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Das Vorwort & Glosse aus dem Beepworld Newsletter

aus dem seit 10 Jahren erscheinenden Beepworld Newsletter



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Samstag, 24. Mai 2008

Beepworld.de - NEWSLETTER #88 vom 19.10.04

Von thofi, 11:41

VORWORT

Früh am Morgen war es, als mich ein Geschäftspartner aus Japan telefonisch weckte, und redete und sprach und nicht aufhören wollte. Mein Hinweis auf die astronomisch hohen Telefongebühren konterte er trocken mit „Schauen sie mal auf Ihr Display“: Vorwahl 02222, Voice over IP, aus Tokyo. Die Gesprächsqualität war fantastisch, seine Kosten gleich null.
VoIP ist erwachsen geworden. Über DSL kann jeder Privathaushalt die Möglichkeit nutzen. Auch können vorhandene analoge Telefone per Adapter genutzt werden, die bei Vertragsabschluss, z.B. mit freenet, Nikotel, Broadcast mediascape oder sipgate mitgeliefert werden. Auch können neuerdings Telefonanlagen weitergenutzt werden, was bisher zu vertretbaren Kosten nicht möglich war. Auerswald hat seine ABox für unter 50 Euro auf den Markt gebracht, die Internet Gateway mit der Telefonanlage verbindet.
Nicht nur die Minikosten von maximal 1 Cent pro Minute weltweit machen Laune auf VoIP, auch die Möglichkeit, mit nur einer einzigen Nummer weltweit erreichbar zu sein, ist äußerst attraktiv. Ist man gerade offline, wenn ein Anruf reinkommt, wird eine Mailbox bemüht.
Nachdem kürzlich die Regulierungsbehörde einen Riegel vor die Unsitte einiger Provider geschoben hat, beliebige Ortsvorwahlen als VoIP Nummer zu vergeben, ist auch etwas mehr Transparenz eingekehrt. So kann man sich nicht mehr eine Hamburger Vorwahl 040 zulegen, wenn man in Köln wohnt. Für Telefonate über das Internet hat die Regulierungsbehörde eine eigene Vorwahl festgelegt: 032. Die Behörde will damit eine Rufnummern-Knappheit bei den bisher verwendeten Ortsvorwahlen verhindern.
 
Ist das der Tod für unsere ein Jahrhundert alte, lieb und teuer gewordene Festnetztelefonie?
 
Auch wenn sich die Telekom und Co. auf diesen Tag X vorbereiten, ebenfalls in die VoIP einsteigen und vor allem immer mehr Pauschaltarife wie XXL anbieten und damit die Grundgebühr zuungunsten der Einzelgesprächsgebühren hochtreiben, ist der Zeitpunkt noch fern, dass Lieschen Müller ihren Festnetzanschluss abmeldet und nur noch über das Internet telefoniert. Etwa 200.000 Nutzer werden es Ende dieses Jahres sein.
Im ersten Quartal 2003 waren erst 38 Mio. Deutsche online, das sind 52% der Bevölkerung ab 10 Jahre. Damit liegen wir zwar vor den südeuropäischen Ländern, aber deutlich hinter England und vor allem hinter den skandinavischen Ländern wie Schweden, wo die Rate 70% beträgt.
 
Nicht nur bei PISA, sondern auch beim Internetzugang hat Deutschland noch deutlichen Nachholbedarf,
meint Euer thofi
GLOSSE
Nein, Bauchredner bin ich nicht. Auch kein Masochist, nur weil Sie mich neulich so fröhlich zum Zahnarzt hineingehen und mit breitem Grinsen wieder rauskommen sehen haben. Nein bestimmt, ich putze mir regelmäßig die Zähne. Was da so bläulich schimmert ist mein strahlendes Lächeln. Nein, das kann ich mir nicht abgewöhnen, schließlich zahle ich mit meinem Zähne-bleckendem Lächeln an der Supermarktkasse, melde mich bei Behörden und beim Arzt an. Einmal die Zähne gezeigt, und schon werden die Bankangestellten äußerst zuvor kommend und höflich, mein Bankfach öffnet sich und der Geldautomat akzeptiert meine Anfrage nach 1000 Euro in bar. Meinen Laptop kurz angelächelt, und er öffnet meine persönlichen Programme, mein Auto gibt die Zündung frei und meine Haustür öffnet sich sperrangelweit für mich.
Einmal auf die Zähne gebissen, und mein Multimediazentrum bleibt stumm, kurz gelächelt, und der Datenstrom fließt wieder. Naja zumindest, so weit die 512 MB Kapazität reichen.
Dann soll ich mir doch größeren Speicher besorgen, sagen Sie? Sind Sie verrückt? Wie sieht denn so ein dicker, fetter 1 GB Weisheitszahn bei mir aus. Nein, mit meiner blauen Zahnprothese im Kiefer bin ich sehr zufrieden, auch wenn er nur ein halbes GB Flashspeicher hat.
Wovon um alles in der Welt ich spreche? Na, vom Datenzahn, den die kalifornischen Dentalspezialisten Creganna entwickelt haben, mit Bluetooth Schnittstelle, der alle persönlichen Daten speichert, diese auch im Umkreis von 10 m abstrahlen kann, Sicherheitsausweise und Passwörter ersetzt und noch genug Kapazität frei hat, um MP3 Files zu speichern.
Ich sagte ja, ich bin kein Bauchredner, auch wenn das so klingt, wenn ich mir beim Spazierengehen ein Hörbuch aus meinem Datenzahn reinziehe.