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Das Vorwort & Glosse aus dem Beepworld Newsletter

aus dem seit 10 Jahren erscheinenden Beepworld Newsletter



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Samstag, 24. Mai 2008

http://www.Beepworld.de - NEWSLETTER #56 vom 08.02.03

Von thofi, 11:08

VORWORT

 Die CeBit steht vor der Tür. Jedes Jahr werden die Geräte und Software schneller, funktionsreicher, schöner und besser, innovativer eben.

Wer außer den Entwicklern und den Managern macht sich schon Gedanken, ob die teuren Entwicklungskosten für Innovationen und Technologien, an denen wir Kunden uns so erfreuen, morgen ihr Geld wieder einspielen? Immer mehr Firmen in Deutschland sind der Meinung: nein. Sie sparen an der Entwicklung neuer Technologien, mit der Folge, dass wir Kunden in den Ladenregalen immer länger dieselben alten Geräte finden, und immer seltener kaufen wollen. Deutsche Firmen leben zunehmend von den Produktentwicklungen von gestern, nicht denen von heute. 11% weniger Neuentwicklungen sind es innerhalb des letzten Jahres gewesen. Was das bedeutet, kann jeder PC-Käufer feststellen, dessen teuer erworbenes Gerät nach zwei Jahren nur noch einen Bruchteil des Anschaffungspreises einbringt.

Wir leben in Deutschland zunehmend von der Substanz. Die Gründe? Mangelndes Vertrauen, wegen der maroden Wirtschaftslage das heute investierte Geld morgen zurückzubekommen und überbordende Bürokratie. So zumindest äußern sich Mittelständler in einer neuen ifo-Umfrage.

Eine Politik ist innovationsfeindlich, die aus ängstlicher Klientelpolitik statt auf konsequente Reformen den Schwerpunkt auf die Sicherung der Sozialsysteme legt, ohne zu bedenken, dass deren Kosten nicht von der Politik und auch nicht von der Bundesbank, sondern einzig und allein von der Wirtschaft verdient werden muss. Wir können schlicht und einfach nicht weiterhin das verteilen, was wir noch nicht verdient haben.

Und wo bleibt das Positive? Es gibt einen Silberstreif am Horizont. Das Bundeswissenschaftsministerium BMBF hat eine sinnvolle Innovations-verwertungsoffensive ins Leben gerufen, das die Erfindungen aus den Hochschulen, stärker als bisher, aus den Schubladen auf den Markt bringen soll. Wer weiß schon, dass von den ca. 150.000 in Deutschland im Jahr 2001 angemeldeten Patenten nur maximal 4-5% vermarktet werden. Das überregional angelegte Deutsche Innovationsforum soll mit den Patentverwertungsagenturen der Länder dazu beitragen, diesen Missstand zu beseitigen.

Damit wir uns auch weiterhin auf die jeweils nächste CeBit freuen können, auf denen Innovationen auch aus deutschen Entwicklungslabors unser Auge, Herz und Hand erfreuen können,

meint Euer thofi

GLOSSE

 

Sie, Mann, ja Sie, Sie haben doch bestimmt auch zugegriffen. Na kommen Sie. Diese zwei gewichtigen Argumente haben noch jeden Mann schwach werden lassen. Die Damen lesen an dieser Stelle am besten mal nicht weiter, denn jetzt folgt eine typische Männerkolumne.

Das einzige, was wir zur Entschuldigung sagen können: die beiden Argumente sind, dem Zeitgeschmack folgend, deutlich kleiner geworden. Wer steht denn noch auf Silikon. Nicht, dass der immense Verkaufserfolg irgendwas mit diesen hervorstehenden Vorteilen zu tun gehabt hätte. Das streiten die Entwickler vehement ab. Aber trotzdem, die neue Lara Croft IV hat eine deutlich geringere Oberweite als in Version I-III. Trotzdem werden die Kaufgründe die Männer weiter überzeugen, denn Lara ist jetzt noch lebensechter geworden, in der Mimik, und, na ja, eben auch beim Springen, Hüpfen, Laufen. Die virtuelle Schwerkraft lässt auch die Anatomie mithüpfen, und zwar kräftig.

Nein, bei Ihnen ist die tolle Grafik der Städte und die Landschaften das überzeugende Kaufargument für Lara Croft gewesen? Und Sie wissen kaum, wie man das Suchwort „Sex“, der bei Google am häufigsten gestellten Anfrage, buchstabiert? Na, dann haben Sie doch auch nichts dagegen, wenn ihr Chef mal ihren PC am Arbeitsplatz näher unter die Lupe nimmt? Da tummeln sich aber verdächtig viele jpg-Bilder auf ihrer Festplatte! Alle dienstlich, natürlich. Sagte der Manager eines großen deutschen Unternehmens auch, als man bei Wartungsarbeiten zufällig die mehreren tausend aus dem Internet heruntergeladenen Pornobilder auf seinem Dienst-PC fand. Danach hatte er keinen Dienst-PC mehr, und natürlich auch keinen Job.

Na ziemlich prüde, diese Chefs heutzutage, werden Sie einwerfen! Nö, wer weiß, was die so auf ihren PCs haben. Es ist mehr so, dass die Statistiken der Suchmaschinen eine deutliche Sprache sprechen: Der größte Zugriff auf die Sexseiten im Internet sind während der Arbeitszeit von Firmenrechnern zu verzeichnen.

Und schon regt sich die kleine Chefseele kleinlich über die mehrere Milliarden Euro Arbeitszeitverlust in Deutschland auf, dabei ist doch die Lösung ganz einfach. Alle Dienst-PC werden mit der wippenden Lara Croft ausgestattet, und der Internetzugang wird generell auf schnelles DSL umgestellt. Dann kommen doch die Mitarbeiter viel schneller ans Ziel ihrer Wünsche und vergeuden weniger wertvolle Arbeitszeit mit Suchen und downloaden. So einfach kann manchmal das Leben sein.

So, Mädels, jetzt könnt ihr weiterlesen.