Beepworld.de - NEWSLETTER #198 vom 24.12.2012
Von thofi, 20:27VORWORT
Schon wieder naht Weihnachten! Besinnliche Feiertage? Da läuft die Kreditkarte heiß, der Bankomat glüht, die Kundekarte schmort, die Last Minute Reiseportale melden Ausverkauf, Amazon oder eBay gehen unter dem Ansturm fast in die Knie, und auf Facebook flitzen täglich Millionen Weihnachtsgrüße zwischen den vielen ziemlich besten Freunde hin und her, die man dort so leicht aufgesammelt hat.
Friedliche Feiertage? Es herrscht Krieg. Krieg um Ihre persönlichen Daten, die Sie bei jedem dieser Kaufvorgänge bewusst oder unbewusst offenlegen. Ihre Daten sind die Währung der Digitalökonomie, ein unsicheres, heiß umkämpftes obskures Objekt der Begierde, vor allem für die Werbeindustrie. Und darum herrscht Krieg zwischen USA und Europa. Während die USA, dem Mutterland der meisten großen IT-Unternehmen, mit einer Heerschar von Lobbyisten mit Hochdruck und unbegrenzten Mitteln daran arbeitet, die geplanten scharfen europäischen und nationalen Datenschutzverordnungen zu torpedieren, versuchen die EU Abgeordneten verzweifelt, uns europäischen Verbrauchern die Selbstbestimmung über unsere persönlichen Daten durch europäisch einheitlich hohe Sicherheitsmaßstäbe zurück zu geben. Wer in Europa Geschäfte machen will, müsste diese Bestimmungen dann einhalten, was Facebook, Google, Amazon, Microsoft, Apple und Co. aus den USA sehr teuer zu stehen käme: ein deutlicher Nachteil gegenüber Europäischen Konkurrenten wie die Telekom mit ihrem Cloud Computing oder SAP, die plötzlich einen Kosten- und Datensicherheitsvorteil gegenüber nicht-europäischen Anbietern für ihre Produkte hätten.
Es geht also nur vordergründig um ein trocken klingendes Datenschutz-Gesetz. Dahinter steht der Kampf um die Vorherrschaft in der -zig Milliardenschweren IT-Branche weltweit. Eins ist aber auch klar: Wenn wir eines Tages nicht mehr mit unseren persönlichen Daten im Internet zahlen können sollten, ist es vorbei mit den vielen „kostenlos“ Angeboten im Netz oder auf dem Smartphone. Dann müssen wir wieder zum Euro, Dollar oder Renminbi greifen.
Sie können ja schon mal üben, jetzt bei den Weihnachtseinkäufen. Greifen Sie statt zum Plastik oder zur Maus doch mal zum Baren, denn Bares hinterläßt keine Spuren, empfiehlt euer thofi
GLOSSE
War das nicht mal wieder ein geselliger Samstagabend bei Ihnen? Die ganze große Familie mit vielen Freunden versammelt vor dem digitalen Lagerfeuer und beim Song-Contest die Daumen gedrückt? “Ihre Familie ist aber auf dem ganzen Globus verstreut und ihre Freunde bleiben bei jedem Ortwechsel zurück”, wagen Sie zu bedenken?
Papperlapapp. Das ist doch kein Hindernis, trotzdem einen gemeinsamen gemütlichen Abend vor dem Monitor zu verbringen. iTV, das kommende Apple TV machts möglich. Da wird das soziale Netz integriert in die TV Übertragung, und mit eingebauter Kamera und Facetime ist ihre ganze global verstreute Gruppe sichtbar verbunden beim Glotzen. Und mit “Daumen runter” werfen Sie jetzt blitzschnell den schrägen Vogel mit der abtörnenden Stimme raus aus dem Wettbewerb, per Rückkanal zum Sender kein Problem.
