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Das Vorwort & Glosse aus dem Beepworld Newsletter

aus dem seit 10 Jahren erscheinenden Beepworld Newsletter



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Samstag, 24. Mai 2008

Beepworld.de - NEWSLETTER #78 vom 26.03.04

Von thofi, 11:31

VORWORT

Es war eine CeBit der Rekorde, wenn auch nicht unbedingt der

Zuschauerrekorde. Eindrucksvoll, der größte Bildschirm der Welt, eine

Plasmaglotze mit mehr als 2 Meter Bildschirmdiagonale neben der

kleinsten Festplatte der Welt, briefmarkenklein mit 2 Gbyte

Speicherkapazität. Ansonsten stand die CeBit in Hannover, die

weltgrößte Computermesse, ganz unter dem Motto "Nieder mit der

Trennung von Fernseher und PC" und "Weg mit den Kabeln".

Multimediazentren wie das "Tarox" oder das "Activy Centre" von Fujii-

Siemens für rund 1400 Euro mit vollem Internetanschluss erlauben

jetzt erstmals, sich von der Couch aus Bilder und Videos von

Festplatte oder DVD, sowie Videos on demand über T-vision, auf dem

Fernseher möglichst mit Surroundanlage anzusehen. Separate

Stereoanlagen sind dabei wie ein Videorekorder gleichfalls

überflüssig geworden: von der bis zu 200 Gbyte großen Festplatte

können zehntausende MP3s wohlgeordnet aufgenommen und in bester CD

Qualität abgespielt werden. E-mails runterladen, schreiben und surfen

gehen mit der Funktastatur gleichfalls bequem von der Couch aus. Als

Monitor dient auch hier der Fernsehapparat.

Stichwort "Funk": Wireless Lan allerorten, die kabellose Möglichkeit,

in der Wohnung nicht nur ungebunden im eigenen Netzwerk surfen zu

können, sondern auch die Einbindung von Kaffeemaschinen,

Kühlschränken, Heizung und anderen nützlichen Haushaltsgeräten.

UMTS-Netzzugang ist endlich in der Realität angekommen, aber die

Gerätevielfalt bezüglich Handys ist noch immer mager. Immerhin, die

neu angebotenen UMTS-Karten für den Laptop erlauben das Surfen

automatisch immer im besten vorhandenen Netz, ob es Wlan, GPRS oder

UMTS heißt. T-mobile, Vodafone und andere Provider bieten dazu auch

bereits passende Pauschalraten an. Damit verdient die Vision des

globalen Informationszugriffs, egal wo, wann und auf was allmählich

seinen Namen.

Damit wird aber auch die Kluft zwischen arm und reich (an

Informations-technologie) immer größer, das Wohlstandsgefälle wird

sich weiter vergrößern. Auch die Qualität der Ausbildung in der

vierten Kulturtechnik, neben Lesen, Schreiben und Rechnen nämlich dem

Umgang mit dem Internet, wird zu einem für eine Gesellschaft

entscheidenden Kriterium über die eigene Zukunftsfähigkeit und ihrem

künftigen Wirtschaftserfolg.

Der Umgang mit der Informationstechnologie ist aber auch kritisch für

die Chancengleichheit von Frauen und Männern. Neueste Statistiken,

die beweisen, dass die Zahl der surfenden Männer schneller steigt als

die der Frauen muss aufmerken lassen. Dieser Trend zementiert das

klassische Bild des stärker technologiefreundlichen Mannes und der

stattdessen auf soziale Kontakte achtende, aber

technologiefeindlichen Frau, möglicherweise der Beginn einer fatalen

Entwicklung in der Berufswelt, gegen der die Politik, aber mehr noch

jeder einzelne gegensteuern muss,

meint euer thofi

GLOSSE

Nehmen Sie es mir bitte nicht übel, aber jetzt muss ich mich doch mal
hier bei Ihnen echauffieren. Ist ja sonst nicht so meine Art. Aber
ne, also wenn alle so großzügig wären, wäre die Welt doch viel besser
dran. Und dafür soll er jetzt noch Strafe zahlen! Entschuldigen Sie
mal, das finde ich ungeheuerlich. Da verschenkt jemand allen was
Nützliches und soll deswegen bluten.
 
Naja, nicht viel, nur ungefähr 2 Prozent des Umsatzes, aber immerhin
497,2 Millionen Euro kommen da schon zusammen. Klar, wir wissen ja
alle, die EU Erweiterung kostet Geld. Jetzt kommen im Mai noch die
Polen, die Littauer und weitere 8 Staaten dazu, das kostet. Der
Steuerzahler kann ja nun nicht mehr, leere Taschen kann man nur
einmal plündern. Aber wer noch hat, soll geben. Wieviel? Na, bis auch
er nichts mehr hat, dann endlich herrscht Gerechtigkeit in der EU.
Ach so, vom Thema abgekommen, aber jetzt:
 
Da wird Microsoft zu dieser Rekordgeldstrafe verknackt, weil der US-
Konzern "seine marktbeherrschende Stellung bei PC-Betriebssystemen
zur Blockade von Multimedia- oder Server-Software von Wettbewerbern
ausgenutzt und damit seine Markmacht missbraucht habe".
Wenn ich mal übersetzen darf, Bill Gates hat in sein Windows
kostenlos den Mediaplayer integriert, und das Schlimme daran: Alle
nutzen den und kaufen keinen anderen, zusätzlichen mehr.
Ich verstehe EU Kommissar Monti nicht. Ist doch praktisch: Damit
haben wir doch gleich den Standard für die künftige Internetbasierte
Multimediakonsole im Wohnzimmer, bei dem PC und Fernseher
zusammenwachsen. Damit holen wir uns die Filme direkt aus dem Netz
mit Kooperationspartnern von Microsoft, hören Musik dank Microsoft,
surfen im Netz dank Microsoft, schreiben e-mails und Briefe dank
Microsoft, machen unsere Abrechnungen dank Microsoft, malen Bilder
dank Microsoft, spielen am Bildschirm dank Microsoft, nehmen Videos
und eigene Musikstücke auf dank Microsoft, arbeiten am Bildschirm
dank Microsoft, leben dank Microsoft.
 
Ja, wenn die anderen Hersteller zu dumm sind, ähnlich tolle Programme
unter dem proprietären Betriebssystem Windows herzustellen, die
wirklich nicht mehr so oft abstürzen, und wo Sicherheitslücken durch
regelmäßige patches, und patches von patches bereits wenige Tage nach
bekannt gewordenen Attacken geschlossen werden, dann verdient Bill
Gates auch seine leichten Wettbewerbsvorteile bei den neuen IT-
Technologien.