ist brutaler geworden, der Umgang miteinander verroht. Manche Menschen haben mehr Kontakt zu ihrem Rechtsanwalt als zu Freunden oder ihren Nachbarn. Das kann man bedauernd zur Kenntnis nehmen und achselzuckend zur Tagesordnung übergehen, oder im eigenen kleinen Verantwortungsbereich sich ein klein wenig gegen den Trend zu stemmen versuchen, meint Euer thofi
GLOSSE
Ach nee. Sie auch? Sie hätten also auch nichts dagegen, Tausenden von Menschen mit ihrem Anblick Vergnügen zu schenken? Halt, halt, bevor Sie von mir was Falsches denken. Ich rede da eher von virtuellem Spaß an ihrem Körper. Immer noch zu anrüchig? Na, nun gestehen Sie mal: Anrüchig wird es doch erst, wenn damit andere Geld verdienen und nicht Sie, stimmt´ s? Bekanntermaßen hat jede und jeder seinen Preis. Wie hoch ist ihrer?

Egal, welche Summe Sie jetzt nennen, der Preis von Oliver Kahn ist höher, wetten? Im Streit um die Rechte an seinem Namen und seiner deutlich erkennbaren Spielerfigur hat Fußball-Torhüter Oliver Kahn kürzlich einen Sieg gegen den amerikanischen Hersteller des Spieles "FIFA WM 2002", Electronic Arts EA, errungen. Zahlen oder Abpfiff hieß die Forderung von unserem Welttorhüter des Vereins Bayern München, dem neuen Deutschen Meister 2003.

Das Problem liegt wie so oft an unterschiedlichen Meinungen zwischen USA und Deutschland. Nein, keine Angst, ich wärme jetzt nicht wieder die Debatte um den Irakkrieg auf. Die Lizenzvergabe schließt in den USA sämtliche persönlichen Daten der Sportler mit ein, in unserem Lande hätte EA dagegen mit jedem Spieler einzeln verhandeln müssen, wenn sein Konterfei in der Software auftauchen soll. Kahn klagte gegen EA, das Landgericht Hamburg gab ihm Recht. Und verdonnerte EA dazu, die gesamte deutsche Produktion einzustampfen.

Nun aber mal kein falsches Mitleid mit dem Goliath EA. Die Verluste halten sich in Grenzen, denn demnächst kommt ohnehin "FIFA 2004" raus, und Reklame gab es durch den Prozess kostenlos für die FIFA Spielserie. Und Uns-Oliver? Wer weiß, vielleicht wird er sich eines Tages sehnlichst wünschen, wenigsten noch virtuell vielen Tausend Fans mit seinem Anblick Vergnügen schenken zu dürfen.

Beepworld.de - NEWSLETTER #59 vom 05.04.03

Von thofi, 11:11

VORWORT

Heute mal kein Vorwort über den Krieg, über Leid und Tragödien, sondern über das Gegenteil, Positives, Menschliches.
Wenn die virtuelle Welt auf unsere alltägliche reale Welt Einfluss nimmt, dann kann das Ergebnis ein günstiger Geschäftsabschluss, angebahnt über die eigene Beeppage sein, ein günstigeres Auto durch ein Internetangebot, oder aber auch etwas zutiefst Menschliches, ein Baby, ein Beepbaby.
Über Beepworld haben sich schon viele Paare kennengelernt, im Forum, im Chat, per Beepdate oder über den Beep Messenger. Diverse Geburtsanzeigen sind uns bereits zugegangen.
Es geht ja das Gerücht um, wir hätten mit allen Paaren einen Vertrag, dass die Namen der daraus entstehenden Babys alle mit Beep beginnen müssten:
z.B. Beepy-Bob, Beepy-Johanna usw. Wir weisen dieses Gerücht natürlich weit von uns, bekennen aber, dass wir stolz darauf sind, dass unsere virtuelle Plattform Beepworld real zur Lösung der Renten-, Geburten und Sozialabgabenproblematik in Deutschland beiträgt, haben an eine solche Namensverpflichtung also schon mal kurz gedacht ;-). Da uns das denn doch nicht umsetzbar erschien, möchten wir doch zumindest darum bitten, den Babys ein Beepshirt anzuziehen, ein Beepschlapperlätzchen umzuhängen und die ersten Sprachübungen nicht mit den Worten Mama oder Papa zu beginnen, sondern mit „Beep, ich hab dich lieb", erhofft sich Euer thofi
GLOSSE
Wir sind dafür. Definitiv. Sie auch, stimmt´s? Oder gehören Sie etwas zu denen, die dafür sind, dass man dagegen sein darf? Das aber dürfen Sie nicht so laut sagen. Es gibt nämlich Länder, wo das dafür sein o.k. ist, ja sogar vaterländische Pflicht bedeutet, das dafür sein, das man dagegen sein darf denn schon weniger. Und damit nicht allzu viele dagegen sind, hilft man den armen Entscheidungs-geplagten durch eine klare Informationspolitik. Im Fernsehen, durch die Kommentatoren, in der Zeitung wird nur eine Wahrheit verkündet, und zwar die Richtige. Nun sind die Zuschauer ja auch wirklich überfordert mit militärischen Einzelheiten. Also werden sie damit auch nicht weiter belästigt, sondern durch einfache, klare Erfolgsmeldungen, deren Botschaften ganz sicher auch bald eintreffen werden, aufgeklärt: Es geht voran (es geht immer voran). Wir siegen (in der antiken Geschichte gibt es eine Fall, der nennt sich Pyrrussieg; bei den Medizinern gibt es einen Kommentar, der heißt: Operation gelungen, Patient tot). Verluste nicht nennenswert (Blut in grünen Nachtsicht-Videoaufnahmen sieht auch nicht mehr blutig aus). Wer anderes behauptet, ist (bitte kreuzen Sie an, was gegebenenfalls für Sie zutrifft): 
 
ein Vaterlandsverräter
ein Nestbeschmutzer
ein schlechter Patriot
ein Schwächling
ein Naivling
ein heimlicher Agent der anderen Seite
ein Geschichtsvergessener
ein Liberaler!!!!
 
Von welchem Land ich spreche? Sorry, der Platz für die Glosse ist gerade zu Ende gegangen.
 
 

http://www.Beepworld.de - NEWSLETTER #58 vom 17.03.03

Von thofi, 11:10

VORWORT

Wer meint, Handys wären nur zum Telefonieren geeignet, der gerät auf der CeBit in Hannover, der weltgrößten Computermesse, ins Grübeln. Die mobile multimediale telekommunikative Revolution ist ausgerufen. Mal schnell seinem Freund in Berlin den Sound des neuen aufgebohrten Mopeds rüberschicken, ein kleines Filmchen dazu, wie man sich damit in die Kurve legt, alles per Hand. Das ist keine Zukunftsmusik mehr. UMTS steht endlich mit anfassbaren Geräten in den Startlöchern. Und hat schon wieder Gegenwind. Wireless Lan Netzwerke in großen Gebäuden und öffentlichen Plätzen mit Reichweitenverstärkungen sind um Faktor 20 schneller, als es UMTS jemals sein wird.

Gegen den Freund aus Berlin auf Nokias neuester Kreuzung zwischen Handy und Gameboy mal eins der neuen Segaprodukte spielen? Demnächst. Den Laptop oder PDA zuhause vergessen? Mit den gezeigten Handys mit dreh- oder klappbarem Display kein Problem: Im Internet surfen, e-mails empfangen, Termine abstimmen, Texte schreiben und gleich versenden, klar doch. Und das mit einem Handydisplay, das so unglaublich brilliant und hochauflösend ist, dass man es eher für ein aufgeklebtes Hochglanzfoto hält. Kriegt man schon: die neuen ultradünnen Displays aus lichtaussendenden farbigen organischen Molekülen (OLED). OLED hat einen extrem weiten Blickwinkel, ist außerordentlich billig in der Herstellung und auf biegsame Kunststofffolie aufzubringen. Auf den Ärmel des Skianoraks noch mal schnell seine videogefilmte Abfahrt Revue passieren zu lassen, kein Problem. Den Picasso abhängen und an gleicher Stelle wechselnde Gemälde elektronisch anzeigen zu lassen? Geduld. Ein 1,4 mm dünnes Labordisplay auf OLED Basis wurde auf der CeBit gerade vorgestellt und macht Hunger auf das, was wir in 2-3 Jahren kaufen können.

Oder man besorgt sich gleich das elektronische Buch von Philips, auf dessen Papierseiten in kleinster Schrift mit elektronischer Tinte gedruckt noch gut lesbar die Bibliotheken der Welt Platz haben werden. Seiten umdrehen entfällt.

Auch sonst stand die Messe ganz unter dem Zeichen des Bildschirms. Die ersten dreidimensionalen Displays ohne Spezialbrille zeigen, dass die Industrie auf dem richtigen Weg ist, wenn auch im Moment noch keiner die wackelbild-ähnliche Bildqualität akzeptieren möchte. Dann schon eher die faszinierenden hochauflösenden HDTV Fernseher, ein Dauerbrenner auf jeder CeBit oder Funkausstellung seit mehreren Jahren, ohne sich je richtig durchgesetzt zu haben. Man muss schon gegen das Glas klopfen, um unterscheiden zu können, ob die Goldfische nun im Aquarium oder im Fernsehbild schwimmen.

Ob sich die Tablet PCs mit Centrino-Technologie außer im Außendienst durchsetzen werden, sei noch dahingestellt. Es sind vollwertige Notebooks, aber bestehen nur noch aus einem als Tablett gehaltenen Flachbildschirm und einem Stift.

Ein netter Gag ist der Spiegel der Zukunft, der online Käuferinnen die Entscheidung, ob das Kleid wohlgut an ihr aussieht, entscheidend erleichtern kann. Mit einer Karte in der Hand steuert man das auf dem PC vorausgewählte Kleidungsstück elektronisch so auf sein Spiegelbild, dass es passt.

Das Jahr 2003 ist für die Branche und damit für die CeBit als ihr Indikator sicher ein Schicksalsjahr. Ca. 20% weniger Aussteller, 50.000 weniger Besucher und keine wirklichen Neuheiten ist die Bilanz. Viele Technologien und Produkte sind verbessert, ausgereifter und massenmarktfertig geworden, aber eine wirkliche neue Killerapplikation war nicht zu entdecken, findet Euer thofi

GLOSSE

 

Sie hätten das ganz sicher doch anders gemacht. Oder hätten Sie ihre Kunden im Plattenladen aufgefordert, ihre Musik-CDs doch zu klauen, weil Sie nichts dagegen hätten? Ja, Sie heißen ja auch nicht Robbie Williams, - der in einem Interview preisgegeben hat, dass er nichts dagegen habe, wenn sich seine Fans die Songs aus dem Internet holen -, und Sie können nicht so schön singen! Aber denken können Sie dafür besser? Denkste. Robbie denkt nämlich weiter: Für jeden Song, den sich jemand kostenlos aus dem Internet runterlädt, gibt´s einen Fan mehr, gehen wieder ein paar Leute mehr in seine Konzerte oder kaufen später dann doch seine ganze CD. Ja, der Mann kann singen und denken. Der britische Kulturminister und die Plattenindustrie sehen das Ganze aber eher verkniffen: Jeder Song, der aus dem Netz gesaugt wird, ist eine verkaufte Platte weniger, und Minister Howells brachte das nette Beispiel vom Plattendieb zum Beweis.

Vielleicht ist ja deswegen Robbie reich, Bill Gates noch reicher und der Minister relativ arm. In der Werbesprache nennt sich das „Appetizer“ anbieten. Und Sie, warum steht bei ihnen auf dem Schreibtisch ein Hochleistungscomputer für 1800 Euro und warum kostet der nicht das 10-fache? Weil in den 80er Jahren die Software reihenweise raubkopiert wurde und sich nur deswegen der PC so blitzschnell durchsetzen konnte, zum Standard und Massenprodukt wurde und im Preis sank. Sehen Sie? Wenn Sie es anders gemacht hätten, wäre es anders gekommen. So aber kommt es, wie es kommen muss. Robbie hat ein Problem mit seiner Plattenfirma, aber Spass mit seinen Fans. Und wir haben Microsoft und viele Probleme, und der Plattendieb hat eine Entschuldigung, die Urheberrechtsschützer haben einen dicken Hals, Präsident Busch hat Saddam, Schröder hat seinen linken SPD-Flügel, und Robbie Williams? Der hat ein charmantes, spitzbübiges Lächeln auf dem Gesicht. Was haben Sie eigentlich?

http://www.Beepworld.de - NEWSLETTER #57 vom 27.02.03

Von thofi, 11:09

VORWORT

Das neueste Command & Conquer, ein Meisterwerk: schnell, bunt, hart, realistisch. Die Grafik ist so gut, dass man kaum mehr zwischen Bildschirm und Realität unterscheiden kann. Einen blitzsauberen Krieg kann man da hinlegen, mit chirurgischen Eingriffen punktgenau strategische Stützpunkte in die Luft jagen und den Feind vernichten. Neuerdings im Fernsehen, im Vorfeld des Irak-Krieges, sieht man von USA-Militärs stolz präsentiert ähnliche Bilder: Lasergestützte Bomben finden über mehr als 1000 km Entfernung noch so kleine Bodentargets, die durch alliierte Bodentruppen mit Laser als Ziele markiert wurden. Unbemannte Drohnen fliegen mit einem GPS-Navigationssystem, dem in unseren Autos nicht unähnlich, durch Bagdads Strassen und treffen das Eingangstor eines Bunkers. Mit 1000 kg Sprengstoff beladene Spezialbomben mit aufgesetzter Laserzieleinrichtung durchstoßen mehrere Schichten meterdicken Betons von Saddam´s Erdbunker, um dann erst im Innenraum zu explodieren. Soviel computergestützte Kriegstechnik war nie zuvor.
Wer genauer hinsieht, dem fällt auf, dass auf den flimmernden Bildern des Militärs jedes Detail zu sehen ist, nur keine Menschen. Die Botschaft ist klar, wer Kriegsspiele am PC mag, der kann auch nichts gegen den Irakkrieg haben. Menschen kommen darin ja nicht vor, verwundete, verstümmelte, blutende, getötete, schreiende, verlassene, flüchtende Zivilisten, Frauen, Kinder schon mal gar nicht.
Klar, dass so viel Technik für die Kriegsbereitschaft seinen Preis hat, genau genommen weit über eine Milliarde US $ wöchentlich. Wie viel dagegen würde man einsparen, wenn man stattdessen ein verstärktes Inspektorenteam im Irak ließe mit gerade so viel Militär, um deren Arbeit zu unterstützen: Viele, viele Menschenleben, Verkrüppelungen, zerstörte Städte, Elend und Flüchtlingsströme. 
Die allerdings kommen weder in den Planspielen des Militärs noch bei Command & Conquer vor (letzteres übrigens gerade auf dem Index für jugendgefährdende Spiele gelandet),
meint Euer thofi
GLOSSE
Hallo, haallooo, bitte mal den Kopfhörer abnehmen. Ich schließe mit Ihnen jetzt eine Wette ab. Wetten, dass ich recht habe? Mit 60%iger Wahrscheinlichkeit hören Sie gerade Musik von einer CD oder einem Band, von der Festplatte oder einer Jukebox im MP3 Format, für das Sie 0,00 Euro gezahlt haben. Na, nun schauen Sie mal nicht so verlegen drein, sie befinden sich damit in bester Gesellschaft. Cosi fan tutte – machen doch alle so. Rund 300 Mio. mal wurde das Flaggschiff der Musiktauschprogramme Kazaa weltweit heruntergeladen, mindestens noch mal die selbe Zahl nutzen die lite-Version, frei von Spionagefeatures.
Aber Sie schauen wenigstens noch Original gekaufte DVDs? Da schließe ich lieber keine Wetten ab, weil ich nicht weiß, ob Sie bei ihrem letzten Asienurlaub auch in Bangkok waren. Na, nun denken Sie mal nicht, dass dem thofi jetzt seine schmutzige Fantasie durchgeht. Nein, im letzten Jahr wurden dort immerhin raubkopierte DVDs im Wert von 600 Mio. US $ verscherbelt. Und das ist erst der Anfang. Moment, da habe ich aber eine Idee, wie Sie ihre gestresste Urlaubskasse etwas aufbessern können. Die Filmindustrie in Hollywood hat kürzlich 150.000 US $ für sachdienliche Hinweise ausgesetzt, die zur Zerschlagung eines solchen Piratenrings in Asien führt.
So hat jeder seine Methoden. Die Filmindustrie zahlt, die Musikindustrie kassiert. EasyInternetcafé muss umgerechnet rund 150.000 Pfund abdrücken, weil es seine user für 5 englische Pfund eine CD brennen ließen, vollgepropft mit downgeloadeden MP3 files, und dabei vergaß, die Künstler daran zu beteiligen.
Das kann Ihnen mit ihren CDs nicht passieren. Nein, nein, bleiben Sie Mensch und hören Sie ruhig weiter Ihre Grönemeyer CD, für die Sie keine 14,99 Euro ausgegeben haben. Kazaa und nicht Sie muss sich schließlich dafür vor einem amerikanischen Gericht wegen Copyright-Bruchs verantworten.
Warum haben Sie auch nicht auf die Musikindustrie gehört und sich den Menschbei Pressplay oder MusicNet offiziell heruntergeladen. Bei 99 Cent pro Lied und den Rohling dazu kämen Sie doch nur auf lässige, uuups, 15 Euro, dafür aber selbstgebrannt. Sie haben einfach kein Herz für die Bedürftigen dieser Welt. So, jetzt können Sie wieder ihren Kopfhörer aufsetzen.

http://www.Beepworld.de - NEWSLETTER #56 vom 08.02.03

Von thofi, 11:08

VORWORT

 Die CeBit steht vor der Tür. Jedes Jahr werden die Geräte und Software schneller, funktionsreicher, schöner und besser, innovativer eben.

Wer außer den Entwicklern und den Managern macht sich schon Gedanken, ob die teuren Entwicklungskosten für Innovationen und Technologien, an denen wir Kunden uns so erfreuen, morgen ihr Geld wieder einspielen? Immer mehr Firmen in Deutschland sind der Meinung: nein. Sie sparen an der Entwicklung neuer Technologien, mit der Folge, dass wir Kunden in den Ladenregalen immer länger dieselben alten Geräte finden, und immer seltener kaufen wollen. Deutsche Firmen leben zunehmend von den Produktentwicklungen von gestern, nicht denen von heute. 11% weniger Neuentwicklungen sind es innerhalb des letzten Jahres gewesen. Was das bedeutet, kann jeder PC-Käufer feststellen, dessen teuer erworbenes Gerät nach zwei Jahren nur noch einen Bruchteil des Anschaffungspreises einbringt.

Wir leben in Deutschland zunehmend von der Substanz. Die Gründe? Mangelndes Vertrauen, wegen der maroden Wirtschaftslage das heute investierte Geld morgen zurückzubekommen und überbordende Bürokratie. So zumindest äußern sich Mittelständler in einer neuen ifo-Umfrage.

Eine Politik ist innovationsfeindlich, die aus ängstlicher Klientelpolitik statt auf konsequente Reformen den Schwerpunkt auf die Sicherung der Sozialsysteme legt, ohne zu bedenken, dass deren Kosten nicht von der Politik und auch nicht von der Bundesbank, sondern einzig und allein von der Wirtschaft verdient werden muss. Wir können schlicht und einfach nicht weiterhin das verteilen, was wir noch nicht verdient haben.

Und wo bleibt das Positive? Es gibt einen Silberstreif am Horizont. Das Bundeswissenschaftsministerium BMBF hat eine sinnvolle Innovations-verwertungsoffensive ins Leben gerufen, das die Erfindungen aus den Hochschulen, stärker als bisher, aus den Schubladen auf den Markt bringen soll. Wer weiß schon, dass von den ca. 150.000 in Deutschland im Jahr 2001 angemeldeten Patenten nur maximal 4-5% vermarktet werden. Das überregional angelegte Deutsche Innovationsforum soll mit den Patentverwertungsagenturen der Länder dazu beitragen, diesen Missstand zu beseitigen.

Damit wir uns auch weiterhin auf die jeweils nächste CeBit freuen können, auf denen Innovationen auch aus deutschen Entwicklungslabors unser Auge, Herz und Hand erfreuen können,

meint Euer thofi

GLOSSE

 

Sie, Mann, ja Sie, Sie haben doch bestimmt auch zugegriffen. Na kommen Sie. Diese zwei gewichtigen Argumente haben noch jeden Mann schwach werden lassen. Die Damen lesen an dieser Stelle am besten mal nicht weiter, denn jetzt folgt eine typische Männerkolumne.

Das einzige, was wir zur Entschuldigung sagen können: die beiden Argumente sind, dem Zeitgeschmack folgend, deutlich kleiner geworden. Wer steht denn noch auf Silikon. Nicht, dass der immense Verkaufserfolg irgendwas mit diesen hervorstehenden Vorteilen zu tun gehabt hätte. Das streiten die Entwickler vehement ab. Aber trotzdem, die neue Lara Croft IV hat eine deutlich geringere Oberweite als in Version I-III. Trotzdem werden die Kaufgründe die Männer weiter überzeugen, denn Lara ist jetzt noch lebensechter geworden, in der Mimik, und, na ja, eben auch beim Springen, Hüpfen, Laufen. Die virtuelle Schwerkraft lässt auch die Anatomie mithüpfen, und zwar kräftig.

Nein, bei Ihnen ist die tolle Grafik der Städte und die Landschaften das überzeugende Kaufargument für Lara Croft gewesen? Und Sie wissen kaum, wie man das Suchwort „Sex“, der bei Google am häufigsten gestellten Anfrage, buchstabiert? Na, dann haben Sie doch auch nichts dagegen, wenn ihr Chef mal ihren PC am Arbeitsplatz näher unter die Lupe nimmt? Da tummeln sich aber verdächtig viele jpg-Bilder auf ihrer Festplatte! Alle dienstlich, natürlich. Sagte der Manager eines großen deutschen Unternehmens auch, als man bei Wartungsarbeiten zufällig die mehreren tausend aus dem Internet heruntergeladenen Pornobilder auf seinem Dienst-PC fand. Danach hatte er keinen Dienst-PC mehr, und natürlich auch keinen Job.

Na ziemlich prüde, diese Chefs heutzutage, werden Sie einwerfen! Nö, wer weiß, was die so auf ihren PCs haben. Es ist mehr so, dass die Statistiken der Suchmaschinen eine deutliche Sprache sprechen: Der größte Zugriff auf die Sexseiten im Internet sind während der Arbeitszeit von Firmenrechnern zu verzeichnen.

Und schon regt sich die kleine Chefseele kleinlich über die mehrere Milliarden Euro Arbeitszeitverlust in Deutschland auf, dabei ist doch die Lösung ganz einfach. Alle Dienst-PC werden mit der wippenden Lara Croft ausgestattet, und der Internetzugang wird generell auf schnelles DSL umgestellt. Dann kommen doch die Mitarbeiter viel schneller ans Ziel ihrer Wünsche und vergeuden weniger wertvolle Arbeitszeit mit Suchen und downloaden. So einfach kann manchmal das Leben sein.

So, Mädels, jetzt könnt ihr weiterlesen.

http://www.Beepworld.de - NEWSLETTER #55 vom 18.01.03

Von thofi, 11:07

VORWORT

Schnäppchenjäger aufgepasst, Schnäppchen werden in Deutschland demnächst von Staatswegen verboten. Vom Zwang, samstags die Geschäft schon um vier schließen zu müssen bis zur neuesten deutschen Posse, günstige Preise durch das Verbraucherministerium verbieten zu lassen: Es passt nahtlos in das Bild eines dirigistisch verwalteten Staates, der den Bürgern immer weniger Eigenverantwortung zumutet, und deren Repräsentanten sich trotzdem öffentlich beschweren, dass die Deutschen keine Eigenverantwortung mehr zeigen. Die Entscheidungsfreiheit für den Einzelnen im öffentlichen Raum ist durch ein Dickicht an Regulierungen und Gesetzen nahezu auf null geschrumpft. Der wirklich mündige Bürger hat nur noch die Freiheit, das Kreuzchen alle 4 Jahre an die falsche Stelle zu setzen oder das Land zu verlassen. 600.000 Bundesbürger tun das mittlerweile jährlich bereits. Aber kein Problem, noch mehr Menschen aus anderen Staaten stehen vor Deutschlands Grenzen und begehren Einlass.
Der gordische Knoten, den niemand mit noch so viel Geschick aufbinden konnte, so hoffnungslos verknotet war er, wurde mit einem mutigen Schwerthieb zerschlagen. Heutzutage heißt das, es muss ein Ruck durch das Land gehen, wie unser Alt-Bundespräsident Roman Herzog 1997 anmahnte. Das war vor nunmehr mehr als 5 Jahren. Selbst nach deutschen Maßstäben also Zeit, seinem Aufruf zu folgen,
 
meint Euer thofi
GLOSSE
Sind Sie auch ein Exhibitionist? Na, nun outen Sie sich mal. Nein, keiner, der an Kindergärten steht und seinen Mantel öffnet, weil er hofft, dass die Kleinen sich für seine Kleinigkeiten interessieren. Nein, einer, der Lust hat, andere an seinem Leben teilhaben zu lassen, via Internet: Big Brother elektronisch sozusagen. Mit allen Details des Lebens, allen süßen kleinen Geheimnissen. Wen diese Details ihres Lebens außer ihren Nachbarn sonst noch interessieren? Na, Sie würden sich wundern. Die Forscher von Microsoft zum Beispiel.
Was, so wird Ihr Kind in 14 Jahren fragen, hast Du Mami am 1. Mai um 23.03 für eine SMS geschickt. War ich da schon in Planung? Oder Ihr erstes Telefonat mit ihrer künftigen Schwiegermutter, der erste Schrei ihrer Kleinen, die mails, die Sie gelesen, die Websites, die Sie betrachtet haben, die Bilder der Hochzeitfeier, Ihre Diplomarbeit, Ihr Abiturzeugnis, alles jederzeit abrufbar, dokumentiert, archiviert und in guten Händen. In guten Händen? Na klar doch, in Bill Gates Händen!
Der schon wieder, werden Sie sagen. Wie sollten denn meine persönlichen Daten in dessen Hände gelangen. Und nicht nur ihre, sondern die aller zivilisierten Menschen, nämlich alle, die einen Windows-PC, eine X-Box und ein Microsoft-Handy benutzen.
So können Sie künftig ihr Leben en detail bei den Redmondern speichern lassen, unter dem Namen „MyLifeBits“ läuft ein solches Forschungsprojekt bei Microsoft. Ihr Leben, ca. 500 GByte groß, in Microsofts Händen! Wer braucht da noch seinen Mantel zu öffnen, um einen Kick zu kriegen?

http://www.Beepworld.de - NEWSLETTER #49 vom 22.9.02

Von thofi, 11:01

VORWORT

Wird das eine Gaudi. Das Oktoberfest steht vor der Tür, und wir fahren nicht hin. Erstmalig kann das feucht-fröhliche Wiesn-Gaudi durch Webcams, aufgestellt an strategisch interessanten Punkten wie vor den Bierzelttoiletten, vom heimischen PC aus „genossen“ werden (www.oktoberfest.de). Na also, haben die ewigen Bedenkenträger, die den praktischen Sinn vom Internet in Frage stellen wollen, doch Unrecht? Ja und nein. Vermutlich werden mehr Bürger das virtuelle Oktoberfest besuchen, als ihr virtuelles Rathaus. Von vielen Gemeinden mit viel Enthusiasmus und noch mehr Geld gestartet, sieht die Resonanz bei den Bürgern mager aus, so dass viele Kommunen ihre diesbezüglichen Pläne aufs Eis gelegt haben. Die Leute wollen ihre Behördengänge eben doch lieber persönlich erledigen.
Der Niedergang von vielen ehemaligen Neuer Markt shooting stars wie die verschwundene Brokat AG, oder auch die Intershop AG mit massiven Umsatzverlusten zeigt, was übers Internet nicht geht, aber auch, was auch zukünftig geht. Fast jede Handelskette hatte sich teuer einen virtuelle Einkaufsshop ins Netz basteln lassen, weil ja bald keiner mehr real zum Supermarkt rausgehen würde, so die Vorstellungen noch vor zwei Jahren. Ein Megaflop. Kaum einer kauft heute Lebensmittel übers Internet! Aber Bücher, CDs, DVDs, Computer und Zubehör, da wird über Amazon oder Dell bestellt, was das Zeug hält. Der heutige Breitensport „Versteigerungen“ wäre ohne Internet ebenfalls eine Nische geblieben für Leute mit Geld und Zeit. Ebay geht´s prächtig.
Und was macht die Old Economy, die konventionellen, bedächtig agierenden, damals als Dinosaurier und zum Aussterben verurteilten viel gescholtenen, großen Unternehmen und Konzerne? Die haben sich fast unbemerkt die Perlen aus dem ganzen Internethype gesucht und still und heimlich integriert. Siemens, die Autoindustrie oder andere Giganten bestellen bereits einen beträchtlichen Teil ihrer Zuliefererteile übers Internet. Der vereinfachte Preisvergleich spart Milliarden beim Einkauf. Aber hier geht eindeutig Klasse vor Masse, das Massengeschäft ist das Internet (noch) nicht geworden. Schmerzhaft muss das auch Microsoft erkennen. Bill Gates ist immerhin seit Anfang dieses Jahres um 11 Milliarden Dollar ärmer geworden, ein Vermögensverlust von satten 20%.
In puncto Informationen aber ist das Internet von keinem anderen Medium zu schlagen. Die Suchmaschinen werden immer intelligenter und führen immer öfter zum Ziel.
Und wie sonst könnte man mit sowenig Aufwand vor der ganzen Welt von seiner eigenen Existenz Zeugnis ablegen, als durch eine private Homepage, selbst wenn sie nicht von Beepworld sein sollte. Eine Mordsgaudi, darauf dann die eigenen Bilder vom letzten Wiesnbesuch zu stellen, vom besagten Ort, aber noch altmodisch real erlebt, mit Geruch und Geschmack. Das kann der Internetbesuch denn doch noch nicht ersetzen,

meint Euer thofi

GLOSSE

Das glauben Sie mir jetzt sowieso nicht. Wetten? Sie denken bestimmt, ich spinne, aber denken Sie mal nicht so laut. Ich kann nämlich Gedanken lesen! Wo? Na auf meinen elektronischen Detektoren. Naja, jetzt habe ich etwas geschwindelt. Nicht mit dem Lesen ihrer Gedanken, das geht wirklich, nein , mit den Geräten. Meine sind es nicht; sie gehören noch der NASA. Die testen sie zwar noch, aber einen Terroristen identifizieren, der gerade mit Sprengstoff in der Schuhsohle den nächsten Flieger in die Luft jagen will, das geht bereits ganz gut. Zusammen mit der Pulsfrequenz werden Hirnwellen auf der Kopfhaut gemessen, und wenn die ein ganz bestimmtes Muster zeigen, dann denkt der Mensch gerade an etwas Schreckliches. Vielleicht denkt er auch nur an das letzte Essen bei seiner Schwiegermutter, und schon wird Terroristenalarm ausgerufen. Oder Sie denken an die Auswahl an Kandidaten, die zur Bundestagswahl zu Verfügung stehen und ihre Hirnwellen sagen, der plant eine schreckliche Tat. Die GSG 9 wird bereits alarmiert, aber Sie planten doch nur, den Urnengang ganz zu verweigern. Stellen Sie sich vor, wir würden ihre Mitgliederseite mit einem solchen Gedankenlesegerät verbinden? Sehen Sie, jetzt kann ich ihre Gedanken tatsächlich lesen. Sie überlegen gerade fieberhaft, ob ein Motorradhelm auf dem Kopf bei der Bearbeitung ihrer Homepage hilft, die GSG 9 von ihrer Wohnung fernzuhalten. Und jetzt lesen Sie mal meine Gedanke...

