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Das Vorwort & Glosse aus dem Beepworld Newsletter

aus dem seit 10 Jahren erscheinenden Beepworld Newsletter



Beepworld.de - NEWSLETTER #80 vom 30.04.04

Von thofi, 24.05.2008, 11:33

VORWORT

Entsinnt sich noch jemand daran, wie mühsam es war, Informationen zu beschaffen, bevor es das Internet gab? 1989 war das erst, als Berners-Lee die Idee zur Hypertext Markup Language, kurz, HTML hatte, und damit die Links, die Grundlage für das WWW, schuf.
In 15 Jahren werden wir uns ungläubig fragen, warum denn im Jahr 2004 jeder einen eigenen leistungsfähigen PC auf seinem Schreibtisch stehen hatte, mit eigenem Festplattenspeicher und eigenen Programmen. Es gibt doch das „World Wide GRID“, kurz das WWG.
Das Prinzip klingt ganz einfach: Per GRID-Computing kann jeder Rechenpower und Speicherplatz aus dem Netz wie aus der Steckdose beziehen. Das GRID spürt mit seinem Kernstück, einem Systemmanager in Form einer Suchmaschine, selbstständig die richtigen Informationen im Internet auf, ohne dass man selber www-Adressen aufrufen muss, findet die Rechner mit freier Rechenpower und Speicher, die Computer mit den richtigen Programmen, und übermittelt dem Nachfrager die richtigen, verarbeiteten Ergebnisse der Anfrage.
Wem das unwahrscheinlich vorkommt: Bei der Steckdose fragen wir ja auch nicht, ob der bezogene Strom gerade in einem Atomkraftwerk in Frankreich oder einem Wasserkraftwerk in Portugal entstanden ist. Für das GRID werden bereits jetzt schon Datenleitungen aufgebaut, die Datenströme von 6 Gigabit/sec verkraften, so viel wie rund 100.000 ISDN Leitungen gleichzeitig.
Die Ursache für die Entwicklung von GRIDs sind die gigantischen Datenmengen und die Rechenpower, die z.B. bei den neuen Teilchenbeschleunigern benötigt werden, und wo einzelne Superrechner einfach mit überfordert sind. Die Datenmenge von 3 Mio. GigaByte, die allein der CERN Beschleuniger in Genf im Jahr produziert, entspricht einem Stapel voll geschriebener CDs, sorgsam aufeinandergelegt, von der doppelten Höhe der Zugspitze.
Eine gigantische neue technologische Revolution steht mit dem GRID ins Haus. Dabei hat noch längst nicht die letzte, das Internet, alle Bevölkerungsteile erreicht.
Die Schere zwischen technologischem Fortschritt und dem Faktor Mensch, dem er dienen soll, wird immer größer. Die Zweiklassen-Gesellschaft scheint unausweichlich zu sein: die Wenigen, die die neuen Technologien beherrschen und damit herrschen, und die Masse, die sich von ihnen und damit von denen beherrschen lassen, meint Euer thofi.

GLOSSE

Sie doch nicht, aber liebe Frau, Sie wären doch nicht eifersüchtig auf die Dame, oder? Nur weil Sally ständig dabei ist auf Dienstfahrten im Auto ihres Mannes? Und nur weil sie für ihn das Handy bedient, den Anrufer abwimmelt, wenn ihr Mann sich gerade in einer brenzligen Verkehrssituation befindet, ihm die ankommenden Mails vorlesen darf, die Musik nach seinem Stresszustand auswählt, die sie liebevoll und geduldig aus seiner Stimme errät, und ihn aufmuntert, notfalls mit Öffnung des Fensters, wenn ihm auf langen Autobahnnächten die Augen zuzufallen drohen?

Nur, weil Sally ihm, Ihren Mann, einen Vorschlag macht, welches Restaurant er als pasta-aficionado in seinem Zielort aufsuchen könnte, oder dass sie ihm tröstend mitteilt, dass er langsamer fahren kann, weil der Flieger, den er noch unbedingt erreichen will, ohnehin Verspätung hat? Nein, eifersüchtig sind Sie nicht, denn aussteigen, aussteigen und mitgehen zum Dinner oder ins Hotel, das wird Sally nie tun. Da ist sie zu gut erzogen zu, äh, programmiert, meine ich. Denn Sally ist ein Computer mit sanfter weiblicher Stimme. Alle Autohersteller interessieren sich mittlerweile für Sally in einem Auto mit Internetanschluss, auf das Gesicht des Fahrers gerichtete Kamera, Stimmenanalysator, Navi-System und Ultraschallsensoren. Als Prototyp wurde die Dame bereits von IBM vorgestellt. Ein ähnliches Ziel verfolgt das EU Projekt „Comunicar“.
Noch ein Unterschied zu einer Mitfahrerin aus Fleisch und Blut: Sally verstummt nach dem gesprochenen Kommando „Sei still“ sofort.
Perfekt, meinen Sie nicht auch? Nein, nicht ganz. Es fehlt der Begleiter mit männlicher schmeichelnder, eifersüchtig machenden sonoren Stimme für die autofahrenden Frauen. Einen Namen wüsste ich schon für ihn: Harry.
 

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