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Das Vorwort & Glosse aus dem Beepworld Newsletter

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Samstag, 24. Mai 2008

Beepworld.de - NEWSLETTER #109 vom 27.11.05

Von thofi, 12:03
VORWORT Adventlich ist das nicht gerade, was momentan in einigen Foren diskutiert wird, auch bei uns im Forum „Weltgeschehen“ (Was Menschen Menschen antun). Ich habe mir lange überlegt, ob ich den Link dazu im Vorwort posten soll. Es zeigt den Krieg im Irak und Afghanistan in Fotos, wie er wirklich ist, ungeschönt, unzensiert und direkt, da die Bilder von amerikanischen Soldaten vor Ort stammen. Die Bilder, die teilweise wie Trophäen gezeigt werden, teils mit unvorstellbaren menschenverachtenden, rohen Kommentaren versehen, sind nicht zu ertragen. Der Brechreiz ist nur schwer zu bekämpfen beim Anblick. Es ist eine Seite, die der amerikanischen Armee bekannt ist und nicht geschlossen wurde. Der Link wurde letztes Wochenende in der Frankfurter am Sonntag veröffentlicht. Es ist eine Seite, die ursprünglich dazu diente, Sexbildchen vom privaten Eheleben mit anderen auszutauschen. Um die Schmuddelbildchen sehen zu dürfen, musste man selber Bilder uploaden. Wenn man keine privaten Sexbilder anbieten konnte, wurden auch Bilder aus dem Krieg akzeptiert. Die Tauschbörse entwickelte dann ein Eigenleben, so dass jetzt Sexbilder zwar immer noch gelegentlich auftauchen, aber ein Wettbewerb begann, wer die entsetzlichsten Photos von zerfetzten und gequälten Menschen geschossen hatte. Wenn irgend ein Spinner noch immer eine romantisierende Vorstellung von Krieg hat, weil er meint, das sei genauso spaßig wie ein Egoshooter am PC zu spielen, oder weil er im TV sieht, wie ein US Präsident in fescher frisch gebügelter Fliegeruniform auf einem blitzsauberen Flugzeugträger vor adretten und grinsenden Soldaten fröhlich verkündet, der Krieg im Irak sei vorbei, der möge sich diese website anschauen. Wer eher zart besaitet ist, keinesfalls. Die Bilder verursachen Alpträume. Wie dünn die zivilisatorische Decke ist, die das Tier im Menschen verdeckt, wie grausam Krieg auch deshalb ist, weil er aus eigentlich braven Menschen wie dir und mir unmenschliche Bestien machen kann, konnte früher von den Armeen gut vor der Öffentlichkeit verborgen gehalten werden, denn Journalisten wird es verwehrt, solche grausamen Bilder und Artikel zu veröffentlichen. Durch die Möglichkeiten der Weblogs (z.B. www.beeplog.de) ist es jetzt jedem Zeitzeugen direkt möglich, ungefiltert, sofort und ohne Zensur die Wirklichkeit zu dokumentieren. Jetzt, wo es kaum mehr (technische) Grenzen gibt, ist die einzige Zensur die eigene Moral. Und den Umgang damit muss jeder für sich jeden Tag neu lernen, meint eure thofi GLOSSE Sie wollen geliebt werden. Sie gehören auch zu dieser Sorte Mensch, bestimmt, denn wer solche Glossen wie diese hier liest, ist auch so einer. So ein ewig Hoffender, ein Neugieriger, wider besseres Wissen immer wieder Probierender. Stimmts? Woher ich das weiß? Naja, reine Statistik. Bei den rund 31 Milliarden E-Mails, die täglich weltweit verschickt werden, 11,4 Billionen jährlich, an nur 500 Millionen Erdenbürger mit E-Mail-Adresse, erhalten Sie im Mittel 62 Mails täglich, 22630 Mails davon im Jahr. Und da wird doch wohl eine dabei sein, die ihnen sagt, dass man an Sie denkt, eine, die das große Glück bringt, sagen Sie sich täglich. Hat Ihnen da nicht kürzlich Günther Jauch persönlich gemailt, dass Sie nun endlich in seine Sendung „WER WIRD MILLIONÄR?“ eingeladen sind. Stimmt´s? Siehste! Wurde aber auch Zeit, dass der Quizmaster auf Sie aufmerksam wurde, da Sie doch sowieso alle Fragen beantworten können, abends, auf dem Sofa, vor dem Bildschirm. Naja, so richtig beworben haben Sie sich nicht zur Teilnahme, aber schön ist, dass Sie trotzdem eingeladen wurden. Und dann gleich hunderte Mal, damit die Mail auch garantiert ankommt. Nett von Günther Jauch, ne? Es gibt doch noch positive Überraschungen, deshalb öffnen Sie auch alle diese Glück verheißenden Mails und deshalb haben Sie damit selber wieder Hunderten von Menschen ebenfalls dieses Glücksgefühl beschert, von Jauch eingeladen zu werden. Wie, haben Sie nicht? Sie wollen nicht gerne teilen? Haben Sie aber, unwissentlich. Denn der Virus, der im Anhang dieser frohen „Bald werden Sie Millionär“- Botschaft versteckt war, hat allen Freunden, die Sie in ihrer outlook- email Adressenliste gespeichert haben, die selbe frohe Botschaft zuteil werden lassen. Ihre Freunde werden Sie dafür lieben. Und das wollten Sie doch immer, geliebt werden.