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Das Vorwort & Glosse aus dem Beepworld Newsletter

aus dem seit 10 Jahren erscheinenden Beepworld Newsletter



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Sonntag, 15. Februar 2009

Beepworld.de - NEWSLETTER #158 vom 13.02.09

Von thofi, 20:05

VORWORT

Wer ist noch nicht gemobbt worden in seinem Leben, als Schüler, Student, als Mitarbeiter? Schlimmer noch, wer kann von sich behaupten, noch nicht gemobbt zu haben, einen Mitschüler, einen Kollegen, meist nicht mit böser Absicht, eher als gedankenloser „Spaß“? Für die Gemoppten wächst sich Mobbing aber, wenn es häufiger geschieht, zum Dauerstress aus. Nur zuhause hat der Gemoppte Ruhe.
So aber war es, bevor das Internet als ideales Medium zum Mobben anderer entdeckt wurde. Jetzt dauert der Stress 24 Stunden an, 7 Tage in der Woche. Verunstaltete Fotos, abfällige Bemerkungen, verzerrte Berichte aus dem Alltag, von jedem jederzeit zu lesen. Ein Entrinnen gibt es nicht.

Mit dem "Safer Internet Day" am 10. Februar hat die EU-Kommission dem Cyber-Mobbing den Kampf angesagt. Sie will gemeinsam mit den wichtigsten Anbietern sozialer Online-Netzwerke Kinder und Jugendliche im Internet stärker schützen. Vorgesehen ist, dass unter Dreizehnjährige von sozialen Netzwerken im Internet ausgeschlossen werden, die Profile von Teenagern nicht mehr über Suchmaschinen auffindbar sein und dass Alarmbuttons installiert werden sollen, mit dem schnell und unkompliziert Missbrauch gemeldet werden kann.

Auch Beepworld erhält täglich teilweise erschütternde Mails, die um Hilfe gegen Mobbingseiten bitten. Unsere Firmenpolitik ist in diesen Fällen ganz einfach: Wir löschen oder sperren ohne Gnade Seiten, die andere mobben und geben bei Anfrage durch Behörden auch ohne zu zögern die Bestandsdaten des Mitglieds heraus, so dass es zur Rechenschaft gezogen werden kann.
Aber Mobbing im realen Leben kann nur jeder von uns individuell verhindern, in dem man aus der Riege der schweigenden Dulder aufsteht und zivilcouragiert dagegen anspricht,

meint euer thofi.

GLOSSE

Wie konnten Sie nur auf solche Abwege geraten? Autoseiten, Fußballseiten, na ja, auch mal ein wenig Schlüpfrigeres aus dem Internet, so abends, wenn ihre Frau bereits schläft, reden wir nicht drüber, haben wir Verständnis für. Aber dann jetzt dies: „Die Webseite, die Sie gerade aufgerufen haben, enthält kinderpornografische Inhalte!“ Bong, das sitzt tief, tief in den Datenspeichern der Kriminalpolizei, ab jetzt, ihre IP Adresse. Klar, wir glauben ihnen, dass Sie einfach einem Erotiklink gefolgt sind, der Sie in diese widerwärtigen Tiefen geleitet haben, aber glaubt Ihnen auch unsere Familienministerin? Solche Zugriffe sollen nach ihr gespeichert, Anbieter solcher Seiten das Internet mit Hilfe der Provider ganz gesperrt werden, sofern man ihrer wegen Sitz in Deutschland habhaft werden kann. Ansonsten soll zumindest der obige Warnhinweis eingeblendet werden, auf Basis einer schwarzen Liste, die die Provider untereinander abgleichen.
Den Internetzugang gänzlich zu sperren ist ja bereits für exzessive Nutzer von Tauschbörsen, Musik- und Filmpiraten und für illegale Glücksspiele in Diskussion.
Wenn das technische Modul zur kompletten Sperrung von Internetzugängen erst mal steht, hätte ich noch ein paar hilfreiche Vorschläge für die schwarze Liste, die endlich das Internet zu einer blitzsauberen, anständigen, politisch moderaten, aggressionsfreien sauberen Welt, geeignet für Kinder ab dem 3. Lebensjahr, werden lässt, fast wie das richtige Leben. Als da wären:

Schweinefleischverweigerer; männliche Iran- oder Syrienreisende; Kopftuchträgerinnen; alle Männer mit Vornamen Mohammed; Vollbartträger (Islamistenverdacht); alle Käufer von Rasensprenger; Unkraut-EX- Käufer(Rohstoff für Sprengstoff); Käufer von Flugsimulatoren (ich erinnere nur an den 11. September); alle Schuhträger (eine neuerdings beliebte handfeste politische Waffe gegen unliebsame Regierungschefs); Regierungskritiker generell, insbesondere die von links, rechts oder der intellektuellen Mitte; Titanicleser; Bastler (könnten sich ja Bombenbastler darunter befinden); Gürtelträger (Sprengstoffgürtel!!) sowie Erotikfilmliebhaber (Achtung, könnte explizite Bilder enthalten und den Fortpflanzungstrieb anregen; explizite brutale Tötungsfilme dagegen wie "The Passion of the Christ", „Shining“ usw. sind künstlerisch wertvoll und gehören selbstverständlich auf die weiße Liste).
Ja, wenn die Ministerin auf mich hören würde, könnten auch Sie nie mehr auf Abwege geraten und ihr Internetzugang bleibt ihnen - sicher.