http://www.Beepworld.de - NEWSLETTER #48 vom 08.9.02

Von thofi, 10:59

VORWORT

Wie schnell kann man als unbescholtener Bürger vor dem Kadi landen? Fußgängerampel bei Rot überfahren? 100 gefahren, wo wegen Schulkinder nur 30 gefahren werden darf? An der Tankstelle einmal vergessen zu bezahlen? Da hat man ja noch Verständnis für eine Strafe, aber in Zukunft teuer abgemahnt werden können, mit Androhung eines Prozesses, weil man als Homepagebesitzer kein oder ein fehlerhaftes Impressum auf seiner Homepage hat? Da hört jedes Verständnis für Europa auf. Impressum, also die Angaben über den Verantwortlichen der Seite mit Adresse, das ist das meistdiskutierte Thema in allen Foren im Moment. Die Wogen gehen hoch. Aufgrund von umfangreichen Gesetzesänderungen des Teledienstegesetz (TDG) zu Beginn des Jahres entsprechen viele Seiten nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen. Bisher war klar: Impressumpflicht nur für gewerbliche Webauftritte, rein private Homepages sind von der Impressumspflicht ausgenommen. Aber weder, was das Impressum wirklich enthalten muss, noch unter welchen Bedingungen neuerdings auch private Seiten ein Impressum haben müssen, sagt die Gesetzesnovelle eindeutig. Was wirklich Recht ist, weiß man, wie so oft, erst vor Gericht nach der Urteilsverkündung. Die Meinungen in diversen Zeitschriften reichen von „Impressum muss sein, allein schon ein Gästebuch oder ein eigener kommerzieller Banner reicht, über „nur wenn die private Seite auf Dauerhaftigkeit angelegt ist“ bis zum rigiden „Private Seiten bleiben von der Impressumspflicht ausgenommen“.
Das hindert viele unsägliche Abmahnvereine oder darauf spezialisierte Anwälte nicht daran, die Unsicherheit vieler Privatpersonen zu nutzen und pompöse Abmahnbriefe zu verschicken, eine gefährlich klingende Unterlassungserklärungen zur Unterschrift gleich dazu. Eine Überweisungsquittung zu rund 550 € liegt auch dabei, man will es seinen Opfern ja bequem machen. Wer da erschreckt zahlt, handelt meist voreilig. Uns ist kein Fall bekannt, in dem eine private, nicht gewerbliche dienende Homepage wegen fehlendem Impressum vor Gericht verurteilt wurde. Diverse Urteile existieren aber, wo gewerbliche Dienste im Internet für ein falsch formuliertes Impressum zur Kasse gebeten wurden, z.B. eine Seite, die Lottospieltipps gegen Entgeld an eine Lottogesellschaft weiterleitete (AZ 6 U 200/01 OLG Karlsruhe).
Unsere Meinung: Internetseiten sind ohnehin für die Öffentlichkeit angelegt, dann sollte man sich auch als Autor öffentlich zur Verantwortung zu seiner privaten Seite bekennen, also freiwillig ein Impressum aufnehmen. Damit ist man in jedem Fall auf der sicheren Seite. Wie ein solches Impressum richtig aussehen muss, erfährt man hier:
Dass auch große Firmen den Bogen noch nicht richtig raus haben, vermeldet die Internet World in seiner neuen Oktoberausgabe: Die Deutsche Telekom hatte ein deutlich fehlerhaftes Impressum, als die Redakteure für den Artikel recherchierten.
Tröstlich, meint euer thofi
GLOSSE
Sie lassen sich doch auch gerne mal unterhalten, stimmt´s? Am Liebsten schauen Sie zu, wenn andere sich abstrampeln müssen und Sie bequem vom Fernsehsessel aus ihre Wertungen abgeben können. Boxkämpfe eignen sich dafür besonders, früher waren es Gladiatorenfights und heute: Das Duell!
Nicht, dass Sie auch nur einem der beiden Kandidaten einen Gebrauchtwagen abkaufen würden. So hoch wollen wir es gar nicht aufhängen, es geht doch nur um die Zukunft Deutschlands.
Wer soll die Missstände die nächsten 4 Jahre verwalten, war eher die Frage. Unsere Meinung zum Programm des Herausforderers und des Amtsinhabers? Keine Ahnung, wir haben ja nicht hingehört, nur hingesehen, schließlich heißt es Fernsehen und nicht Fernhören. Aber spielt das eine Rolle? Lassen Sie uns raten. Es wurde vor allem über gebrochene Versprechungen bezüglich der Arbeitslosigkeit geredet und darüber, ob sich der jeweils andere im Kadavergehorsam an der Seite der USA gegen Irak nicht noch übertreffen lässt. Wir vermuten, es wurde NICHT geredet über eine dramatisch alternde Bevölkerung, über eine völlig geänderte Sicherheitslage seit dem 11. Sept., und wie das Land von Jahrzehnte herrschenden Verkrustungen und abblockenden Besitzstandswahrern befreit werden kann.
Aber wir haben ja nur hingeschaut: Auf den selbstsicheren Herausforderer, der sich nicht traute, seinen krampfhaften Griff um das Pult auch nur einmal zu lösen, und auf den überlegenen Amtsinhaber, bei dessen charmantem lockeren rundum-sorglos Lächeln man fast vergessen konnte, dass nicht er allein, sondern vor allem seine Koalition die nächsten 4 Jahre das Land regieren soll.
Tut uns leid, wir können ihnen also auch keine Hilfe geben, wen Sie denn nun am 22. Sept. wählen sollen. Natürlich empfehlen wir jedem, zur Urne zu gehen, aber nötig, nötig ist es eigentlich nicht, denn wir kennen das Ergebnis ja schon. Woher? Na, von der Börse. Schon im letzten Wahlkampf hatten pfiffige Broker eine Internetseite erstellt, über die man mit echtem Geld online Aktien kaufen und verkaufen konnte. Statt Telekom oder Siemens lauten die auch bei dieser Wahl wieder auf SPD, CDU, usw. Wer nach der Wahl noch die richtigen Aktien in den Händen hält, bekommt einen entsprechenden Gewinn ausgezahlt. Der Kurs als % der Wählerstimmen der jeweiligen Aktien spiegelt zu jedem Zeitpunkt das momentane Vertrauen der Mitspieler in die jeweiligen Wahlchancen der Parteien wider.
Peinlich für die etablierten Wahlprognoseinstitute bei der letzten Wahl: Die Kurswerte kamen dem echten Wahlergebnis am Nächsten. Ich oute mich jetzt mal: Trotzdem ist mir ein echter Boxkampf lieber als ein simulierter auf dem PC.

http://www.Beepworld.de - NEWSLETTER #46 vom 14.07.02

Von thofi, 10:57

VORWORT

Früher war das liebste Hobby vieler Deutschen das Briefmarkensammeln. Dann kamen die Überraschungseierfiguren, die wir in Erwartung von gigantischen Wertsteigerungen im Schrank horteten. Die Telefonkarten mit den bunten Bildchen nahmen schon weniger Platz ein. Wirklich viel Platz nähme aber eine neue Sammelwut deutscher Behörden ein, wenn eine angestrebte Gesetzesinitiative im Bundesrat Wirklichkeit werden sollte: Vorratsspeicherung von elektronischen Daten unbescholtener Bürger ohne Verdachtsmomente, sprich unser aller e-mail und Handyverkehr mit dahinterstehenden personenbezogenen Daten sollen mindestens 6 Monate lang gespeichert werden. Es könnte ja sein, dass uns Osama bin Laden gerade elektronisch zum Geburtstag gratuliert hat und seine Absenderadresse darunter steht. Der EU-Rat unterstützt diesen Vorstoss durch eine gerade verabschiedete Richtlinie, der zufolge Mitgliedsstaaten den Schutz von Verbindungsdaten lockern dürfen. Bei rund 30 Millionen Deutsche, die das Internet regelmäßig nutzen, und 60 Millionen mit Handy, sind das gewaltige Datenmengen, die anfallen. Das gängige Argument, wer eine reine Weste hat, hat auch nichts zu befürchten, hatte unsere Gründungsväter schon nicht überzeugt. Unser Post- und Fernmeldegeheimnis zeugt davon. Dass dieses jetzt ausgehebelt zu werden droht, scheint angesichts des 11. September-Schocks keinen mehr zu interessieren.
Und woher haben die Behörden das Geld, diese gewaltigen Datenmengen zu speichern? Immerhin beläuft sich der Traffic in Deutschland auf etwa 1500 Gigabyte pro Stunde. Brauchen die gar nicht, denn die Kosten für die Speicherung halsen sie den Providern auf, und die müssen die Kosten natürlich an die Nutzer weitergeben. Der Überwachte zahlt dann für die eigene Überwachung. Big brother lässt grüßen.
Aber manche Probleme regeln sich auch von allein. So war es auch bei der Firma Doubleclick, die durch spyware die Profile von 100 Mio. Nutzern gesammelt hatten und hofften, dadurch höhere Preise für elektronische Werbung bei der Industrie durchsetzen zu können. Zu Anfang es Jahres erlosch ihre Sammelwut, denn keiner wollte die teuren Daten haben,
 
meint euer thofi
GLOSSE
Hand aufs Herz. Wieviel SoJs haben Sie denn schon in ihrer Geldbörse? Sie sind aber auch so gar nicht auf der Höhe der Zeit. Nein, das ist keine neue Bezeichnung für den Euro, wie provinziell. Denken sie doch mal in größeren Dimensionen. Der SoJ ist gegenwärtig die heißeste international gültige Währung, begehrt von ca. 6 Millionen Diablo-Spielern. Mit diesen Stones of Jordan, der Tauschwährung bei Diablo, kaufen sie sich Ausrüstungsgegenstände, die Sie im Spiel sonst nur extrem schwer finden, um auf speziell eingerichteten Battle-Netservern im online-Kampf gegen andere Spieler irgendwo auf der Welt zu gewinnen. Na und, sagen Sie, ist doch nur Spielgeld. Halten Sie 60 € für die virtuelle Wunderwaffe „Windforce“ vielleicht für einen Scherz? Tatsächlich? Na, soviel muss man aber bei einer e-bay Auktion löhnen, um seinen Char, der Spielefigur des Diablo, damit ausstatten zu können.
Schon längst hat sich die Grenze zwischen virtuell und real verschoben. Manche verdienen sich reale 5000 € im Monat damit, die in täglich 12-stündigen virtuellen Spielesitzungen mühsam aufgefundenen und angeeigneten Waffen oder Zauberkräfte bei e-bay zu versteigern.
Ich sehe schon, die Idee fasziniert Sie, mit virtuellen SoJs reale Euros zu verdienen.
Klappt doch auch bei Beepworld. Beepworld´s Freischaltcodes können Sie doch auch gegen reale Gegenstände eintauschen oder bei e-bay versteigern.
Zum Aufruf kommt ein nur wenig genutzter Beepworld-Code mit der Nummer 08154711. Mindestgebot ist 10 €. Wer bietet mehr? Zum ersten, zum zweiten und...

Beepworld.de - NEWSLETTER #45 vom 27.06.02

Von thofi, 10:56

VORWORT

Eine Fussballweltmeisterschaft, wie sie noch selten zu erleben war. Türkei, Senegal, oder Südkorea, alle hätten es schaffen können, ins Finale zu kommen. Dass man mit einfachen Techniken arrivierte Gegner schlagen kann, mussten ja nun nicht nur Portugal, Italien, England und Ex-Weltmeister Frankreich bitter zur Kenntnis nehmen, sondern seit kurzem auch Sony und die gesamte Phonoindustrie.

Da wird mit aufwändigen technischen Mitteln ein Kopierschutz für die Audio- CDs entwickelt und umgesetzt, und ein Leser der Computer Fachzeitschrift CHIP hebelt den mit einem einfachen gelben Post-IT Zettelchen aus. Die CHIP Redaktion setzt dann noch einen drauf und schwärzt den Kopierschutz mit einem schwarzen Filzer weg, und tatsächlich, die CD lässt sich unproblematisch kopieren. Der Aufstand bei der Musikindustrie war verständlicherweise groß, für die Presse dagegen war die Story ein gefundenes Fressen. Bis in die US amerikanische Presse gerät die Geschichte mit entsprechendem hämischem Unterton.

Diese „der kleine David schlägt den Riesen Goliath“ Geschichten erfreuen uns auch, wenn AMD Intel Paroli bietet, wenn das offene Betriebssystem Linux gegen Microsofts übermächtig erscheinende Windowswelt Boden gewinnt, und wenn ein Familienbetrieb und Homepagegenerator-Anbieter wie Beepworld den großen internationalen Multis wie yahoo oder tripod kräftig in die Suppe spuckt und munter auf die erste Millionen Mitglieder zu marschiert.Übrigens, mein Tip für Sonntag: 1:0 gewinnt David gegen Goliath,

wettet euer thofi

GLOSSE

 Ist Sie´s oder ist Sie´s nicht? Das hätten wir ihr ja nun wirklich nicht zugetraut, aber wenn sie es ist, dann, ui, so nach ihrem Baby doch noch eine sehr knackige Figur. Also, leisten kann sie es sich, ganz im Gegensatz zu, na, Sie wissen schon wer, auweia, aber DIE würde Microsoft ja auch nicht auf seinen MSN Online Dienst abbilden. Und DIE würde auch nicht dagegen klagen. Unser früherer Tennisstar hat aber, und einmal Recht bekommen, und jetzt kürzlich noch mal und endgültig vom Oberlandesgericht Köln. (Falsche) Nacktbilder hatte ein Nutzer des MSN Dienstes von Steffi Graf, heißt die jetzt nicht Gassi, äh, Agassi?, na egal, auf jeden Fall wurden die Fakes von Microsoft gehostet. Und die wurden dafür zur Kasse gebeten. Obwohl Bill Gates nicht persönlich Hand angelegt hat, nee, nicht an Steffi – nun beherrschen sie sich mal, sondern an die Bilder. Eins der vielen Millionen Mitglieder war das. Das hat das Gericht nicht gestört.

 

Jetzt kommen Sie mir aber mal nicht auf schlechte Gedanken, den Bobbele mal schnell im Grafikprogramm seines kurzen Tennishöschens beraubt, auf ihre Beepworld-Mitgliedsseite gestellt und warten, bis uns Boris Becker vor Gericht zerrt. Und die verknacken uns dann dazu, eigenhändig 830.000 Mitgliedsseiten durchgucken zu müssen, ob da irgendwo jemand vielleicht was Illegales draufgestellt hat. So schnell kriegen Sie uns doch nicht hinter Gittern. Microsoft hat nämlich einen entscheidenden Fehler gemacht. Die haben anders als Beepworld ihre Mitgliederseiten per Copyright-Vermerk als Teil ihres eigenen Angebots ausgegeben und wirtschaftlich genutzt. Und Beepworld – wir haben uns energisch von den Inhalten unserer Mitgliederseiten distanziert. Nee, nicht weil die so schlecht sind, wie einige böswillig Meinende behaupten, sondern weil es im Knast noch keinen Internet-Anschluss gibt. Und was sollen wir denn dann da?

 

Ist Sie´s oder ist Sie´s nicht? Das hätten wir ihr ja nun wirklich nicht zugetraut, aber wenn sie es ist, dann, ui, so nach ihrem Baby doch noch eine sehr knackige Figur. Also, leisten kann sie es sich, ganz im Gegensatz zu, na, Sie wissen schon wer, auweia, aber DIE würde Microsoft ja auch nicht auf seinen MSN Online Dienst abbilden. Und DIE würde auch nicht dagegen klagen. Unser früherer Tennisstar hat aber, und einmal Recht bekommen, und jetzt kürzlich noch mal und endgültig vom Oberlandesgericht Köln. (Falsche) Nacktbilder hatte ein Nutzer des MSN Dienstes von Steffi Graf, heißt die jetzt nicht Gassi, äh, Agassi?, na egal, auf jeden Fall wurden die Fakes von Microsoft gehostet. Und die wurden dafür zur Kasse gebeten. Obwohl Bill Gates nicht persönlich Hand angelegt hat, nee, nicht an Steffi – nun beherrschen sie sich mal, sondern an die Bilder. Eins der vielen Millionen Mitglieder war das. Das hat das Gericht nicht gestört.

Jetzt kommen Sie mir aber mal nicht auf schlechte Gedanken, den Bobbele mal schnell im Grafikprogramm seines kurzen Tennishöschens beraubt, auf ihre Beepworld-Mitgliedsseite gestellt und warten, bis uns Boris Becker vor Gericht zerrt. Und die verknacken uns dann dazu, eigenhändig 830.000 Mitgliedsseiten durchgucken zu müssen, ob da irgendwo jemand vielleicht was Illegales draufgestellt hat. So schnell kriegen Sie uns doch nicht hinter Gittern. Microsoft hat nämlich einen entscheidenden Fehler gemacht. Die haben anders als Beepworld ihre Mitgliederseiten per Copyright-Vermerk als Teil ihres eigenen Angebots ausgegeben und wirtschaftlich genutzt. Und Beepworld – wir haben uns energisch von den Inhalten unserer Mitgliederseiten distanziert. Nee, nicht weil die so schlecht sind, wie einige böswillig Meinende behaupten, sondern weil es im Knast noch keinen Internet-Anschluss gibt. Und was sollen wir denn dann da?

http://www.Beepworld.de - NEWSLETTER #44 vom 16.06.02

Von thofi, 10:55

VORWORT

 

Das einzig Beständige im Leben ist der Wechsel. Wer auch immer das gesagt hat, er muss das Internetgeschäft gekannt haben. Die Möglichkeiten, die das Netz bietet, sind riesig, und genauso riesig ist das Missbrauchspotenzial. Man sitzt am heimischen PC in häuslicher Umgebung und fühlt sich keiner Kontrolle ausgesetzt, wie denn doch draußen im richtigen Leben. Aber das Internet ist mittlerweile Teil unseres realen Lebens. Man kann darüber einkaufen, Waren ersteigern, Geld überweisen, und Attentate planen.

Das Internet ist kein rechtsfreier Raum mehr. Das Netz hat den Charme der ursprünglichen Anarchie verloren.

Keiner käme auf die Idee, einem Künstler seine Fotos zu klauen mit der Begründung, der kann sich doch beliebig viele Abzüge von seinem Negativ machen, und sich dann noch möglichst das Porto vom Urheber zahlen lassen. Genau das aber machen sehr viele im Internet. Fotos werden nicht nur ungefragt auf die eigene Seite übernommen, sondern auch noch direkt verlinkt, so dass der Urheber auch noch für den Datentransport aufkommen muss, wenn auf das Bild geklickt wird. Und die Beepworlder stellen da leider keine Ausnahme dar. Da viele Kids ihre ersten Gehversuche im Internet über Beepworld machen, haben wir die undankbare Aufgabe, sie langsam an die Regeln heranzuführen. Die allermeisten packen direkt verlinkte Bilder auf ihre Seite, weil es ja so schön bequem ist. Bei Google gefunden, das Pferdebildchen gefällt, den Link reinkopiert, und schon galoppiert der Gaul auf der eigenen Seite. Die Trense ist aber immer noch mit der Seite des Urhebers verbunden.

Wochenlange Diskussionen im Forum, AGBs, und Aufklärung per Newsletter, zeigte alles nur wenig Erfolg.

Da manche Anbieter dies nicht mehr als Kavaliersdelikt sehen wollen, und um Kids vor den ungewollten Folgen solcher Urheberrechtsverletzungen zu schützen, werden wir in der nächsten Woche unseren Mitgliedsbereich technisch so umstellen, dass solche Bildverlinkungen mit anderen als mit Beepworld-Servern nicht mehr vorkommen können. Nur noch Kopien sind auf den Seiten erlaubt, die in der Dateiverwaltung der jeweiligen Mitglieder lagern.

Da es allerdings viele Beepworlder gibt, die noch bei einem anderen Anbieter eine weitere Seite haben und die gerne mit ihrer Beepworld-Seite verlinken möchte, lassen wir einen einzigen festeinzustellenden, aber frei wählbaren Link zu einem fremden Serververzeichnis zu. Diese Anzahl kann evtl. später erhöht werden. Bannerverlinkungen oder Bilderverlinkungen zwischen Beepworldseiten sind ganz normal weiterhin möglich.

Dieser Wechsel wird allerdings von der überwältigenden Mehrheit aller Mitglieder positiv gesehen, wie uns die Reaktionen im Forum, wo wir unsere Pläne eine Woche vorher bekannt gegeben haben, gezeigt haben,

freut sich Euer thofi.

GLOSSE

Es klingelt bei Ihnen an der Tür! Doch, höre ich genau. Bilde ich mir nur ein? Naja, kann sein. Seit sich der europäische Gesetzgeber mit selbstgebrannten Musikscheiben beschäftigt, höre ich es ständig klingeln. Nein, nicht in der Kasse, das erhoffen sich eher die arg gebeutelten Musikhersteller, wenn sich Europa denn endlich auf ein einheitliches Gesetz gegen Raubkopien einigen würden. Haben Sie aber immer noch nicht. Ein Drittel Umsatzeinbußen durch selbstgebrannte, nein, nicht das was Opa früher machte im Gartenschuppen, keinen Kartoffelschnaps, sondern CDs. Clone in Minuten, vom Original nur durch den Kassenbon zu unterscheiden. Bisher durfte man in Deutschland zu privaten Zwecken ja bis zu sieben Kopien erstellen, selbst Freunden von seiner Original-CD (doch, die gibt´s auch noch) eine Kopie verschenken war drin.
Setzen sich die Hardliner in Europa durch, dann klingelt´s doch wieder. Nein, wieder nicht in der Kasse der Musikindustrie, sondern doch an der Tür. Hören Sie mal, Sie verstehen aber auch gar nichts. Gerne hätte der Herstellerverband BSA nämlich unangemeldete Hausdurchsuchungen durchgesetzt. Den Schulunterricht kann man dann gleich in die Jugendgefängnisse verlegen, denn können die Schüler nicht zur Schule kommen, muss halt die Schule zu den Schülern kommen. Na, klingelt´s jetzt bei Ihnen?
Setzen sich die Softies in Europa durch, dann klingelt´s. Nein, nicht an Ihrer Tür, sondern in den Kassen der Hersteller. Haben Sie denn wieder nicht zugehört? Eine Abgabe auf Brenner und Rohling und der Nutzer erwirbt damit die Lizenz zum privaten Kopieren. Aber wer sich durchsetzt, das weiß bislang noch keiner. Ich zumindest baue schon mal vor. Ob ich meinen Brenner verkaufe? Manno, wieder daneben. Nein, ich montiere meine Klingel ab, falls sich doch die Hardliner durchsetzen.

http://www.Beepworld.de - NEWSLETTER #43 vom 02.06.02

Von thofi, 10:54

VORWORT

 

Unglaublich, was in den letzten Wochen und Tagen die Deutschen für Nachrichten bewegt haben. Kaum hatte sich der Schock über die Terrortat des jungen Erfurter PC-Spielefreaks an seinen Lehrern etwas gelegt, kochte die Möllemanndebatte und seine Stammtischthesen von der Ursache des Antisemitismus hoch, und schon wartete der Ökoskandal mit Pflanzeschutzmittel-vergifteten Futtermittel auf uns. Die Fernsehberichte über großen Insolvenzen wie die der Kirch-Gruppe, Holzmann AG und Cargo-Lifter mit vielen tausend Mitarbeitern nimmt man ja schon fast gelassen hin. Weltnachrichten wie ein möglicher Atomkrieg zwischen Pakistan und Indien mit dann zu erwarteten mindestens 12 Mio. Toten fordern allenfalls noch ein „schlimm, schlimm“ hervor. Und der Terror im Nahen Osten geht natürlich auch weiter. Was uns aber wirklich bewegt, ist das 8:0 der Deutschen Mannschaft im ersten Spiel der Fussballweltmeisterschaft gegen Saudi-Arabien. Dabei gibt es noch mehr gute Nachrichten. Auf dem Mars wurde ein riesiger Kern tiefgefrorenen Wassers gefunden, die Voraussetzung dafür, dass er eines Tages durch Menschen besiedelt werden kann. Unsere Schlagzeilen werden dann eines Tages beherrscht von dem Endspiel der Fussball-Galaxie-Meisterschaft: Mars gegen Erde. Ich tippe auf Endstand 1033 : 1065. Natürlich werde ich dann auch dieses Endspiel kommentieren. Wo? Im Vorwort von eurem kostenlosen Homepageanbieter www.Beepuniversum.gal, anerkanntermaßen dem besten Anbieter im südlichen Teil unserer Milchstrasse,

verspricht euch euer thofi.

GLOSSE

Haben Sie sich eigentlich heute schon strafbar gemacht? Nun ja, bei der Steuererklärung einen Kilometer mehr Wegstrecke zum Arbeitsplatz angegeben, das Abstempeln der Fahrkarte „vergessen“, während der Arbeitszeit im Internet die aktuellen Weltmeisterspielergebnisse nachgeschaut, eine Musik-CD vom Freund mal schnell nachgebrannt? Nein, das ist ja der ganz normale, tägliche Betrug, den meine ich nicht.
Ich meine wirklich Kriminelles, bei dem man bis zu 5 Jahre Schwedische Gardinen aufgebrummt kriegen kann, und nicht in jedem Gefängnis geht es so spannend zu wie im TV-Frauenknast. Ich meine die Herstellung oder Verbreitung von bestimmten PC-Spielen. Sie haben also nie Quake oder Forsaken gebrannt und die Kopie weiter gegeben an Bekannte? Und Sie haben immer noch Freunde? Außerdem waren ihre Spiele doch nie gewaltverherrlichend? Schließlich spritzte das Blut ja grün, da kann ja wohl keiner behaupten, Sie hätten am PC auf Menschen geballert.
So konnten Sie sich vielleicht gestern noch rausreden. In Zukunft soll eine neue Strafvorschrift für die Verbreitung von PC-Spielen gelten (Erfurt lässt grüßen), mit bis zu 5 Jahren Höchststrafe strafbewehrt, wenn "Gewalttätigkeiten von einiger Erheblichkeit" gezeigt werden und sich die Gewalt gegen "menschenähnliche Wesen" richtet, sofern dies in verherrlichender, verharmlosender oder sonst die Menschenwürde verletzender Weise geschehe.
Jetzt sitze ich da und rätsele, ob ich wegen Verbreitung eines Spiels mit Goofy als Cowboy im Einsatz mit Pistole, - wenn ich mich so im Spiegel anschaue ohne Zweifel ein menschenähnliches Wesen -, belangt werden kann.
Ich glaube, ich packe sicherheitshalber schon mal meine Zahnbürste ein für den Knast. Ich habe nämlich deutlich den Eindruck, dass die Menschenwürde von Goofy´s Gegner, Kater Karlo, bei dem Spiel verletzt wird. Aber urteilen Sie selber, hier der Originalton: #ächz#. #stöhn#, krächz#!

http://www.Beepworld.de - NEWSLETTER #42 vom 19.05.02

Von thofi, 10:53

VORWORT

 

Die Fussballfans trifft es besonders hart dieser Tage. Ständig müssen sie zittern, ob ihre geliebte Mannschaft unter Ausschluss der (Fernseh-) Öffentlichkeit spielen muss, oder das Spitzenspiel wenigstens bei Premiere noch zu sehen ist. Der Grund? Die Pleite des Leo Kirch Konzerns. Die letzte Rate an die Fussballvereine für die Übertragung der Spiele, immerhin satte 100 Mio €, konnte er nur noch zu rund einem Viertel überweisen. Die Spieler schnallen sich den Gürtel schon mal enger, Ihre Gehälter drohen unter die Armutsgrenze, bei Bundesligaspielern sind das ca. 2 Mio. € Jahressalär, abzusinken.

Leider betrifft das nicht nur die Couchpotatoes, sondern auch uns Internetfreaks: Über der Kirchtochter Kirch Intermedia GmbH, in der alle Multimediaaktivitäten wie Nachrichtenagentur ddp, ProSieben.de, Sport1.de, N24.de und Sat1.de sowie Letsbuyit.de gebündelt sind, kreist ebenfalls der Pleitegeier. Nachdem Millionen in das Kirchmedia Grab „Internetportal Maxdome“ geflossen waren, kann jetzt nur noch ein rigoroser Sparkurs, sprich, Entlassungen, helfen. Wie allerdings solche Internetseiten, die von ständig aktuellen interessanten Inhalten leben, ohne entsprechende Manpower bei uns Surfern attraktiv gehalten werden können, ist noch das Geheimnis der Geschäftsführung.

Immerhin gilt es, den zweiten Platz unter den deutschen Contentanbietern in puncto Pageimpressions (aufgerufenen Seiten, auch ein Maß für die Anzahl der schaltbaren Werbebanner) mit 227 Mio. im Monat März zu behaupten. Schön wär´s, wenn alle Bannerplätze verkauft wären und noch die alten Bannerpreise vom Jahr 1999 gelten würden. Damals waren 40-80 DM pro tausend Einblendungen noch drin. Mittlerweile gibt´s für reine Werbebanneranzeigen – gar nichts mehr, selbst Klicks erlösen nur noch ca. 0,05€.

Da kann Beepworld.de mit 40 Mio. Pageimpressions im Monat doch sehr gut mithalten. Der Trick? Wir haben 755.000 unbezahlbare und daher unbezahlte Mitarbeiter. Jedes Mitglied trägt mit seiner Seite zum Gesamtcontent von Beepworld selber bei. Und die Technik hat unser Webmaster weitestgehend automatisiert. Wir haben deshalb mit unseren Admins Zeit, uns um das Wichtigste zu kümmern: Unsere Beepworld-Community, und die täglich mitzuerleben und mitzusteuern ist spannender als jedes Fußballspiel bei Premiere,

meint Euer thofi.

GLOSSE

 

Jetzt mal ganz schnell. Nein, ohne Taschenrechner. Also, zerlegen Sie mal die Zahl 21 in ihre Primfaktoren, also das Produkt aus den Zahlen, die sich nur durch 1 und sich selbst teilen lassen? Na, nun aber, haben Sie´s? Richtig! 7 und 3. Gebraucht haben Sie dazu, na, sind wir mal höflich, 10 Sekunden. Am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching geht das aber etwas fixer, genau genommen einige Trilliarden mal schneller mit ihrem neuen Quantencomputer. Der Materialverbrauch hält sich auch in Grenzen. 50 Atome reichen aus, um mehr Rechenpower als alle Computer der Welt zusammen zu haben. Sie wissen nicht, was für eine Zahl Trilliarden ist? Naja, wer 10 Sekunden für so eine einfache Aufgabe braucht, kein Wunder, also hier zum Mitschreiben: Wenn Sie ihr Passwort bei Beepworld wirklich sicher verschlüsseln wollen, sollten Sie schon einen 266 bit langen Codeschlüssel nehmen. Denn der schnellste existierende Supercomputer würde zum Knacken länger brauchen, als unser Universum existiert, ungefähr, ich hab nicht mitgezählt, aber ca. 14 Milliarden Jahre. Wenn es den Quantenrechner der Wissenschaftler aus Garching schon so richtig beim Mediamarkt zu kaufen gäbe, hätten böse Buben, die es auf ihr Passwort abgesehen haben, dagegen schon nach wenigen Minuten Zugang zu ihrer Seite. Jetzt nur keine Panik, das war nämlich die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht (für die bösen Passwortcracker) ist: nach jetzigem Ermessen beträgt die Lieferzeit für den Quantencomputer satte 100 Jahre.

http://www.Beepworld.de - NEWSLETTER #41 vom 05.05.02

Von thofi, 10:52

VORWORT

 

Frustration schafft Aggression, und das passiert am PC offenbar besonders häufig. Wer hat nicht schon mal voller Wut auf die Tastatur geschlagen, weil sich eine Internetseite zu langsam oder gar nicht aufgebaut hat. Auch wenn wir wissen, dass die Tastatur sicher unschuldig daran ist, der Frust muss raus. Aber wir schlagen eben doch nicht mitten drauf, sondern knapp daneben. Trotz Schaum vorm Mund haben wir noch eine innere Hemmung, den finalen Schlag zu landen, denn unser Verstand sagt uns, der käme teuer. In Erfurt fehlte dem Täter, der 16 Menschen an seiner ehemaligen Schule erschoss, diese letzte Hemmung. In seinem Zimmer fand man die typischen PC-Spiele wie Doom und Quake, mit der jeder PC-Besitzer diese mörderische Tat ungestraft und ohne persönliche Folgen simulieren kann. Waren diese Spiele die Auslöser für diese entsetzliche Tat eines 19-jährigen? Waren es die ubiquitären brutalen Filme im Privatfernsehen, die man täglich ins Wohnzimmer geliefert bekommt, und wo Pumpguns eine häufig prominente Rolle spielen? Oder die noch grausameren Kinofilme?

