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Das Vorwort & Glosse aus dem Beepworld Newsletter

aus dem seit 10 Jahren erscheinenden Beepworld Newsletter



Beepworld.de - NEWSLETTER #118 vom 30.06.06

Von thofi, 24.05.2008, 12:12

VORWORT

Fußball ist der Sieger. Die Ausnahmesituation, die WM im eigenen Land zu haben, lockt die Leute vom Internet weg wieder hin zum TV, ob im heimischen Wohnzimmer oder dem großen Trend folgend, zum public viewing, gemeinsam mit tausenden anderen Fans in der Öffentlichkeit, unplugged.
Diese Ausnahmewochen zeigen aber eigentlich das Gegenteil, eben, dass sie Ausnahmen sind, dass das Internet dem TV bereits den Rang abgelaufen hat, aber auch dem Kino, den Zeitungen, dem Radio, Reisebüros, Eheanbahnungsinstituten, Auktionshäusern und Musikläden sowie Videotheken.
Die Industrie hat versucht, diese Trends zu bekämpfen. Als der Kampf verloren zu gehen drohte, ist sie auf die Welle mit aufgestiegen, lässt Musik und Videos zunehmend über File-Sharing Dienste verkaufen, so seit Neuestem über den amerikanischen Filesharer Guba die Filme von Warner Brothers.
Immer mehr Menschen lesen nur noch News-Blogs statt die abonnierte Frühstückszeitung aufzuschlagen. Abends treffen sie sich zum Internet-Gameduell mit tausenden Mitspielern weltweit, ohne das eigene Zimmer verlassen zu müssen.
Viele Zeitungen gründen in höchster Not online-Gemeinschaften für gemeinsame Kleinanzeigenauftritte, oder kaufen sich in online-Ehevermittlungsdienste ein, um dem dramatischen Verfall der Printanzeigenaufträge entgegenzuwirken.
Man kann diese Entwicklung fürchten oder bejubeln, aber sicher nicht mehr zurückdrehen. Es ist kaum noch ein Dienst denkbar, der einen zwingen müsste, sich vom Internet abzustöpseln und aus dem Haus zu gehen. Ob medizinische Diagnosen, Ausbildung, Betreuung, Arbeiten, Einkaufen, Behördengänge, Gerichtsverhandlungen, alles ist künftig am PC mit Webcam, Mikrofon und Sensoren ausgestattet möglich.
Und dann sitzt man zusammen mit -zigtausend Fans in einem Stadion in unbeschreibbarer Partystimmung, schreit sich die Seele aus dem Hals, weil auf den Großleinwänden Podolski gerade das 1:0 gegen Schweden schießt.

Und gerät ins Grübeln, ob alles so richtig ist, wie es kommt, meint euer thofi.

GLOSSE

Hand aufs Herz, wann haben Sie zuletzt etwas Gutes getan? Ich mein jetzt nicht, einem einzelnen Bettler um die Ecke etwas in den Hut geworfen, sondern der Gemeinschaft, der Gesellschaft, Mitbewohnern dieser Welt?
So, den Tsunami-Opfern haben Sie letztes Jahr 50 Euro gespendet? Naja, ist ja ganz nett, aber völlig unökonomisch. Think big: Sie kennen doch auch den wenig papstfreundlichen Spruch: „Wo einmal ein Haufen liegt, packt der Teufel noch oben einen drauf.“ Nein, nein, das bezieht sich jetzt nicht auf die lästigen Hundehaufen vor der Tür, sondern auf Penunze, Bares, Dollares, GELD!
Wie, ist ihnen noch nicht passiert? Aber jemandem, den Sie kennen, wetten? Nehmen Sie doch mal Bill Gates. Der gibt mit seiner 25 Milliarden US $ schweren Bill- und Melinda-Stiftung jährlich rund 6 Mia. US $ für weltweite Gesundheits- und Ausbildungsprojekte aus. Und weil er als reichster Mann der Welt damit der erfolgreichste Spender der Welt ist, hat ihm der zweitreichste Mann der Welt, Warren Buffet, diese Woche 35 Milliarden US $ dazu geschenkt. Kein falsches Mitleid. Zum Überleben behält Warren ein paar Scheine von seinem Vermögen übrig, so etwa 7 Mia. US $.
Aber mit diesem Geschenk kann Bill Gates jetzt so richtig Gutes für die Welt tun, mehr als so manche großen Industrieländer zusammen.
Und was tun Sie? Was haben Sie gespendet? Nun stellen Sie ihr Licht mal nicht unter den Scheffel. Sie haben für die Gates Stiftung mitgespendet. Naja, nicht ganz so viel wie Warren Buffet, aber ordentlich. Wissen Sie nichts von?
Aber klar doch. Wie viele Microsoft Produkte haben Sie denn gekauft? Ich meine jetzt nur die ehrlich erworbenen, nicht die Raubkopien. Sehen Sie! Und jetzt überlegen Sie doch mal, wo Microsoft Gründer Bill Gates seinen märchenhaften Reichtum für die Stiftung her hat? Sehen Sie! Von uns Käufern.
Hand aufs Herz, Sie haben viel Gutes getan. Die Hungrigen dieser Welt danken Ihnen, dem unbekannten Spender, dafür.

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