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Das Vorwort & Glosse aus dem Beepworld Newsletter

aus dem seit 10 Jahren erscheinenden Beepworld Newsletter



NEWSLETTER #139 vom 14.10.07

Von thofi, 24.05.2008, 12:40
 Ob abgekupferte Diplomarbeiten oder gegoogelte Hausarbeiten, die Lateintranse aus dem Netz und die Prüfungsfragen gleich dazu, natürlich mit Antworten: Die Rolle des Lehrers im Unterricht hat sich mit den neuen Medien, seit Google und Wikipedia, drastisch verändert. Den allwissenden Lehrer gibt es nicht mehr. Jeder Schüler mit Internetanschluss weiss mehr. Und bald haben alle einen: Insgesamt haben in Deutschland mittlerweile knapp 70 Prozent der Bevölkerung zwischen 14 und 64 Jahren Netzzugang. In den Gruppen Jugendliche sowie Führungskräfte sind es gar mehr als 90 Prozent. Im Durchschnitt wendet ein Internetnutzer elf Stunden pro Woche für Aktivitäten im Web auf.

Und unsere Lehrer? Sie müssen sich wandeln und statt reine Wissensvermittler zum Begleiter der Schüler bei der Informationsbeschaffung mutieren, was bei der Fülle teils fragwürdiger Quellen im Netz immer wichtiger wird. Einfach nur Suchwort eintippen und die ersten 5 Googleergebnisse für geprüftes Wissen halten ist leichtgläubig und leichtsinnig. Eine Aufgabe der Lehrer muss es sein, diesen Glauben an die Wahrhaftigkeit des angezeigten Wortes im Internet bei den Schülern zu hinterfragen, kritischer den Inhalten gegenüber zu werden. Wer etwas über den Vietnamkrieg der Amerikaner erfahren will, durchaus Schulstoff, und nur regierungstreue US-Seiten aufruft, erfährt zwar sehr viel, aber ganz sicher nicht die Wahrheit, meint euer thofi.

GLOSSE:   Ach, seufzen Sie doch nicht so herzerweichend. Ich höre das doch.Wie, Sie machen schon fröhlicher als Sie sind? Und Sie meinen, Sie haben jeden Grund dafür, weil keiner Sie versteht, keiner interessiert sich wirklich für Sie? Sie haben keine Freunde und ihr Leben dümpelt unbemerkt von anderen vor sich hin? Das läßt sich schnell ändern! Ein Klick genügt, und Sie werden im Mittelpunkt des Interesses anderer Leute stehen. Man interessiert sich dann sehr für Sie und ihre Kontakte. Alles, was Sie geschrieben haben, ist so interessant, dass man es sogar genauer wissen will und jedes Wort kopiert, speziell solche mit Zahlen darin, vulgo Kontodaten und Passwörter genannt. Wenn das keine wahren Freunde sind, die nicht nur von Ihnen alles wissen wollen, sondern auch alles von Ihren Freunden. Ab diesem Klick ist ihr Leben öffentlich, selbst die intimsten Geheimnissse, sofern Sie auf ihrem PC schlummern, ab diesem Klick auf eine Phishing mail, die ihnen die Internet-Mafia untergejubelt hat.

Wie, darauf fallen Sie doch nicht rein, so unpersönlich wie Phishing mails formuliert sind? Das merken Sie doch sofort? Wenn Sie natürlich ein Jobangebot per mail erhalten, da klicken Sie drauf, denn Sie sehen doch sofort, dass Sie persönlich angesprochen werden und einige Details aus ihrem Lebenslauf drin stehen, die ein Phisher gar nicht wissen kann über Sie, denn die haben Sie doch nur der Jobbörse Monster.com anvertraut.

Tjaa, ein paar wenige Zugangsdaten von Personalvermittlern auf Monster.com ausgespäht, und schon hatte die Mafia Zugang zu den Daten von 1,6 Mio. Arbeitssuchenden und konnte damit ihre Phishingmails sehr individuell gestalten.

Ja, jetzt haben Sie wirklich Grund zu seufzen.

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