Die Diskussion ist losgetreten, was ist Ursache, was ist Wirkung? Machen diese Vorbilder unsere Jugendlichen erst aggressiv oder werden die Spiele benutzt, weil die (meist männlichen) Teens so aggressiv sind?

Reflexartig kam die Reaktion, sowohl von den Spieleherstellern als auch den Privatsendern: Es gäbe keine Beweise, dass Menschen durch ihre Werke brutalisiert werden.

Vielleicht machen diese Vorbilder ausgeglichene Jugendliche wirklich nicht aggressiv, aber mein gesunder Menschenverstand sagt mir: die letzte Hemmung für ohnehin frustrierte Menschen, die wird beseitigt. Wer hundert mal den finalen Schlag beim immer realer werdenden Computerspiel ohne spürbare Konsequenzen ausgeführt hat oder erlebt, wie die letzte Hemmung -zig mal ungestraft in jedem einzelnen Kinofilm verloren wurde, der lässt als Frustrierter die Faust dann auch ganz heruntersausen, eben immer häufiger mitten auf die Tastatur und nicht knapp daneben,

meint Euer thofi.

GLOSSE

Erinnern Sie sich noch, die gute alte Zeit? Ach nee, sind Sie ja noch zu jung für, oder vielleicht doch nicht? Naja, auf jeden Fall, ich meine damit damals, als man nur erreichbar war, wenn man in der Nähe einer Telefonbuchse saß. Das waren die Dinger, die mit realen fest verdrahteten Kabeln, meist weiß, in der Wand steckten. Telefonieren angesagt war so zwischen 18.00 bis kurz vor der Tagesschau, denn dann waren die meisten privat erreichbar. Dann die heiligen 15 Minuten Tagesschau, und danach hockte man im Kaffeehaus oder der Kneipe und war ganz Ohr für die Freunde, die bei einem am Tisch saßen. Heute? Na ja, sie wissen ja selber, da muss man sich ja schon entschuldigen, wenn man über Nacht das Handy ausgeschaltet lässt. Aber im Internet surfen und chatten, das wenigstens verlangt noch das Sitzen in der Nähe dieser Telefonbuchsen, irgendwie muss man ja seinen PC mit der großen Internetgemeinde verbinden.
So, jetzt nicken Sie? Reingelegt, gehen Sie mal in Wien in Restaurants, oder Kaffeehäuser oder Hotels. Prangt an der Tür das Zeichen „Hot Spot“ von Metronet.at, können Sie beruhigt ihren Laptop mitbringen. Eine Wireless-Lan-Einsteckkarte gibt´s beim Kellner, und schon geht´s zwischen Rucolasalat und Tafelspitz ins Internet mit 11 Mbit/sec. Wie haben wir bisher eigentlich die quälend lange Wartezeit zwischen Vor- und Hauptspeise ausgehalten, mit – Moment mal, sitze gerade im Restaurant und kann nicht weiterschreiben, mein Handy klingelt. Anneliese, halt mal meine Zigarre.
 

http://www.Beepworld.de - NEWSLETTER #40 vom 21.04.02

Von thofi, 10:51

VORWORT

Balakan – das hebräische Wort für Unordnung, Chaos, herrscht auf den meisten Internetseiten, in der Werbung, im Fernsehen, im eigenen Leben. Während die Marketingstrategen der Werbeindustrie noch bis vor kurzem ihre Kunden dem Wettbewerber durch immer flippigere, kürzere, unübersichtlichere Bildsequenzen wegschnappen wollten, weil Stillstand ja mega-out ist und Rückschritt bedeutet und ständiger Wechsel Dynamik vortäuschen soll, ist mittlerweile für die meisten Nutzer das Maß ganz offensichtlich voll. Wir sehnen uns deutlich wieder nach mehr Konstanz, Beständigkeit, Übersichtlichkeit bei der Werbung, im Internet, im Fernsehen und – daraus zu schließen – auch im eigenen Leben. Das zumindest ist die Botschaft, die eine größere Untersuchung an potenziellen Werbekunden kürzlich erbracht hat. Die Entdeckung der Langsamkeit, des Innehaltens, des Genießens des Augenblicks, scheint endlich wieder IN zu werden. Vielleicht ist das auch mit ein Grund für die große Beliebtheit, deren sich Beepworld bei den nunmehr über 700.000 Mitgliedern erfreut. Übersichtliches, klares Design, Beschränkung auf das Wesentliche, warme Farben und Layout, die seit Gründung nicht geändert wurden, und nicht zuletzt das Gefühl, in unserer Community seine Freunde zu haben. Und jetzt gehen Sie mal auf tripod, yahoo oder fortunecity,
meint Euer thofi
GLOSSE
Davon können Sie sich kein Bild machen, echt nicht! Warum, na weil Sie hoffnungslos altmodisch sind. Nicht etwa weil sie immer noch ihre alte abgenagte Cordjeans tragen oder das vor 20 Jahren so hochmoderne Jäckchen von Escada, nein, weil Sie immer noch nicht das neue Nokia-Handy mit eingebauter Digitalkamera für 900 € haben. Ihre Frau zuhause glaubt ihnen nicht, dass Sie gerade in einer Arbeitssitzung in Chicago sind? Ein Druck aufs Knöpfchen und ihre Sitzungsrunde ist eingefangen, ein zweiter Knopfdruck und das Bild geht als Multimedia-SMS (MMS) oder e-mail an ihre beste Hälfte. Oder ihr Mann soll das Kleid beurteilen, das Sie im Begriff sind bei Chanel zu kaufen? Das Preisschild freundlich hinter der Stofffülle versteckt, 2-facher Knopfdruck und er sieht auf seinem Handy, was ihn erwartet (was ihn wirklich erwartet, sieht er natürlich erst, wenn er die Abrechnung für ihre Kreditkarte erhält). Vorher muss er aber auch schon mal tief in die Geldbörse greifen, denn auch das Empfängerhandy muss MMS-fähig sein, um die Bilder empfangen zu können. Soviel Kleingeld haben sie gerade nicht bei sich? Na, kein Problem. Angekündigt sind bereits Automaten für die Strasse, an denen Sie gegen kleines Geld wie in einer Telefonzelle Bilder oder kurze Videoclips von sich machen lassen und als e-mail oder MMS verschicken lassen können. Also, ab jetzt heißt es nicht mehr, warum hast du denn nicht angerufen, sondern, warum hast du denn kein Bild gemailt, hast wohl was zu verbergen?

http://www.Beepworld.de - NEWSLETTER #39 vom 7.04.02

Von thofi, 10:50

VORWORT

Wie viele Kalorien oder Joule verbraucht man sitzend am Computer? Und wie viele Salzstangen oder Pizza knabbert man neben einem spannenden Spiel am PC oder am Gameboy? Wieviel Bewegung gab´s über die Osterfeiertage? Die Statistiken sind eindeutig: Die Deutschen werden immer fetter. Besonders schlimm trifft es die Kinder. Bereits jedes vierte frisch eingeschulte Kind hat deutliches Übergewicht, sagt die neueste Erhebung. Der Gameboy lässt grüßen. Einen Zeitungsjungen mit dem Joystick über Berg und Tal Fahrradfahren zu lassen verbraucht eben viel weniger Kalorien als sich selber aufs Bike zu schwingen. Nahtlos geht es vom Gameboy dann über auf den PC mit auch nicht mehr Bewegung. Das Schlimme an übergewichtigen Kindern ist: Die Fettzellen, einmal in der Jugend gebildet, bekommt man nie wieder los. Sie können schrumpfen, wenn man sich denn doch mal zur Diät bequemt, aber sie lauern immerwährend hungrig unter der Haut auf Nahrung. Es ist ab dann ein ewiger, niemals richtig zu gewinnender Kampf, den man als Erwachsener täglich auszufechten hat. Und um einmal angefuttertes Fett wegzukriegen, reichen nicht einfach nur ein paar Bewegungsübungen am PC oder vor der Glotze, so gut das für den Rücken sein mag. 8 Stunden angestrengtes Nachdenken und Schreiben am PC verbraucht nur den Kaloriengehalt einer kleinen Erdnuss!
Nicht den Kindern muss man das anlasten, sondern den Eltern, die ein schlechtes Vorbild geben, die aus Bequemlichkeit zu oft nur kalorienreiche Schnellessen, sogenanntes Junkfood servieren, die Kinder zu selten körperlich beschäftigen, und nicht oft genug einen interessanten Familienausflug als Kontrastprogramm zum PC oder Fernsehen bieten,
meint Euer thofi

GLOSSE

Was werden die Nachbarn Sie beneiden. Ein nagelneuer Sechszylinder mit einszweidreivierganzvielen PS plus steht jetzt vor ihrer Tür. Muss der schnell sein. Ist er auch, schneller als der alte vom selben Hersteller, aber auch so schnell wie der vom Konkurrenten, der auch mit einzweidreivierganzvielen PS aber ohne plus wirbt? Das lässt ihnen denn doch keine Ruhe und sie lassen mal die Leistung auf dem Prüfstand messen. Tja, wieder mal erkannt: Nur selten ist das auch drin, was drauf steht, meist nämlich nur wesentlich weniger. Das ist doch unlauterer Wettbewerb, schreien Sie, und der Konkurrent noch viel lauter.
Das passiert ihnen sicher nicht, so was? Na, dann schauen Sie doch mal in ihren neuen PC mit dem neuesten Flaggschiffprozessor von AMD, den Athlon XP 2000+. Tatsächlich läuft der AMD intern aber nur mit 1666 MHz. Die Zahl 2000+ soll ja nur ausdrücken, dass die neue CPU schneller ist als die alte, so meint AMD scheinheilig. Die Taktzahl im Vergleich zu Intel´s P4 Prozessor sei damit natürlich nicht gemeint. Unlauterer Wettbewerb, schreit Intel! Gerade Intel. Aber Sie, sie brauchen jetzt nicht gleich zum teuren P4 von Intel zu greifen. Denn schneller als der P4 ist der Athlon allzumal, ob nun 2000+ drauf steht, oder ehrliche 1666 MHz.
Jetzt haben Sie es wieder. Es wurde gemogelt, aber die Mogelpackung enthält dann doch mehr als das Original. Noch Unklarheiten offen? Entscheidend ist doch nur, wie schnell ihr neues Auto tatsächlich fährt, nicht, was der Hersteller oder die Konkurrenz behauptet.

 

http://www.Beepworld.de - NEWSLETTER #38 vom 25.3.02

Von thofi, 10:49

VORWORT

Die weltgrößte Computermesse, die CeBit 2002 in Hannover, ist vorbei. Was würden die vielen PC-Zeitschriften eigentlich ohne die CeBit machen? Ein Heft für die Vorausschau, ein aktuelles Heft und eine Ausgabe als Nachlese. Es gab bald mehr Journalisten als Besucher auf der CeBit, hatten wir den Eindruck. Ein deutlicher Besucherrückgang war zu spüren, die Stände waren diesmal nicht mehr so hoffnungslos überfüllt.
Wir wollen unseren vielen professionellen Kollegen nicht Konkurrenz machen, deshalb an dieser Stelle nur eine ganz persönliche Nachlese: Welche Produkte haben uns ganz privat am meisten gefesselt?
Die foliendünnen, biegsamen Displays aus organischen Molekülen, die mit Tintenstrahldruckern aufgedruckt werden können und entsprechend billig herzustellen sein werden, haben es mir am meisten angetan. Zunächst nur als Prototyp im Handy und kleinen Monitoren zu sehen, überwältigt einen die Brillanz der Farben und die unglaubliche Feinkörnigkeit. Vor allem die Aussichten, sich künftig die Displays in beliebiger Größe als Tapeten an die Wand hängen, oder die Folien in der Brieftasche zusammengefaltet mit sich tragen zu können, fasziniert. Gut 2 Jahre werden wir allerdings noch warten müssen, bis sie zu kaufen sein werden.
Bluetooth allerorten, Kabel ade. Nachdem es Handys mit Bluetooth ja schon seit einigen Wochen zu kaufen gab, wurden die ersten Laptops, z.B. von Sony, und PDAs mit eingebautem Bluetooth vorgestellt, unzweifelhaft an der kleinen blauen blinkenden Leuchte erkennbar. Handy danebengelegt, und der Laptop ist im Internet. Die Tücken zeigen sich allerdings in der noch immer nicht optimalen Kompatibilität. Es harmonieren immer nur bestimmte Geräte miteinander. Aber mit kabellosen Kopfhörern Musik im Garten hören, das PDA oder Laptop steht dabei in der Küche, die Vorstellung hat schon was.
Der Renner aus Japan, die iMode Handys von NEC, waren erstmals zu sehen. Die überragende Bild- und Tonqualität, super Inhalte wie Nachrichten, Eurosport und Strassenkarten machten richtig Appetit auf die UMTS-Handys, die ja uns doch endlich nächstes Jahr beglücken sollen.
Es bleibt spannend, vor allem die Frage, wie tief die Preise der letztjährigen Modelle jetzt nach Ende der Cebit purzeln werden, um Platz für die neuesten Geräte in den Läden zu schaffen,
meint Euer thofi

GLOSSE

Sie sind als Mann blond und blauäugig, und sind groß und schlank. Oder sind Sie eine Frau, blond natürlich und mit üppiger Oberweite gesegnet? Und über Sex können Sie ganz unbefangen reden? Macht ja nichts, Sie finden trotzdem einen Partner, vielleicht sogar fürs Leben. Auf einer Party? Nein, mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem Chat. Britische Psychologen haben es jetzt rausbekommen: Aus dem Geplänkel in Chatrooms können echte Freundschaften und Liebesbeziehungen entstehen. Die Gespräche im Netz sind im Großen und Ganzen überraschend ehrlich und eine gute Grundlage für eine "reale" Beziehung. Im Flirtchat wird kaum mehr gelogen als in der realen Welt, auffälliger war nur, in der virtuellen Welt sind die Haare blonder, die Augen blauer, die Menschen größer und die Oberweite idealer. Männer konnten online sogar ihre natürliche Barriere überwinden und nicht nur über Sport, ihren tiefer gelegten Golf oder über ihren feucht-fröhlichen Wochenendausflug mit Kumpels zum Ballermann auf Mallorca reden, sondern, ehrlich, ungelogen, über ihre Gefühle! Die weiblichen Chatter sind begeistert. Frauen redeten auch über ihre Gefühle, da waren aber weniger Hindernisse zu beseitigen. Nur dass offensichtlich die Finger beim Tippen eine natürliche Grenze für das weibliche Mitteilungsbedürfnis darstellte. Das kommt wiederum bei den Männern gut an. Immerhin hatten sich bei 75% der interviewten Chatter reale Freundschaften oder Beziehungen aus dem Chatflirt entwickelt. Gut, wer dann bei entscheidenden Körpermaßen nicht allzu stark geschwindelt hatte. Haare für das erste reale Treffen blond zu kriegen, ist ja kein Problem mehr, aber wie macht man auf die Schnelle aus einem Flachmann die behauptete Oberweite einer Dolly Parton?

 

http://www.Beepworld.de - NEWSLETTER #36 vom 23.02.02

Von thofi, 10:47

VORWORT

 

Nach der überragenden, fast ausschließlich positiven Resonanz, die unser Vorwort des letzten Newsletter hervorgerufen hatte, - es war der Abdruck der ungeschminkten Seelenlage eines Jugendlichen, der in seinem Leben und der Welt keinen Sinn mehr sah -, heute mal ein Thema in eigener Sache, nennen wir es „Beepworld und ein typisch deutsches Phänomen“, oder vielleicht auch “Sind Beepworlder geistig unterbelichtet?“, passend wäre auch “Vorurteile leben länger”. Diese e-mail erreichte uns kürzlich:

„Hallo Beepworldmacher! Ich finde euren Newsletter immer wieder cool. Diesmal habe ich auch was zu sagen, und ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel oder so. Aaaaaaalso: Ich habe auch eine Beepworld-Homepage. Wenn ich aber zu Freunden od. Bekannten sage: Die ist von Beepworld, dann verdrehen sie die Augen und fragen mich, ob ich für alles andere zu doof bin, dass ich es nötig habe, zu Beepworld zu "springen". Beepworld sei ja ein Baukasten-Anbieter ohne Benötigung jeglicher html- bzw. Java-Kenntnissen. Und in meinem Gästebuch steht auch immer wieder dass ich eine gute Page habe, aber sie sei halt von Beepworld, sorry, doch nicht so gut... Ich bin echt zufrieden mit Beepworld, aber das mit den Vorurteilen gegen Beepworld, irgendwie kotzt das schon an.“

Wäre dieses Erlebnis eines unserer Mitglieder ein Einzelfall, Schwamm drüber. Aber diese Erfahrung machen viele. Die Homepage kann ja gar nicht gut sein, denn Sie ist ja von Beepworld. Und Beepworld, wie war das doch gleich vor zwei Jahren, richtig, ist ja nur für Anfänger. Bloß nicht drauf gehen auf die Beepworld-Seite und entdecken, dass mittlerweile zwei verschiedene Editoren, einer auch für HTML-, dazu Frames, Flash und, und, und viele fortgeschrittene Funktionen hinzugekommen sind, und Anfänger sich trotzdem bei uns gut aufgehoben fühlen. Denn dann müsste man ja seine Vorurteile erkennen und korrigieren.

Das erinnert mich an Galileo Galilei und die Inquisitoren der Kirche, die Bert Brecht sinngemäß sagen lässt „wir brauchen gar nicht durch dein Fernrohr schauen, Galileo, denn wir wissen doch, dass die sich die Erde nicht um die Sonne dreht“. Also lieber das eigene Vorurteil keiner gelegentlichen Überprüfung unterziehen, sondern weiterhin sein Feindbild pflegen. Man fühlt sich so wunderbar erhaben, wenn man auf andere herabschauen kann. Also komme mir bloß keiner mit der Wahrheit, die stört doch nur unser Gruppengefühl.

Aber, mal ehrlich, sind wir nicht alle ein bisschen Bodo,

meint Euer thofi

VORWORT

Um wie viele Millionen haben Sie denn die Musikindustrie schon betrogen? So, tun Sie nicht? Komisch, sagen alle, war mal wieder keiner. Aber irgendwer muss doch die 4,2 Mrd. Dollar Schäden durch Raubkopien von Musik-CDs verursachen, die weltweit jährlich entstehen! Und das einzige, was Sie mit ihrem Brenner machen, ist Staubabwischen! So, so. und natürlich Sicherheitskopien ihrer Festplatte auf Rohlinge pressen. Na, wie oft das wohl nötig ist?
Sehen Sie, ruhig mal laut, damit es alle hören können: Einige Silberscheiben haben Sie also doch schon mit MP3 gefüllt, und die Originale ihren Freunden zurückgegeben. Erwischt! Sie meinen, aber nicht Sie allein die 4,2 Milliarden letztes Jahr? Na gut, wollen wir ihnen mal glauben. Und wir glauben Ihnen auch, dass Sie sich das Original ja gar nicht gekauft hätten, die Musikindustrie also sozusagen nur einen virtuellen Schaden erlitten hat. Aber die Musikindustrie hat trotzdem was dagegen. Nämlich einen Kopierschutz. Immer mehr Hersteller versehen neuerdings ihre Original-Scheiben klammheimlich mit einen Mechanismus, der ihren braven Brenner verzweifeln lassen soll. Woran Sie merken, ob ihre Original erworbenen CDs einen solchen Schutz enthalten? Na, ganz einfach, versuchen Sie ihre teuer gekauften Tonträger mal auf einem PC-Laufwerk oder ihrem mobilen CD-Spieler abnudeln zu lassen. Wenn Sie nichts hören, liegt´s immer öfter an dem Originalschutz. Kann man nichts gegen tun, meinen Sie? Doch, kann man. Beim Kopieren Ihrer schweigsamen und teuren Originale mit leicht zu besorgenden leistungsfähigen Brenn-Programmen wird dieser Schutz auf ihrer Sicherheitskopie gleich mit eliminiert.

http://www.Beepworld.de - NEWSLETTER #35 vom 09.02.02

Von thofi, 10:46

VORWORT

 

Anstelle eines klugen Vorworts von uns ein längerer Auszug aus einem Posting in unserem Forum, der uns doch ziemlich erschüttert hat.

„Kein Plan der wievielte Text das hier schon ist aber diesmal werde ich alles aufschreiben was mich ankotzt auf dieser Welt. Ich fang mal an bei der Jugend. Die Jugend ist down. Jeder 3. kifft, raucht oder trinkt oder macht sogar mehreres gleichzeitig. Es fängt schon im Alter von 11 oder 12 an mit dem scheiß, obwohl sie wahrscheinlich noch nicht mal wissen wieso sie das machen. Sicher denken sie dass das cool ist und weil das so viele machen und sie dazu gehören wollen. Sie wissen teilweise auch nicht was sie mit dem Leben anfangen sollen. Sie haben kein Bock auf Schule oder Arbeiten sondern nur auf Fun haben mit Kollegen und das meistens in Discos oder auf Partys wo dann gesoffen, geraucht und gekifft wird. Sogar solche Kifferlieder wie „Because I got high“ stehen in den Charts so weit oben, und ist der totale Partyhit, weil viele so denken und auf alles scheißen weil sie in der Schule, mit den Eltern, Freunde, Freundin oder Freund oder aus einem anderen Grund irgendwelche Probleme haben, wo sie nicht wissen wie Sie die lösen sollen, außer sie im Alk, beim Kiffen oder Rauchen zu verdrängen. Viele suchen jetzt auch ne Lösung im Internet, in den Chatrooms oder in Foren oder so, wie Samy Deluxe schon sagte „1/3 starrt mit offenen Mund auf ihre Playstation“. Die Jugend hat keine Zukunft mehr würde ich sagen. Sie können auch mit niemanden darüber labern, da die Eltern sie nicht verstehen würden oder sie dann nur bemitleiden würden oder sie alles versuchen würden es zu ändern, die Kollegen die selben Probleme haben, und die Geschwister entweder nicht leiden können oder sie kaum sehen. Genauso geht es mir deswegen schreib ich solche Texte hier, weil ich auch keinen kenne den ich so was Anvertrauen würde. So nun wieder zum Thema Eltern. Sie wollen alles wissen, obwohl das meiste sie nichts angeht, sie knacken sogar Tagebücher von Jugendlichen. Eltern kümmern sich entweder zu sehr oder gar nicht um ihre Kinder. Sie verstehen auch nicht in was für ne Lage hier stecken. Sie sollten mal die Augen aufmachen und nicht weiter in einer Traumwelt leben wo fast alles Perfekt ist. Sie denken mit uns ist alles in Ordnung, aber das ist es nicht ganz im Gegenteil. Viele wollen sich umbringen weil sie keinen Ausweg aus dieser Scheiß Situation wissen. Manchmal denke Ich sogar sie hören uns gar nicht zu sondern denken einfach dass es uns schon gut geht und können auch nicht verstehen warum wir uns umbringen wollen zumindestens Teilweise. Sie wissen nicht was hier abgeht, da sie nicht in unseren Kollegenkreise bzw. in unsere Gruppen eintreten dürfen, da sie sowieso nur noch mehr stress bereiten würden. Sie sollten sich mal die Songtexte durchlesen die öfters in den Charts stehen, wie z.B. „Samy Deluxe – Weck mich auch“ oder „Linkin Park – In the End“, dann könnten sie wenigstens ein bisschen verstehen in was für ne Scheiß Welt wir leben. So jetzt sind die Scheiß Politiker dran, die keine eigene Meinung haben sondern mindestens 10 Ratgeber die alle so nen scheiß labern. Sie führen lieber Krieg als unser Land erst mal vor dem Ruin zu retten. Wir sind bis zum ***** verschuldet und geben immer mehr Geld aus für Kriege, Reisen usw. Sie wollen die Steuern erhöhen, na super geben aber noch mehr Knete für die Scheiß Aktionen im Kosovo oder jetzt mit diesem Scheiß Terrorkrieg nur weil so ein ***** von Osama Bin Laden meint das alles wegen der Religion so ist. Hätte er mal seinen **** Koran gelesen dann wüsste er das sein Gott auch nicht will das Menschen sterben. Zurück zu den Politikern die, die Sozis soviel Knete geben dass sie sogar reicher sind als manche die Arbeiten für ihr Geld. Kein Wunder dass immer mehr denken warum arbeiten wenn der Staat mich reich macht. Und die Politiker wollen denen immer mehr geben ich glaub es hackt. Sind die irgendwie Krank oder so kein Wunder wenn die Jugend dann auch noch sagt scheiß auf Schule der Staat wird uns schon am ***** halten. Ich frag mich immer öfter warum wir eigentlich leben und ehrlich gesagt ich weiß es nicht, etwa wegen der Jugend, die sowieso keine Zukunft hat oder wegen den Eltern die noch in ihrer Traumwelt leben oder wegen der Familie die man 3 mal im Jahr sieht und sich nen scheiß drum kümmert oder wegen der Liebe die sowieso nicht mehr Existiert, weil kein ***** mehr weiß was Liebe heißt. Man muss teilweiße nur 3 Sätze reden schon kriegt man gesagt „Ich Liebe Dich“. Wieso leben wir?? Ich glaub diese Frage kann mir sowieso kein ***** beantworten, man könnte sich genauso gut umbringen dann müsste man wenigstens nicht mehr in dieser scheiße hier leben, die sowieso jeden Ankotzt, aber dann heißt es wieder, dass man sich so leicht aus diesem Leben stehlen will. Ich glaube irgendwie wir Menschen sollen getestet werden ob wir mit so was umgehen können oder nicht. Ich glaub viele Checken dass auch nicht in was für ne Scheiß Welt wir leben, vor allem die älteren wissen dass anscheinend nicht. Geht mal auf die Strasse und schaut euch mal um. Mich kotzt das Leben von Tag zu Tag mehr an und ich weiß auch nicht wie lange ich das noch aushalte. Ich weiß ja sowieso dass sich nichts ändern wird, und ich werde mir auch schwer überlegen ob ich Kinder zeuge da ich nicht will das weitere Lebewesen in so einer Scheiß Welt leben müssen und täglich mit Probs zu tun haben werden. Ich weiß das sie dann auch so Down wären wie die Jugend jetzt schon ist oder vielleicht sogar noch schlimmer.

Mein Leben ist nicht anders als wie es oben steht. Meine Eltern denken aber seit neuestem nicht mehr das es mir so super geht, weil die meinten mein Tagebuch zu lesen. Ich denke so ne *******e können sie mit jemand anderem abziehen aber nicht mit mir. Ich werde von Tag zu Tag mehr enttäuscht und dann meinen meine Eltern auch noch dass sie mir helfen wollen, *******e lasst mich doch alle einfach in Ruhe. Mich kotzt das an wenn ich wieder höre dann und dann musst du zu Hause sein oder was weiß ich machen. Verbring mal mehr Zeit mit uns heißt es! Toll ****t euch ins Knie und lasst mich doch erst mal meine Probleme lösen. Wieso hab ich Probleme? Wegen euch und der Welt. Ich hab echt jeden Tag bock zu sterben und denke auch wieder immer öfter daran. Ich hab auch keine Privatsphäre da meine Tagebücher ja auch gelesen werden. Ich brauch ein Abenteuer und nicht so ne schwule *******e wie dieses Kaff. Ich will einfach nur weg die Welt erkunden oder mal richtig *******e bauen oder was weiß ich. Ich ******* auf das Leben, bringt doch sowieso alles nichts. Musik kann es sogar manchmal richtig gut ausdrücken wie *******e das Leben ist. Toll meine Eltern wollen mir nun auch noch den Kontakt zu den Personen chanceln wo ich mich auch mal anders ausheulen kann und der mir auch mal helfen kann und mich versteht. Eltern wollen eben so ne *******e nicht einsehen, weil sie nicht die Augen aufmachen. Kollegen saufen und kiffen doch auch nur wie fast jeder Jugendliche nur um Probleme zu entfliehen. Man kann auch mit niemanden darüber reden, da es sowieso kein ***** versteht. Ich werde wohl in den nächsten Tagen erst mal wegziehen ich muss über die *******e hier alles nachdenken. Ich will nicht mehr ich will eigentlich nur noch sterben. Ich heul fast jeden Tag. Ich kann und will einfach nicht mehr und dann meinen meine Alten auch noch ich sollte mir Hobbys suchen usw. Boah ****t euch doch mal ich soll mir noch mehr stress machen ach verpisst euch doch. Meine Mutter nervt jetzt auch nur noch rum weil ich mein Selbstmord beschlossen habe und werde den auch durchziehen vielleicht sogar früher als ich angekündigt habe. Sie soll mich mal lieber in Ruhe lassen, sonst werde ich echt noch aggressiv was ich nicht sein will. Ich bin schon sauer genug dass mir jede Freiheit geraubt wird. Ich kann ja abends weg und ich darf ne Freundin haben. Das ich nicht lache. War ja schon krass als ich gesagt habe dass die erste Freundin zum ausnutzen war. Und ich habe Freiheit?? Ich will nicht wissen was für die Freiheit bedeutet. Ich häng nur noch zu Hause und häng im Netz. ******* drauf bin ich eben süchtig! Wenigstens find ich dort jede *******e und meine Eltern denken was weiß ich was ich da machen würde .... „

Was rät man einem solchen Verzweifelten? Sprich dich aus beim Pfarrer, einem Lehrer, Freunden, Eltern? Ist doch alles gar nicht so schlimm? Wird schon wieder? Solche Phasen hat jeder schon mal im Leben durchgemacht? Nimm dich mal nicht so ernst? Ja, natürlich, alles richtig. Aber ich weiß es nicht. Ich kann nur für mich sagen, ich will so oft es geht einen Sonnenaufgang erleben, allein oder besser noch zu zweit; im März den Duft des beginnenden Frühlings in der Luft spüren, wenn ich mit meinem Moped über die Landstrassen brause; die Stereoanlage voll aufdrehen und am Bauchkribbeln spüren, dass ich lebe; Jubeln, weil ein Plan gelungen ist; kichern, weil meine Freunde meinen, ich wüsste nicht, warum sie so geheimnisvoll tun einen Tag vor meinem Geburtstag,

meint Euer thofi

GLOSSE

Was würden Sie mit rund 250 Mio. €uro machen, lieber Leser? Endlich einen 2 GHZ PC kaufen, den Sie sich schon so lange gewünscht haben? Machen Sie´s, bleiben immer noch, äh, 249.998.000 €uro übrig. Viel Geld meinen Sie? Na, dann mal weiter. Was dann? .... Ich merke schon, Sie wissen es nicht. Ich geb´ ihnen mal einen Tip. Sie legen sich ein paar VIP-Freunde zu, bekannt aus Film, TV und Hörfunk, veranstalten illegale Autorennen, organisieren ständig Partys auf Yachten an den schönsten Plätzen der Welt, und übernehmen – Ehrensache – für die vielen hundert Gäste auch noch die Kosten für den Anflug, 1. Klasse, was sonst. Das machen Sie mal rund 1,5 Jahre lang und schauen dann wieder auf ihr Konto. Sie werden sich wundern, genau wie Kim Schmitz, der frühere Kimble der Hackerszene, der als Teen mit gehackten Pentagon und Nasa-Seiten berühmt und verhaftet wurde. Später kamen dann schon mal geklonte Telefonkarten dazu. Die Telekommunikationsfirmen zahlten ihm Unsummen, damit er ihnen ihre Sicherheitslücken aufzeigte. Tat er auch, aber Verbrüderung mit dem Klassenfeind und evtl. auch noch Verrat alter noch aktiver Freunde, das kam in der Hackerszene nicht sehr gut an. Kurzfristig erfolgreiche Spekulationen im Spielkasino Neuer Börsenmarkt füllten sein Bankkonto weiter. Unser obiger Tip des Jahres leerten es wieder, und zwar so gründlich, dass er sich vor seinen mitunter nicht sehr zartfühlenden Gläubigern nach Thailand flüchten musste. Und was machen deren Behörden? Kein Respekt vor Legenden mehr auf der Welt. Liefern ihn am 22. Januar schnöde an die deutsche Polizei aus. Die mussten wohl erst mal ihre Pritschen im Staatshotel verstärken, damit Herrn Schmitz´ gut 3 Zentner nicht durchhingen.

