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Das Vorwort & Glosse aus dem Beepworld Newsletter

aus dem seit 10 Jahren erscheinenden Beepworld Newsletter



http://www.Beepworld.de - NEWSLETTER #31 vom 15.12.01

Von thofi, 24.05.2008, 10:42

VORWORT

Manchmal kommt es wirklich knüppeldick. Wer die Zeitung aufschlägt, kann es lesen: Die Gegenwart Deutschlands heißt Rezession und steigende Arbeitslosigkeit – die Zukunft Deutschlands, die bekanntlich in unseren Kindern und deren Ausbildungsniveau liegt, ist laut PISA-Studie im weltweiten Ländervergleich dort unten zu sehen, wo es schon ziemlich dunkel wird. Nicht etwa abstraktes Denkvermögen wurde bei der PISA-Studie abverlangt, sondern die Fähigkeiten, die auch der Alltag erfordert, z.B. Gebrauchsanweisungen lesen und verstehen, Prozente berechnen und Dreisatz anwenden können. Eigentlich ganz simple Dinge. Und simpel und reflexartig die Erklärungsversuche „Da sind zu viele Ausländerkinder mitbefragt worden; die heutigen Schüler sind einfach dümmer als früher, Lehrer sind selbst nicht lebenstüchtig; die Eltern tragen durch fehlende Erziehung die Schuld; die vielen misslungenen Bildungsreformen der Politiker in der letzten Jahrzehnten haben alle verunsichert; die Gesellschaft erlaubt dem Einzelnen zu viel und fordert zu wenig; bei uns in Bayern sieht das Ergebnis viel besser aus (stimmt sogar)“. Mag ja alles stimmen, aber? Kein aber!
Unsere Kids befinden sich bei uns in Deutschland doch in bester Gesellschaft! Zusammen mit reformunwilligen Politikern aus Angst vor den Wählern, der Opposition, die parteiinterne Probleme wichtiger nimmt als die Regierungsprobleme, Bankern, die nur noch denjenigen mittelständischen Unternehmen Geld leihen, die schon Geld haben, Analysten, die sich wie Lemminge verhalten, Manager, die beim ersten Anzeichen von Sturm reflexartig als Allheilmittel Leute entlassen, Gewerkschafter, die wie schon vor 50 Jahren auch dieses Jahr wieder nur eine einzige armselige Strophe singen können „Mehr Lohn“, Ausgebildete, deren höchstes Ziel es ist, bei Väterchen Staat einen warmen Posten zu ergattern, auf dem sie bis zur Pensionierung überwintern können. Erstarrung als Vorbild für unsere Jugend, das Leben aktiv anzupacken?
Vielen Jugendlichen ist gar nicht klar, dass in diesen verlorenen Jahren in Deutschland gerade die eigene Zukunft ein weiteres Stück erstickt wird. Um das zu ändern, muss man nicht die ganze Welt retten wollen. Es reicht, radikal die Tabus im eigenen Kopf beiseite zu räumen, und Verantwortung für sich selber nicht bei den Lehrern, Eltern, Freunden oder den Umständen zu suchen, sondern ausschließlich bei sich selber. Die Weltumsegelung fängt bei dem ersten Schritt vor der eigenen Haustür an,
meint Euer thofi
GLOSSE
Sie denken da vielleicht anders, aber ich, ich finde Microsoft nett. Können Sie nicht verstehen? Immerhin denkt Microsoft an mich, fast wöchentlich. Denn so oft schreiben die mir, persönlich, ich bin ja registriert. „Sehr geehrter Herr, eine – natürlich völlig ungefährliche - Sicherheitslücke ist bei unserem Office Paket aufgetaucht. Bitte laden Sie sich ein Patch von unserer Hauptseite herunter, um diese zu schließen“. Dann kriege ich auch häufiger Mails, da denke ich erst, die kommen von meinem Hausarzt, weil darin so viel von Viren und Infektionen geredet wird. Ist aber doch von Microsoft, die wieder einmal vor einer Virusattacke warnen, die sich über ihr Outlook e-mail-Programm verbreitet.
Noch netter finde ich, das Microsoft auch an andere denkt, in letzter Zeit häufiger an Leute in Berlin. Natürlich nicht irgendwelche Leute, sondern solche, die demnächst darüber entscheiden sollen, ob der Deutsche Bundestag mit seinen vielen Abgeordneten künftig nicht lieber auf die fast kostenlosen und offenen Linux-Produkte zum Schreiben, Rechnen, e-mail Verschicken umsteigen soll, statt weiterhin die teure und abgeschottete Microsoft-Software zu nutzen. Da werden Abgeordnete vom Deutschlandchef von Microsoft persönlich in feinen Restaurants bewirtet, um ihnen – nein, natürlich nicht, was Sie jetzt denken, sondern um mit Ihnen über die Zukunft der Informationsgesellschaft zu diskutieren. Müssen die Abgeordneten ja schließlich wissen. Wenn das nicht alles sehr sehr nett von Microsoft ist.

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