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Das Vorwort & Glosse aus dem Beepworld Newsletter

aus dem seit 10 Jahren erscheinenden Beepworld Newsletter



Beepworld.de - NEWSLETTER #19 vom 29.06.01

Von thofi, 24.05.2008, 10:33

VORWORT

Wer nicht drin ist, ist draußen. Wer nicht im Netz ist, ist abgeschnitten von aktuellen Infos und sozialen Kontakten via e-mail und Chats. Junge Leute ohne Internetanschluss? Das sind Außenseiter in der Klassengemeinschaft, die können eigentlich nirgends richtig mitreden! Es ist ja bekannt, dass über 60% der Beepworlder zwischen 12 und 19 Jahre alt sind. Häufig geraten Jugendliche erstmalig mit dem Internet über Beepworld in Kontakt, viele sind also Anfänger. Wie aber ist das bei den Leuten jenseits der 50, eine ganz andere Gruppe von Anfängern, an die man im Zusammenhang mit PCs am wenigsten denkt. Immerhin sind gegenwärtig mehr als 45.000 Beepworlder dieser Altersgruppe zuzuordnen. Die Zeiten, als diese Menschen sich noch wunderten, warum der neue Fernseher so eine komische Tastatur hat, ist wohl endgültig vorbei! Es surfen derzeit sechsmal soviel jenseits der 50 als noch vor fünf Jahren im Netz. Die meisten Interessensgebiete betreffen Finanzen, Reisen und Gesundheit. Nur beim Einkaufen übers Netz hält sich diese Altersgruppe deutlich zurück, und das liegt sicher nicht daran, das dort kein Geld ist, im Gegenteil. Es ist mehr die Unsicherheit gegenüber einer undurchsichtigen Bezahlweise im Netz. Immerhin sind über 20 Mio. Leute in Deutschland über 50. Es gibt diverse eigene Seiten für diese Surfer. So das www.seniorennet.de, www.seniorenportal.de oder www.senjoy.de. Wir versuchen verstärkt, auch diese Altersgruppe in die Beepworld-Gemeinschaft einzubeziehen. Immerhin wird es in absehbarer Zeit in Deutschland mehr Menschen über 50 als unter 20 geben. Also, liebe Beepworlder unter 20, gebt der Mehrheit eine Chance und heißt alle über 50 bei uns im Chat und im Forum herzlich willkommen, wünscht sich Euer thofi.
GLOSSE
Da haben Sie aber noch mal Glück gehabt. Oder doch nicht? Haben Sie etwa doch Aktien von Internetfirmen gekauft, damals, als wir alle nicht widerstehen konnten, als Firmen wie Lycos Europe oder web.de Milliarden an der Börse Wert waren und täglich mehrere Prozente zulegten? Was haben die eigentlich hergestellt? War ja o.k. damals, machte ja jeder, aber haben Sie die auch wieder rechtzeitig verkauft, damals, als sie nicht mehr täglich um 5% stiegen, sondern fielen, täglich? Und morgen noch weiter fallen werden, wie uns die Analysten jetzt prophezeien. Die selben übrigens, die uns voriges Jahr erklären konnten, warum die Internetfirmen weiter steigen werden, weil sie ja die New Economy seien, also eigene Gesetze der Wirtschaft begründen. Naja, hätten wir damals schon gewusst, was wir heute wissen, dass die Vorstände von wiehiesssiedochgleich.com sich in eigenen Jets von München oder Köln nach New York fliegen ließen, um mal eben ein paar Hot Dogs zu verzehren, die zugegebenermaßen nirgends so lecker sind wie am Times Square, wir hätten es schon ahnen können, wie das endet. Oder dass der Vorstand der wiehiessensiedochgleichnochalle.com die eigenen Aktienanteile am Aktiengesetz vorbei vorzeitig verkauft hatten, damals, als wir sie als Analystengläubige noch wollten. Wir hätten schon ahnen können, wie das endet. Haben wir aber nicht. Jetzt stellt jeder kluge Analyst die spätkluge Frage, wofür wir das Internet eigentlich wirklich brauchen? Um Dinge des täglichen Nichtbedarfs über das Netz zu verkaufen, angeboten in elektronischen Katalogen, die auf Papier genauso wirken würden? Richtige Frage, falsche Antwort. Die richtige lautet: Weil China Angst bekommen hat. Oder der Iran. Oder oder. Weil undemokratische Regimes früher als andere erkannt haben, dass freier globaler Informationsaustausch seiner Bürger für jede Gesellschaft Sprengstoff bedeutet. Weil sie ahnen, dass es im Zeitalter des Internet kein Herrschaftswissen mehr geben kann. Weil die Goldnuggets des neuen Zeitalters, frei zugängliche Informationen, eine zutiefst demokratische Weltgemeinschaft schaffen können: ein Traum für aufgeklärte Bürger und Soziologen, aber ein Alptraum für klüngelnde Provinzpolitiker oder eben die chinesische Regierung, oder die iranische, oder oder. 
Also sind chinesische Politiker klüger als hochbezahlte amerikanische oder britische Analysten. Während letztere noch fragen, haben erstere schon die Antworten gegeben: Internetcafes wieder schließen oder zumindest scharf kontrollieren.
Hätte ich doch letztes Jahr lieber auf den Koch meines Lieblingschinesen gehört statt auf meine Bank: Papiel von Aktien dil nicht schmecken, liebel immel Wan Tan Suppe bei Chinamann essen. Galantieltel Zuwachs – auf Hüften.

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