Na gut, noch eine Chance für Sie: Was würden Sie mit etwas weniger Geld machen, sagen wir 1,75 €uro? Brav, einen Telefoncode bei Beepworld besorgen und ihre Seite aktivieren. Damit haben Sie dauerhaft Spaß und landen zumindest nicht im Gefängnis.

http://www.Beepworld.de - NEWSLETTER #34 vom 26.01.02

Von thofi, 10:45

VORWORT

Du sollst nicht stehlen, heißt es in dem meistverkauften Buch der Welt, der Bibel. Klar, nehme ich einen kleinen handlichen CD-Spieler von der Ladentheke, ohne dafür zu löhnen, ist das Diebstahl und wird sicher von den allermeisten Leuten abgelehnt. Dass elektronische Daten aber auch ein schützenswertes Gut ist, auch wenn man sie nicht anfassen oder in die Tasche stecken kann, das scheint sich noch längst nicht überall rumgesprochen zu haben.
Ob das die Online-Werbeagentur Doubleclick ist, die das Surfverhalten von Internet-Nutzern heimlich aufgezeichnet, und teuer der Werbeindustrie weiterverkauft hat. 100 Mio. Datensätze sollen es mittlerweile sein. Ob das Homepagebesitzer sind, die ein Copyright-geschütztes Bild auf einer anderen HP schön finden, und einfach per rechter Mausklicktaste ungefragt kopieren und auf die eigene Seite packen, oder sogar direkt den Link legen. Ob ein brandneues Spiel oder eine heiße Audio-CD einfach auf die eigene Festplatte kopiert wird. Oder ob Passwörter durch eine falsche e-mail-Anfrage von naiven Homepagebesitzern ausspioniert werden. Gemeinsam ist allen diesen Vorgängen, dass der verursachte Schaden nicht unmittelbar sichtbar wird, weil den Betroffenen ja nicht physisch etwas weggenommen wird. Die Original CD bleibt doch auch nach dem Kopieren nutzbar, das Bild bleibt auf der Orginalseite, und welchen Schaden hat der Surfer, dessen Daten jetzt bei der Werbebranche liegen?.
Aber da tut sich was in der Gesellschaft. Doubleklick hat das Spionageprogramm vorigen Monat rausgenommen. Aus Einsicht? Nein, der Aufwand hat sich wirtschaftlich nicht gelohnt, weil die Surfer rebelliert haben. Die Software- und Musikindustrie erleidet jährlich durch Raubkopien Schäden im Milliardenbereich. Neue Entwicklungen oder Einspielungen unterbleiben durch warez und cracks oder können nur noch von den Multis geleistet werden. Die Vielfalt der kleinen unabhängigen Produktionen unterbleiben, die Preise müssen also hoch bleiben. Jetzt gibt es die ersten Nutzer, die stolz darauf sind, dass sich auf ihrer Festplatte oder im CD Ständer keine einzige Raubkopie mehr befindet. Und auf jedes stolze Posting im Forum, dass man schon 100 naiven Beepworlder ihr Passwort herausgelockt und deren Seiten zerstört hat, folgt eine Welle von Protestpostings, die deutlich machen, dass die allermeisten Mitglieder solchen Machenschaften keinen Beifall zollen. Es tut sich was in der Gesellschaft, und das ist gut so,

meint Euer thofi

GLOSSE

Steffi hat wieder mal gesiegt! Gegen keinen geringeren als Microsoft hat sie gewonnen. Wie, und das als junge Mutter, spielt die denn überhaupt noch Tennis, fragen Sie? Und dann gegen Bill Gates? Man kann ja auch außerhalb des Tennisplatz spielen und verlieren oder gewinnen, antworte ich ihnen darauf. Wenn Sie Nacktdarstellungen von Steffi sehen wollen, können Sie sich nicht mehr auf die MSN Seite von Microsoft stürzen, denn seit dem Urteil des Kölner Landesgericht vom letzten Jahr, nachdem Microsoft unter bestimmten Umständen auch für die Inhalte seiner Mitgliedsseiten zuständig ist, musste der Softwareriese ganz schnell die Bilder eines seiner Mitglieder entfernen. 33 Fotomontagen hatte das MSN-Mitglied auf seiner Homepage. Sie zeigten den Kopf von Steffi montiert auf Frauenkörper, wie er nicht für Steffi vom lieben Gott erschaffen wurde. Jetzt ist Microsoft fleißig dabei, alle seine vielen hunderttausend Mitgliedsseiten durchzuschauen, ob sich da nicht noch weitere illegale Bilder tummeln. Na, da freut sich die Konkurrenz, Microsoft ist damit ja erst mal einige Monate lang beschäftigt.

http://www.Beepworld.de - NEWSLETTER #33 vom 12.01.02

Von thofi, 10:44

VORWORT

Allen unseren Mitgliedern wünschen wir, dass dieses gerade begonnene Jahr 2002 allen Gesundheit, Erfolg und auch Freude bringt. Um besser als das letzte Jahr zu werden, dazu gehört sicher nicht viel, so heißt es allenthalben. Es wird viel geklagt, über die Wirtschaft, die Politik, den Terror, die Angst, die Arbeitslosigkeit, die Bildungsmisere. Wenn ich aber mit Freunden und Bekannten rede und frage, war 2001 für dich persönlich tatsächlich ein so miserables Jahr, dann höre ich regelmäßig: Nein, für mich selber nicht, aber die allgemeine Lage. Und da können wir von Beepworld nur zustimmen.
Für Beepworld war das vergangene Jahr alles andere als schlecht. Der NL #7 vom 12.01.01 beweist es. Wir haben uns von damals 73.500 Mitglieder auf jetzt 519.000 Beepworlder entwickelt. Das sind im Schnitt täglich netto mehr als 1200 neue Anmeldungen gewesen (Abmeldungen schon abgezogen)! Während viele, viele Internetfirmen, auch solche mit großen Namen in dem Moment die Segel streichen mussten, als durch Werbung nur noch wenig Geld zu verdienen war, hat Beepworld durch seine besonders günstige Situation als Familienbetrieb die Ausgaben schnell den Einnahmen anpassen können. Durch Einführung unserer Beepworld-Währung „Telefoncodes“ ist es uns gelungen, den ständigen Ausbau unseres Angebots solide finanzieren zu können. Wir erinnern an die Einführung des neuen kinderleicht zu bedienenden Editors, den Framesets, Archiven mit Musik, Bildern und interessanten Hintergrundbildern, Flashmenüs, dem überaus erfolgreichen Chat und dem auch von Nicht-Mitgliedern intensiv genutzten Forum. Und auch für dieses laufende Jahr haben wir noch einige neue Goodies für unsere Beepworlder geplant,
verspricht Euer thofi
GLOSSE
Sie fühlen sich unbedeutend, vom Lauf der Welt links liegen gelassen, von VIPs nicht so richtig beachtet, obwohl ihre Existenz doch eigentlich von allen wahrgenommen werden müsste? Ab sofort kein Problem mehr, schreiben Sie einfach. Sie wissen ja, wer schreibt, der bleibt. Haben Sie Freunde oder Bekannte in den USA? Schreiben Sie denen eine e-mail und streuen Sie im Text einfach Begriffe wie Bin Laden, El Quaida, Heroin oder Mord ein, und schon können Sie demnächst sicher sein, dass die amerikanische Regierung ihre e-mails liest und diese sehr, sehr ernst nimmt. Vielleicht kriegen Sie dann sogar Besuch aus den USA, von solchen auffällig unauffälligen kaugummikauenden Männern in grauen Trenchcoats.
Wie, Sie haben keine Bekannten in den USA und wollen trotzdem ernst genommen werden? Macht nichts, schreiben Sie eine mail an den amerikanischen Präsidenten im Weißen Haus, oder - eigentlich egal, einfach irgendjemandem in den USA. Wahrscheinlich kriegt der Prasident sie dann ohnehin zu lesen. Ein Scherz? Einfach zeitgemäß: Die amerikanische Regierung plant Abhörung des e-mail Verkehrs auch ohne richterliche Anordnung; die Terroristen könnten ja gerade per e-Mail ihren nächsten Anschlag planen. Wie sagte Benjamin Franklin, einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten, doch so weitsichtig „Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird beides verlieren“.
 

http://www.Beepworld.de - NEWSLETTER #32 vom 29.12.01

Von thofi, 10:43

VORWORT

Das Jahr 2001 wird so bald sicher keiner vergessen: Die Terrorattacken in den USA, die weltweite Allianz gegen den Terror, der Krieg in Afghanistan, die wirtschaftliche Talfahrt, der Börsencrash auf Raten, das massenhaft Dotcom-Sterben, das erstmalige Klonen von Embryos, die komplette Aufklärung des menschlichen Erbguts, und, und, und. Die Computerwelt dagegen verharrt in einer unüblichen Starre; Windows XP ist auf dem Markt, na und? Microsoft bringt eine neue Spielekonsole raus, ja weiter? Das war´s denn schon fast. Technische Innovationen kosten viel Geld, und das hat die Computerindustrie im Jahr 2001 sicher nicht verdient. Also muss sie Produkte langsamer entwickeln, ihr Forschungsbudget strecken. Die Folge: weniger neue Technologien, damit weniger Kaufanreize und folglich weniger Einnahmen. Bedauernswert? Nein, nur natürlich, auch die Geschichte atmet. Es gab schon immer Aufs und Abs der Wirtschaftsentwicklung, das bleibt trotz New Economy so und das ist gut so. Auch wir sollten diesem natürlichen Rhythmus folgen: Mal inne halten, rückblicken, zur Besinnung kommen! Unseren Kompass neu einnorden:
Sind wir persönlich noch auf dem richtigen Weg? Wollten wir nicht lieber etwas ganz anderes machen? Wissen wir eigentlich, wo wir nächstes Jahr, in zehn Jahren stehen wollen? Tun wir alles dafür, dies Ziel auch wirklich ernsthaft zu erreichen?
Haben wir unser Lebensziel erreicht, wenn wir Beständigkeit und Sicherheit erreicht haben, oder sollte der Wechsel das einzige Konstante im Leben sein? Zu was für Menschen erzieht uns der Staat, erziehen wir unsere Kinder, wenn Regeln, Ge- und Verbote für jede Lebenssituation aufgestellt werden.
Nehmen wir unsere Lieben um uns herum eigentlich noch wirklich wahr oder werden wir ihnen erst wieder gewahr, wenn sie nicht mehr mit uns sind?
Ist das Sich-Miteinander-Unterhalten, auch mal über Banales, nicht das Schmiermittel jeder guten Beziehung, und Anschweigen deren Tod?
Helfen wir unseren Mitmenschen nicht viel mehr, wenn wir erst mal unser eigenes Leben in Ordnung bringen und anderen damit als Leuchtturm dienen, als sich wortreich um die Schicksale anderer zu kümmern, weil es viel einfacher ist, anderen zu helfen, als sich selber.
Mit dem neuen Jahr vor Augen und etwas Muse über die Feiertage tut es gut, sich solche Fragen zu stellen. Ich werde Sie nächste Sylvester an dieser Stelle fragen, welche ganz persönlichen Antworten Sie sich darauf gegeben haben darauf,
verspricht Euer thofi
GLOSSE
Nun sind wir´s los. Na, ich will ja nicht drängen, aber nun freuen Sie sich mal endlich. Eine Währungsreform ohne vorausgegangenen Krieg hat´s auch noch nicht gegeben. Ist doch auch viel bunter, unser schönes neues Geld, und annehmen tun sie´s überall in Europa, na ja, fast überall. Und die Zahlen auf den Preisschildern sehen doch auch viel gefälliger aus, so halbiert. Leider zeigen unsere Kontostände und Gehälter die gleiche Halbierung, und das liest sich dann schon gar nicht mehr so lustig. Steve Jobs, der Apple-Gründer, hätte da keine Probleme mit. Der kriegt als Vorstandschef ohnehin nur 1 US$ Jahresgehalt. Plus natürlich einen Firmenjet für 80 Mio. US $, der Mann kann ja schließlich nicht mit seinen Armen flattern. Seine Kollegen in anderen US Firmen sind nicht ganz so bescheiden. Deren mittleres Gehalt lag 2001 bei 13,1 Mio. US $. Wollten Sie mehr, mussten Sie mehr Leute entlassen. Das ergab nämlich eine aktuelle amerikanische Studie. Beispiel gefällig? Disneys CEO Michael Eisner hat im vorigen Jahr 72,8 Millionen Dollar verdient und rund 4.000 Arbeitsplätze wegrationalisiert. Der Börsenkurs ist in dieser Zeit stark gefallen. Cisco Systems Boss John Chambers bekam das Gehalt fast verdoppelt – Cisco musste 8500 Entlassungen vornehmen. Der Börsenkurs ist in den Keller gerutscht. Damit sind die Spitzengehälter in den letzten zehn Jahren in den USA um mehr als das 5,5-fache gestiegen.
Irgendwas müssen wir bei Beepworld falsch machen, aber was nur?. Ah, jetzt habe ich den Grund, warum unsere Gehälter nicht genauso irrwitzig gestiegen sind. Beepworld schrumpft nicht, Beepworld wächst. Und wir entlassen keine Leute, wir stellen neue ein. Europäische Firmenlenker, nehmt euch an den USA ein Vorbild, nein, übertrefft es sogar in der jetzigen Konjunkturflaute. Dann wird der Euro auch endlich wieder stärker als der Dollar.

http://www.Beepworld.de - NEWSLETTER #31 vom 15.12.01

Von thofi, 10:42

VORWORT

Manchmal kommt es wirklich knüppeldick. Wer die Zeitung aufschlägt, kann es lesen: Die Gegenwart Deutschlands heißt Rezession und steigende Arbeitslosigkeit – die Zukunft Deutschlands, die bekanntlich in unseren Kindern und deren Ausbildungsniveau liegt, ist laut PISA-Studie im weltweiten Ländervergleich dort unten zu sehen, wo es schon ziemlich dunkel wird. Nicht etwa abstraktes Denkvermögen wurde bei der PISA-Studie abverlangt, sondern die Fähigkeiten, die auch der Alltag erfordert, z.B. Gebrauchsanweisungen lesen und verstehen, Prozente berechnen und Dreisatz anwenden können. Eigentlich ganz simple Dinge. Und simpel und reflexartig die Erklärungsversuche „Da sind zu viele Ausländerkinder mitbefragt worden; die heutigen Schüler sind einfach dümmer als früher, Lehrer sind selbst nicht lebenstüchtig; die Eltern tragen durch fehlende Erziehung die Schuld; die vielen misslungenen Bildungsreformen der Politiker in der letzten Jahrzehnten haben alle verunsichert; die Gesellschaft erlaubt dem Einzelnen zu viel und fordert zu wenig; bei uns in Bayern sieht das Ergebnis viel besser aus (stimmt sogar)“. Mag ja alles stimmen, aber? Kein aber!
Unsere Kids befinden sich bei uns in Deutschland doch in bester Gesellschaft! Zusammen mit reformunwilligen Politikern aus Angst vor den Wählern, der Opposition, die parteiinterne Probleme wichtiger nimmt als die Regierungsprobleme, Bankern, die nur noch denjenigen mittelständischen Unternehmen Geld leihen, die schon Geld haben, Analysten, die sich wie Lemminge verhalten, Manager, die beim ersten Anzeichen von Sturm reflexartig als Allheilmittel Leute entlassen, Gewerkschafter, die wie schon vor 50 Jahren auch dieses Jahr wieder nur eine einzige armselige Strophe singen können „Mehr Lohn“, Ausgebildete, deren höchstes Ziel es ist, bei Väterchen Staat einen warmen Posten zu ergattern, auf dem sie bis zur Pensionierung überwintern können. Erstarrung als Vorbild für unsere Jugend, das Leben aktiv anzupacken?
Vielen Jugendlichen ist gar nicht klar, dass in diesen verlorenen Jahren in Deutschland gerade die eigene Zukunft ein weiteres Stück erstickt wird. Um das zu ändern, muss man nicht die ganze Welt retten wollen. Es reicht, radikal die Tabus im eigenen Kopf beiseite zu räumen, und Verantwortung für sich selber nicht bei den Lehrern, Eltern, Freunden oder den Umständen zu suchen, sondern ausschließlich bei sich selber. Die Weltumsegelung fängt bei dem ersten Schritt vor der eigenen Haustür an,
meint Euer thofi
GLOSSE
Sie denken da vielleicht anders, aber ich, ich finde Microsoft nett. Können Sie nicht verstehen? Immerhin denkt Microsoft an mich, fast wöchentlich. Denn so oft schreiben die mir, persönlich, ich bin ja registriert. „Sehr geehrter Herr, eine – natürlich völlig ungefährliche - Sicherheitslücke ist bei unserem Office Paket aufgetaucht. Bitte laden Sie sich ein Patch von unserer Hauptseite herunter, um diese zu schließen“. Dann kriege ich auch häufiger Mails, da denke ich erst, die kommen von meinem Hausarzt, weil darin so viel von Viren und Infektionen geredet wird. Ist aber doch von Microsoft, die wieder einmal vor einer Virusattacke warnen, die sich über ihr Outlook e-mail-Programm verbreitet.
Noch netter finde ich, das Microsoft auch an andere denkt, in letzter Zeit häufiger an Leute in Berlin. Natürlich nicht irgendwelche Leute, sondern solche, die demnächst darüber entscheiden sollen, ob der Deutsche Bundestag mit seinen vielen Abgeordneten künftig nicht lieber auf die fast kostenlosen und offenen Linux-Produkte zum Schreiben, Rechnen, e-mail Verschicken umsteigen soll, statt weiterhin die teure und abgeschottete Microsoft-Software zu nutzen. Da werden Abgeordnete vom Deutschlandchef von Microsoft persönlich in feinen Restaurants bewirtet, um ihnen – nein, natürlich nicht, was Sie jetzt denken, sondern um mit Ihnen über die Zukunft der Informationsgesellschaft zu diskutieren. Müssen die Abgeordneten ja schließlich wissen. Wenn das nicht alles sehr sehr nett von Microsoft ist.

http://www.Beepworld.de - NEWSLETTER #30 vom 30.11.01

Von thofi, 10:41

VORWORT

Als am 8. Nov. dieses Jahres am Times Square in News York Microsofts erste x-Boxen – übrigens von Bill Gates persönlich – für 299 US $ ausgeliefert wurden, gab es Schlangen, die an die Kinoerstaufführung von Jurassic Park erinnerten. Landesweit wurden am ersten Tag 800.000 dieser Spielekonsolen verkauft. Der Verkaufsstart in Deutschland, geplant für Frühjahr 2002, wird wohl ähnlich enthusiastisch verlaufen. Die Meinung ist schnell gebildet: Typisch für diese Teeny-Generation, nur noch PC-Spiele, Handys und Computer im Kopf. Und Thema abgehakt.
Wäre da nicht noch ein riesiger Run, in England, in den USA und letzte Woche auch in Deutschland, auf einen Film, der so gar nicht in das Schema Jugend und Computer passt: Harry Potter, ein Film über Zauberei, der auf uns Muggels einen unwiderstehlichen Zwang ausübt, mehr von dem kleinen Zauberer zu lesen, zu sehen, zu kaufen. Selbst Kids, die seit Jahren Bücher nur benutzen, um ihren Monitor höher zu stellen, lesen auf einmal, wie früher die halbe Nacht durch, Harry Potter. Dieses Wunder erreicht zu haben ist allein Wert genug, dass die Autorin statt weiterhin von der Sozialhilfe zu leben, zur Pfund-Millardärin und zweitreichsten Frau Englands (nach der Queen) geworden ist.
Es ist in unserer heutigen Welt wie mit der Mode, anything goes: braune Jacke, blaues Kleid? Hat jemand ein Problem? Sakko und Jeans? Wen kümmert´s! Harry Potter unter dem Kopfkissen und die Spielekonsole auf den Knien? Na klaro! Die Kinder und Jugendlichen haben sich durch ihre Computerbegeisterung nicht eingeschränkt, sondern haben ihrer altersgerechten Welt der Tiere, Puppen, Märchen und Zauberer eine weitere Dimension hinzugefügt. Auf neu Berlinerisch gesagt: und das ist gut so,
meint Euer thofi
GLOSSE
Ah, wir freuen uns ja so. Endlich unser größtes Problem vom Tisch: Meins, unseres, Ihres. Sie kennen das natürlich: In der Tasche, das heisseste Spiel für den PC seit Erfindung des Intel-Chips, Grafik wie im Kino: CD rein, installiert, es läuft, Boxen angestellt, es schallt und klingt, Joystick kalibriert, es funkt und dann .“.. komm runter, das Abendessen ist fertig.“ „Ich will aber nur noch kurz..“, „jetzt gleich, ich habe doch so was Schönes gekocht“. Also runter ins Esszimmer, aber danach, denke ich. Nichts danach, danach muss über die schlechten Schulnoten der Tochter gesprochen werden, oder über die hohe Telefonrechnung, auf jeden Fall muss gesprochen werden, mit der Angetrauten. Und der Boss hat das sagen. Jetzt müsste es mich doppelt geben. Im Wohnzimmer, „Ja Liebes“ sagen, oben am PC endlich meiner Leidenschaft frönen.
Wahrscheinlich haben die amerikanischen Forscher genau das vor Augen gehabt, als sie das Klonen von Menschen durch ihre Technik ermöglicht haben. Embryonen aus einer Körperzelle, sozusagen Schaf Dolly in Mensch. Natürlich haben sie der Presse gegenüber nicht gesagt, wir können uns jetzt klonen, damit wir lieb zur Besten aller Ehefrauen sein können, und trotzdem gleichzeitig Fussball spielen, PC zocken oder mit Kumpel einen drauf machen dürfen. Stattdessen diktierten sie den Reportern in das Mikrofon, „wir wollen daraus embryonale Stammzellen gewinnen, um Schüttellähmung, Querschnittlähmungen und andere unheilbare Krankheiten heilen zu können. Natürlich ist mit dieser Methode auch ein identisches Abbild des Zellenspenders zu erzeugen, aber dazu müßten wir den Embryo ja in eine Gebärmutter einpflanzen, und so was Schlimmes tun wir natürlich nicht. Wir erzeugen nur Leben, entnehmen die Stammzellen und dann brauchen wir den Embryo ja nicht mehr und nehmen ihm wieder das Leben.“ Also, liebe Leidensgenossen, es gibt eine Lösung auch für unser Problem, aber das will ja keiner, na ja, es sei denn es kommt da mal jemand und will das dann doch und wer weiss was noch alles mit dieser feinen Methode. Aber die Wissenschaftler, die diese Technik dazu entwickelt haben, die haben das natürlich nicht gewollt. Es sei denn, es sei denn, da ist doch jetzt dieses neue Computerspiel auf dem Markt. In 12 Stunden hat man das durchgespielt, der Sonntag ist verplant, aber super ist das, sage ich ihnen, super.

http://www.Beepworld.de - NEWSLETTER #29 vom 17.11.01

Von thofi, 10:40

VORWORT

Das Ende unserer Spaßgesellschaft – täglich wurde es uns angedroht oder versprochen, je nach Standpunkt. Nach den Terrorattentaten am 11. September sah ja zunächst auch alles danach aus. 4 Wochen lang alles in moll und piano, keine lauten öffentlichen Feste, Partys, Preisverleihungen. Kino-Filme wurden vor Fertigstellung noch schnell umgestrickt auf weniger brutale Handlungen, Songtexte wurde sehr kritisch auf ihre Inhalte geprüft. Selbst die Mode wurde gedämpfter, Fernsehblödler wie Raab hielten sich zurück bei dem Thema, wer es nicht tat, flog. Nichts sollte mehr so sein wie früher, hieß es überall pathetisch. Wir stimmten dem natürlich zu, mit den Twin Towers ist die Welt ja immerhin ein Stück untergegangen.
Und - wie sieht es heute bei Ihnen privat aus. Alles anders? Keine Netzwerkpartys mehr, alle Brutalospiele vom PC verbannt, MP3s nur noch aus dem Klassikarchiv gesaugt? Discos nur noch im gediegenen Schwarz aufgesucht und sich bloß nicht beim Amüsieren erwischen lassen, statt Blödelshows auf SatI und RTL nur noch Arte und öffentlich-rechtliche Betroffenheits-Talkshows?
Ach, wie kurz ist doch das Gedächtnis der Menschen. Wie oft wurde der Untergang des Abendlandes prophezeit. Wie viele Katastrophen hat es im Laufe der Welt gegeben. Eine Katastrophe sicher für die betroffenen Menschen, aber für die Menschheit? Eigentlich immer der Beginn einer Neuordnung, einer Innovationswelle, eines zivilisatorischen Schubs. Wozu die Vernunft der Menschen aus eigener Kraft nicht fähig ist, leisten notfalls die Umstände. Zu erkennen, dass die Demokratie kein müheloses Geschenk ist, sondern täglich neu erkämpft werden muss, auch die größte Supermacht auf Verbündete angewiesen ist, Ost und West mehr Gemeinsames hat als Trennendes, sie gemeinsame Werte zu verteidigen haben, und – das man morgens zum Büro gehen kann, Pläne für den Abend macht und dieser Abend für einen dann plötzlich und unerwartet nicht mehr kommt. Deshalb ist es richtig, dass die Ferienflieger über Weihnachten wieder ausgebucht sind, UNESCO-Gala, Bambi-Verleihung und der Bundespresseball wieder fröhlich gefeiert werden, Partys steigen und Menschen ausgelassen sind. Und wie unfair von einigen alten Männern in Kultur und Politik, uns dafür ein schlechtes Gewissen einreden zu wollen,
meint Euer thofi
 
GLOSSE
Ich liebe unsere Politiker. Man muss sie nur mal beobachten, wie fleißig sie im Plenum sitzen und Gesetze beraten, diskutieren und darüber abstimmen. Alle Hände hoch, und schwupps, wieder hat ein neues Gesetz das Licht der bundesrepublikanischen Welt erblickt. Das ist nicht viel anders, als wenn ich mir einen Käse kaufe. Harzer Roller oder Romadur? Überlegen, abwägen und schließlich entscheiden: Harzer Roller soll es sein! Der Unterschied ist nur, taugt er nichts, bleibt er liegen, fängt an zu stinken, und wenn das aufgedruckte Haltbarkeitsdatum überschritten ist, wird er weggeworfen. Aber sie wissen ja, Gesetze machen ist nicht schwer, sie zu entfernen aber sehr. Auch wenn sie sich vom ersten Tag an als Schrott erweisen. So wird es wohl auch mit einem neuen geplanten Gesetzes werden: Provider sollen bei uns künftig verantwortlich sein für Inhalte der bei ihnen gehosteten Seiten. Jetzt stellen Sie sich mal vor, einer unserer 443.000 Beepworlder schreibt irgendwo auf seine Seite „Heiner Müller aus Dortmund ist ein Dummkopf“. Prompt sind dessen Persönlichkeitsrechte verletzt, Heiner marschiert zum Anwalt, der schreibt Beepworld eine Abmahnung über 1500 DM. Das wäre ja nur einer, jetzt machen das aber zehn, hundert, tausend oder mehr! Wie viele Provider würden in Deutschland wohl ein solches Gesetz überleben können. Die eleganteste Lösung: das Gesetz gar nicht erst verabschieden. Wenn aber selbst unsere weitsichtigsten Politiker daran nicht mehr zu hindern sind, dann hilft nur eins: Wir verlangen Gesetze mit Haltbarkeitsdatum. Wenn sie in festgelegter Zeit nicht aktiv neu beraten und erneuert werden, ist ihre Gültigkeit überschritten. Naja, ungefähr so wie bei meinem Harzer Roller.

