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Das Vorwort & Glosse aus dem Beepworld Newsletter

aus dem seit 10 Jahren erscheinenden Beepworld Newsletter



http://www.Beepworld.de - NEWSLETTER #30 vom 30.11.01

Von thofi, 24.05.2008, 10:41

VORWORT

Als am 8. Nov. dieses Jahres am Times Square in News York Microsofts erste x-Boxen – übrigens von Bill Gates persönlich – für 299 US $ ausgeliefert wurden, gab es Schlangen, die an die Kinoerstaufführung von Jurassic Park erinnerten. Landesweit wurden am ersten Tag 800.000 dieser Spielekonsolen verkauft. Der Verkaufsstart in Deutschland, geplant für Frühjahr 2002, wird wohl ähnlich enthusiastisch verlaufen. Die Meinung ist schnell gebildet: Typisch für diese Teeny-Generation, nur noch PC-Spiele, Handys und Computer im Kopf. Und Thema abgehakt.
Wäre da nicht noch ein riesiger Run, in England, in den USA und letzte Woche auch in Deutschland, auf einen Film, der so gar nicht in das Schema Jugend und Computer passt: Harry Potter, ein Film über Zauberei, der auf uns Muggels einen unwiderstehlichen Zwang ausübt, mehr von dem kleinen Zauberer zu lesen, zu sehen, zu kaufen. Selbst Kids, die seit Jahren Bücher nur benutzen, um ihren Monitor höher zu stellen, lesen auf einmal, wie früher die halbe Nacht durch, Harry Potter. Dieses Wunder erreicht zu haben ist allein Wert genug, dass die Autorin statt weiterhin von der Sozialhilfe zu leben, zur Pfund-Millardärin und zweitreichsten Frau Englands (nach der Queen) geworden ist.
Es ist in unserer heutigen Welt wie mit der Mode, anything goes: braune Jacke, blaues Kleid? Hat jemand ein Problem? Sakko und Jeans? Wen kümmert´s! Harry Potter unter dem Kopfkissen und die Spielekonsole auf den Knien? Na klaro! Die Kinder und Jugendlichen haben sich durch ihre Computerbegeisterung nicht eingeschränkt, sondern haben ihrer altersgerechten Welt der Tiere, Puppen, Märchen und Zauberer eine weitere Dimension hinzugefügt. Auf neu Berlinerisch gesagt: und das ist gut so,
meint Euer thofi
GLOSSE
Ah, wir freuen uns ja so. Endlich unser größtes Problem vom Tisch: Meins, unseres, Ihres. Sie kennen das natürlich: In der Tasche, das heisseste Spiel für den PC seit Erfindung des Intel-Chips, Grafik wie im Kino: CD rein, installiert, es läuft, Boxen angestellt, es schallt und klingt, Joystick kalibriert, es funkt und dann .“.. komm runter, das Abendessen ist fertig.“ „Ich will aber nur noch kurz..“, „jetzt gleich, ich habe doch so was Schönes gekocht“. Also runter ins Esszimmer, aber danach, denke ich. Nichts danach, danach muss über die schlechten Schulnoten der Tochter gesprochen werden, oder über die hohe Telefonrechnung, auf jeden Fall muss gesprochen werden, mit der Angetrauten. Und der Boss hat das sagen. Jetzt müsste es mich doppelt geben. Im Wohnzimmer, „Ja Liebes“ sagen, oben am PC endlich meiner Leidenschaft frönen.
Wahrscheinlich haben die amerikanischen Forscher genau das vor Augen gehabt, als sie das Klonen von Menschen durch ihre Technik ermöglicht haben. Embryonen aus einer Körperzelle, sozusagen Schaf Dolly in Mensch. Natürlich haben sie der Presse gegenüber nicht gesagt, wir können uns jetzt klonen, damit wir lieb zur Besten aller Ehefrauen sein können, und trotzdem gleichzeitig Fussball spielen, PC zocken oder mit Kumpel einen drauf machen dürfen. Stattdessen diktierten sie den Reportern in das Mikrofon, „wir wollen daraus embryonale Stammzellen gewinnen, um Schüttellähmung, Querschnittlähmungen und andere unheilbare Krankheiten heilen zu können. Natürlich ist mit dieser Methode auch ein identisches Abbild des Zellenspenders zu erzeugen, aber dazu müßten wir den Embryo ja in eine Gebärmutter einpflanzen, und so was Schlimmes tun wir natürlich nicht. Wir erzeugen nur Leben, entnehmen die Stammzellen und dann brauchen wir den Embryo ja nicht mehr und nehmen ihm wieder das Leben.“ Also, liebe Leidensgenossen, es gibt eine Lösung auch für unser Problem, aber das will ja keiner, na ja, es sei denn es kommt da mal jemand und will das dann doch und wer weiss was noch alles mit dieser feinen Methode. Aber die Wissenschaftler, die diese Technik dazu entwickelt haben, die haben das natürlich nicht gewollt. Es sei denn, es sei denn, da ist doch jetzt dieses neue Computerspiel auf dem Markt. In 12 Stunden hat man das durchgespielt, der Sonntag ist verplant, aber super ist das, sage ich ihnen, super.

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