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Das Vorwort & Glosse aus dem Beepworld Newsletter

aus dem seit 10 Jahren erscheinenden Beepworld Newsletter



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Samstag, 24. Mai 2008

http://www.Beepworld.de - NEWSLETTER #32 vom 29.12.01

Von thofi, 10:43

VORWORT

Das Jahr 2001 wird so bald sicher keiner vergessen: Die Terrorattacken in den USA, die weltweite Allianz gegen den Terror, der Krieg in Afghanistan, die wirtschaftliche Talfahrt, der Börsencrash auf Raten, das massenhaft Dotcom-Sterben, das erstmalige Klonen von Embryos, die komplette Aufklärung des menschlichen Erbguts, und, und, und. Die Computerwelt dagegen verharrt in einer unüblichen Starre; Windows XP ist auf dem Markt, na und? Microsoft bringt eine neue Spielekonsole raus, ja weiter? Das war´s denn schon fast. Technische Innovationen kosten viel Geld, und das hat die Computerindustrie im Jahr 2001 sicher nicht verdient. Also muss sie Produkte langsamer entwickeln, ihr Forschungsbudget strecken. Die Folge: weniger neue Technologien, damit weniger Kaufanreize und folglich weniger Einnahmen. Bedauernswert? Nein, nur natürlich, auch die Geschichte atmet. Es gab schon immer Aufs und Abs der Wirtschaftsentwicklung, das bleibt trotz New Economy so und das ist gut so. Auch wir sollten diesem natürlichen Rhythmus folgen: Mal inne halten, rückblicken, zur Besinnung kommen! Unseren Kompass neu einnorden:
Sind wir persönlich noch auf dem richtigen Weg? Wollten wir nicht lieber etwas ganz anderes machen? Wissen wir eigentlich, wo wir nächstes Jahr, in zehn Jahren stehen wollen? Tun wir alles dafür, dies Ziel auch wirklich ernsthaft zu erreichen?
Haben wir unser Lebensziel erreicht, wenn wir Beständigkeit und Sicherheit erreicht haben, oder sollte der Wechsel das einzige Konstante im Leben sein? Zu was für Menschen erzieht uns der Staat, erziehen wir unsere Kinder, wenn Regeln, Ge- und Verbote für jede Lebenssituation aufgestellt werden.
Nehmen wir unsere Lieben um uns herum eigentlich noch wirklich wahr oder werden wir ihnen erst wieder gewahr, wenn sie nicht mehr mit uns sind?
Ist das Sich-Miteinander-Unterhalten, auch mal über Banales, nicht das Schmiermittel jeder guten Beziehung, und Anschweigen deren Tod?
Helfen wir unseren Mitmenschen nicht viel mehr, wenn wir erst mal unser eigenes Leben in Ordnung bringen und anderen damit als Leuchtturm dienen, als sich wortreich um die Schicksale anderer zu kümmern, weil es viel einfacher ist, anderen zu helfen, als sich selber.
Mit dem neuen Jahr vor Augen und etwas Muse über die Feiertage tut es gut, sich solche Fragen zu stellen. Ich werde Sie nächste Sylvester an dieser Stelle fragen, welche ganz persönlichen Antworten Sie sich darauf gegeben haben darauf,
verspricht Euer thofi
GLOSSE
Nun sind wir´s los. Na, ich will ja nicht drängen, aber nun freuen Sie sich mal endlich. Eine Währungsreform ohne vorausgegangenen Krieg hat´s auch noch nicht gegeben. Ist doch auch viel bunter, unser schönes neues Geld, und annehmen tun sie´s überall in Europa, na ja, fast überall. Und die Zahlen auf den Preisschildern sehen doch auch viel gefälliger aus, so halbiert. Leider zeigen unsere Kontostände und Gehälter die gleiche Halbierung, und das liest sich dann schon gar nicht mehr so lustig. Steve Jobs, der Apple-Gründer, hätte da keine Probleme mit. Der kriegt als Vorstandschef ohnehin nur 1 US$ Jahresgehalt. Plus natürlich einen Firmenjet für 80 Mio. US $, der Mann kann ja schließlich nicht mit seinen Armen flattern. Seine Kollegen in anderen US Firmen sind nicht ganz so bescheiden. Deren mittleres Gehalt lag 2001 bei 13,1 Mio. US $. Wollten Sie mehr, mussten Sie mehr Leute entlassen. Das ergab nämlich eine aktuelle amerikanische Studie. Beispiel gefällig? Disneys CEO Michael Eisner hat im vorigen Jahr 72,8 Millionen Dollar verdient und rund 4.000 Arbeitsplätze wegrationalisiert. Der Börsenkurs ist in dieser Zeit stark gefallen. Cisco Systems Boss John Chambers bekam das Gehalt fast verdoppelt – Cisco musste 8500 Entlassungen vornehmen. Der Börsenkurs ist in den Keller gerutscht. Damit sind die Spitzengehälter in den letzten zehn Jahren in den USA um mehr als das 5,5-fache gestiegen.
Irgendwas müssen wir bei Beepworld falsch machen, aber was nur?. Ah, jetzt habe ich den Grund, warum unsere Gehälter nicht genauso irrwitzig gestiegen sind. Beepworld schrumpft nicht, Beepworld wächst. Und wir entlassen keine Leute, wir stellen neue ein. Europäische Firmenlenker, nehmt euch an den USA ein Vorbild, nein, übertrefft es sogar in der jetzigen Konjunkturflaute. Dann wird der Euro auch endlich wieder stärker als der Dollar.