http://www.Beepworld.de - NEWSLETTER #28 vom 03.11.01

Von thofi, 10:39

VORWORT

Wenn eine 70-jährige in die Disco geht und dort abhottet, würde das sicher ungläubiges Kopfschütteln hervorrufen. 70-jährige im Internetcafe sind auch nicht gerade die Regel. Dass aber schon 8-jährige Kinder im Internet surfen, als wären sie mit der Maus in der Hand auf die Welt gekommen, daran muss man sich auch erst gewöhnen. Neueste Daten von der Forschungsgesellschaft "Iconkids & Youth zeigen tatsächlich, dass die Surfer immer jünger werden.
1,54 Millionen Kinder zwischen 8 und 12 Jahren benutzen mittlerweile das Internet in unserer Republik, dreimal so viel wie noch 1999. 50% davon sind sogar täglich im Netz. Am häufigsten heisst der Grund „e-mails“, aber auch Infos für Hobby und Schule sind für jedes 5. Kind der Grund, ins Netz zu gehen. Leider wurde nicht gefragt, wie oft der Grund hieß „Ich will auf die Beepworld-Seite.“ Denn dann wären natürlich ganz andere Prozentzahlen drin gewesen.
Die meisten Eltern unterstützen diese Tendenz zur frühen Internetnutzung. Offenbar heißt die Devise „Lieber aktiv zuhause am PC als vor der Glotze oder unkontrolliert auf der Strasse“. Die meisten wollen ihren Nachwuchs aber nicht unkontrolliert ins Netz lassen: Gut 60 Prozent haben entweder einen elektronischen Filter zum Beispiel gegen Pornoseiten installiert oder von vornherein bestimmte Seiten ausgesucht, auf die die Kinder ausschließlich klicken dürfen.
Jetzt aber haben die Eltern einen Grund, selber ins Netz zu gehen, zumindest die amerikanischen. Mit Hilfe der Software von Mygradebook.com pflegen Lehrer dort jetzt aktuell die Webseite für die Eltern. Vorbei die Zeiten, wo man sich als Schüler durchmogeln konnte mit der Bemerkung „Hausaufgaben haben wir nicht aufgehabt, der Lehrer war heute krank“, oder die letzte Mathenote durch Subtraktion der Anzahl der Finger einer Hand in eine EINS zu verbessern. Per Passwort können sich die Eltern über alle Leistungsdetails des eigenen Zöglings aktuell informieren. Ihr Schüler freut euch, USA ist uns in der Regel 2 Jahre voraus,
meint Euer thofi
GLOSSE
Na, das erleben Sie doch auch täglich. Ich kaufe ein Päckchen vor irgendwas, und kriege drei, wenn ich zwei zahle. Oder ich kaufe einen Laptop, und dazu gibt´s einen MP3-Player kostenlos hinzu. Brauche ich eigentlich nicht, aber wenn es ja kostenlos ist. Dient ja alles einem guten Zweck, nämlich den Umsatz der Hersteller zu steigern. Und allzu leid brauchen uns die Produzenten auch nicht zu tun, es rechnet sich trotzdem, denn es verhindert die Vergleichbarkeit der Preise, die – oh graus, durch das Internet so transparent geworden sind. Gutes Beispiel, sagen Sie? Sie brauchen nämlich gerade einen – sagen wir, Pocket PC? Na, dann fliegen Sie doch ganz einfach von Los Angeles nach, sagen , wir Hongkong, first oder Business class, versteht sich. Warum? Weil ihnen die Stewardess der US Fluglinie von Cathay Pacific dann mit dem ersten Drink auch einen iPaq Pocket PC von Compaq überreichen wird, kostenlos, versteht sich. Was macht man nicht alles, um die Leute wieder in die Flieger zu locken, die Bin Laden vertrieben hat. Verstehen kann man es ja, eine Viodeokonferenzteilnahme ist halt weniger gefährlich. Aber man kriegt dabei keinen iPaq geschenkt. Angeblich soll Cathay einen riesigen Run für den ausgelobten Zeitraum auf ihre Maschinen verzeichnet haben. Und wenn doch wieder etwas passiert?? Irgend so eine heimtückische Mikrobe im Flieger freigelassen wird? Dann nehmen Sie doch gleich den Minisensor als Einschub für Kleinstcomputer hinzu, der gerade für 200 US $ auf den Markt gekommen ist. Der piepst sofort aufgeregt los, wenn irgendwas Gefährliches in der Luft herumschwirrt. Dann können Sie ja immer noch schnell aussteigen, ähem, wenn Sie gerade einen Fallschirm dabei haben. Das wäre doch eine tatsächlich sinnvolle Zugabe zu ihrem Flugticket, einen Fallschirm als Plugin für ihren Pocket PC,

Beepworld.de - NEWSLETTER #27 vom 21.10.01

Von thofi, 10:38

VORWORT

Wir alle lieben doch unsere Freiheiten! Die tägliche Freiheit zu entscheiden, ob wir das grüne oder rote Hemd anziehen, Biosalat oder im Schnellrestaurant essen, Rind- oder Schweinefleisch, zur Disco oder ins Konzert, den Freund oder einen anderen, Kind jetzt oder später, Strassenbahn oder Auto, auf das Gymnasium oder die Mittelschule, Studium oder Lehre, Golf oder Tennis, Kirche oder Frühschoppen, rot, schwarz oder grün, Pro Sieben oder Arte, Aktien oder Rentenpapiere, Hauskauf oder Miete, Altersversorgung oder, oder, oder. Wer hat nicht manchmal das Gefühl, von den vielen Entscheidungen täglich erschlagen zu werden, das Gefühl zu haben, dass das Leben immer komplizierter wird? Wer denkt da nicht vorschnell: Da müsste doch mal jemand kommen, der einem sagt, was richtig und was falsch ist. Oder einfach: Orientierung geben. Die Lehrer? Bei 32 Einzelproblemen im Klassenzimmer, und das täglich, wer kann sich denn da noch um den einzelnen kümmern. Die Eltern? Die wollen doch nur Frieden zu Hause, keinen Zoff mit den Kindern, heisst also: nachgeben. Der Arbeitgeber? Wir sind doch alle so sozial. Teamworkpflicht für alle, und wer nach der Probezeit nicht gerade goldene Löffel klaut, dem kann keiner. Die Politiker? Frage nicht, welches Pöstchen deine Partei dir zuschieben kann, sondern was du für dein Wahlvolk tun kannst. Die Zeiten der Kennedys oder Brands mit überzeugendem Aufruf für Zivilcourage sind vorbei, solche charismatischen Politiker gibt die Demokratie nicht mehr her. Sie ist auf dem kleinsten gemeinsame Nenner angekommen. Medien? Die anspruchsvollen Blätter und Programme sind jetzt auf dem Niveau angelangt, das früher der Boulevardpresse vorbehalten war. Und wo die angelangt sind? Klatsch, Blut und Busen. Ach so, Politik! Sind noch irgendwo 3 Zeilen frei?
Wo bekommen denn die Jugendlichen ihre Orientierung heute eigentlich her? Für die, die nicht Puff Daddy huldigen, springen immer obskurere Kirchen und Sekten in die Bresche. Ob Satanisten, Wicca-Kult oder Scientology in den USA, bei uns oder sonst wo auf der Welt, gemeinsam ist, hier wird Halt und Geborgenheit in der Gruppe gegeben, den viele sonst nirgends mehr finden, aber für den Preis der totalen Unterordnung und mit Methoden der Hirnwäsche. Nun ist der Islam bekanntermaßen eine Jahrhunderte alte Weltreligion, aber dürfen wir uns wundern, wenn gerade diese Religion mit seinen sehr strengen Gesetzen und starkem Fokus auf (männlicher) Gemeinschaft besonders auf Jugendliche eine sehr starke Anziehungskraft ausübt? Und dass diese Faszination von Islamisten wie dem rechtmäßig verurteilten Kaplan und seinen Anhängern gerade auch in Deutschland skrupellos missbraucht worden ist, für Ziele, die der reinen Lehren des Islam völlig widersprechen: nämlich Mord und Terror für die Andersgläubigen,
meint Euer thofi
GLOSSE
So was passiert ihnen bestimmt nie, stimmt´s? Da bin ich mal wieder zu spät vom PC aufgestanden und losgespurtet zum Auto. Trotzdem zu langsam. Alle Ladentüren schon zu. Die Ausfallstrassen voll, mein Kühlschrank leer. Mein Magen auch. Also zuhause am PC eingekauft. Wo sonst? Einkaufswagen geholt und über den Monitor geschoben. Was gibt´s bei Otto online? Eigentlich alles, was ich sonst auch immer hole, tiefgefrorene Pizza, Chicken-Wings für die Mikrowelle, runterzuspülen mit Cola. Alles mit der Maus rein in den Wagen. Sollte ich nicht auch mal Salat? Iss nicht, Obst soll doch auch gesund sein, gegen, äh na ja, gegen Krankheit halt. Frisches gibt´s nicht. Hallo Ober, zahlen bitte. Bargeld ? Iss nicht. Kreditkarte will ich nicht, Scheck will Otto nicht. Per Rechnung ist gut, Nachnahme, klappt, Aufschlag für Lieferung frei Haus 15 DM, ab 150 DM kostenfrei. Na, dann noch ein paar Pizzen dazu, will ja Geld sparen. Ich brauch´s aber heute abend. Bei otto-supermarkt.de ist heute abend morgen abend. Sonst aber gut, sagt zumindest die Stiftung Warentest. Bei Edeka und Schlecker online heisst es- sein Sie mal morgen zwischen 8.00 und 18.00 zu hause, da kommt unser Lieferbote. Bei www.kaisers.de, Einkaufszettel geprüft. Nichts fehlt. Wirklich nicht? Doch, halt: Das bezaubernde Lächeln der netten Kassiererin, das fehlt mir doch.

Beepworld.de - NEWSLETTER #26 vom 07.10.01

Von thofi, 10:37

VORWORT

Die Handygebühren bald ganz auf null? Die Telefonrechnung immer geringer? Endlich ausquasseln können, ohne auf den Gebührenzähler achten zu müssen. Toll?
Der Internetzugang für weniger als 1 Pf. pro Minute. Ein Segen für uns gebeutelten Verbraucher. Wirklich?
Alles für lau im Internet. Bezahlen? Wir doch nicht! Und das ist gut so?
Ob gelb oder weiß, Strom ist auf jeden Fall heiß, nur die Preise werden immer geringer. Gut so?
Die PCs, immer schneller und schon längst für einen Tausender zu haben. Wahnsinn?
Wirklich alles gut für uns Verbraucher? Die Handyhersteller haben sich bereits reihenweise verabschiedet, es bleiben bald nur noch zwei Anbieter, und da kann man die Preise doch – genau, erhöhen, wenn der Wettbewerb fehlt.
Telefonate immer billiger und immer weiter, fast unbemerkt überschritten der Punkt. Wer bleibt denn nach diesem Massaker wirklich noch außer der Telekom, Und da geht´s bereits wieder aufwärts mit den Preisen. Geht natürlich nur, wenn die Alternativen fehlen.
Höhenflüge der Internet dotcoms? In welchem Jahrhundert leben Sie denn? Die haben so lange alles kostenlos angeboten, bis das Starkapital verbrannt war. Wer bis jetzt überlebt hat, stellt um auf kostenpflichtige Angebote. Am Markt leichter durchsetzbar; die Konkurrenz ist ja meist schon im Internethimmel.
Der Strompreis runter? Dann schauen Sie mal auf ihre letzte Abrechnung, da geht es schon wieder gen Norden. Wo sind die ganzen Anbieter denn hin, die noch letztes Jahr für den Wechsel warben?
PCs? Wer stellt die denn noch selber her bei den paar Mark Gewinn pro Gerät. Olivetti schon längst raus aus dem Geschäft, Apple in ständigen Turbulenzen, Compaq und Hewlett Packard hoffen durch ihre Verbindung, dass minus mal minus plus ergibt, Dell gerade noch am Überleben, Medion und Gericom beliefern nur Supermärkte und Kaufhäuser, und dann bleibt noch IBM. Der erste IBM 386-PC auf dem Markt kostete knapp 30.000 DM. Ja, wo die Konkurrenz fehlt, da jubeln die Preise.
Man muss halt weiter schauen als nur bis zum nächsten Monatsersten. Immer billiger führt eben nur kurzfristig zu Vorteilen bei uns Verbrauchern. Langfristig führt es zum Sterben vieler kleiner unrentabel gewordener Konkurrenten, die dem Preisdruck nicht mehr gewachsen sind. Und übrig bleiben - die Telekoms und IBMs dieser Welt. Nur wir Kunden, wir werden uns dann umgucken, bevorzugt nach oben, denn dahin werden die Preise entschwinden. Getreu dem Motto: warum denn weniger fordern, wenn der Kunde doch bei uns kaufen muss. Die USA macht es uns vor mit Stromausfällen und vervierfachten Preisen der neuen Strommonopolisten in Kalifornien,
meint Euer thofi
GLOSSE
Haben Sie sie noch alle, oder fragen wir besser: Haben Sie ihn schon? Den Tröster der Einsamen, den Retter ihres Familienleben?. Der sich auch nicht viel schlechter als ihre Freundin oder Ehefrau verhält, aber den beziehungsrettenden Vorteil hat, nicht mehr als 75 Worte zu beherrschen. Er kann missgelaunt sein, wie ihr Ehemann oder Freund, merkt sich aber anders als der ihren Geburtstag. Er knurrt missmutig, wenn sie ihn nicht streicheln, hebt auch schon mal ein Beinchen. Aber keine Angst, Diskussionen wegen ewig hochstehender Klodeckel oder Vorliebe für besondere Genüsse wie Zigarren oder Knoblauch gibt es bei diesem Gefährten nicht. Sagen Sie ihm, was Sie von ihm halten und er gehorcht, wenn Sie, ja wenn Sie seinen bekümmerten Blick dann auch vertragen können. Kurz, ein idealer Lebensgefährte. Und der größte Vorteil? Keine langatmigen Diskussionen, wenn Sie seiner überdrüssig sind. Ein Druck aufs Knöpfchen reicht, und er schweigt. Bei welcher Partnerschaftsvermittlung es einen solchen idealen Partner gibt, fragen Sie? Soviel sei hier verraten: Aibo heisst er und es gibt ihn für 2000 DM bei Sony. Die haben jetzt ihren Roboterhund der dritten Generation herausgebracht, so was wie ein Tamagotchi in groß. Und je nach Softwareausstattung können Sie wählen, ob der Hausgefährte lieb oder eher einen launischen Charakter haben soll. Einem Gerücht zufolge arbeitet Sony auch schon an einem Zweibeiner. Also, Ehemann oder Ehefrau, Freund oder Freundin aufgepasst. Ab sofort aufpassen, nicht nur, ob ihr Partner abends heimlich allein in die Disco geht, sondern ihn auch nicht mehr tagsüber mit der Kreditkarte in der Tasche in einen Sony-Shop marschieren lassen.
 

Beepworld.de - NEWSLETTER #22 vom 25.08.01

Von thofi, 10:36

VORWORT

Biologie in der Ersten, und dann noch Montagmorgen. Der Lehrer kommt rein, keiner guckt hin. Es wird nur gegähnt. Die Party am Wochenende steckt noch tief in den Gliedern. Dann die Fragen: Welche von den vier Bäumen ist kein Nadelbaum? A: Die Fichte B: Die Tanne C: Die Lärche D: die Kiefer? Plötzlich reißt jeder die Augen auf, das ist doch, ja das ist doch, genau, der schlaksige Günter Jauch. Wo ist das Biobuch, die Frage muss doch rauszukriegen sein! Zu gewinnen gibt es zwar keine Millionen, aber Lernfreude – und gute Noten. Und plötzlich sind alle hellwach und motiviert.
Wie lautet dieser verdammte HTML-Code Zeile für den Mausrechtsklickschutz noch mal? Der soll endlich die eigene Beepworld-Seite schützen, sonst klauen die anderen noch alle Inhalte. Mist, muss man mal im Programmierhandbuch stöbern. Gibt´s leider nur auf Englisch, hilft nichts, was sein muss, muss sein, und wenn es sich abends vor dem Schlafengehen noch reingezogen wird.
Für die Schule Englisch lernen liegt auch noch an, die Novelle lesen, puh, viel zu schwierig und anstrengend.
Deutschlands Schulen liegen mit ihren Ausbildungserfolgen im unteren Drittel der Vergleichsländer. Die Erklärung der Lehrer: Die Schüler lassen sich einfach nicht mehr motivieren. Die wollen sich ja gar nicht mehr anstrengen.
Vielleicht sollten sich einige Lehrer einfach mal anschauen, wie viel Arbeit und Hirnschmalz viele Beepworlder in ihre Homepage stecken, wie sie die Hilfetexte dafür studieren, nachfragen und nachlesen, um solche super Seiten zu produzieren, wie sie viele jetzt im Netz bei Beepworld stehen haben und wie man sie vor allem bei den Kandidaten bei der Wahl zur HP des Monats entdecken kann. Wollen die Schüler sich wirklich nicht mehr anstrengen und ob das jeder der Lehrer auch so toll hingekriegt hätte,
fragt Euer thofi?
GLOSSE
 

Lieben Sie auch so sehr Musik wie ich? Aber nicht so Hipp Hopp oder Techno, nee, bei mir muss das volle Orchester streichen oder pusten. Also Klassik ist bei mir angesagt. Und was diese CDs kosten, puh, dafür kann man schon mal ins Konzert gehen. Na, wie gut dass ich Freunde habe. Sie doch bestimmt auch, am liebsten die, die einen großen CD-Ständer haben, prall gefüllt. Da lang ich schon mal zu und werf meinen Brenner an. In 15 Minuten ist die CD meine, für lau natürlich. Aber nicht, dass Sie denken, ich gehe jetzt nie mehr in Plattenläden. Ich liebe das. Mal nachfragen, ob es eine neue Einspielung gibt von Beethovens Neunter? Wie, gibt´s nicht? Nichts Neues? Lohnt sich nicht, sagen Sie, über 20% Verkaufsrückgang bei CDs im letzten Jahr? Wird zu wenig gekauft? Na, hören Sie mal, das kann gar nicht sein! Ich kenne einen Freund, der kennt einen, und der hat sich letzten Monat eine richtige Original CD gekauft, vom Händler – und sogar bar bezahlt.

Beepworld.de - NEWSLETTER #23 vom 9.09.01

Von thofi, 10:36

VORWORT

Wie intelligent ist die Nation, fragte sich gestern abend halb Deutschland mit Günther Jauch? Haben Blondinen oder Lehrerinnen, Kraftsportler oder Studenten, Hausfrauen, Handwerker oder Beamten einen höheren IntelligenzQuotienten IQ? Oder sind gar die eingeladenen Promis die heimlichen Einsteins der Nation? Am Bildschirm haben sich das Millionen von Zuschauer auch gefragt, und hofften heimlich darauf, dass der Selbsttest erweisen würde, dass sie selber über dem deutschen Mittel von 90-110 liegen würden. Mit ihnen haben sich auch über 100.000 Mitspieler zeitgleich im Internet an den kniffeligen Fragen unter Zeitdruck erprobt, eine fantastische Basis, um heraus zu bekommen, was die Deutschen wirklich wissen und können und warum?
Soviel sei hier verraten, wenn Sie eine nichtrauchende, rechtshändige, weintrinkende blonde Lehrerin aus Schleswig Holstein, und dazu noch VFL Wolfsburg Fan sind, haben Sie gute Chancen, zu den Intelligentesten Deutschlands zu gehören.
Aber Sie müssen auch aktiver Internetusern sein, denn eins ergab sich aus der vom Mensa-Club (Mitglieder müssen mindestens einen IQ von 130 haben) wissenschaftlich ausgerichteten RTL-Show deutlich: die 100.000 Internetmitspieler waren im Schnitt mit 118 Zählern gehörig intelligenter als der deutsche Durchschnittsbürger. Da stellt sich sofort die Frage, nutzen sie das Medium Internet, weil sie intelligenter sind? Oder sind sie schlauer, weil sie das Netz nutzen? Oder sind sie klüger, weil sie sich weniger passiv vom Fernsehen berieseln lassen, sondern mehr Zeit geistig aktiv im Internet verbringen? Wie man das auch immer sehen will, klar ist auf jeden Fall, Internet-Surfer sind nicht die Dümmsten, und wer ganz klug ist, ist bei Beepworld,
meint Euer thofi?
GLOSSE
 

Bezahlen Sie beim Surfen eigentlich Vergnügungssteuer? Eigentlich müssten Sie ja, und wir vom Beepworld-Team ganz besonders. Wir kriegen doch alle täglich frei Haus geliefert, was früher nur über teure Schmuddelmagazine unter der Ladentheke verkauft wurde: Fleischbeschau, ob man will oder nicht. Und wir vom Team – wir wollen, täglich, so viel wie möglich. Und wir klicken drauf, wie wild. „Äh, Verzeihung, ich wollte nicht stören“ raunzte mir kürzlich ein Freund zu, der mir unbemerkt über die Schulter geschaut hatte und die Bilder auf meinem Monitor sehen konnte. Nein, liebe Leser, wir sind nicht plötzlich sexsüchtig geworden, wir führen nur täglich reihenweise Porno-Seiten dem wohlverdienten Schicksal zu, dem Internetnirwana und löschen sie. Statt Vergnügungssteuer fordern wir Gefahrenzulage für alle Mitarbeiter, weil uns mitunter schon Hausbesuche angeboten wurden, wenn wir die entsprechende Seite bestehen lassen.

Beepworld.de - NEWSLETTER #24 vom 23.09.01

Von thofi, 10:36

VORWORT

Was haben die Terroristen mit den Betroffenen und den Fahndern dieses immer noch unfassbaren Anschlags in News York gemeinsam?
Es war kein Computerspiel: Der Terror ereignete sich in der Wirklichkeit, mehr als 6000 reale Menschen fanden den Tod. Aber geplant wurde die durch nichts zu entschuldigende Tat auch im virtuellen Netz, unter Zuhilfenahme des Internet, ICQ und von e-mails. High-Tech auf der einen Seite, die benutzen Flugzeuge wurden dagegen steinzeitlich mit Messern in die Gewalt gebracht. Der FBI hat bei AOL und anderen Providern noch am Tag des Anschlags in New York konspirative e-mails von der Bin Laden Gruppe abgefangen, die nicht einmal verschlüsselt waren.
Das Mobilfunknetz war an diesem tragischen Dienstag völlig überlastet, das Instant-Messaging System wie ICQ dagegen erlebte einen Boom und war neben Verwendung von e-mails teilweise das einzige funktionierende Kommunikationsmittel, um Kontakt mit den Angehörigen außerhalb New Yorks aufzunehmen.
Aber auch die Fahnder nutzen das Internet: Unter der Adresse www.ifccfbi.gov hat das FBI ein Formular ins Netz gestellt, mit dem Zeugen von ihren Beobachtungen berichten und Hinweise auf mögliche Täter geben können. Immerhin war Deutschland ein wichtiger Stützpunkt für die Attentäter.
In einem amerikanischen Forum zum Thema Flugzeuge hat sich seit 30. Oktober letzten Jahres ein – rückwirkend gesehen – entweder hellsichtiger oder bizarrer Dialog entwickelt. Begonnen hatte es mit einem Posting, in dem die Frage gestellt wurde „Möchte irgendjemand darauf wetten, dass das World Trade Zentrum einen Einschlag einer 767-300 Boeing verkraften kann?“ An der daran folgenden Diskussion hatten sich Ermittlungen zufolge auch einige der späteren Attentäter beteiligt.
Amerikanische Hacker sind angeblich von Regierungskreisen dazu aufgefordert worden, gezielt islamische Seiten zu cracken und unbrauchbar zu machen.
Das Internet macht keinen Unterschied zwischen gut und böse; es kann ein Segen sein, aber auch in bösartiger Absicht missbraucht werden. Es kann aber auch in guter Absicht zu Schlechtem verwendet werden, und ganz schnell werden damit Grenzen überschritten, die das Anfang vom Ende des Netzes bedeuten können,
meint Euer thofi
GLOSSE
Hand aufs Herz, wer wollte nicht schon immer mal ADMIN sein. Z.B. bei Siemens. Nimm NIMDA, und das kann jeder. Neueste Konstruktionszeichnungen zur Powerlinetechnologie gefällig, uneingeladen Firmenplatten teilen? Bedienen Sie sich.
Der neueste Virus, NIMDA rückwärtsgelesen ADMIN, erlaubt es, fremde Festplatten wie unsere eigenen zu benutzen, also Administratorrechte in Anspruch zu nehmen. Einige Stunden hatte Siemens schon zu kämpfen, um ihre Server wieder sauber zu kriegen.
Wenn jetzt Schadenfreude aufkommt, dann schauen Sie mal ganz schnell auf ihren PC unter Wininit.ini. Sie finden dort eine Textzeile, die mepXXXXX.tmp.exe enthält? Gratuliere. Sie sind ein großzügiger Mensch. Sie haben jedem die Möglichkeit eröffnet, über das Internet Ihre Festplatte mitzubenutzen, Gäste, die sie niemals eingeladen haben. Wie Sie sich den Schnupfen geholt haben? Nichts besonderes, nur durch das, was Sie immer tun, z.B. durch das Öffnen von an E-Mails angehängte Dateien (typisch readme.exe) mit Outlook oder Outlook Express von Microsoft, und durch das Anklicken infizierter Websites.
Und schon wieder sind es die USA, die besonders betroffen sind, Über 150.000 Systeme sind es dort schon, die an NIMDA leiden. Der elektronische Schädling verbreitet sich nicht nur rasend schnell, sondern bleibt auch die nächsten Jahre Gewehr bei Fuß im Netz. Für die verursachten Schäden kann man sich so manches Tempo-Taschentuch leisten. Allein Virus „Code Red" hatte im Juli und August weltweit Schäden an Servern von schätzungsweise 2,6 Milliarden US-Dollar angerichtet. Deutschland hat es da etwas besser, der Virus war hier nicht so aktiv, vielleicht aber auch nur, weil bei uns ja fast alles etwas später kommt.
Und das kann alle PCs und Server betreffen, alle? Nein, nicht ganz. Da gibt
es ja noch Beepworld.de, dessen System auf Linux-Servern läuft. Und die, ja die husten dem Virus was. Denn nur Windows-Systeme sind anfällig für NIMDA.
Meckern und nicht helfen? Nicht bei uns. Über diesen Link können Sie kostenlos ihren PC testen und ggf. vom Virus befreien lassen:
http://www.antivirus.com/pc-cillin/vinfo/

Beepworld.de - NEWSLETTER #25 vom 07.10.01

Von thofi, 10:36

VORWORT

Wir freuen uns natürlich über die mittlerweile fast 400.000 Mitglieder. Aber dieser enorme Zuwachs verursacht natürlich auch enorme Kosten. Wir haben, wie geschrieben, einen zusätzlichen großen Server in den USA in Betrieb nehmen müssen, die Traffic-Kosten sind stark gestiegen. Jeden Tag sind mehr e-mails zu beantworten (mittlerweile über 800 täglich), rechtliche Anfragen wg Copyrightverletzungen, illegalen Inhalten auf den Seite usw. hat sehr stark zugenommen. Und schließlich wollt ihr ja auch nicht, dass der Zugriff auf Beepworld immer langsamer wird. Ja, da tut sich dann natürlich eine Lücke zwischen Ausgaben und Einnahmen bei einem kostenlosen Homepageanbieter wie Beepworld auf. Da wir noch keinen Farbkopierer im Keller haben, um die Geldscheine selber herzustellen, müssen wir schon versuchen, die Einnahmen durch Popups zu steigern, was wir bisher ja lange vermieden haben. Jeder, der etwas darüber nachdenkt, wird, glaube ich, uns verstehen können, hofft zumindest
Euer thofi
GLOSSE
So was passiert ihnen bestimmt nie, stimmt´s? Wieder zu spät vom PC aufgestanden und losgespurtet. Die Ladentüren schon zu. Die Ausfallstrassen voll, mein Kühlschrank leer. Mein Magen auch.
Also zurück zum PC, Einkaufswagen geholt und über den Monitor geschoben. Was gibt´s bei Otto online? Eigentlich alles, was ich sonst auch immer hole, tiefgefrorene Pizza, Chicken-Wings für die Mikrowelle, runterzuspülen mit Cola. Alles mit der Maus rein in den Wagen. Sollte ich nicht auch mal Salat? Iss nicht, Obst soll doch auch gesund sein, gegen, äh na ja, gegen Krankheit halt. Frisches gibt´s nicht. Hallo Ober, zahlen bitte. Bargeld ? Iss nicht. Kreditkarte will ich nicht, Scheck will Otto nicht. Per Rechnung ist gut, Nachnahme, klappt, Aufschlag für Lieferung frei Haus 15 DM, ab 150 DM kostenfrei. Na, dann noch ein paar Pizzen dazu, will ja Geld sparen. Ich brauchs heute abend. Bei Otto – ist heute abend morgen abend. Edeka und Schlecker online heisst es- sein Sie mal morgen zwischen 8.00 und 18.00 zuhaus, da kommt unser Lieferbote. Galeria Kaufhof – klingelt es an der Tür um 20.00. Einkaufszettel geprüft. Nichts fehlt. Wirklich nicht? Doch, halt: Das bezaubernde Lächeln der netten Kassiererin, die fehlt mir doch.

Beepworld.de - NEWSLETTER #21 vom 11.08.01

Von thofi, 10:35

VORWORT

300.000! Als Summe auf dem Konto, nicht schlecht. Als Einwohnerzahl einer Großstadt – großstädtisch halt. Aber als Mitgliederzahl bei einer online-Community bzw. eines Homepagegenerators? Fantastisch.
Soeben hat Beepworld diese magische Zahl überschritten. In Zahlen heisst das: Täglich !! rund 300.000 Besucher auf Beepworld´s-Hauptseite und allen Mitgliederseiten zusammen, die mehr als 30 Mio. Seitenaufrufe monatlich verursachen. So schnell können wir gar nicht unseren Glückwunsch-Champagner trinken, wie die Mitgliederzahlen klettern. Dieser schnelle Anstieg geht offenbar nicht zu Lasten der Qualität, wie das sonst häufig der Fall ist. DooYoo.de hat es an den Tag gebracht. Beepworld wird von seinen Mitgliedern zu 100% an Freunde weiterempfohlen, d.h. 5 Sterne für Beepworld. Mehr geht nicht.
Im Fahrwasser einer so starken Community bleibt natürlich so mancher Bedarf offen, der von anderen gedeckt werden kann. Rund um Beepworld hat sich mittlerweile eine lebhafte Szene entwickelt, die wir nicht als Konkurrenz empfinden, sondern als Unterstützung. So gibt die Seite www.beep.here.de sinnvolle Hilfestellung zu Beepworld-Fragen in allen Lebenslagen. Insbesondere die Online. Hilfestellung zur Seitenerstellung ist sehr gut gemacht.
Oder www.beepworld-links.de, wo sich Beepworlder mit ihrer Homepage eintragen können, um so besser von Interessenten aufgefunden werden zu können, also letztlich, um mehr Besucher auf ihre Seiten zu locken. Eine sinnvolle Sache, sich mit seiner Seite dort einzutragen.
Die nächste magische Zahl ist die halbe Millionen Mitglieder, die wir im Januar erreicht haben müssten. Wir hoffen natürlich, dass uns bis dahin alle jetzigen Beepworlder und Admins die Treue halten, und wir dieses Ereignis gemeinsam – virtuell - feiern können,
meint Euer thofi.
GLOSSE
 

Beklemmend, voller Vorahnungen, gefährlich halt ist es, ihn zu benutzen. Bekannt, die Gefahren, aber notgedrungen ignorierend. Halt, so kann man doch keine Glosse beginnen. Ist mir jetzt egal, so empfinde ich es eben jedes Mal, und mit mir viele andere auch, die ihn verwenden, auch wenn man sich immer häufiger fragt, wann passiert endgültig was, bei den bekannten Sicherheitsmängeln. Und es ist schon passiert. Letztes Jahr, vor drei Wochen, letzte Woche, Tunnelunglücke in Österreich. Da existieren bekannte Probleme, die Presse hat darüber häufig berichtet, Tests haben es an den Tag gebracht, die Verantwortlichen haben empört dementiert, aber konstruktiv reagiert hat darauf – niemand. Da existieren bekannte Sicherheitslücken im Internet, wohlwollende Hacker haben es an den Tag gebracht. Ihr Dank war meist eine Verhaftung, wie die des 26-jährigen Moskauer Software-Ingenieurs Sklyarow, der nach seiner Präsentation auf einem Kongress kürzlich in Las Vegas mit 15 Folien gezeigt hatte, dass es keinen hundertprozentig sicheren Kopierschutz gibt. Oder der Hamburger Computer Chaos Club, der immer wieder beweisen konnte, dass die momentan gebräuchlichen Zahlungsfunktionen im Internet nicht völlig sicher sind, Kreditdaten ausgespäht, 64-stellige Sicherheitscodes geknackt werden können. Aber Banken erstatten lieber stillschweigend Milliardenbeträge an die Betroffenen, so hoch sind die Schätzungen für Computerkrimi-nalitätfolgen im Zahlungsverkehr jährlich, bevor sie zugeben, dass ihre Systeme unsicher sind. Wenn man dann bedenkt, wie abhängig die Weltwirtschaft von weltweit vernetzten Computersystemen sind, das Jahr 2000 Problem oder die kürzliche Diskussion um den CodeRed Virus hat uns das wieder mal gezeigt, kann man nur voller Beklemmungen und Vorahnungen daran denken, was ist, wenn wirklich mal was passiert, der Super-Gau in den verzweigten Computernetzen – und alle Datenströme stehen weltweit still, wie der Verkehr in einem Tunnel nach einem Crash.

