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Das Vorwort & Glosse aus dem Beepworld Newsletter

aus dem seit 10 Jahren erscheinenden Beepworld Newsletter



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Samstag, 24. Mai 2008

Beepworld.de - NEWSLETTER #123 vom 23.10.06

Von thofi, 12:17

VORWORT

Die Blase lebt und bebt. Kaum einer weiß wirklich, wie das Geschäftsmodell Web 2.0 eigentlich funktioniert, aber schon werden Milliarden für den Kauf solcher Internetfirmen mit dem ominösen Web 2.0-Anspruch ausgegeben. Letzten Monat war es MySpace, vorletzte Woche youtube. Google kaufte youtube für rund 1,3 Milliarden! Euro. Wer jetzt bei youtube an eine solide Firma denkt, mit großen Gebäuden, Fabrikationshallen und weltweiten Produktionsanlagen, irrt. Youtube ist im Februar letzten Jahres von 2 jungen amerikanischen ehemaligen PayPal-Mitarbeitern eher beiläufig gegründet worden.
Sie suchten nach einer wilden Party nach einer simplen Möglichkeit, ihre dabei gedrehten Videoclips Freunden über das Netz zugänglich zu machen und stellten fest, dass es einen solchen Dienst noch nicht gab. So schufen sie youtube, eine Seite, wo jeder kostenlos per Knopfdruck seine Videos hoch laden und andere per stream anschauen konnte.
Mittlerweile werden täglich über 60.000 Videos hochgeladen. Damit schreibt youtube erfolgreich knallrote Zahlen. Den rund 1 Mio. Traffic-Kosten monatlich stehen so gut wie keinerlei Einnahmen gegenüber. Und trotzdem, oder nach der kruden Logik der Startup-Kapitalgeberbranche deswegen, standen rund 20 namhafte Firmen Schlange, um youtube zu kaufen. Google erschlug alle anderen Konkurrenten mit Tonnen von Geld und gewann.
Diesem Kauf liegt u.a. die Vision zugrunde, dass Fernsehwerbung die heutige Internetgeneration kaum mehr erreicht, aber Videowerbung im Internet aktiv gesucht und konsumiert wird. Diese Vision lässt auch etablierte private Fernsehsender erzittern, und verzweifelt nach ähnlichen Portalen suchen.
Auch die Börse glaubt daran. Googles Börsenkurs stieg in den letzten Tagen um gut 7%.
Da die Börse immer recht hat, bis auf die Zeiten, wo sie nicht recht hat, glauben auch wir daran, wir, die umworbenen user, um die sich eigentlich alles dreht, und laden uns künftig freiwillig Werbefilmchen runter, auf eigene Traffic-Rechnung, versteht sich: Clips für das große Abenteuer Zigaretten, die weite Welt der Cabrios, den unendlichen Geschmack von fastfood, die bunte Welt des Kinos, die Weiten des Meeres, vom Urlaubsschiff aus genossen.
Wann aber sollen wir all die schöne Welt da draußen genießen können, wenn wir doch, um die riesigen Investitionen in solche Geschäftsmodelle amortisieren zu helfen, unseren Internet PC eigentlich nie verlassen und freiwillig die Werbung konsumieren dürften, fragt sich euer um die Weltwirtschaft und die Vernunft besorgter thofi?

GLOSSE

Na, nun aber mal ehrlich. Sie haben das doch auch geglaubt und alle Verschwörungstheorien entschieden zurückgewiesen, stimmt´s? Sie haben tatsächlich geglaubt, dass das Worldtradecenter vor 5 Jahren einem hinterhältigen terroristischen Anschlag zum Opfer gefallen ist?
Nun habe ich zufällig geheimste Insiderinformationen aus einer dunklen Insiderquelle, der Firmenzentrale eines sehr großen japanischen Elektronikunternehmens, dessen Name ich lieber nicht nennen werde. Daher weiß ich, was damals wirklich passiert ist, an Bord der beiden Jumbos.

Es näherte sich für die Gläubigen die Gebetszeit, eine Landung war aber weit und breit noch nicht in Sicht. Einige untereinander befreundete Moslems an Bord versuchten verzweifelt, sich gen Mekka zu orientieren, ihre Gebetsteppiche in dem engen Gang danach auszulegen, und gegen, ja das muss man jetzt bestätigen, gegen das strikte Verbot des Bordpersonals mit Hilfe ihrer Laptops dieses bestimmten Herstellers die Himmelsrichtung zu bestimmen. Nachdem das nicht gelang, eilten einer oder mehrere der verzweifelten Gläubigen, da ist sich die besagte Firmenzentrale noch nicht ganz sicher, mit ihren Laptops zur Pilotenkanzel, um sich dort Navigationsdaten zu holen. Sehr zum Bedauern der, Sie wissen schon, Firmenzentrale, und das nehmen wir unserer Insiderquelle auch als glaubwürdig ab, taten die Lithium-Ionen-Akkus der Laptops, oder des Laptops, wie gesagt, da ist man sich noch uneins, das, was sie seither -zigmal getan haben und was seither zum Rückruf von rund 9,6 Mio. der bei dieser besagten Firma gefertigten Akkus geführt hat: sie explodierten.

Die Piloten traf es am härtesten, sie waren sofort außer Gefecht gesetzt. Die, oder der Gläubige, wir wissen, wie gesagt, es noch nicht so genau, voller Gottvertrauen aber ohne Ahnung von der Bedienung der vielen Knöpfe und Hebel, setzte sich an den Steuerknüppel, schrie voller Panik durchs Bordmikrophon seine arabischen Gebete, dass Gott ihm den richtigen Weg weisen möge, um sich und die Passagiere zu retten, die dieser aber, vielleicht wegen des gerade versäumten Gebets, offensichtlich nicht erhörte, denn der Jumbo raste in eines der Türme.

Der zweite Flieger, ebenfalls mit einigen gläubigen Moslems unter den Passagieren besetzt, die in ähnlich großen Nöten waren wie ihre Glaubensgenossen und Freunde aus dem ersten Flieger, die richtige Richtung für ihre Gebetsteppiche zu finden, folgte dem ersten Jumbo, da dieser mutmaßlich die korrekte Richtung zum Gebet eingeschlagen hatte, Dank der vermuteten Hilfe der Glaubensgenossen unter dessen Passagiere. Hier beeilte sich die besagte Firmenzentrale zu betonen, dass diesmal keiner ihrer Laptops am Absturz beteiligt war, sondern dass offenbar von den Gläubigen Druck auf die ungläubigen Piloten ausgeübt wurde, um dem ersten Flieger zu folgen. Auch das Ende des zweiten Jumbos ist dann leider bekannt (www.beepworld.de Th. Finkenstädt; Abdruck mit Quellenangabe erlaubt).

Auch Sie sollten ihren möglicherweise ebenfalls brandgefährlichen Laptop umtauschen. Es betrifft Geräte von Apple, Dell, Sony und Fujitsu-Siemens, die mit Lithium-Ionen-Akkus vom Hersteller Sony betrieben werden.