NEWSLETTER #138 vom 21.9.07
Von thofi, 24.05.2008, 12:38Nicht jeder, der DRM ablehnt, ist ein böser Bube und will Songs illegal weitergeben. Das Misstrauen gegen DRM hat eher gute Gründe. Viele sind einfach davon genervt, für viel Geld Songs im Netz erworben zu haben, die dann stumm bleiben, wenn man nicht Abspielgeräte ganz bestimmter Hersteller vewendet.Laut einer neueren Umfrage von Forsa würden eine Million Deutsche online Musik kaufen, wenn sie denn generell ohne Kopierschutz wäre. Jeder neunte deutsche Internetnutzer, vorallem 14- bis 19-Jährige, kaufen Musik legal in Portalen wie dem iTunes Music Store oder Musicload mit steigender Tendenz. 75 Prozent der Musikhörer kaufen nach wie vor CDs. Aber noch immer kommt auf jeden legalen Download 14 unerlaubte. Die deutsche Musikwirtschaft versucht gegenzusteuern, indem sie, wie jetzt gerade wieder mit eDonkey geschehen, Tauschbörsenknoten per Gericht vom Netz nehmen läßt. Kompensiert werden die dramatisch sinkenden Umsätze beim CD Verkauf auf nur noch 1,7 Mrd. Euro in 2006 teilweise durch immer mehr Geld, das die Deutschen für Konzerttickets ausgeben; rekordverdächtige 2,88 Mrd. Euro werden 2007 angepeilt.
Gleichzeitig feiern Bands ungeahnte Erfolge, die sich ohne Plattenvertrag auf Youtubes präsentieren, und danach den Sprung in die kommerzielle Musikindustrie schaffen, also trotzdem nicht auf alten Zeitungen unter Brücken schlafen müssen.
Hier scheint sich der Königsweg für die Musikindustrie aber auch für uns User abzuzeichnen: das Internet nicht als Feind, sondern als Werbeplattform zu sehen, und den dadurch erlangten Bekanntheitsgrad der Künstler für live Konzerte nutzen und die Alben günstig, aber DRM-frei und dadurch vermehrt per download zu verkaufen, meint eurer thofi
GLOSSE: Na, haben Sie wieder mal ein Glück gehabt. Freuen sich auf den Beginn der Arbeitswoche, um endlich in Ruhe all ihre Internetgeschäfte machen zu können, zu denen Sie am Wochenende wegen der vielen Freizeitaktivitäten nicht gekommen sind: die Banküberweisungen warten, die Xetra Börse hat eröffnet, Buchbestellungen harren, den MP3 download wollen sie starten, und den Simpsonfilm wollten Sie auch noch auf die Platte ziehen. Endlich im Büro, am Arbeitsplatz, surfen hier, surfen dahin, beantworten nur widerwillig störende Telefonate, und die Kollegen staunen über ihren Arbeitfeliß am Montag morgen, am Bürorechner, für die Firma! Für die Firma?