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Samstag, 24. Mai 2008

NEWSLETTER #147 vom 11.04.08

Von thofi, 20:30

Offener Brief an Microsoft: Lieber Bill (ich darf dich doch Bill nennen. Jemand, der im Laufe meines Computerlebens bereits so viel Geld von mir bekommen hat, gehört sozusagen zur Familie). Das neue Betriebssystem Vista ist nunmehr seit rund 1 Jahr auf dem Markt und macht tagtäglich Millionen von Nutzern, speziell Laptop-Besitzer, wütend. Es ist um Längen schlechter, langsamer, instabiler, unflexibler als sein Vorgänger Windows XP. Dass du das langsam zur Kenntnis genommen und bereits jetzt ein erstes Servicepaket 1 auf den Markt werfen musstest, sehe ich als Eingeständnis, dass du uns bisher eine Alphaversion als ausgereiftes Vollprodukt teuer verkauft hast, das jetzt per SP1 zur Betaversion verbessert wurde.
Durch Vista bin ich gesundheitlich gefährdet, denn die quälend langen Herauf- und Herabfahrzeiten verleiten zum übermäßigen Kaffeekonsum, und das mit einer Hardwarekonfiguration, die bei XP alle Geschwindigkeitsrekorde gebrochen hätte.
Auch hält sich die Wiedersehensfreude unter Vista mit dem längst vergessen geglaubten Bluescreen aus den grauen Anfängen der Windowszeiten, nach dem nichts mehr hilft außer Neubooten, in engen Grenzen.
Klar, dass dein Support den Treiberherstellern die Schuld gibt für Inkompatibilitäten und nicht Vistas verkorkstem Treibermodell, aber schon erstaunlich, dass ASUS, Nvidia, Adobe, creative labs etc. sich so schwer tun mit vernünftigen Treibern. Ganz zu schweigen davon, dass MS Vista unerklärlicherweise mit Googleprodukten besondere Probleme hat. Versuch doch selber mal, die Google Desktopsuche unter Vista laufen zu lassen, aber Googleprogramme klickst du natürlich nicht an.
Das bringt mich zu deinem unsäglichen neuen Windows Mailprogramm. Außer von den Leuten der eleganten Alternative Mozilla Thunderbird werden dir dafür sicher täglich millionenfache wüste Flüche von den Nutzern in den Ohren klingen. Und immer schön aufpassen, dass dein Laptop nicht in den Standby-Modus fällt, denn dann lernst auch du das Fluchen, auf deine Programmierer.
Um abschließend versöhnlichere Töne anzuschlagen: klar kann man Vista jetzt schon einsetzen, wenn man auf seinem Laptop nur Microsoftprodukte laufen hat, keinerlei neue Programme aufspielt, die Hardware hochrüstet bis die Speicherchips aus den Lüftungsschlitzen rausquellen, und man nicht mehr als ein paar emails pro Tag bearbeiten muss, meint dein thofi

GLOSSE:  Nein, Sie nicht, und ihr Kollege natürlich auch nicht, obwohl, der hat in England sein Examen gemacht. Naja, wer weiß das schon so genau, in welcher verrauchten Kneipe. Klingt absurd, meinen Sie? Immer auf die armen Engländer, wo die doch schon genügend gestraft sind. Nein, nicht wegen Prinz Charles und der ganzen königlichen Bagage, eher wegen des Wetters und des Essens. Momentan scheint die britische Regierung davon auszugehen, dass mehr Arbeitssuchende ihre Examina in der Internetkneipe als in den altehrwürdigen Universitäten des Landes machen.
So manche Haus- und Abschlussarbeit wird dort am PC abgekupfert, Lebensläufe aufgehübscht, oder, warum denn so kleinlich, gleich komplett erfunden. Was Hilary Clinton konnte, kann der Normalo doch schon längst. Was ist heute schon ein Diplom ohne Doktor? Sekunde, dank Photoshop kein Problem. Und Sie haben sich mit ihrem juristischen Staatsexamen Jahre abgequält? Wie uncool. Mit Hilfe des Internets und PCs ist „Gaudeamus igitur“ angesagt statt „Ora et labora“
Englands Regierung will das nicht länger hinnehmen und kämpft jetzt gegen die massive Zunahme dieser Hochstapler per Internet.
Geplant ist, allen Bürgern über 14 Jahren eine individuelle Studiennummer zu verpassen. Zu dieser Nummer gehört ein fälschungssicherer Lebenslauf, der von den Behörden ins Internet gestellt wird. Darauf sind sämtliche Abschlüsse bis hin zu den Zeugnisnoten, Schulverweise usw. festgehalten. Zugriff darauf sollen neben offiziellen Stellen z.B. potentielle Arbeitgeber haben.
Wenn das mal nicht bei uns Schule macht. Ihr hart erarbeitetes Diplom? Zittern Sie bei jedem Gewitter. Ein Blitzschlag in die falschen Server und Sie dürfen von vorne anfangen, denn was an Prüfungsabschlüssen dann nicht in ihrem Internetfile vermerkt ist, existiert für die Welt da draußen nicht. Nicht „Cogito ergo sum“ heißt die neue Devise, sondern „Internet ergo sum“