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Das Vorwort & Glosse aus dem Beepworld Newsletter

aus dem seit 10 Jahren erscheinenden Beepworld Newsletter



http://www.Beepworld.de - NEWSLETTER #55 vom 18.01.03

Von thofi, 24.05.2008, 11:07

VORWORT

Schnäppchenjäger aufgepasst, Schnäppchen werden in Deutschland demnächst von Staatswegen verboten. Vom Zwang, samstags die Geschäft schon um vier schließen zu müssen bis zur neuesten deutschen Posse, günstige Preise durch das Verbraucherministerium verbieten zu lassen: Es passt nahtlos in das Bild eines dirigistisch verwalteten Staates, der den Bürgern immer weniger Eigenverantwortung zumutet, und deren Repräsentanten sich trotzdem öffentlich beschweren, dass die Deutschen keine Eigenverantwortung mehr zeigen. Die Entscheidungsfreiheit für den Einzelnen im öffentlichen Raum ist durch ein Dickicht an Regulierungen und Gesetzen nahezu auf null geschrumpft. Der wirklich mündige Bürger hat nur noch die Freiheit, das Kreuzchen alle 4 Jahre an die falsche Stelle zu setzen oder das Land zu verlassen. 600.000 Bundesbürger tun das mittlerweile jährlich bereits. Aber kein Problem, noch mehr Menschen aus anderen Staaten stehen vor Deutschlands Grenzen und begehren Einlass.
Der gordische Knoten, den niemand mit noch so viel Geschick aufbinden konnte, so hoffnungslos verknotet war er, wurde mit einem mutigen Schwerthieb zerschlagen. Heutzutage heißt das, es muss ein Ruck durch das Land gehen, wie unser Alt-Bundespräsident Roman Herzog 1997 anmahnte. Das war vor nunmehr mehr als 5 Jahren. Selbst nach deutschen Maßstäben also Zeit, seinem Aufruf zu folgen,
 
meint Euer thofi
GLOSSE
Sind Sie auch ein Exhibitionist? Na, nun outen Sie sich mal. Nein, keiner, der an Kindergärten steht und seinen Mantel öffnet, weil er hofft, dass die Kleinen sich für seine Kleinigkeiten interessieren. Nein, einer, der Lust hat, andere an seinem Leben teilhaben zu lassen, via Internet: Big Brother elektronisch sozusagen. Mit allen Details des Lebens, allen süßen kleinen Geheimnissen. Wen diese Details ihres Lebens außer ihren Nachbarn sonst noch interessieren? Na, Sie würden sich wundern. Die Forscher von Microsoft zum Beispiel.
Was, so wird Ihr Kind in 14 Jahren fragen, hast Du Mami am 1. Mai um 23.03 für eine SMS geschickt. War ich da schon in Planung? Oder Ihr erstes Telefonat mit ihrer künftigen Schwiegermutter, der erste Schrei ihrer Kleinen, die mails, die Sie gelesen, die Websites, die Sie betrachtet haben, die Bilder der Hochzeitfeier, Ihre Diplomarbeit, Ihr Abiturzeugnis, alles jederzeit abrufbar, dokumentiert, archiviert und in guten Händen. In guten Händen? Na klar doch, in Bill Gates Händen!
Der schon wieder, werden Sie sagen. Wie sollten denn meine persönlichen Daten in dessen Hände gelangen. Und nicht nur ihre, sondern die aller zivilisierten Menschen, nämlich alle, die einen Windows-PC, eine X-Box und ein Microsoft-Handy benutzen.
So können Sie künftig ihr Leben en detail bei den Redmondern speichern lassen, unter dem Namen „MyLifeBits“ läuft ein solches Forschungsprojekt bei Microsoft. Ihr Leben, ca. 500 GByte groß, in Microsofts Händen! Wer braucht da noch seinen Mantel zu öffnen, um einen Kick zu kriegen?

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