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Das Vorwort & Glosse aus dem Beepworld Newsletter

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Samstag, 24. Mai 2008

NEWSLETTER #140 vom 28.10.07

Von thofi, 19:46
 Endlich sind wir soweit, viele Jahre nach der digitalen Revolution und unzählige neue Chipgenerationen später, dass unsere schöne Hightechwelt annähernd den Bedienkomfort bietet, den wir mit den alten analogen Geräten schon längst hatten.

Wie begeistert sind wir, dass wir zum Brennen von Musik mit Nero und Co. nur noch ganz wenige Mausklicks benötigen, vorausgesetzt, der Computer ist bereits hochgebootet, die Musikdatei liegt schon auf der Festplatte und eine leere Scheibe schmort im Brenner. Mein alter Kassettenrekorder zu Schülerzeiten benötigte gerade mal einen einzigen Tastendruck auf die rote Taste „Aufnahme“, und schon ging´s ab. Genauso einfach war die Wiedergabe.

Mit Nintendos Spielekonsole Wii und seinen Beschleunigungs- und Infrarotsensoren kann ich jetzt endlich so Tennis spielen, wie ich es schon immer gemacht habe. Ich nehme das Ding in die Hand, hole weit aus und bummse wie Boris Becker.

Und dank Apples iPhone oder überzeugender noch bei Yappa, dem neuesten Handy von dem japanischen Unternehmen eMobile, komme ich endlich so an die Telefonnummern dran, wie ich es mit meinem alten Papierkalender schon immer konnte: Schön in 3D-Ordnern verstaut, mit A-C, D-F usw. beschriftet, und mit dem Finger zu öffnen.

Ich habe einen Traum: Vielleicht wird die digitale Hightechentwicklung ja eines Tages so weit fortgeschritten sein, dass ich einfach Preisschilder ablesen, in meine Geldbörse reinschauen, Bücher aufklappen und lesen, sowie schreiben mit Stift kann, ohne dazu einen komplizierten Internetbrowser konfigurieren, Barcodes, RDIFs und Geldkarte in den elektronischen Leser stecken, einen Computer starten und eine Tastatur nebst Drucker bedienen zu müssen, hofft euer thofi.

GLOSSE:  

Das ist ja mal wieder typisch. Sie gehen mit dem Auto auf Reise, gut vorbereitet, wie sich das für einen Deutschen gehört, alle Lichtschalter aus, Wasserzulauf zur Waschmaschine abgedreht, die Bazooka in Ölpapier eingepackt und unter dem Fahrzeugboden versteckt, und die neuesten Google earth- und Google map- Bilder des Reiseziels schön in Farbe ausgedruckt in einer grünen Mappe dabei. Unterwegs reisst dann noch ihr Keilriemen, den Sie an der Tankstelle auswechseln lassen müssen. Und wo endet schließlich ihre lange Reise? Statt an der amerikanischen Militärbasis, die sie in die Luft sprengen wollten, landen Sie auf einem staubigen, öden, menschenleeren Feld. Enttäuscht von sich, der Welt und der Qualität der Google Daten machen Sie sich wieder auf den Heimweg. Es gibt Tage, da klappt einfach nichts.

Seien Sie doch nicht so egoistisch und haben Sie doch bitte auch mal für Google Verständnis. Wenn die englische, amerikanische und israelische Armee Sie bitten würden, nicht gerade die schärfsten und neuesten Bilder von möglichen Angriffszielen ins Netz zu stellen, um Al Qaida Terroristen, palästinensischen Militanten und irakischen Aufständischen, wie laut Bericht der englischen Tageszeitung Guardian geschehen, keine Zielkoordinaten für Anschläge in bester Qualität frei PC zu liefern, was würden Sie denn tun? Ihr Recht auf freie Ausübung ihres Berufs am internationalen Gerichtshof in Den Haag einklagen? Na, sehen Sie!