Beepworld.de - NEWSLETTER #20 vom 28.07.01

Von thofi, 10:34

VORWORT

Beepworld hat Urlaub gemacht? Haben wir gar nicht gemerkt! Und das ist das eigentlich faszinierende: Da geht die komplette Beepworld-Machermannschaft für 2½ Wochen in den Urlaub und keiner hat uns vermisst, will sagen: mit Mehrband-Infrarot-Handy, Palm und der richtigen technischen Vorbereitung lässt sich eine solche große Seite wie Beepworld von fast jedem Ort der Welt aus – technisch –am Laufen halten. Nur an der burmesischen Grenzen war keine Handyverbindung mehr zu kriegen. Unser Webmaster bekam schon kalte Füße (wörtlich zu nehmen, weil unser Bambusfloß im Wildwasser zerschellte und wir Stunden zu Fuß durch den Dschungel marschieren mussten; Bilder wird moriturus demnächst ins Netz stellen). Er wollte mit seinem Motorrad schon umdrehen und zurück in die Handy-Zivilisation. Na ja, wir haben es überlebt – und Beepworld auch.
Dass für die Community mit Forum und Chat Technik allein natürlich nicht ausreicht, sondern fleissige und zuverlässige ehrenamtlich arbeitenden Admins benötigt werden, leuchtet jedem ein. Dafür an dieser Stelle ganz großen Dank an alle Beepworld-Admins.
Wegen Urlaub lag auch der letzte Newsletter 4 Wochen oder über 40 Tausend Neumitglieder zurück. Aber hier ist er jetzt wieder, vollgestopft mit aktuellen News rund um Beepworld und das Internet.
Euer thofi
 
GLOSSE
 

Beim Schwarzfahren erwischt, soll 60 DM kosten? Sagen wir mal, Herr Kontrolleur, 50 DM, o.k.? Das 70 Jahre alte deutsche Rabattgesetz ist gefallen, wir können endlich unseren alten tibetanischen Teppichhändlergenen freien Lauf lassen und feilschen, was das Zeug hält. Ab jetzt ist immer Sommerschlussverkauf in Deutschland. Was bisher nur auf einigen Internetseiten funktionierte, kann man jetzt in jedem Laden machen: Preise kleinreden, bis dem Händler die Tränen kommen. Das neue Kultspiel Max Payne, waaaas wollen Sie dafür haben? Legen Sie mal eine Stange RAM dazu, die brauche ich sowieso dafür, dann können wir über Ihren Preis vielleicht reden. Ihnen liegt das Runterhandeln nicht? Machen Sie´s doch wie im letzten Urlaub in Marokko und wenden Sie die berühmte 80% Taktik an. Was immer der Verkäufer an Preis nennt, sie bieten ihm 80% davon. Was Sie dann allerdings mit den 20 Kamelen anfangen wollen, bleibt ihrer Fantasie überlassen. Und was macht das Internet? Firmen wie Amazon.de haben schon angekündigt, dass mit ihnen zwar zu rechnen, aber nicht zu handeln ist. Rabattgutscheine, ja, die könnte es allerdings geben. Eine zum Handeln wild entschlossene Käuferschar wird diese Absichtserklärung sicher noch mal auf den Prüfstand stellen. Fangen Sie doch gleich zum Üben bei Beepworld an. Was kostet die Mitgliedschaft bei Beepworld? Niiiichts? So teuer? Ich gebe ihnen 80% davon, o.k? O.k.!

Beepworld.de - NEWSLETTER #19 vom 29.06.01

Von thofi, 10:33

VORWORT

Wer nicht drin ist, ist draußen. Wer nicht im Netz ist, ist abgeschnitten von aktuellen Infos und sozialen Kontakten via e-mail und Chats. Junge Leute ohne Internetanschluss? Das sind Außenseiter in der Klassengemeinschaft, die können eigentlich nirgends richtig mitreden! Es ist ja bekannt, dass über 60% der Beepworlder zwischen 12 und 19 Jahre alt sind. Häufig geraten Jugendliche erstmalig mit dem Internet über Beepworld in Kontakt, viele sind also Anfänger. Wie aber ist das bei den Leuten jenseits der 50, eine ganz andere Gruppe von Anfängern, an die man im Zusammenhang mit PCs am wenigsten denkt. Immerhin sind gegenwärtig mehr als 45.000 Beepworlder dieser Altersgruppe zuzuordnen. Die Zeiten, als diese Menschen sich noch wunderten, warum der neue Fernseher so eine komische Tastatur hat, ist wohl endgültig vorbei! Es surfen derzeit sechsmal soviel jenseits der 50 als noch vor fünf Jahren im Netz. Die meisten Interessensgebiete betreffen Finanzen, Reisen und Gesundheit. Nur beim Einkaufen übers Netz hält sich diese Altersgruppe deutlich zurück, und das liegt sicher nicht daran, das dort kein Geld ist, im Gegenteil. Es ist mehr die Unsicherheit gegenüber einer undurchsichtigen Bezahlweise im Netz. Immerhin sind über 20 Mio. Leute in Deutschland über 50. Es gibt diverse eigene Seiten für diese Surfer. So das www.seniorennet.de, www.seniorenportal.de oder www.senjoy.de. Wir versuchen verstärkt, auch diese Altersgruppe in die Beepworld-Gemeinschaft einzubeziehen. Immerhin wird es in absehbarer Zeit in Deutschland mehr Menschen über 50 als unter 20 geben. Also, liebe Beepworlder unter 20, gebt der Mehrheit eine Chance und heißt alle über 50 bei uns im Chat und im Forum herzlich willkommen, wünscht sich Euer thofi.
GLOSSE
Da haben Sie aber noch mal Glück gehabt. Oder doch nicht? Haben Sie etwa doch Aktien von Internetfirmen gekauft, damals, als wir alle nicht widerstehen konnten, als Firmen wie Lycos Europe oder web.de Milliarden an der Börse Wert waren und täglich mehrere Prozente zulegten? Was haben die eigentlich hergestellt? War ja o.k. damals, machte ja jeder, aber haben Sie die auch wieder rechtzeitig verkauft, damals, als sie nicht mehr täglich um 5% stiegen, sondern fielen, täglich? Und morgen noch weiter fallen werden, wie uns die Analysten jetzt prophezeien. Die selben übrigens, die uns voriges Jahr erklären konnten, warum die Internetfirmen weiter steigen werden, weil sie ja die New Economy seien, also eigene Gesetze der Wirtschaft begründen. Naja, hätten wir damals schon gewusst, was wir heute wissen, dass die Vorstände von wiehiesssiedochgleich.com sich in eigenen Jets von München oder Köln nach New York fliegen ließen, um mal eben ein paar Hot Dogs zu verzehren, die zugegebenermaßen nirgends so lecker sind wie am Times Square, wir hätten es schon ahnen können, wie das endet. Oder dass der Vorstand der wiehiessensiedochgleichnochalle.com die eigenen Aktienanteile am Aktiengesetz vorbei vorzeitig verkauft hatten, damals, als wir sie als Analystengläubige noch wollten. Wir hätten schon ahnen können, wie das endet. Haben wir aber nicht. Jetzt stellt jeder kluge Analyst die spätkluge Frage, wofür wir das Internet eigentlich wirklich brauchen? Um Dinge des täglichen Nichtbedarfs über das Netz zu verkaufen, angeboten in elektronischen Katalogen, die auf Papier genauso wirken würden? Richtige Frage, falsche Antwort. Die richtige lautet: Weil China Angst bekommen hat. Oder der Iran. Oder oder. Weil undemokratische Regimes früher als andere erkannt haben, dass freier globaler Informationsaustausch seiner Bürger für jede Gesellschaft Sprengstoff bedeutet. Weil sie ahnen, dass es im Zeitalter des Internet kein Herrschaftswissen mehr geben kann. Weil die Goldnuggets des neuen Zeitalters, frei zugängliche Informationen, eine zutiefst demokratische Weltgemeinschaft schaffen können: ein Traum für aufgeklärte Bürger und Soziologen, aber ein Alptraum für klüngelnde Provinzpolitiker oder eben die chinesische Regierung, oder die iranische, oder oder. 
Also sind chinesische Politiker klüger als hochbezahlte amerikanische oder britische Analysten. Während letztere noch fragen, haben erstere schon die Antworten gegeben: Internetcafes wieder schließen oder zumindest scharf kontrollieren.
Hätte ich doch letztes Jahr lieber auf den Koch meines Lieblingschinesen gehört statt auf meine Bank: Papiel von Aktien dil nicht schmecken, liebel immel Wan Tan Suppe bei Chinamann essen. Galantieltel Zuwachs – auf Hüften.

Beepworld.de - NEWSLETTER #18 vom 15.06.01

Von thofi, 10:32

VORWORT

Wo Honig ist, sind auch Bienen. Das Internet ist zwar kein großer Honigtopf mit Selbstbedienungsaufforderung mehr, wie noch bis zum letzten Jahr, aber ein Paradies für Betrüger, die sich die Naivität vieler Surfer zu Nutze machen möchten, ist es immer noch. So flattern uns täglich Warnungen wie diese von 1&1 auf den Tisch „Erneut erhalten Domain-Inhaber in Deutschland eine sehr professionell gestaltete Rechnung, dieses Mal ausgestellt von der "Zentrale zur Registrierung Deutscher Web-Domains GmbH" mit folgendem Inhalt: "Für die Online-Schaltung Ihrer Web-Adresse ... fallen für den Zeitraum... nachfolgend aufgeführte Gebühren an...“ Eine solche Gesellschaft gibt es gar nicht, aber das Konto. Und da ist wohl von naiven Usern fleißig drauf eingezahlt worden.
Eine beliebte Abzocke im Netz sind auch die berüchtigten Pyramidenspiele, die nach dem Schneeballsystem funktionieren im Sinne von „Schicke an die nachfolgenden 10 Leute je 10 DM im Briefumschlag. Du wirst dann im Laufe von 4 Wochen 1000 Briefe mit je 10 DM darin erhalten.“ Erstaunlich ist eigentlich weniger die Frechheit solcher Betrüger, sondern mehr die Tatsache, dass tatsächlich immer noch Tausende darauf reinfallen. Diverse solcher Anbieter versuchen ständig, sich auch bei Beepworld einzunisten. Die löschen wir natürlich erbarmungslos.
Wirklich sauer waren wir aber über folgende Schweinerei, auf die uns aufmerksame Beepworld hinwiesen, so dass wir schnell mit Warnungen im Forum und durch eine Anzeige bei der Polizei reagieren konnten.
Die Bienen waren aber diesmal eher fiese Hornissen, die sich da an den Erfolg von Beepworld dran hängen wollten. Jetzt kassiert Beepworld also doch für ihren Homepage-Service ab, wird sich manches Mitglied gedacht haben, als es in seinem Gästebuch von einem gewissen Herrn Kron, angeblicher Beepworld-Mitarbeiter mit einer nicht existierenden e-mail-Adresse bei uns, folgende (sinngemäße) Nachricht las „Hallo liebes Mitglied, da du jetzt schön sehr lange bei uns Mitglied bist und für die verschiedensten Seiten Werbung machst, verlangen wir eine Gebühr von 19,95 DM. Es wäre lieb, wenn du das Geld bis zum 17.06.2001 unter der folgenden Konto.NR. .... einreichen würdest Sonst sind wir dazu verpflichtet, deine Homepage leider zu sperren. Es wäre doch schade. Dein BEEPWORLD Team“. Überweisen Sie also unter keinen Umständen Geld an diesen Betrüger.
Nein, unser HP-Service ist und bleibt kostenlos, wird trotzdem ständig weiter ausgebaut (neuestes erfolgreiches Beispiel unser SMS-Dating-Service), und das Beste: Alle Team-Mitglieder sowie unsere Admins/Moderatoren haben super Spass bei ihrer Arbeit, und wer kann das sonst von seiner Arbeit schon behaupten,
meint Euer thofi.
GLOSSE
Sie und ich, wir brauchen so was nicht, stimmt´s? Ich versuche sogar täglich in der U-Bahn, im Restaurant, im Aufzug nicht mitzukriegen, was sich andere über´s Handy so zu erzählen haben, auch wenn es zunehmend schwerer fällt, wegzuhören. Nein, nein, nicht weil es so spannend wäre, sondern so laut. Andere dagegen wollen gerne wissen, was wir uns über´s Handy so mitzuteilen haben, oder per e-mail, Fax oder Datentransfer. Telefonieren Sie mal lieber nicht im Winter und sagen ihrem Freund, dass Sie sich freuen, dass jetzt Schnee gekommen ist. Verlassen können Sie sich darauf, dass jetzt gerade ein Computer mitschneidet, denn Sie könnten sich ja auch gerade für eine Lieferung Rauschgift bedankt haben. Auch größere Summen sollten Sie nicht erwähnen, da könnte ja ein Wirtschaftsdeal dahinterstecken. Das sei aber jetzt übertrieben, meinen Sie? Fragen Sie doch mal, warum nicht der europäische Airbus den sechs-Milliarden-Dollar-Flugzeug-Auftrag von Saudi-Arabien erhielt sondern Boeing. Oder warum 1994 der französische Konzern Thomson den Milliarden Dollar Auftrag von Brasilien im letzten Moment noch an eine amerikanische Firma verloren haben soll?
Jetzt sagen Sie bestimmt, das müssen ja finstere Verbrecher sein, die uns so umfassend abhören? Na hören sie mal, was erlauben Sie sich? Wie sprechen Sie denn von der amerikanischen Regierung, und der kanadischen, und der englischen, und der australischen, und der neuseeländischen? Diese Staaten des UKUSA-Abkommens nämlich profitieren seit den 80iger Jahren von Echelon. Dabei handelt es sich um das vermutlich größte Abhörnetz der Welt, betrieben vom US-Geheimdienst NSA (National Security Agency). Oft dementiert, jetzt aber doch unzweifelhaft nachgewiesen. Sie halten das für eine Nachrichten-Ente, weil Sie davon noch nichts gehört haben? Ja, sehen Sie, das ist halt höhere Politik, wenn Verbündete Verbündete abhören, die Presse es klein schreibt und keiner unserer großen Politiker uns das öffentlich erläutern möchte.
Wenn dagegen der Beweis gelänge, dass sich Iris Berben doch das Gesicht liften ließ, das würde tagelang in allen Gazetten und Talkshows heiss diskutiert werden. Ich finde, irgendwie ist das Leben ungerecht.

Beepworld.de - NEWSLETTER #17 vom 01.06.01

Von thofi, 10:31

VOWORT

Ist das noch normal? Und wo soll das enden? Täglich werden mehr als 1200 Leute Mitglied bei Beepworld. Die Bevölkerungszahl einer Großstadt wie die Dokumentastadt Kassel mit 200.000 Einwohner haben wir gestern gerade erreicht. Viele Glückwünsche an uns und unsere Admins gab´s dazu im Forum und per e-mail. Wenn wir den gesamten Sekt getrunken hätten, den wir virtuell angeboten bekommen haben, lägen wir die nächsten drei Tage unterm Tisch im Koma und Beepworld wäre vorübergehend ohne „Eltern“. Fast ohne Werbung wurde diese Zahl erreicht, einfach nur durch Mundpropaganda. Diese Erfolgsstory zeigt, dass man auch ohne großen Konzern im Rücken wie bei tripod mit viel persönlichem Einsatz etwas Sinnvolles und Großes auf die Beine stellen kann. Enden soll das erst, wenn jeder Mensch im deutsch-sprachigen Raum, ob Baby oder Greis, ein Beepworlder geworden ist :-).
Sind wir jetzt glücklich? Wären wir gerne, aber am selben Tag bekamen wir diese Mail (Auszug) von jemandem, dessen Rechtsradikalen-Seite wir gelöscht haben - übrigens auf Anordnung des Bundeskriminalamtes:
„Ihr roten Hunde könnt uns mal am Arsch lecken! Macht nur weiter so ....sagt mir wo eure CENTRALE ist und wir kommen mal mit´ nen paar freunden vorbei und kiffen mit euch ROTEN-FREUNDEN einen.... und den rest werdet ihr später erfahren. WIR AUS HOYERSWERDA SCHEIßEN AUF EUCH!!!!!!!!!!!!!!! NOCH WAS : JEDE ROTE SOCKE WIRD AUCH MAL BRAUN MIT ODER OHNE GEWALT!!!!!!! SO HALTET IHR UNS NIEMALS AUF! ... NOCH EIN FROINDLICHES *SH* AN EUCH UND SCHAUT AB UND ZU MAL ÜBER EURE SCHULTER:::::ES KÖNNTE EINER VON UNS HINTER EUCH STEHEN DER ES NICHT GUT MIT EUCH MEINT! UND DENKT IMMER DARAN :RREECCHHTTSS VVOORR LLIINNKKSS !" es erwischt jeden mal.... auch euch!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“
Und wo bleibt jetzt das Positive? Hier: Es gibt seit letztem Jahr ein Aussteigerprogramm für Rechtsradikale vom Bund namens „Exit“. Mehr als 80 aussteigungswillige Neonazis haben sich bei diesem Programm schon gemeldet. Das ist doch schon ein ermutigender Beginn,
meint Euer thofi.
GLOSSE
 

Haben Sie kürzlich nicht auch mit den Außerirdischen gesprochen? Oder zumindest versucht, na ja, in jedem Fall aber dabei mitgeholfen? Ein kleines Progrämmchen runtergeladen und ihr PC nutzt ihre Mittagspause zum Erforschen der Signale aus dem Weltall, oder bei der rechenintensiven Erforschung von neuen Medikamenten, oder einfach nur, um Festplatten auf tausenden PCs weltweit nach interessanten Dateien, Bilder, Videos oder MP3-Files zu durchstöbern und bei Bedarf auf ihre eigene Platte zu laden. Das Schreckenswort dafür (vor allem für die Industrie) heißt P2P. Keine Zentrale, kein Server; jeder PC ist über das Internet mit jedem verbunden und tauscht, was das Zeug hält nach dem Prinzip Geben und Nehmen, was mein ist (auf meiner Festplatte), das sei auch dein (auf deiner Festplatte). Die Film- Musik- und Softwareindustrie schreit „Urheberschutz“ und „zensieren“, nach bekannter Manier, wie auch schon Napster unlängst erfolgreich der Garaus gemacht wurde. Aber die hatten ja noch einen zentralen Server für die Inhaltsübersichten. Jetzt zensiere aber mal jemand ein Netzwerk gleichberechtigter PCs mit momentan ca. 6 Mio. Teilnehmer? Ja, ist ja dann wohl nicht mehr zu stoppen, P2P, oder doch?

Wenn man vergessen hat, seine sehr privaten Urlaubsfotos vom Nacktbadestrand auf Sylt aus dem freigegebenen Festplattenbereich rauszuhalten, und die dann auf 6 Mio. anderen PCs zur Erheiterung der Community sorgen können, dann naht das Ende von P2P in Gestalt der erbosten Ehefrauen oder Ehemänner, Freunde oder Freundinnen, die so bekannt auch wieder nicht sein wollten, dass die ganze Welt erfährt, wo denn nun ihr diskretes Muttermal sitzt.

Beepworld.de - NEWSLETTER #16 vom 18.05.01

Von thofi, 10:30

VORWORT

Haben Sie es überhaupt bemerkt? Stück für Stück verbessern wir Beepworld. Jeden Monat kommt bei uns eine neue Eigenschaft hinzu. Erst das Forum, dann der Chat, der Zähler, 20 Unterseiten, der neue Editor, Tabellenfunktionen, der neue Digi-Chat, das eigene Gästebuch, und jetzt die Frames. Jedes Einzelne nur eine kleine Verbesserung, aber sieht man Beepworld aus einem gewissen zeitlichen Abstand, - vor rund einem Jahr, als wir uns noch riesig über das Überspringen der 20.000er Mitgliedermarke freuten-, ist es ein völlig anderes Beepworld geworden.
Es sind immer nur kleine Schritte, kaum wahrnehmbar für den Einzelnen, häufig erst erkennbar, wenn man zurückblickt auf das Ganze. Aber dann sind wir häufig erschrocken, will es häufig keiner gewesen sein und beabsichtigt hat man das schon gar nicht. Wir haben doch nur..., genau, wir alle haben doch nur ..., kleine Unachtsamkeiten zugelassen, hingenommen, nicht um unsere Meinung gekämpft, weil es doch nur um einen ganz unwesentlichen Punkt gegangen ist, Fünfe gerade sein gelassen, ihnen ihren Spass gelassen. Na ja, o.k. war das nicht, aber dafür sich aufregen, man soll das doch nicht alles so verbissen sehen, das gibt doch wieder nur Ärger, und der Hausfrieden hängt dann wieder mal schief, na nun lass doch.
Ja, nun lasst doch ...
die Schmierereien an unseren Hauswänden; das fehlende Unrechtsbewusstsein vieler unserer Politiker; die fünf Stunden täglichen Fernsehkonsum unserer Kinder; unsere Eltern, die kaum ihr eigenes Leben im Griff haben, geschweige denn ihren Kindern Vorbild leben können; die Leistungen unserer Schüler, die im internationalen Vergleich im unteren Drittel liegen; unser Privatfernsehen, dessen Werbespots mittlerweile das Anspruchvollste an den ausgestrahlten Sendungen sind; unsere Jugendlichen, die zerstören und verletzen, weil sie selbst zerstört und verletzt sind; unsere Fachleute, die häufig ihr Fach nicht mehr beherrschen; unsere ohne Sieg und Heil hassenden Glatzen, die nicht nur anders aussehende Menschen aus Deutschland treiben, sondern mit ihnen auch Teil unserer Kultur; unseren Nachwuchs, der sich selbst zu früh für zu voll nimmt und seine Lehrer leer brennen lässt; unsere Manager, die oft nur ihr eigenes Wohlergehen managen und koste es auch Tausende von Arbeitsplätze.
Lassen, weil es nicht mehr zu ändern ist? Ja, es lassen, es nicht mehr zulassen, gleich von Beginn, das wär´s. Finden Sie doch auch, oder? Na, dann nicken Sie doch jetzt nicht einfach mit dem Kopf, sondern lassen Sie es selber bei sich zuhause, bei der Arbeit, bei den Freunden, nicht mehr geschehen. Denn eine Weltumsegelung fängt immer mit dem ersten Schritt vor die eigene Haustür an,
meint Euer thofi.
GLOSSE
Ich gehe gerne zum Zahnarzt, ja, kein Scherz. Das heißt nicht, dass ich plötzlich angesichts des Bohrers in der Hand des Weissgekittelten zum Held geworden wäre. Nein, genau genommen sitze ich am liebsten im Wartezimmer. Denn dort kann ich kostenlos über Laptop, Palm oder Handy surfen, kabellos, versteht sich, und nicht etwa im deutschen WAP-Tempo, nein, mit mehrfacher ISDN-Geschwindigkeit. Naja, bevor sich jetzt jemand einen Zahn absichtlich abbricht: noch muss man dazu in die USA reisen, wo sonst, und seine Geräte mit einer überall erhältlichen 150$ teuren Antenne nachrüsten. Auf Bahnhöfen, Flughäfen, in Bibliotheken und Schulen, in Unis und überall, wo sich sonst noch gelangweilt wird (ähem, das mit der Schule nehme ich zurück), spannt sich wie ein Schirm ein Funk-Intranetz über das Gebäude. Reichweite 100 – 300m. Das erklärt auch das augenscheinliche eifrige Mitnotieren per Laptop der Schüler oder Studenten beim Unterricht. Die einen machen gerade den großen Börsendeal klar, die anderen vertiefen sich in einen brandheißen Flirt per e-mail oder Chat, einige laden mal eben den neuesten MP3-Song von Britney Spears auf ihren mobilen Rechner runter, muss ja schließlich auch mal sein. Nur der Lehrer oder Prof da vorne, kann der nicht mal etwas leiser reden, das stört beim Surfen. Seinen Vortrag lade ich mir sowieso nachher online aus dem Internet, und die Hausarbeit dazu. Wenn mir nicht immer wieder die Flugaufsicht dazwischen funken würde, oder die Mikrowelle, oder ..., denn die funken auf der selben Frequenz von 1,5 GHz. Demnächst soll die Reichweite noch erheblich erweitert werden, dann können ganze Stadtteile mit dem Funknetz überschirmt werden. „Hier spricht der Flugkapitän der Boeing 747 über ihnen. Bitte lassen Sie sofort ihre rechte Maustaste los, ich wiederhole, die rechte Maustaste sofort loslassen, damit wir das Fahrgestell wieder einfahren können.“ Alles Roger?

Beepworld.de - NEWSLETTER #15 vom 04.05.01

Von thofi, 10:29

VORWORT

Liebe Beepworlder,
uns in Deutschland geht es doch gut. Selbst, wer aus dem sozialen Netz purzelt und arbeitslos wird oder gar von der Sozialhilfe leben muss, brauch sich allerhöchstens, wenn es ganz schlimm kommt, vom Kanzler als Faulpelz beschimpfen lassen, echte soziale Not kennt hier kaum einer.
Hier herrscht aber offenbar eine andere Not, die uns vom Beepworld-Team gelegentlich als e-mail offenbar wird.
Eins von mehreren (natürlich anonymisierten) Originalbeispielen gefällig? „ich bin schwanger aber weiß nicht mit wem . meine eltern stehen zu mir aber das problem ist das ich erst 14 jahre alt bin“.
In welcher seelischen Notlage muß ein junger Mensch stecken, wenn er an seinen Internetservice-Anbieter einen solchen Hilferuf schickt. Ist das ein Zeichen dafür, dass unbewusst geschlossen wird, wer komplizierte technische Probleme lösen kann, kann auch menschliche Probleme lösen? Oder ist die Mitmenschlichkeit in Deutschland bereits so stark auf der Strecke geblieben, dass ein junger Mensch in Schwierigkeiten sich eher Unbekannten per e-mail anvertraut, als Hilfe von seinen Mitmenschen in nächster Nähe zu erwarten? Oder ist es ein besonderes Vertrauensverhältnis, das unsere Mitglieder Beepworld entgegen bringen, weil jeder spürt, dies ist ein Familienunternehmen mit Menschen zum Anfassen dahinter, die mitleiden und sich mitfreuen. Dass bei uns kein körperlicher Hunger mehr erlitten wird, ist toll, aber es gibt auch seelischen Hunger, der wesentlich schwerer zu lindern ist und doch eigentlich so einfach. Wir vom Beepworld-Team scheuen uns nicht, täglich zu zeigen, dass uns unsere Mitglieder auch als Menschen interessieren. Deshalb haben wir auch sehr lange auf diese und die anderen e-mails geantwortet,
meint Euer thofi
GLOSSE
Sekunde mal, ich schreibe gleich weiter. Ich muss mir nur mal eben am Zeitungsstand einen neuen PC kaufen, für unter 2000 DM. Packen Sie´s zur BILD, denn die bietet das gute 800 MHz- Stück an. Moment, ich mach ja wirklich gleich weiter, will nur mal schauen, was mein Fleischer heute für Software im Angebot hat. Na, erst mal Geld bei der Bank abholen, das wird wieder mal ein teurer Freitag. Wie, nein, nein wirklich nicht, Danke, eine Lebensversicherung, gleich jetzt, lieber doch nicht im Moment, ich möchte, wenn ich darf, von meinem Sparbuch nur mal eben, na, Sie wissen schon, Geld abheben, bietet ihre Bank diesen Service auch an? Ab zur guten alten Post. Hier ist die Welt bestimmt noch in Ordnung. Meinen Stromlieferanten wollte ich im Moment eigentlich gerade auch nicht wechseln, ich wollte doch nur eine 1,10 DM Briefmarke bei Ihnen kaufen. Bitte, bitte, lassen sie mich, auch ohne neuen Stromvertrag.
Was war die Welt früher doch einfach: Zeitungen produzierten nur Informationen, die alte Ökonomie anfassbare Ware, und die New Economy eben Virtuelles, also nix zum Anfassen, nur zum Hoffen. Hoffen, dass es irgendwann doch funktioniert, z.B. die Lebensmittelbestellung über´s Internet. Wer sich von nicht aufrufbaren Seiten und abgebrochener Kommunikation schließlich vorhangelt bis zum Warenkorb und dann endlich die Bezahlfunktionen aufrufen darf, ist fast am Ziel, nur Pech, dass gerade die eigene Kreditkarte nicht akzeptiert wird. Das macht aber nicht so viel, da das Formular zum Eintrag der Lieferadresse ohnehin regelmäßig einen Systemerror produziert. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, muss dann meist nur noch ein paar Stündchen warten, bis die Zutaten für das Mittagessen am späten Abend dann tatsächlich auch geliefert werden. Seit Kurzem aber mache ich keine unfreiwillige Diät mehr. Seitdem sich nämlich die Old-Economy der New Economy angenommen und daraus One Economy gemacht hat, klappts. Den bewährten Vertrieb aus der alten Welt gepaart mit den Bestellwegen der neuen Wirtschaft – das funktioniert. Während die New Economy ihre Zukunft schon fast hinter sich hat, hat die Old Economy die Zukunft erst richtig vor sich. 

