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Das Vorwort & Glosse aus dem Beepworld Newsletter

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Samstag, 24. Mai 2008

Beepworld.de - NEWSLETTER #81 vom 21.05.04

Von thofi, 11:34

VORWORT

Spam, phishing, Viren, Abmahnwelle, all das vermiest den Internet-Usern deutlich die Laune. Trotzdem führt am Internet auch künftig kein Weg vorbei.

Viele Probleme schlechter Akzeptanz aber sind hausgemacht. Der Umsatz von online-shops steigt gerade in Deutschland beachtlich, Amazone und Otto-Versand sei Dank. Aber da gibt es noch die vielen "billigen Jacobs" im Netz.
Auf dem Monitor sieht das verlockend aus. Billigste Angebot für eine Sony- HiFi-Anlage oder Mediacenter von FujitsuSiemens suchen, finden, klicken, bestellen, Lieferadresse angeben, Kreditkartendaten übermitteln, fertig.
Die Wirklichkeit sieht leider immer noch ganz anders aus. Zwei aktuelle Beispiele:

1. Beim INWA WEBSHOP das Mediacenter mit 190 Euro Preisnachlass bestellt, auch wenn die Produktbeschreibung nicht mit der des Herstellers übereinstimmte. Keine Angaben über Lieferfristen. Nach 3 Tagen vergeblichen Versuchs, die angegebene Telefonnr. zu erreichen, endlich Erfolg: Lieferfrist kann 3 Wochen betragen, oder auch mehr. Ich soll eine Mail erhalten mit dem Termin, muss ganztägig für die Lieferung zuhause sein, genauere Eingrenzung nicht möglich. Das war dann der letzte Kontakt, der mir mit der Firma INWA gelang. Weder Fax, Telefon noch e-mail mit der Stornierung meiner Bestellung veranlasste irgendeine Reaktion. Nun sitze ich seit 4 Wochen zwischen Baum und Borke. Ohne Stornierungsbestätigung kann ich nicht woanders kaufen, um nicht plötzlich 2 Geräte zu haben. 

2. Fall: Eine spezielle Sony HiFi Anlage, teures Gerät, günstigster Anbieter im Internet. Gerät auf Lager, hieß es zunächst, dann 3 Wochen, dann unbestimmt, aber abgebucht wurde der volle Kaufpreis schon mit der Bestellung. Nach 3 Monaten (!!!) endlich hieß es, Gerät nicht lieferbar. Punkt. Äh, wie ist es mit Rücküberweisung des Kaufpreises? Ach so, ja, kommt. Nach 2 Wochen Erinnerungsanruf, ja, kommt. Nach 1 weiteren Woche Telefonat mit dem Geschäftsführer, Drohung mit Anwalt, ja, sorry, wird sofort überwiesen. Noch 1 Woche, dann war das Geld endlich wieder da, wo es hingehört, auf unserem Konto. Quintessenz: immer noch kein Gerät, 4 Monate verloren, 4 Monate Geld in fremden Händen.

Nach Wegfall der Preisbindung geht es auch anders. Billigstes Angebot aus dem Internet ausdrucken, damit zum Händler vor Ort marschieren, Preisnachlass verlangen, Aufschlag für Wegfall der Lieferkosten akzeptieren, aber viele Euros vom ausgewiesenen Preis sparen. Bei Saturn z.B. klappt das immer, freut sich Euer thofi

GLOSSE

Naja, das hätten Sie auch nicht tun sollen. Klar, dass Sie damit auffallen würden. Die Folgen haben Sie sich jetzt aber selber zuzuschreiben. In der heutigen Zeit muss man einfach damit rechnen. Wie konnten Sie auch nur im Flieger nach Amerika das Menü mit Schweinefleisch ablehnen. Jetzt haben Sie den Salat, oder das Hühnchen, und Sie stehen bei den Amis auf der Liste möglicher Verdächtiger für einen nächsten Islamisten-Anschlag. Die Moslems essen ja bekanntermaßen, hat der CIA in jahrelangen Recherchen herausgefunden, auch kein Schweinefleisch.
Dass seit Neuestem die europäischen Airlines die Daten der Passagiere dem amerikanischen Ministerium für Heimatschutz melden müssen, einschließlich Essensauswahl, weil sonst Landeverbot droht, ist ja nix Aufregendes. Sie haben ja nichts zu verbergen. Auch nicht gegenüber den Lebens-, Kranken- oder Berufsunfähigkeitsversicherern nicht, die ihre Krankheitsdaten speichern, selbst wenn Sie sich dann doch nicht versichern lassen. Auch besser so, in Ihrer Brieftasche wäre sowieso kein Platz mehr für weitere Plastikkärtchen, bei den vielen Kundenkarten der gängigen Warenhäuser, die Sie haben. Naja, wenn Sie 3% sparen können, dann geben Sie schon mal bereitwillig selbst ihr Haushaltseinkommen preis. Aber das kennen ja ohnehin schon ihre Kreditkartenanbieter und Banken.

Sie haben gar keine Kundenkarten? Verdächtig, verdächtig. Sie wollen also ihre persönlichen Daten nicht preisgeben, lieber pfeifen Sie auf die 3%. Stimmt, haben Sie ja auch nicht nötig, weil Sie an jedem erreichbaren Gewinnspiel im Internet teilnehmen. Nicht, dass Sie schon etwas gewonnen hätten, aber die paar Minuten, um jeweils Ihre persönlichen Daten einzutippen, ist ihnen das Prinzip Hoffung schon wert.
Habe ich Sie jetzt beleidigt, Ihnen das zu unterstellen? Regen Sie sich jetzt auf? Nein, Sie doch nicht. Sie gehen doch nur bei wichtigen Dingen an die Decke, wie dass das TD-Gesetz von ihnen verlangt, auf ihrer Homepage ein Impressum einzufügen. Ich sehe schon, wie Sie bei diesem Thema rot anlaufen. Das kann ich hören. "Sogar meine postalische Adresse und die Telefonnummer soll ich angeben. Wo bleibt da der Datenschutz?" brüllen Sie. Und gehen in die Luft!
Aber dabei nicht vergessen, aus Tarnungsgründen das Bordmenü mit Schweinefleisch zu bestellen.