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Das Vorwort & Glosse aus dem Beepworld Newsletter

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Dienstag, 23. März 2010

Beepworld.de - NEWSLETTER #173 vom 23.03.10

Von thofi, 15:38

VORWORT

Das ist der Stoff, aus dem große Romane gestrickt werden. Es geht um zwei Freunde, die zu Konkurrenten werden, dem Wildern im jeweils anderen Garten, um Fast-Pleiten und Krebs, um Multimultimilliarden, um viel Emotionen und, ach ja, um die Veränderung unserer Welt, technisch gesehen.

Hier Apple,1997 fast pleite und durch Steve Jobs gerettet durch den 1998 eingeführten iMac, dem 2001 gestarteten Musik-Player ipod, mittlerweile rund 250 Mio. mal verkauft, dem 2007 gelaunchten iPhone mit nunmehr 14% des Smartphonemarkts, der Musikverkaufsplattform iTunes, dann dem App Store mit bereits 151.000 mehr oder weniger nützlichen Apps im Angebot für das iPhone, und dem jüngsten Coup, dem iPad, ein tastaturloses Tablet mit Touchscreen, das auch den Buchgeschäften und Verlagen das Fürchten lehren soll.
Apple erwartet, dass mittelfristig mehr Leute mit einem Smartphone mobil ins Internet gehen als mit Laptop oder PC. Dort im mobilen Markt stecken dann auch die künftigen Werbemilliarden und die Suchmaschinenerfolge. Folgerichtig kaufte Apple zwei junge Unternehmen, die sich auf mobiles Marketing spezialisiert haben und verhandelt aktuell mit Microsoft, deren Suchmaschine BING statt Google auf Apples Smartphones vorzuinstallieren.

Um ja keine Hybris aufkommen zu lassen erkrankte Jobs 2004 an Bauchspeichel-krebs und musste 2009 eine Lebertransplantation über sich ergehen lassen.

Dort dann Google mit dessen 2001 dazu gestoßenen CEO Eric Schmidt, 2006-2009 im Aufsichtsrat von Apple direkt an der Quelle der Information, mit weitem Abstand Weltmarktführer beim klassischen Suchmaschinenmarketing.
Google wächst mit Projekten wie dem Chrome-Browser, Cloud-Apps wie Google Docs & Mobilplattformen wie Android – und attackiert das iPhone, das direkt und indirekt für 30% von Apples Umsatz steht, frontal mit seinem Anfang dieses Jahres auf den Markt gebrachten Nexus One.
Die noch vor gar nicht langer Zeit öffentlich verkündete gegenseitige Wertschätzung von Steve Jobs und Eric Schmidt ist spätestens jetzt einer persönlichen Feindschaft gewichen, denn es geht um viel, um die Art, wie wir künftig arbeiten, Medien erleben, kommunizieren, auswählen und konsumieren werden, kurz um die Veränderung unserer Welt, die sich um ein mobiles Gerät drehen wird. Und wenn Sie sich jetzt fragen, wo denn Microsoft dabei bleibt, so fragen Sie sich das zurecht,

 meint euer thofi.

 

GLOSSE

Och, was tun Sie mir leid. Rausgeschmissen hat man Sie? Seit dem Jahr 2008 waren Sie dabei, und jetzt, einfach so, raus, weg, dawai. Da müssen Sie sich schon morgens im Spiegel anschauen, um zu wissen, dass Sie trotzdem noch existieren. Da hatten sich Provider so viel Mühe gemacht, alle Daten über Sie, Wohnort, Telefon-/Fax-Handynummer, wann Sie mit wem wie lange von wo aus Sie telefoniert, geskypt haben, an wen Sie email verschickt haben, von wem Sie wie viel erhalten haben, welche Suchworte Sie bei Google eingegeben haben, ja auch wie oft Sie abends nach dem 3-Buchstabenwort gesucht haben. Und jetzt, das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe entschied diesen Monat, dass die Vorratsdatenspeicherung gegen die Verfassung verstößt. Sie ist dem Urteil zufolge mit dem Telekommunikationsgeheimnis unvereinbar. Rumms. Die Provider haben natürlich sofort reagiert und alle gesammelten Daten von ihnen gelöscht. Na, na, nicht traurig sein.
Andere springen da gerne in die Lücke und sammeln weiter. Ihre Daten sind bei denen sicher, denn die haben die so oft verbreitet, dass auch einige Mal löschen genügend Kopien zirkulieren läßt. Waren Sie Kunde bei der Telekom, oder bei Arcor oder bei Unitymedia? Gut, denn denen sind nachweislich im Jahr 2000 Millionen von Datensätze geklaut worden. Dann können Sie sich ja wieder beruhigt zurücklehnen, Sie existieren also doch noch, irgendwo, im weltweiten Netz.