Beepworld.de - NEWSLETTER #14 vom 20.04.01

Von thofi, 10:28

VORWORT

Liebe Beepworlder,
so eine runde Zahl reizt doch irgendwie, entweder zum Jubeln oder zum Meckern. Während um uns herum der Internethype (vorübergehend) abflaut, ist die Attraktivität von Beepworld ungebrochen. Wer von den "Oldies" erinnert sich noch an den ersten Newsletter, der an 37.000 Mitglieder ging; Ende Oktober war das gerade mal. Mitte Februar 2001 konnten wir dann das 100.000ste Mitglied begrüßen. Und jetzt sind´s mehr als 150.000! Rund 1100 Neumitglieder kommen täglich hinzu, mittlerweíle auch viele Deutschsprachige aus USA, Dominikanische Republik, Jamaika! usw., die über ihre HP wohl den Kontakt zur Heimat aufrecht erhalten.
Viele Glückwünsche haben wir zu diesem Jubiläum per e-mail bekommen, aber manche reizt es doch auch, den warnenden Finger zu heben, nicht übermütig zu werden. Übermütig? Bei so viel Arbeit haben wir gar keine Zeit dazu. Manche zweifeln schlicht an unserem Zähler „Euer Zähler spinnt, jedes Mal, wenn ich auf Aktualisieren drücke, hat der Zähler schon wieder weitergezählt, das kann doch gar nicht sein“, schrieb ein ganz junges Mitglied. Doch, kann (es werden nämlich die Datenbankeinträge gezählt), denn pro Tagesstunde kommen rund 80 neue Mitglieder hinzu. Natürlich ist nicht jede erstellte HP ein Augenschmaus, viele sind nicht viel mehr als ein kleines Lebenszeichen im Stil von „Hallo, mich gibt es auf dieser großen kleinen Welt auch“. Das ist natürlich der Nachteil eines kostenlosen Beepworld-Services, denn es ist ja bekannt, was nix kostet, wird auch nicht sonderlich gepflegt. Aber sicher alle, die sich mehr Speicherplatz per Hotline besorgen und dafür ihren kleinen Obulus in Form von 3,45 DM pro Anruf an Telefongebühren zahlen, basteln an einer ausgefeilteren Homepage.
Also, haltet einen Moment inne und hebt ein Glas (ey, lasst den Vodka stehen, Cola meinen wir) auf weitere 150.000 Beepworlder, die wohl bis Ende September hinzugekommen sein werden. Verdanken, ja verdanken tun wir dieses rasante Wachstum unseren so oft gescholtenen ehrenamtlichen Admins, aber vor allem Euch, den aktiven Beepworldern, die ihr in der Schule, in der Bahn, im Verein, auf Partys von eurer Homepage schwärmt und damit für Beepworld fantastische Reklame macht. Dafür gibt´s jetzt auch eine Runde virtuelle Pizza für alle (aber Vorsicht, sie ist heiß) von
Eurem thofi
GLOSSE
Ach, trauern Sie auch den gemütlichen Zeiten von früher hinterher? Damals, unendlich lange her, so vor 15 Jahren, in meinem PC von Olivetti hatte ich gerade eine neue zusätzliche Festplatte von 30 Mega(!)byte eingebaut – wie sollte ich die jemals voll kriegen, dachte ich damals. Naja, auf jeden Fall war das ein unglaublich schnelles Gerät, der 80386-Prozessor tickte im Takt von 66 MHz. Schlappe 20.000 DM habe ich dafür hinlegen müssen; die Bewunderung meiner Freunde war mir dafür sicher. Das Schreiben machte doch damals noch ordentlich Spass am PC, meine Finger waren im ständigen Wettstreit mit der Hard- und Software. Meistens verloren wir beide. Der Text war voller Tippfehler und der Rechner abgestürzt. Neuerdings haben meine Finger keine Chance mehr. Der Intel 4 Prozessor mit 1700 MHz ist da, der den PC rund 25 mal schneller antreibt als meinen damaligen Olivetti. Und im gleichen Atemzug wird der 2 GHz (2000 MHz) Prozessor angekündigt, den es wohl dann im Sommer zu kaufen gibt. Mal Hand aufs Herz? Außer dass wir uns ständig schlecht fühlen, weil wir bereits 1 Woche nach dem Kauf schon wieder ein veraltetes Modell unter unserem Schreibtisch stehen haben, und die neue PC-Generation natürlich viiiel billiger ist und viel mehr leistet, brauchen wir das? Sagte da nicht jemand, dass PCs mit dem neuen Prozessor auch demnächst Wäsche waschen können und mir die Haare fönen? Muss ich mich denn spätestens alle zwei Jahre von meinem Schätzchen verabschieden und wieder in die Tasche greifen müssen für einen jungen, frischen, schnelleren PC? Ja, sagt die Industrie, musst Du, denn wie sollen wir denn sonst immer höhere Umsätze schieben, unsere Aktionäre verlangen das so. Also wirft Microsoft immer anspruchsvollere Programme auf den Markt, mit Eigenschaften, die keiner mehr nutzt, die aber eine schnellere Hardware verlangen, und die wiederum schnellere Programme ermöglicht, und die wieder benötigen ... Oh je, mir wird schwindelig.
Vielleicht kann ja mal ausnahmsweise die Computerindustrie von den Menschen lernen und nicht umgekehrt. Denn der Trend ist unübersehbar: Die Alten sind wieder gefragt(Achtung, alle über 48 Jahre festhalten, ihr zählt bei den Personalvermittlern schon zu den Alten). Da es immer weniger Junge gibt (die Geburtenzahlen fallen ständig), erkennt die Industrie zunehmend den Wert der Erfahrung von älteren Angestellten. Die mögen nicht zwar nicht mehr so schnell sein, sind aber durch ihre große Erfahrung eher produktiver als jüngere Angestellte.
Ich will meinen alten Olivetti vom Elektronik-Schrottplatz sofort wieder zurück haben!

www.Beepworld.de - NEWSLETTER #12 vom 23.03.01

Von thofi, 10:27

VORWORT

Liebe Beepworlder,
welches Thema bewegt diese Woche wohl die Computerfreaks weltweit am meisten? Nein, diesmal ist es nicht Lara Croft aus Tomb Raider V, VI oder VII in Dessous, es ist die weltgrößte Computermesse und findet statt in – Hannover/Deutschland. Ein neuer Rekord ist die Ausstellerzahl: Auf der CeBIT 2001 sind erstmals 8.106 Aussteller angemeldet, die sich auf fast einer halben Millionen Quadratmetern drängelnd präsentieren. Das Beepworld-Team wird auf diesem multimedialen Jahrmarkt der Eitelkeiten – schneller, kleiner, besser, drahtloser - dabei sein - als Besucher.
Hauptthemen bei Hardware sind die schnellen PC-Prozessoren, Intel IV mit bis zu 2 GHz Takt (wer braucht für die Hauptanwendung Textverarbeitung eigentlich so schnelle Chips?) und die Grafikchip-Rakete Nvidia auf der GeForce3 Karte in Verbindung mit DirectX 8, die ungeahnt realistische 3D-Animationen auf dem heimischen PC erlaubt: die computeranimierten Spielfilme Toys oder Ants (das große Krabbeln) lassen grüßen.
Im Video/TV-Bereich gibt´s das erste Handy mit Videokonferenz- und Videoabspielmöglichkeiten per MPEG4 Standard. Und Aufnahmegeräte für DVDs, die wie Videogeräte funktionieren, werden langsam auch für den Normalbürger erschwinglich. Gespannt darf man auch sein auf den neuartigen 3D-Fernseher, der ohne besondere Brille oder sonstige Hilfsmittel räumliche Bilder in brillanter Qualität liefert. Dieser 3D-Effekt ist unabhängig vom Blickwinkel; man muss also nicht nur starr geradeaus auf den Monitor blicken, um 3D zu erhaschen. Bildschirme dafür soll´s von klitzeklein bis riesig geben.
Unsere Gebete bezüglich Kabelgewirr sind auch erhört worden: Ob Netzwerkverbindungen, Internetzugang, Arbeitstafeln, sogenannte Webpads mit flachem Bildschirm, Schreibstifte mit integrierter Kamera und Handschrifterkennungssoftware oder aufgebohrte GPRS-Handys mit schneller 43,2 Kbit/s Rate für Daten-, Fax-, Bilder- und Musik-Übertragung: alles gibt´s jetzt mobil und ohne störende Kabel per neuem Standard, der Kurzwellentechnologie Bluetooth.
Bei einer solchen Leistungsfülle der bereits jetzt verfügbaren relativ günstigen GPRS-Handys kann man doch nur rätseln: Wartet eigentlich jemand wirklich noch auf die teuren und frühestens in zwei Jahren erhältlichen UMTS-Geräte? Oder muss dieser teure Standard einfach deswegen kommen, weil die Lizenzen von den Telekommunikationsfirmen mit über 100 Milliarden vom Staat gekauft worden sind, zusammen mit der Verpflichtung, auch eine entsprechende Netzstruktur aufzubauen, und teurere Dienste nun mal absolut gesehen höhere Gewinnspannen erlauben als Billigangebote? Ein Schelm, der Böses dabei denkt,

meint Euer thofi.

Statt GLOSSE, wir outen uns

Wir schmunzeln ja öfter über manche Beiträge im FORUM. Besonders aber, wenn dort gerätselt wird, „wer ist eigentlich der Webmaster, wer steckt hinter thofi und jetzt gibt´s noch einen neuen Mitarbeiter, moriturus. Wer ist dat denn? Die sind nahezu rund um die Uhr erreichbar und auch Sonntags fleißig, meckert da nicht die Gewerkschaft?“ Einige Beepworlder sind der Wahrheit schon recht nahe gekommen, deshalb hier die wahre, ungeschminkte Story: Beepworld wurde vor 2 Jahren von David Finkenstädt gegründet, mehr als Dienst an seine Freunde gedacht, die fast alle Beeper von Swatch hatten, um sie über den PC anzumailen. Mit dem Erfolg des Internet erweiterte David seinen Service, immer neben der Schule und von zuhause aus und leitet heute, mittlerweile volljährig, den weiteren technischen Ausbau seiner Firma, einem der erfolgreichsten kostenlosen Homepageanbieter im deutschsprachigen Raum. Die gesamte Technik, die Software, die Userdateien, die beiden Linux-Server in den USA, die Telefonserver, den Chat und den AdServer für die Werbebanner ständig am Laufen zu halten, gleicht dem Hüten einer Herde freihüpfender Flöhe. Sein Vater, Dr. Thomas Finkenstädt, Biologe, auch thofi genannt aufgrund der Anfangsbuchstaben aus Vor- und Nachnamen, hat sich dann, nachdem der große Erfolg von Beepworld David zu überrollen drohte, mit engagiert und ist seitdem für Marketing, Finanzen, Recht, Personal, Kooperationen, PR (Öffentlichkeitsarbeit) und Newsletter zuständig. Die Technik kostet viel Geld, also muss er dafür sorgen, dass auch wieder Geld in die Kasse kommt. Er muss die Werbeplätze verkaufen, darauf achten, dass auch bezahlt wird, Beepworld in der Presse und Fernsehen weiter bekannt machen, die Finanzen zusammenhalten, das Finanzamt glücklich machen, die ständigen rechtlichen Nachfragen nach Beepworld-Seiten mit radikalen oder pornografischen Inhalten bedienen und das Beepworld-Team damit aus dem Gefängnis raushalten, und natürlich über den Newsletter den regelmäßigen Kontakt zu den vielen Beepworldern halten. Kürzlich konnte dann auch David´s jüngerer Bruder Tim, auch moriturus genannt, neben der Schule für Beepworld gewonnen werden; er hat sich für die persönliche Beantwortung der täglichen ca. 150-200 e-mails zuständig erklärt. Er hielt das anfangs für einen leichten Job, bis er immer mehr erkannte, dass dabei häufig individuelle Anteilnahme auf dem e-mail-Weg entsteht, die den Job zu einer sehr persönlichen Aufgabe werden ließ. Alle anderen Leistungen wie Programmierung usw. werden von externen freiberuflichen Mitarbeitern erbracht. Beepworld ist also fest in Familienhand, ergänzt durch die hervorragende Arbeit vieler ehrenamtlicher Admins und Moderatoren, und diese familiäre Atmosphäre bestimmt auch den Ton bei Beepworld. In der Community der Beepworlder sollen sich alle wie in einer großen Familie fühlen.

www.Beepworld.de - NEWSLETTER #13 vom 06.04.01

Von thofi, 10:27

VORWORT

Liebe Beepworlder,
so schnell kann das gehen! Was letztes Jahr noch als große Wahrheiten von hochbezahlten Analysten verkündet wurde, ist heute schon Lüge von gestern. Wenn man seine Freunde beeindrucken wollte, sagte man letztes Jahr „Ich arbeite bei einer dotcom Firma, einem Internet startup“. Bewunderung war einem garantiert. Wenn man heute, verschämt zu Boden blickend, dasselbe sagt, greifen die meisten Freunde mitleidig zu ihrer Geldbörse und sagen „Lass mal, ich bezahl die Runde schon für dich. Hast es ja nicht so dicke.“ Nicht anders war es mit den Aktien. „Dotcom-Aktien hast du gekauft? Boh, eye, dann bist du ja bald reich“, hiess es noch vor einem Jahr im Sportverein. Jetzt überlegt man sich, ob man diese Aktien nicht doch behält, weil die Rückseite der Papiere ja noch zum Bedrucken taugen könnte, und neues Druckerpapier ist ja teuer.
Der Internethype ist vorbei? Quatsch, er hat noch nicht mal richtig angefangen. Aber die Regeln der Marktwirtschaft greifen jetzt. Euphorie, Übertreibung, Rückschlag, Katerstimmung, Untertreibung, Normalisierung! Ein Sprichwort in den USA heißt „So was wie ein kostenloses Geschenk gibt es nicht. Irgendwer muss immer dafür bezahlen.” Das erkennt jetzt auch die Internetbranche. Überall brechen die Internetfirmen ein, die sich auf das Konzept „Freien Service für unsere Kunden, dafür Werbung“ eingelassen haben. Selbst große Namen wie Yahoo, eine Suchmaschine, die sich zu 90% durch Werbung refinanziert, geraten damit zunehmend in Schwierigkeiten. Immer weniger Firmen werben, und immer mehr Werbefläche steht online zur Verfügung. Die Preise sinken entsprechend in den Keller. Den Ausweg sieht die New Economy zunehmend in Gebühren, die sie für ihre Leistungen vom Nutzer fordern. So kassiert z.B. der Homepageanbieter WebNow aus den USA ab sofort rund 17 DM /Monat für die bisher kostenlose Homepage. Wer nicht zahlt, dessen Seite wird gelöscht.
Und was macht Beepworld? Bitten wir Euch jetzt plötzlich auch zur Kasse? Keine Panik. Machen wir nicht! Warum? Gelten bei uns die Gesetze der Marktwirtschaft nicht? Nein, der Grund ist: Wir haben von Anfang an auf organisches Wachstum geachtet, nicht Personal angebaut um jeden Preis, um schnell zu wachsen. Wir sind ein Familienbetrieb geblieben, trotz des großen Mitgliederzuwachses. Deshalb sind unsere Ausgaben gering, und deshalb brauchen auch unsere Einnahmen nicht so groß zu sein. Aber das Beste ist: Wenn die anderen Anbieter Geld nehmen müssen für ihren Service, werden sie entsprechend Mitglieder verlieren. Vielleicht werden sie aber trotzdem die Durststrecke nicht überstehen, bis es wieder aufwärts geht mit der Internetbranche – und das wird es! Beepworld ist technisch bestens gerüstet, auch diese Mitglieder von anderen Anbietern aufzunehmen, aufzunehmen in die große Familie der Beepworlder.
Lasst sie uns alle herzlich Willkommen heißen bei Beepworld, DEM KOSTENLOSEN Homepageanbieter im deutschsprachigen Raum,
meint Euer thofi.
GLOSSE
Haben Sie gerade mal etwas Kleingeld in der Tasche? Ach, schauen Sie doch mal nach. 85 Mio reichen mir auch, in US Dollar, versteht sich. Ich brauche das Geld, um reich zu werden. Ja, dann kaufe ich mir die Domäne sex.com, die ist nämlich gerade für diese Summe angeboten worden. Ein Schnäppchen, sage ich ihnen. Was ich damit alleine bei den Deutschen verdienen könnte, denn die verbringen im Vergleich zu den anderen Europäern mit Abstand die meiste Zeit auf Erotikseiten im Internet. Durchschnittlich 70 Minuten lang besuchen sie pro Monat die Online-Erotikangebote. Und keiner solle sich herausreden, er habe noch nie eine solche Seite besucht. Ein Drittel aller Deutschen nutzen die Sexseiten regelmäßig, hat eine neue Studie herausgefunden. Am kürzesten dagegen sind die Franzosen im Netz, um nach eindeutigen Abbildungen zu suchen, nämlich nur 45 Minuten. Aber sind diese nicht – olala – als die besten Liebhaber in Europa bekannt? Was machen die Franzosen dann eigentlich in der Zeit, in der die Deutschen nach heissen Bildern im Netz stöbern? Üben, üben, üben, sagte mein Musiklehrer immer, als er noch die Hoffnung hatte, aus mir einen Flötenspielvirtuosen zu machen.
Aber auch da sind uns die Amerikaner mal wieder voraus. Die halten sich gar nicht erst mit Bildchen gucken auf sondern wollen gleich alles, und das möglichst sofort. Sechs Millionen Amerikaner gehen eigentlich nur ins Internet, um den Richtigen oder die Richtige zu finden. Einer Untersuchung von Safedating.com zu folge wird im Netz geschwindelt, dass sich die Balken biegen, um online eine Sex-Verabredung zu erreichen. Verheiratet? ich doch nicht! Höchstens ein ganz kleines bisschen. Hier sind Bilder meines Porsches, meines Ferienhauses auf den Bahamas, und meines Privatjets, zeige ich dir alles, wenn wir uns näher gekommen sind (und mein Nachbar mir die Schlüssel überlässt). So stark übertrieben haben Sie noch nie, sagen Sie? Dann sind Sie kein Mann, denn vor allem die neigen zu solchen Übertreibungen. Frauen haben das nicht nötig, reicht denen doch ganz einfach, ein wenig an ihrem Geburtsdatum zu drehen.

www.Beepworld.de - NEWSLETTER #11 vom 09.03.01

Von thofi, 10:25

VORWORT

Liebe Beepworlder,
heute im Vorwort richtet sich der Blick mal nicht nach draussen in die große weite Welt, sondern die Nabelschau auf Beepworld intern. Was von einigen Usern im Chat für ein Ton angeschlagen wird, ist hart an der Grenze des Erträglichen. Die Admins tun, was sie können und haben ja mit der IP Sperre auch eine Art Rote Karte in der Hand, mit der sie so vorsichtig umgehen müssen, wie im richtigen (Fussball-) Leben. Erst den Chatter verwarnen, dann aber die rote Karte zeigen. Nur so verhindert ein Schiedsrichter, dass das Spiel in eine Keilerei ausartet. Und so verstehen wir von Beepworld auch die Rolle der Admins: als Schiedsrichter. Aber auch Schiedsrichter sind nicht unfehlbar und ihnen wird gelegentlich (vom Webmaster) auf die Finger geschaut. Bisher war aber aus unserer Sicht noch kein größeres Eingreifen nötig.
Den Kampf gegen den inneren Schweinehund, die Versuchung, die Anonymität des Chats auszunutzen, scheinen einige Leute bereits aufgegeben zu haben. Ist es also doch so, Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser? Benehmen sich Menschen, die keine Enttarnung oder Strafe fürchten müssen, anders? Es scheint leider so zu sein, wie Gräueltaten an Menschen unter Hitler im III. Reich und auch heute noch z.B im Kosovo beweisen. Aber die junge Generation in Deutschland ist doch demokratisch und selbstverantwortlich erzogen und aufgewachsen? Mein Eindruck: sind die meisten auch. Sie müssen nur noch stärker lernen, sich einzumischen. Lernen, dass die Verbesserung der Welt nicht beim Schutz der Wale der Weltmeere beginnt, sondern ganz banal im täglichen Leben, sich einzumischen, Stellung beziehen, eine Haltung haben, wenn Unrecht in nächster Nachbarschaft passiert, oder eben im Chat,
meint Euer thofi.
GLOSSE
Benutzen Sie die eigentlich täglich? Also, wir bestimmt nicht. Bei uns lagen die irgendwo in der Ecke unter dem Telefon und sagten jahrelang keinen pieps. Wofür gibt´s denn schließlich jetzt das Internet? Nur jetzt, jetzt musste ich sie wieder hervorkramen, sozusagen aus Notwehr, um nicht im Gefängnis zu landen. Wen? Naja, sie wissen doch was ich meine, die Seiten, die nicht rot und nicht blau oder grün sind, sondern eben.... Warum ich die Farbe jetzt nicht nenne, fragen Sie sich? Ja, das traue ich mich seit kurzem nicht mehr. Und das kam so...
Immer wenn ein Einschreiben kommt, werden wir unruhig bei Beepworld. Selten ist ein 1000 DM-Schein von einer Erbtante in Florida drin, meist aber eine Rechnung über diese Höhe mit Androhung einer sofortigen Zwangsvollstreckung, verbunden mit einer sofort zu unterschreibenden Unterlassungserklärung und entsprechender martialischen Drohung, was passiert, wenn wir diese nicht innerhalb von 5 Tagen unterschrieben zurücksenden. Das Vierteilen und Aufhängen ist dagegen meist noch der angenehmere Teil. Diesmal waren es nur 15.000 DM Strafandrohung und das Unterlassungserklärungsformular. Verbunden war das ganze mit einem netten Hinweis eines namhaften T-elekommunikationsunternehmens, dessen Aktien seit längerem strikt den Weg in Richtung Süden suchen, doch sofort zu unterschreiben, dass wir nie mehr im Internet einen Begriff verwenden werden, der den geschützten Ausdruck „die ... sie wissen schon die Farbe... Seiten“ verwässert, so wie es z.B. eins unserer Mitglieder auf seiner Seite gemacht hatte. Auf seiner Simpsons-Seite glühte in leuchtenden gelben Farben der Satz „die ... sie wissen schon die Farbe... Seiten von Springfield“. Unser sofortiger Blick aufs Datum enthüllte, dass weder Karneval noch der 1. April an dem Schreiben schuld war, sondern es tot ernst gemeint war. Hätten wir das Schriftstück unterschrieben, hätte uns jedes unserer gegenwärtig 120.000 Mitglieder bei Beepworld durch einen einfachen Satz mit drei Wörtern auf seiner Homepage eine Schadensersatzforderung von 15.000 DM von besagter Firma einbringen können, macht summa summarum 1,8 Milliarden Mark, zu viel im Moment für unsere Portokasse. Wir haben uns das mal praktisch vorgestellt. Wir hätten sofort 120.000 Leute einstellen müssen, die sich bei Ihnen zuhause eingenistet hätten, ihnen über die Tastatur geschaut und kontrolliert hätten, dass sie ja nicht den geschützten Begriff „die ... na sie wissen schon welche Farbe... Seiten“ eintippen und auf ihre Homepage uploaden und damit frech verwässern. Hoffen wir nur, dass sich ihr PC nicht im Schlafzimmer befindet, das hätte doch zu ungeahnten Verwicklungen führen können. So mancher wäre dabei ganz GELB vor Schreck geworden, Oops, we did it again. Jetzt haben wir doch die vermaledeite Farbe genannt. Bloß nicht weitererzählen.

www.Beepworld.de - NEWSLETTER #10 vom 23.02.01

Von thofi, 10:23

VORWORT

 Liebe Beepworlder,Halte doch jemand mal die Welt an, ich möchte hier runter. Wenn wir alle ständig miteinander konkurrieren, ständig erreichbar sein müssen, alle miteinander verdrahtet sind, wann haben wir denn noch Zeit für Liebe, Musik oder Bücher?“ Typisch, diese technikfeindlichen Aussagen, hat bestimmt wieder so ein deutscher Birkenstockträger, so ein ewig Gestriger mit Rauschebart und Müsli zum Frühstück abgesondert? Denkste, wer das sinngemäß in großer Runde so von sich gegeben hat, war kein Geringerer als der Vorstandschef von Sony Amerika kürzlich auf dem Wirtschaftsforum in Davos/ Schweiz. Na denn, dann muss wohl was dran sein. Schließlich kommt es nicht darauf an was gesagt wird, sondern wer es sagt. Beklagt der Mann es, wo doch gerade Sony den Konkurrenzkampf „immer kleiner, immer leistungsfähiger“ am Stärksten anheizt. Die anderen machen doch nur mit, weil sie sonst von Sony abgehängt werden, so sagen sie zumindest. Und Sony treibt voran, weil der japanische Elektronikkonzern sonst von der Konkurrenz nur noch die Schlusslichter sehen würde, so sagen sie. Ja, wer treibt denn nun und wer ist der Getriebene? Wer sitzt denn eigentlich noch auf dem Fahrersitz und weiß, wohin die Reise geht, immer schneller, immer rasanter? Und wir, die Mitreisenden, vertrauen den Chauffeuren weit da vorn in glitzernden Uniformen mit Kappen, tief ins Gesicht gezogen, damit man die Panik in ihren Augen nicht sieht. Stopp - bremsen, innehalten, durchatmen, nachdenken! Nachdenken? Die immer ausgefeiltere Elektronik, die uns umgibt, die vielen modernen Maschinen dienen uns doch, wir bedienen sie, - falsche Grammatik – wir dienen Ihnen. Ob wir das wollen, muss jeder für sich persönlich immer wieder neu entscheiden, meint Euer thofi.

GLOSSE

Haben Sie auch ein gutes Herz? Also, ich bekenne mich dazu. Ein treuer Dackelblick von unten, und ich werfe dem Bettler am U-Bahneingang ´ne Mark in seinen Hut, obwohl er eigentlich kräftiger aussieht als ich. Und lugte da unter seinem zerschlissenen Mantel nicht ein Jackettlabel hervor, das aussah wie Armani oder so ähnlich? Egal, ich spende ja nicht, damit es ihm besser geht, sondern mir: ich fühle mich moralisch danach einfach besser. Kurz nach Weihnachten hatte ich das schon mal, dieses „ ach, bin ich nicht ein guter Mensch“-Gefühl. Diesmal war es ein Aufruf, einen Protestbrief gegen die demnächst geplanten Kürzungen der Mittel für das öffentliche Fernsehen in den USA, an die amerikanische Regierung gerichtet, elektronisch zu unterschreiben und an mindestens 20 Freunde und Bekannte weiterzusenden. Wer das unsägliche Privatfernsehen in den USA kennt, weiß, wie wichtig dort die Unterstützung der öffentlichen Sender ist. Also erhielten prompt über 30 Bekannte von mir diesen Protestbrief mit der Bitte, genauso zu verfahren wie ich, damit wir gemeinsam die letzte Bastion der Kultur in den Staaten retten mögen. Erst kürzlich erfuhr ich dann, was daraus wurde: Der Kettenbrief war bereits 1995 von zwei Studenten der University of Northern Colorado losgeschickt worden. Die Kürzungen gingen bereits 1995 durch den Senat, und der Brief hatte seinen Zweck längst überlebt. In mehreren Abwandlungen wandert die Bittschrift aber bis heute noch durchs Netz, wie unzählige andere elektronische Kettenbriefe auch.

Na warte, der Bettler vom U-Bahnschacht soll mir noch mal unter die Augen kommen; mehr als 50 Pfennig werfe ich ihm diesmal aber nicht in seinen Hut.


ww.Beepworld.de - NEWSLETTER #9 vom 10.02.01

Von thofi, 10:22

VORWORT 

Liebe Beepworlder, diesmal sind es nicht die Computer-Viren, die uns Sorge bereiten, sondern die Pest, die sich im Internet seuchenartig ausbreitet. Mit den Viren haben wir ja alle gelernt zu leben. Kein Tag vergeht, an dem unser Server nicht einer Virenattacke Stand halten muss (und Stand hält). Und kein Mensch öffnet noch eine e-mail, die nur aus einem Anhang besteht oder allenfalls „HaHaHa“ im Betreff stehen hat. Aber warum lernen die wenigsten mit der Pest umzugehen, viele haben sie noch gar nicht wahrgenommen, andere halten sie für harmlos, manche verbreiten sie in Unkenntnis der Gefahr, andere haben schlicht Angst, und dann gibt es natürlich noch die, die die Pest bewusst verbreiten. Sie infiltriert e-mails, FOREN, den CHAT, Mitgliederseiten; in nie gekanntem Ausmaß breitet sie sich aus in der gesamten Gesellschaft. Den Schaden, den die Pest anrichtet, hat Größenordnungen erreicht, die auch geflissentliche Weggucker nicht mehr akzeptieren sollten. Sie haben von der Pest im Internet noch nichts gehört? Doch, bestimmt, die Pest ist braun. Wir Beepworlder sollten aber dafür sorgen, dass diese Rechtsradikalen wissen, dass sie bei uns absolut unerwünscht sind. Nur weil es genügend schweigende Mitläufer in der Gesellschaft gibt, fühlen diese braunen Gesellen sich wohl und können aus ihren Löchern kriechen. Also, nicht schweigen sondern mutig handeln. Auch und vor allem hier bei Beepworld, meint Euer thofi

GLOSSE 

Würden Sie so was tun? Bestimmt nicht, oder? Oder würden Sie so was akzeptieren? Wir wissen ja nicht, was Bill Gates empfiehlt, wir dagegen empfehlen... Na gut, der Reihe nach, Sie wissen ja wahrscheinlich noch gar nicht, was die Szene so in Wallung versetzt hat. Stellen Sie sich vor, Sie haben ein schnelles Moped, aber die Batterie muss ausgetauscht werden. Hingehen, austauschen, losfahren? Iss nich, Sie müssen sich erst wieder mit der neuen Batterie persönlich registrieren, bevor Sie losfahren dürfen. Ach, mach ich nicht, sagen Sie, ich fahre trotzdem einfach los? Klappt aber nicht ohne Registrierung, das Moped springt nicht an. Die Batterie mal an Freunde verleihen? Iss nich, funktioniert nur in ihrem Moped, auf das sie registriert ist! Schwachsinn, sagen Sie? Na, dann fragen Sie mal Microsoft: Windows XP (Codename Whistler), das nächste Betriebssystem für den Endkunden, soll nur mit Zwangsregistrierung ausgeliefert werden. Die feste Bindung der Software an die Hardware soll sicherstellen, so lässt Billyboy verlauten, dass das erworbene Produkt nur von genau einer Person benutzt wird. Das neue Betriebssystem auf den zweiten PC der Tochter im Hause aufspielen? Iss nich, neu kaufen heißt die Devise. Es kommt noch dicker: jedes Mal, wenn man seine Hardware aufrüsten will, ob Festplatte, Prozessor oder Mainbord, oder gar einen neuen PC kauft, muss man eine neue Lizenz erwerben bzw. zumindest sich neu registrieren lassen, so die jetzigen Pläne, denn sonst geht gar nichts mehr. Wenn Sie sich jetzt aufregen, denken Sie doch bitte daran, wo Verlierer sind (Millionen von bezahlenden Endkunden) gibt es immer auch Gewinner, die Raubkopierer. Den Code zu knacken ist für solche Leute kein Problem. Sie bringen dann ein Betriebssystem für einen Bruchteil des Kaufpreises (illegal) in Umlauf, das einen größeren Nutzwert besitzt als das Original: Der PC kann jederzeit technisch verändert werden, ohne dass das Betriebssystem den Betrieb sofort einstellt. Würden Sie es jetzt tun? Ach so, vergaß ich zu erwähnen, was das erklärte Ziel der ganzen Aktion ist? Microsoft will endlich Raubkopierern den Garaus machen.

Sorry, ich muss die Glosse jetzt schließen, denn gerade kommt eine neue Meldung über meinen Newsticker: Merrill Lynch hat gerade in einer Analyse die Microsoft-Aktien runtergestuft. Dabei verlieren die Aktien die frühere „Kauf"-Bewertung.

Beepworld.de - NEWSLETTER #8 vom 26.01.01

Von thofi, 10:21

VORWORT 

Liebe Beepworlder, nicht nur Gerhard Schröder musste sich vorübergehend gefallen lassen, auf Wahlplakaten der CDU als Verbrecher dargestellt zu werden, auch wir, das Beepworld-Team, stehen mit einem Fuß ständig im Gefängnis. Warum? Weil etwa mehrmals wöchentlich die Kripo bei uns anruft oder auch schon mal mit drei Mann bei uns auftaucht und bei uns nach dem Autor einer rechtsradikalen oder pornografischen Beepworld-Seite fahndet. Weil wir täglich e-mails erhalten, in denen uns mit anwaltlicher Abmahnung gedroht wird, wenn wir nicht die oder eine andere Seite löschen, auf der angeblich Copyrightverletzungen begangen wurden (wie sollen wir das beurteilen?), eine Schule und deren Lehrer beleidigt worden ist oder andere Rechte beeinträchtigt wurden. Ein Beispiel gefällig?

