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Das Vorwort & Glosse aus dem Beepworld Newsletter

aus dem seit 10 Jahren erscheinenden Beepworld Newsletter



NEWSLETTER #145 vom 02.03.08

Von thofi, 24.05.2008, 20:28

Dass ich das eines Tages sagen würde, hätte ich nie geglaubt: Ich wünsche Microsoft viel Erfolg!
Wer noch vor fünf Jahren prophezeit hätte, dass Microsoft als Retter in der Not gegen einen übermächtigen Monopolisten begrüßt werden würde, hätte eine eindeutige Handbewegung in Richtung Schläfe geerntet. Aber gegen den alles beherrschenden Suchmaschinengiganten Google wünscht sich so mancher einen ernst zunehmenden Gegenspieler. Wir auch. Für 45 Milliarden Dollar wollte Microsoft Yahoo als zweitgrößter Suchmaschinenanbieter kaufen. Die wollten aber nicht. Der Yahoogründer Jerry Yang ist seit vielen Jahren Bill Gates und Microsoft in herzlicher Abneigung zugetan.
Mehr als 20 Jahre lang war Microsoft unangefochtener Beherrscher der Büros dieser Welt, der PC-Welt. Doch die Gegenwart und erst recht die Zukunft gehört dem Internet. Dort sind die Kunden zu finden, dort wird das Geld ausgegeben und verdient. Wer verkaufen will, muss erstmal gefunden werden, und das geht vor allem über die Suchmaschine Google. Diesen Trend hat Microsoft kläglich verpasst. Weniger als 5 % ihres Umsatzes macht Microsoft gegenwärtig im Internet, und produzierte damit 745 Millionen $ Verlust. Microsoft-Programme und -betriebssysteme werden künftig kaum mehr gebraucht, wenn die User ihre Arbeit- und Freizeit im Netz verbringen und die dort meist kostenlos erhältlichen Tools nutzen. 80 Milliarden $ werden in den nächsten drei Jahren an Werbeumsätzen im Internet erwartet, doppelt so viel wie momentan. Und Google kontrolliert davon 2/3. Das will Microsoft ändern, und sind dafür erstmals in ihrer Unternehmensgeschichte bereit, Schulden zu machen.
Möge Microsoft dies gelingen, meint euer thofi, zum ersten Mal.

GLOSSE: Stand bei Ihnen auch schon vor der Tür, stimmts? Die meist nicht mehr ganz taufrische Dame, die mit amtlich festem Ton Ihren eigenen Arbeitgeber in den brutalsten Worten darstellt, schlimme Strafen androht, wenn man sich ihr widersetzt, kurz, Ihren PC in Augenschein nahm, ein mitleidiges trockenes bellendes Lachen von sich gab und Ihre Anmeldung zu sehen verlangte.
Den Besuch hatten Sie noch nicht, weil Sie Ihr Geld hier versteuern und nicht in Liechtenstein? Nein, diese Art von Besuch meine ich diesmal nicht. Die sind ja noch freundlich und sanft mit ihren Strafandrohungen für Nichtgeständige gegen die Höllenstrafen, die Ihnen die wie gesagt nicht mehr ganz taufrische Dame ankündigt, weil Sie, nun ja, weil Sie keine Anmeldung für Ihren PC vorweisen können.
Von Ihrer kleinlichen Argumentation, dass Sie mit dem PC arbeiten, allenfalls spielen, aber sicher nicht fernsehschauen, denn dazu hätten Sie ja den großen Plasma an der Wand, und ja, der ist natürlich angemeldet, davon lässt sich die resolute Dame nicht abschrecken. Immerhin muss sie auch Ihre Miete verdienen, von Ihrem Geld, von den Provisionen, die sie als freiberufliche Eintreiberin der GEZ, der Gebühreneinzugszentrale für die öffentlich-rechtlichen Sender, an Ihnen verdient.
Ach, die Dame ist bei Ihnen denn doch nicht überzeugend genug aufgetreten? Seit Anfang 2007 hat die GEZ-Gebühr für internetfähige PCs deutschlandweit nur schlappe 4 Mio. Euro eingebracht. Geben Sie es zu, eine mehr taufrische Dame mit entsprechend handfesteren Argumenten, die mit kurzen privaten Spielszenen auf das Spätnachtprogramm von ARD, ZDF und den Dritten hingewiesen hätte, hätte Sie überzeugt.

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