“Unterschiedliche Zeitzonen”, werfen Sie ermattet ein? Ich bitte Sie, dann schauen Sie sich den Contest doch dann an, wenn Ihre Freunde aus Asien, Amerika und Europa ein gemeinsames Zeitfenster haben. Google TV plant ein riesiges Smartphone, natürlich mit Netzanschluss, für die Wand. Was immer Sie wollen, wann immer Sie wollen, wo immer Sie wollen, tausende von Sendungen, Google TV liefert es, und noch viel mehr. Ihr intelligentes TV erfühlt per App ihre Stimmung und spielt entsprechende Musik ab oder misst ihren Blutdruck und teilt dem Arzt mit, Sie doch mal anzurufen. Es plant ihre Reisen auf Zuruf und organisiert Videokonferenzen mit ihren Freunden oder Freundinnen zum Plausch.
Wenn Sie jetzt mal wieder ihren alten Fernseher anschalten, dann werden Sie merken, der ist so, so nuller Jahre mäßig, so völlig unkommunikativ. Wie haben wir das nur so lange ausgehalten. “Wieder so viel Neues”, werden sie stöhnen, “wer kann denn da noch den Überblick behalten?”
Aber ich bitte Sie, der Gesetzgeber hat die Chancen, mehr noch die Gefahren dieser neuen Entwicklung rechtzeitig erkannt. Bevor die Sendungen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens im statistischen Rauschen der globalen Sendungsvielfalt auf Internet-fähigen Google- oder Apple TVs ganz untergehen, in der totalen Bedeutungslosigkeit versinken und eine dafür bisher übliche GEZ Gerätegebühr als völlig abstrus erscheint, wird ab 1. Jan 2013 dank des neuen Rundfunkbeitragsstaatsvertrag eine GEZ Haushaltsabgabe zwangseingezogen. Sie existieren doch(und sind irgendwo wohnhaft gemeldet), also müssen Sie auch zahlen, ob Sie sehen oder hören oder nicht. Ja selbst dann, wenn Sie gar keine entsprechende Geräte im Haushalt haben.
Sehen Sie, so sorgt auch der Gesetzgeber für ein geselliges Zusammengehörigkeitsgefühl bei uns. Die rund 83 Mio. Menschen in diesem Lande sind durch das Gleiche verbunden – durch die Zwangsbeglückung mit dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen und Rundfunk.
Schon wieder naht Weihnachten! Besinnliche Feiertage? Da läuft die Kreditkarte heiß, der Bankomat glüht, die Kundekarte schmort, die Last Minute Reiseportale melden Ausverkauf, Amazon oder eBay gehen unter dem Ansturm fast in die Knie, und auf Facebook flitzen täglich Millionen Weihnachtsgrüße zwischen den vielen ziemlich besten Freunde hin und her, die man dort so leicht aufgesammelt hat.
Friedliche Feiertage? Es herrscht Krieg. Krieg um Ihre persönlichen Daten, die Sie bei jedem dieser Kaufvorgänge bewusst oder unbewusst offenlegen. Ihre Daten sind die Währung der Digitalökonomie, ein unsicheres, heiß umkämpftes obskures Objekt der Begierde, vor allem für die Werbeindustrie. Und darum herrscht Krieg zwischen USA und Europa. Während die USA, dem Mutterland der meisten großen IT-Unternehmen, mit einer Heerschar von Lobbyisten mit Hochdruck und unbegrenzten Mitteln daran arbeitet, die geplanten scharfen europäischen und nationalen Datenschutzverordnungen zu torpedieren, versuchen die EU Abgeordneten verzweifelt, uns europäischen Verbrauchern die Selbstbestimmung über unsere persönlichen Daten durch europäisch einheitlich hohe Sicherheitsmaßstäbe zurück zu geben. Wer in Europa Geschäfte machen will, müsste diese Bestimmungen dann einhalten, was Facebook, Google, Amazon, Microsoft, Apple und Co. aus den USA sehr teuer zu stehen käme: ein deutlicher Nachteil gegenüber Europäischen Konkurrenten wie die Telekom mit ihrem Cloud Computing oder SAP, die plötzlich einen Kosten- und Datensicherheitsvorteil gegenüber nicht-europäischen Anbietern für ihre Produkte hätten.