Mit Bedauern mussten wir feststellen, dass wir mit Spam-Mails bombardiert werden. Folgender Text wurde an unsere mail adresse gemailt („...“). Der Inhaber macht dabei ordentlich Werbung für folgende Seite:

http://www.beepworld.de/members3/xxxx. Wir hatten dieser schon mit Klage gedroht. Da wir aber maximal eine Verwarnung aussprechen und diese schon geschehen ist, werden unsere Anwälte zuschlagen. Unsere Anwälte sind ab sofort bevollmächtigt, unsere Interessen in dieser Angelegenheit wahrzunehmen. sollten Sie diese Seite nicht sofort sperren, und Sie das weiter unterstützen, reichen wir gegen Sie eine Schadensersatzklage in der Höhe von DM 150.000.- ein. Guten Tag!“

Noch schlimmer aber sind gewerbliche Abm(s)ahner oder Abmahnvereine, die die gesamte Internetszene bedrohen. Sie haben eine unaufgeforderte kommerzielle e-mail erhalten? Mahnen Sie doch einfach ab! Sie sind aus dem Chat ausgesperrt worden wegen beleidigender Äußerungen? Mahnen Sie den Betreiber doch ab! Irgendein Anwalt nimmt gerne ihre Interessen wahr (am „beliebtesten“ in der Szene und bekannt wie ein bunter Hund ein blaublütiger). Da so eine Abmahnung erst mal locker 1200 DM kostet, - wenn man damit nicht sofort vor Gericht mit ungewissem Ausgang zieht -, ist man schnell arm und raus aus dem Geschäft. Dem Schönheitsschlaf schadet es auch. Ja, werden dann einige sagen, warum macht ihr denn auch so was? Ja, was denn? Die Rechtsprechung bzgl. Internet ist noch in den absoluten Kinderschuhen und was man darf oder nicht, ändert sich von Grundsatzurteil zu Grundsatzurteil und erfährt man meist erst vor Gericht nach dem Urteilsspruch. Ein Beispiel? Bis letzten Monat galt noch, im Chat darf keiner ausgesperrt werden wegen dem im Grundgesetz verbrieften Recht auf freie Meinungsäußerung, egal wie sehr man sich dort im Ton vergreift (natürlich außer bei Rechtsverstößen). Jetzt ist ein neues Urteil gefallen, das das Hausrecht des Betreibers des Chat höher stellt und erlaubt, dass beleidigende Chatter ausgesperrt werden dürfen, wofür wir vom Beepworld-Team den Richtern natürlich besonders dankbar sind. Gibt es im Gefängnis eigentlich Internetanschluss, fragt Euer thofi

GLOSSE

Ach Amerika, Du hast es besser. Alles hat der Staat verkauft, wird oder ist schon dereguliert und privatisiert, durch den scharfen Wettbewerb sinken die Preise ständig weiter gen Süden , wir Kunden sind die Könige. Z.B. Ortsgespräche, bei uns teuer, in den USA meist kostenlos, ein Paradies, stimmt´s? Nehmen Sie mal den Fall, ich König wohne für ein paar Monate in den USA und will im Mutterland des Hightech im Internet surfen, natürlich schnell, also digital. Digital? ISDN? Gibt´s nicht, alles analog. Da muss ich doch mal schnell nach Deutschland anrufen und mitteilen, dass ich noch lebe. Auslandsgespräche aus den USA? Sauteuer. Mobil innerhalb der USA telefonieren? Teuer! Breitband-Angebot zum Surfen? Teuer und noch wenig verbreitet! Alternativen? Gibt´s nicht mehr. Der Wettbewerb hat fast nur noch regionale Monopolisten übrig gelassen. Und das kostenlose Ortsgespräch muss ja irgendwoher bezahlt werden. Aber eine Flatrate wenigsten, wenn auch nur für analoge Zugänge möglich! Brauch ich nicht, ich kann in den USA über Juno, netzero oder Altavista kostenlos ins Internet. Nur die ständigen Warteschleifen nerven fürchterlich, aber verständlich, weil man bei dem Nulltarif nicht noch Geld in den Ausbau der Technik stecken kann, und die penetrante Werbung, mit der man ständig bombardiert wird, so nervend, dass man am liebsten das keyboard mit dem Surfboard vertauscht und raus aufs Meer surft. Da gibt´s nämlich keine Leute, die einem in schlechtem Englisch über die analoge Leitung die Ohren abquatschen. Ähem, das vergaß ich zu erwähnen. Die Alternative hat man natürlich nur, wenn man z.B. im gelobten Surfer und Surfer-Paradies Kalifornien wohnt. Und ganz viel Zeit zum Wellensurfen hat man da, notgedrungen, denn die letzten Monate war täglicher mehrstündiger Stromausfall an der Tagesordnung. Die Kerzen und Taschenlampen machten in Kalifornien mehr Umsatz als die Chip-Hersteller. Warum? It´s the economy, stupid. Wegen de Privatisierung der Stromgesellschaften waren die Preise im harten Wettbewerb soweit gesunken, dass keine Gesellschaft mehr in neue Kraftwerke investieren konnte. Und der Erfolg? Jetzt haben sich die Strompreise in den letzten 12 Monaten etwa verzehnfacht, was aber nicht so schlimm ist, weil man ja sowieso weniger verbrauchen kann bei den langen Stromausfällen. Wieder zurück in Deutschland kauf ich mir als erstes Kerzen auf Vorrat und einen Laptop mit ganz langer Akkulaufzeit, denn wie viele Monate sind uns die USA technologisch voraus? Manchmal kommt billig halt ganz schön teuer.

www.Beepworld.de - NEWSLETTER #7 vom 12.01.01

Von thofi, 10:20

VORWORT: 

Liebe Beepworlder,ist das Beepworld-Team prüde oder scharf links? Nö, weder noch. Aber warum lassen wir dann nicht Seiten bei Beepworld leben, auf denen zwar nacktes Fleisch in meist mehr oder weniger ästhetischer (meist letzteres) Verpackung zu sehen ist, was aber nicht gleich eindeutig Pornografie sein muss, also demonstratives Zurschaustellen von Geschlechtsteilen? Und warum löschen wir bereits Seiten, nur weil sie von rechten nationalen Werten faseln, Kritik an der besonderen deutschen Vergangenheit unangebracht finden, recht wenig Haare auf den abgebildeten Köpfen zeigen, dafür aber umso häufiger die Zahl 88 erwähnen. Reagieren wir über ? Einige Zuschriften sind dieser Meinung. Natürlich sind wir nicht blauäugig, wie uns einige unterstellen. Wir sehen auch, wie viel nackte Haut an den Kiosken jedem, ob er will oder nicht, auf Titelbildern entgegenprangt, uns springt wie jedem gelegentlichen Fernsehzuschauer auch bei fast jeder Sendung blankes Silikon ins Gesicht, wir wissen auch, in wie vielen Alters- und Jugendzentren, hier reichen sich Generationen die Hand, der „Bayernkurier“ oder die „Deutsche Stimme“ auf den Tischen liegen (und noch schlimmer, gelesen werden). Das alles wissen wir und dennoch, Beepworld´s Mitglieder sind zu über 60% Schüler/innen, mit einem grossen Anteil 10 bis 15-Jähriger, also Kinder. Da wollen und müssen wir einfach eine klare Linie fahren, uns der Flut entgegenstemmen und versuchen, braunes Getöse, rassistisches Geschwätz, brutale Abbildungen und üble Schmuddelinhalte von Beepworld fernzuhalten, so gut es eben geht. Und weit mehr zustimmende Mails unterstützen uns in dieser Auffassung, meint Euer thofi.

GLOSSE

 Kommt ihnen das auch so entsetzlich bekannt vor? Das gute Stück angeschafft, alles läuft rund, Warnungen anderer nicht ernst genommen, dass es andernorts mit diesem Typ Probleme gegeben hat und wir sollten doch lieber auf einen anderen Typ umsteigen, - man munkelt von virenähnlichen Gebilden, die irreparabel den Hauptprozessor durchlöchern und damit zerstören, und andere der gleichen Art anstecken können, ja sogar andere infizieren können, wenn man sie ausschlachtet und Teile davon verwendet. Hatten uns die Verkäufer und sogar der Ladenbesitzer nicht kürzlich noch mit fester Stimme versichert, „aber doch bei uns nicht“, „unsere Geräte werden lückenlos überwacht“, und „wollen Sie unsere Kunden verunsichern und Panik machen oder was“? Und dann passiert was Seltsames, etwas doch eigentlich nicht vorhersehbares?!, die Performance bricht vorne und hinten ein, dann geht gar nichts mehr und aus ist es. Natürlich nur ein Einzelfall, völlig unbedeutend, dann ein zweiter Einzelfall im selben Laden, ein dritter, vierter, .. achter? Wir sind völlig verunsichert. Aber fragen wir doch einfach die Profis aus dem Laden, die werden uns schon die heraufziehende Panik vertreiben. Doch was ist das, neue Gesichter und alte Antworten? „Ja, das haben euch die Vorgänger verkauft, die sind ersetzt worden, wir machen jetzt alles besser“. „Aber unser Schaden, rufen wir, unser Vertrauen, wer ersetzt uns das, wer ersetzt uns das, wer ersetzt uns das?“. Das Schweigen der Rindviecher.

Ich habe jetzt daraus persönliche Konsequenzen gezogen, ich steige weder auf einen Apple Computer, noch auf einen Pentium-PC um, sondern vom Rinderhacksteak auf Soja-Burger.

www.Beepworld.de - NEWSLETTER #6 vom 29.12.00

Von thofi, 10:19

VORWORT

Liebe Beepworlder,uff, es ist geschafft, nicht nur der Weihnachtsmann ist froh, das Fest hinter sich zu haben, das Beepworld-Team ist es auch. Offenbar war das Fernsehprogramm diese Weihnacht mies, oder gibt es eine andere Erklärung, warum sich manchmal bis zu 250 Leute gleichzeitig auf unserer Beepworld-Hauptseite tummelten, sich dort festtagstäglich bis zu 6700 neue Besucher (im Internetkauderwelsch ´unique visitors´ genannt) einloggten, und die Beepworld-Community allein am 25. und 26. Dez. zusammen fast tausend neue Mitglieder begrüssen durfte? Unser Server und unser Team haben diesen Ansturm ohne größere Blessuren überlebt, der natürlich auch einher ging mit einer Flut von mehreren hundert e-mails, die wir jetzt erst mal abarbeiten müssen, viele davon freundliche Weihnachtsgrüsse und Dankesmails. Unser Weihnachtsgeschenk an Euch, der vereinfachte Editor, verursachte bei den erfahrenen Füchsen unter den Beepworldern, die den alten Editor aus dem eff-eff beherrschten, doch erst mal Umstellungsschwierigkeiten, und schnelle Einprogrammierung einer Wahlmöglichkeit zwischen altem und neuem Editor tat not. Echtes oder vermeintliches Hackerunwesen und diverse weihnachtlich motivierte?) Diskussionen, wer wen hasst und Aufrufe von genervten Beepworldern, sich untereinander doch eines höflicheren und freundlicheren Umgangstons zu befleissigen, beherrschte dann den Rest der Diskussion im FORUM. Dem letzteren Wunsch können wir uns vom Beepworld-Team ganz besonders anschliessen. Vielleicht können wir dann auch eines Tages wieder die ***** aus dem FORUM-Programm entfernen, die alle Wörter unterhalb der Gürtellinie automatisch ersetzen, meint Euer thofi.

GLOSSE

 War das nicht herrlich? Während Millionen hektischer Leute am Samstag vor Heiligabend im Gedränge der Warenhäuser und Innenstädte noch die letzten unsäglichen Ladenhüter kauften, um den mehr oder weniger Lieben wenigsten irgendwas unter den Baum legen zu können, brauchten wir, die Internet-Aufgeklärten, nicht mal den Hintern vom gepolsterten Computerstuhl hochzuheben, um lässig mit der Maus bei Amazon oder Bol, bei Primus oder Conrad-electronic die Wahl zu treffen, die Lieferadresse unserer Lieben von Outlook in das Bestellformular reinzukopieren, unsere Kreditkartendaten vom Cookie zu bestätigen und ab ging die Post, äh, ich meine, der Datenstrom. Angst vor Kreditkartenbetrug? Die Kreditkartengesellschaften müssen für Schäden wesentlich stärker einstehen als allgemein bekannt ist. Es ist gut zu wissen, ich war nicht allein mit meiner Weihnachtseinkaufshektikphobie:

Immerhin haben die Deutschen nach Berechnung des Verbandes des deutschen Einzelhandels im Weihnachtsgeschäft für etwa 150 - 200 Millionen Mark im Internet eingekauft. Gemessen am gesamten Weihnachtsgeschäft von etwa 27 Milliarden Mark sind das zwar immer noch deutlich weniger als 1 Prozent vom Umsatz, hat sich aber gegenüber letztes Jahr immerhin schon verdreifacht. Die Online-Einkäufe der Amerikaner im Weihnachtsgeschäft erreichten dagegen umgerechnet 18 Milliarden Mark. Da haben wir doch noch deutlich Luft nach oben. Jetzt wissen wir es also, das Internet wird vorwiegend zum online-Einkaufen genutzt und natürlich darüber hinaus, um seriöse Informationen zu beschaffen, allenfalls noch, um freie Software und Musikstücke runterzuladen? Denkste! Was ist das häufigste Suchwort in den Suchmaschinen? Genau! Und wie viele Seiten bekommt man(n) dann angezeigt?

Ca. 20 Millionen Pages, die das Wort Sex enthalten! Und warum ist die Nachfrage nach dem superschnellen Breitbandnetz xSDL vor allem in den ländlichen Gegenden der USA so riesig? Nach Meinung der US-Internetindustrie ist das einzig dem Bedarf nach online-Videos nur für Erwachsene" zuzuschreiben.

Seit Adam und Eva hat sich also nichts geändert. Drei Buchstaben sind der Motor der Welt. Und jetzt treiben sie die Entwicklung des Internet an.

Übrigens, was war das eigentlich unter Ihrem Weihnachtsbaum für ein Video, neutral verpackt in braunem Papier, von einem namhaften einschlägig bekannten online-Shop schön anonym per Mausklick als Geschenk bestellt?

www.Beepworld.de - NEWSLETTER #5 vom 15.12.00

Von thofi, 10:13

VORWORT

  Liebe Beepworlder,wir Beepworlder sind ja auch nur Menschen. Da muss man so manchen aggressiven Kommentar im Forum lesen, meist von immer den selben Autoren, ungetrübt von tieferen Einblicken in die Vorgänge, aber überzeugt, es denen bei Beepworld mal geben zu müssen - oder mit der unverhohlenen Absicht, gleich Mitglieder zum eigenen Dienst herüberziehen zu wollen. Ich gebe zu, da zuckt schon mal der Finger an der Maustaste, solche Beiträge einfach zu löschen, - aber wir haben uns bisher immer beherrschen können. Und wir werden weiterhin alle Beiträge unzensiert im FORUM belassen und mitunter kommentieren. Wir halten das für ein Stück praktizierte Demokratie im Kleinen. Eine starke Demokratie muss die Vielfalt der Meinungen aushalten können, denn sie spiegeln den Pluralismus, die Vielfalt der Menschen und ihre Anschauungen in der Gesellschaft wider. Also besser damit auseinandersetzen (so schwer es mitunter auch fällt) als ausgrenzen. Das trifft nicht nur auf die große Politik zu, z.B. bei der Frage, ob die eine oder andere rechts- oder linksradikale Parteien oder Gruppierungen verboten werden sollen, sondern die Frage stellt sich einem an jeder Ecke, im Schulalltag, im Elternhaus, in der Freizeit, in der Bahn: Wie gehen wir mit Andersdenkende um, ignorieren, verprügeln oder auf sie zugehen und versuchen zu überzeugen? Wir wissen ja nicht, was andere empfehlen; wir zumindest empfehlen, tief durchatmen, die andere Meinung aushalten und ggf. diskutieren, meint Euer Thofi

GLOSSE

Bald werde ich nur noch Limonade trinken, literweise, natürlich aus dem Automaten. Warum? Na, weil das bald auch mit meinem Handy geht und meinem Spieltrieb voll entgegen kommt: Drücke die 1 für Cola, drücke die 2 für Soda, drücke 3 zum Bestätigen für die Abbuchung vom Konto, und schon purzelt die Dose aus dem Schlitz, nein, des Automaten, nicht des Handys, was habt ihr denn für ein Handy? Wenn das wahr ist, was Nokia kürzlich meldete, dass bis 2005 rund eine Milliarde Menschen im Besitz eines Handys sein werden, kaufe ich vorsorglich schon mal Cola-Aktien. Oder lieber Aktien von einem Musikverlag? Denn natürlich wird dann über mein Handy nicht nur Musik per Kopfhörer in CD-Qualität abgespielt werden, die Scheibe kann ich über das selbe Gerät natürlich auch gleich ordern und bezahlen. So könnte es dann weiter gehen: Wenn ich schon mal in Freizeitlaune bin, dann will ich jetzt aber auch fürstlich essen. In welchem Luxusitaliener der Stadt krieg ich denn jetzt noch so kurzfristig einen Tisch? Bei Il Golfo, sagt mein Handy und schon ist gebucht. Mist, wo liegt denn der Schuppen, wo fahre ich denn jetzt her? Na? Richtig, mein Handy sagt mir mit immer gleichbleibender Freundlichkeit, wo´s lang geht. An der Ampel fängt´s an zu schneien und ich habe noch keine Winterreifen. No Problemo, das günstigste Angebot sucht mir mein Handy raus, ich ordere mit ein paar Tastendrücken und mache gleich für den späteren Nachmittag einen Termin zum Aufziehen der Reifen aus. An der nächsten Baustelle ist Stau, mein Magen knurrt, also wo gibt es hier einen staufreien Umweg? Mein Handy summt aufgeregt und empfiehlt mir, bei der miesen Verkehrslage lieber gleich auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen. Die richtige U-Bahnstation nennt es mir auch sofort und bietet mir an, eine Fahrkarte gleich abbuchen zu lassen. Klar doch, das Handy, dein Freund und Helfer in allen Lebenslagen. Zu blöd, eigentlich müsste ich jetzt im Büro sitzen und meine Glosse für den nächsten Newsletter fertig schreiben, stattdessen sitze ich in der U-Bahn und vergeude meine Zeit. Vergeuden? Nicht ganz. Also tippe ich den Artikel los mit Stift in 3 Fingern Suchsystem, fertig, gefällt mir, und ab damit an mein Büro gesendet.

Fantastisch, was man alles mit dem Handy machen kann, ich hab schon fast den Überblick verloren über alle Funktionen. Jetzt nur noch schnell eine Telefonzelle gesucht, meine Freundin anrufen und ihr sagen, dass ich heute wegen Arbeitsüberlastung später nach Hause komme.

www.Beepworld.de - NEWSLETTER #4 vom 01.12.00

Von thofi, 10:12

VORWORT

 Liebe Beepworlder, bei der Beepworld-Community geht es zu wie im richtigen Leben. Da wird sich im Chat oder Forum mal beschimpft, gelobt, getröstet, da gibt es Seiten voller Liebe, Glauben, Hass, Erotik und Politik. Da werden Ideen abgekupfert, mal geschickter, mal plumper, da wird versucht, bei der Wahl der HP des Monats Stimmen zu manipulieren, da helfen erfahrene Beepworlder Anfängern mit Tips, da setzen sich Admins für andere ein, mal werden Admin-Rechte ausgenutzt, Admin-Rechte vorgetäuscht durch Einloggen mit Gast_Webmaster (nur Admin_Webmaster sind die echten), dort werden Allianzen geschmiedet, um andere anzuschwärzen, die Gegenbewegung folgt meist auf dem Fuss – alles, wie im richtigen Leben, deshalb mit Gelassenheit, Sympathie und Toleranz zu betrachten.

Aber die Toleranz hört da auf, wo andere in ihrer Freiheit beeinträchtigt werden (das ist sicherlich u.a. bei rassistischen Inhalten der Fall). Wenn jemand seine mit viel Mühe erstellte Seite von Hackern geknackt und verändert oder gelöscht vorfindet, oder gar die eigenen Geldverdienstmöglichkeiten von Hackern manipuliert bekommt, wie letztlich vorgekommen, dann darf es keine Toleranz mehr geben. Alle sollten daran interessiert sein, einen solchen Hacker dingsfest zu machen. Der wichtigste Schutz erstmal: Passwörter niemals, auch nicht Freunden, weitergeben. Kompliziertere Passwörter wählen mit einer Kombination aus Buchstaben und Zahlen und das Passwort häufig ändern. Ein Passwort zu wählen, das z.B. identisch mit dem Mitgliedsnamen ist, ist eine Einladung an jeden Amateurhacker. Eine sichere Bank lässt ja nachts auch nicht die Tresortür offen, meint Euer thofi.

 

GLOSSE

 Ja, was sind schon dagegen Opa´s Geschichten von der Schlacht um Stalingrad. Wer am 22. November 2000 nicht dabei war, kann gar nicht mitreden. Da kamen alte Erinnerungen auf, als die Berliner Mauer fiel vor gut 10 Jahren. Große Schlangen lange vor Geschäftseröffnung bei ALDI. Diesmal wurden aber nicht die Bananenkisten gestürmt, sondern die grauen Kisten mit der verführerischen Aufschrift 900 MHz. Wer eine Stunde später mit praller Brieftasche auftauchte, hatte unerwartet 2598 DM übrig für andere Dinge, denn die PCs waren längst ausverkauft. Da wurden vorübergehend abgestellte Einkaufswagen mit den PCs geplündert, sich die Geräte gegenseitig aus den Armen gerissen, geschubst und gedrängelt, versucht, in einem Wägelchen 6 Geräte gleichzeitig zur Kasse zu transportieren, Handgemenge, Beschimpfungen, alles vom Feinsten. Wer allerdings meinte, nun habe er das Schlimmste hinter sich, und sofort zuhause sein Schätzchen an seinen 15 Zoll Monitor anschliessen wollte, war allerdings schnell gefrustet. Der Bildschirm blieb schwarz. Die Bildschirm-Voreinstellung und das unvermeidbare Anmeldungsmenü ist auf größere Monitore eingerichtet, die Menüfenster überlappen und lassen sich deshalb nicht ausfüllen. Und ohne das Formular geht´s nicht weiter. Der Servicemensch am anderen Ende der kostenpflichtigen Hotline war denn auch ganz entsetzt, dass es noch Leute mit 15 Zoll Monitore gibt „Sie haben doch bestimmt irgendwo im Haus noch einen 17-Zoller, den Sie mal eben anschliessen können?“. Nachdem ich dann in dem 15-minütigen Telefongespräch das Problem trotz seiner Hilfe gelöst hatte, bedankte er sich dann auch artig für die Lösung, die er jetzt wohl tausenden gefrusteter Käufer mit 15-Zollmonitoren als leichte Lösung ihres kleinen Problems anbieten wird , - per kostenpflichtiger Hotline – versteht sich.


www.Beepworld.de - NEWSLETTER #3 vom 17.11.00

Von thofi, 10:11

VORWORT

Liebe Beepworlder,
so, jetzt muss es aber mal gesagt werden: So oft wurden wir gefragt, ob der Service von Beepworld.de auch wirklich kostenlos sei; wie denn das möglich sei bei einem solchen Mitgliederzuwachs und dem tollen Service und wer denn dann alles bezahlt? Nein, wir sind keine Gruppe selbstloser Idealisten, die ihr Erbe mütterlicherseits mit diesem Hobby durchbringen. Einige, zum Glück Wenige, scheinen das zu meinen, wenn sie sich in e-mails über unsere kostenpflichtigen Hotlines aufregen ("... ich denke gar nicht daran, anzurufen. Das kostet ja Geld. Sagen Sie mir lieber, wie ich mein folgendes Problem..."). Naja, es menschelt halt überall.
Wir finanzieren uns - durch Werbung. So, jetzt ist es raus! Beepworld finanziert sich durch Euer Interesse an unseren Werbepartnern mit ihren Bannern. Schockiert? Braucht keiner zu sein. Alle profitieren davon: Ihr bekommt eine hochwertige Dienstleistung, die kostenlos ist und bleibt, die Industrie hat eine interessierte Zielgruppe, um ihre Leistungen und Produkte bekannt zu machen, und uns macht es riesigen Spass, Beepworld.de zu einer bedeutenden Größe in der deutschsprachigen Internetwelt zu machen - und das kann weiterhin nur mit Eurer Unterstützung und Eurem Engagement gelingen,
meint Euer Thofi

GLOSSE

Mal Hand aufs Herz. Wen oder was würdet ihr mitnehmen auf eine einsame Insel? Und angenommen, Brad Pitt oder Britney Spears weigerten sich (unverständlicherweise), mit Euch zu gehen. Es bleibt also nur: Die Mutter/der Vater, das Pantoffelkino oder der PC mit mobilem Internetanschluss. Wenn Ihr unter 13 Jahre alt seid, bestehen gute Chancen, dass ihr die Eltern nicht auf die Insel lasst, aber den Fernseher. Nur 3% dieser Altersgruppe wollten nämlich Mutti bei sich haben. Seid ihr zwischen 14 und 19 Jahre, wählt ihr wahrscheinlich das Internet noch eher als den Fernseher. Das ergab eine Umfrage des Kindersenders Fox Kids. Aber seit letzter Woche ist die Qual der Wahl zwischen Glotze und Internet weniger schwierig. Denn wer auf seine Daily Soap nicht verzichten kann, geht ins Internet. Zwei Daily Soaps sind gestartet, RTL mit der Online-TV-Serie "Zwischen den Stunden", spielt in den Unterrichtspausen der 11. Klasse einer Berliner Gesamtschule und das ZDF mit seiner Web-Soap "Etage Zwo" wo es kräftig menschelt in einer virtuellen Modellagentur in einem Kölner Bürohaus. Aber vielleicht seid ihr ja auch schon viel zu alt fürs Internet. Der erste Internet-Kindergarten Deutschlands ist in Mölln (Schleswig-Holstein) eröffnet worden. Hier sollen Kinder ab drei Jahren spielerisch den sinnvollen Umgang mit Computern und dem weltweiten Datennetz erlernen. Der Nikolaus muss künftig mit noch mehr Rentieren seinen schweren Schlitten ziehen lassen, wenn sich all diese Kindergartenkids statt Bilderbücher, Malsachen und Baukästen ihren eigenen PC für daheim wünschen. Erst wenn das erste Zeugnis der lieben Kleinen so aussieht: Lesen: 5, Schreiben: 6, Rechnen: 6, Sachkunde: 6, aber Internetnutzung: 1+, werden manche Eltern wohl panikartig ins Internet eilen, um online Erziehungsberatung anzufordern.

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Beepworld.de - NEWSLETTER #2 vom 3.11.00

Von thofi, 10:10

VORWORT

Liebe Beepworlder,
ja, wir, die Macher von Beepworld, sind Menschen aus Fleisch und Blut. Wir haben ein Privatleben und haben Träume und Wünsche. Und ja, wir ärgern uns über solche deftigen Ausdrücke wie "Ihr Penner bei Beepworld, die den ganzen Tag ihren Ar... nicht hoch kriegen", und nochmals ja, auch wir müssen zwischendurch mal essen und schlafen, allerdings letzteres selten mehr als 6 Stunden. Uff, das musste offenbar mal gesagt werden, weil einige Beepworlder uns offensichtlich für Roboter hielten. Aber meist haben wir Spaß an unserer Arbeit: Der persönliche Kontakt am Telefon mit Euch, der sich als Nebeneffekt bei der ungeheuren Nachfrage nach mehr Speicherplatz ergab, hat uns allen einen richtigen zusätzlichen Motivationsschub gegeben. Noch mehr Spass macht es uns, zu sehen, wie gut unsere Arbeit bei Euch ankommt. Mehr als 41.000 Mitglieder, der Zuwachs beträgt > 1% täglich, sowie ca. 9 Mio. Seitenaufrufe monatlich sprechen eine deutliche Sprache,
meint Euer Thofi

GLOSSE

Ich bin ja so gespannt! Mein altes analoges Modem, ach war das quälend langsam. Dann endlich kam mein ISDN-Anschluss. Fassungslos sah ich dem schnellen Aufbau der Seiten zu. Mein Kaffeekonsum, den ich mir beim Warten auf den Seitenaufbau bei meinen analogen Modems angewöhnt hatte, fiel wieder rapide. Und jetzt habe ich wider Erwarten schon T-DSL geschaltet bekommen! 12 mal so schnell wie ISDN flitzen die Daten zu mir durch die Leitung! Aber ich will mehr. Voller Begierde flirte ich schon mit meinen Stromkabeln, behandele sie zärtlich, denn die sollen demnächst mit mindestens 15-facher ISDN-Geschwindigkeit meine Daten transportieren. Oder lasse ich die Bits und Bytes lieber über mein Fernsehkabel mit 600-fachem ISDN-Speed zu mir kommen? Ach so, Kabel hab ich ja gerade abgemeldet. Nur fürs Fernsehen ist der Astra-Satellit doch viel zu schade. Die Daten können darüber schließlich 30 Mal schneller als eine ISDN-Verbindung angefragt und Breitband-Inhalte mit bis zu 600-facher ISDN Geschwindigkeit durch Luft und Weltraum in meinen PC geschickt werden. Ich bin ja so gespannt - wann wir User endlich lernen, mit dieser Geschwindigkeit auch die Informationen zu lesen, zu verarbeiten oder unsere e-mails zu schreiben. Denn der Flaschenhals für schnelle Informationsverbreitung ist nicht mehr die Technik im Internet, sondern sind schon längst wir, die User, mit unseren langsamen und Hunderttausende von Jahre alten Hirn- und Informationsverarbeitungstrukturen. War mein altes analoges Modem nicht sehr gemütlich? Ich konnte beim Warten auf den Seitenaufbau Kaffee trinken, mit meinen Kollegen schwätzen, Zeitung lesen .... Ein bisschen wie die liebgewonnenen Werbepausen bei den privaten Fernsehkanälen.

Beepworld.de - NEWSLETTER #1 vom 20.10.00

Von thofi, 10:09

VORWORT

Liebe Beepworlder,
wir wissen nicht, wer von Euch Mitglied Nummer 37.000 geworden ist, aber am 20. Oktober um 15.11 hat sich auf jeden Fall einer von Euch die Homepage Nr. 37.000 bei Beepworld.de erstellt. Eine stolze Zahl. Täglich kommen sage und schreibe 1% neue Mitglieder hinzu. Damit sind wir der erfolgreichste Homepagegenerator im deutschsprachigen Raum. Und das ist nicht nur ein Verdienst des Beepworld-Teams, das versucht, Euch immer mehr Funktionen zu bieten (was wir noch so alles Spannendes planen, lest ihr unter "Was tut sich bei Beepworld.de Neues"), sondern ist Euer aller Verdienst, der ganzen Community. Ohne eine lebendige Gemeinschaft wäre Beepworld.de nur ein weiterer Internetserviceerbringer ohne Herz. Aber, nichts ist so gut, dass es nicht noch verbessert werden könnte: Deshalb, Beepworlder, legt noch ein paar mehr Briketts auf, stürmt den Live-Chat, denn seid ihr drin, kommen auch die anderen,
meint Euer Thofi

GLOSSE

Ich bin begeistert. Das Telefonieren wird immer billiger, aber meine private
Telekommunikationsrechnung steigt und steigt! 120 DM, wenn es hoch kam, habe ich vor dem Preisverfall bezahlt. Und jetzt, zusammengerechnet 300 DM für Telekommunikation, monatlich! Eigentlich nehme ich doch privat überhaupt keinen Hörer mehr in die Hand. Wozu gibt es e-mails und ICQ? Na ja, die Flatrate will ich ja auch gerne bezahlen (79 DM). Moment Mal, ich fahr mal eben rechts ran. Mein Handy klingelt. Natürlich lasse ich mich nur anrufen. Trotzdem stehen 100 DM immer auf der Rechnung, komisch. ISDN Anschluss muss ja wohl sein, wer dauernd surft, braucht noch eine Leitung fürs Fax oder Festnetz. Die 49,90 DM sind gut investiert. Klar, nicht nur Thomas Gottschalk hat ´nen Bruder. Auch meiner will gelegentlich angerufen werden, natürlich billig vom Festnetz aus. Leider wohnt der ja in Seattle/USA. Kostet heute ja auch nix mehr mit der richtigen Vorwahl. Wo kommen nur die 80 DM Telefonkosten von Fremdanbietern her? Ich telefoniere doch kaum. Ich glaub, ich lass meine Rechnung mal überprüfen.