Es geht also nur vordergründig um ein trocken klingendes Datenschutz-Gesetz. Dahinter steht der Kampf um die Vorherrschaft in der -zig Milliardenschweren IT-Branche weltweit. Eins ist aber auch klar: Wenn wir eines Tages nicht mehr mit unseren persönlichen Daten im Internet zahlen können sollten, ist es vorbei mit den vielen „kostenlos“ Angeboten im Netz oder auf dem Smartphone. Dann müssen wir wieder zum Euro, Dollar oder Renminbi greifen.
Sie können ja schon mal üben, jetzt bei den Weihnachtseinkäufen. Greifen Sie statt zum Plastik oder zur Maus doch mal zum Baren, denn Bares hinterläßt keine Spuren, empfiehlt euer thofi
GLOSSE
War das nicht mal wieder ein geselliger Samstagabend bei Ihnen? Die ganze große Familie mit vielen Freunden versammelt vor dem digitalen Lagerfeuer und beim Song-Contest die Daumen gedrückt? “Ihre Familie ist aber auf dem ganzen Globus verstreut und ihre Freunde bleiben bei jedem Ortwechsel zurück”, wagen Sie zu bedenken?
Papperlapapp. Das ist doch kein Hindernis, trotzdem einen gemeinsamen gemütlichen Abend vor dem Monitor zu verbringen. iTV, das kommende Apple TV machts möglich. Da wird das soziale Netz integriert in die TV Übertragung, und mit eingebauter Kamera und Facetime ist ihre ganze global verstreute Gruppe sichtbar verbunden beim Glotzen. Und mit “Daumen runter” werfen Sie jetzt blitzschnell den schrägen Vogel mit der abtörnenden Stimme raus aus dem Wettbewerb, per Rückkanal zum Sender kein Problem.
“Unterschiedliche Zeitzonen”, werfen Sie ermattet ein? Ich bitte Sie, dann schauen Sie sich den Contest doch dann an, wenn Ihre Freunde aus Asien, Amerika und Europa ein gemeinsames Zeitfenster haben. Google TV plant ein riesiges Smartphone, natürlich mit Netzanschluss, für die Wand. Was immer Sie wollen, wann immer Sie wollen, wo immer Sie wollen, tausende von Sendungen, Google TV liefert es, und noch viel mehr. Ihr intelligentes TV erfühlt per App ihre Stimmung und spielt entsprechende Musik ab oder misst ihren Blutdruck und teilt dem Arzt mit, Sie doch mal anzurufen. Es plant ihre Reisen auf Zuruf und organisiert Videokonferenzen mit ihren Freunden oder Freundinnen zum Plausch.
Wenn Sie jetzt mal wieder ihren alten Fernseher anschalten, dann werden Sie merken, der ist so, so nuller Jahre mäßig, so völlig unkommunikativ. Wie haben wir das nur so lange ausgehalten. “Wieder so viel Neues”, werden sie stöhnen, “wer kann denn da noch den Überblick behalten?”
Aber ich bitte Sie, der Gesetzgeber hat die Chancen, mehr noch die Gefahren dieser neuen Entwicklung rechtzeitig erkannt. Bevor die Sendungen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens im statistischen Rauschen der globalen Sendungsvielfalt auf Internet-fähigen Google- oder Apple TVs ganz untergehen, in der totalen Bedeutungslosigkeit versinken und eine dafür bisher übliche GEZ Gerätegebühr als völlig abstrus erscheint, wird ab 1. Jan 2013 dank des neuen Rundfunkbeitragsstaatsvertrag eine GEZ Haushaltsabgabe zwangseingezogen. Sie existieren doch(und sind irgendwo wohnhaft gemeldet), also müssen Sie auch zahlen, ob Sie sehen oder hören oder nicht. Ja selbst dann, wenn Sie gar keine entsprechende Geräte im Haushalt haben.
Sehen Sie, so sorgt auch der Gesetzgeber für ein geselliges Zusammengehörigkeitsgefühl bei uns. Die rund 83 Mio. Menschen in diesem Lande sind durch das Gleiche verbunden – durch die Zwangsbeglückung mit dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen und Rundfunk.