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Das Vorwort & Glosse aus dem Beepworld Newsletter

aus dem seit 10 Jahren erscheinenden Beepworld Newsletter



Beepworld.de - NEWSLETTER #166 vom 04.09.09

Von thofi, 07.09.2009, 14:13

VORWORT

Wer von den vielen Millionen Internetusern hat schon mal den großen Betrug erlebt, wem sind die über das Netz eingegebenen Konto- oder Kreditkartendaten missbraucht worden? Anders als man überall lesen kann, passiert das statistisch zwar häufig, aber dem Einzelnen selten. Was aber nahezu jeder schon mal erlebt hat, sind die vielen kleinen Tricks von manchen Providern. Meist handelt es sich nur um kleine Beträge, aber vor allem ärgerlich, weil man für dumm verkauft wird. Die Beträge sind zu klein, um damit vor Gericht zu ziehen, und das scheint das Kalkül zu sein. Eine kleine Auswahl meiner eigenen Erfahrung der letzten paar Wochen gefällig?

- Deutscher Vodafone UMTS Datenstick genutzt in Österreich: Es werden 24 Stunden Laufzeit zum Festpreis angegeben, keine weitere Einschränkung genannt. Nach ca. 8 Stunden sind die 24 Stunden um mit der Begründung „Ihre 50MB sind verbraucht“. Gut, dass Vodafone von dieser Datenvolumenbeschränkung wusste, ich als User erhielt dazu vorher keinen Hinweis, oder stand da was dazu in den vielen kleingeschriebenen Seiten der AGB?.

- Vodafones tolles Reiseversprechen für deutsches Handy in Austria: „Willkommen in Österreich. .. Für Anrufe nach D zahlen Sie Minutenpreise wie zuhause +75 Ct/Anruf. .. Ankommende Anrufe ebenfalls 75Ct/Anruf.“ Ich bin hellauf begeistert ob dieser Großzügigkeit, wenn man mal die Strafgebühr von 75 Cent selbst für einen 1 Minutenanruf vergisst.

- A1 (mobilcom) Sim in meinem österreichischen Handy: Ich rufe damit gelegentlich mein deutsches Handy an, weil ich auf dem Display meine österreichische Handynummer anzeigen lassen will, wenn ich sie vergessen habe, hebe aber natürlich nicht ab. Trotzdem werden mir jedes Mal 45 Cent abgerechnet. Lapidare Antwort auf meine schriftliche Beschwerde bei A1: Wir können kein Problem mit Ihrer Abrechnung feststellen. Heißt übersetzt: Diesen Trick haben wir doch schon immer so gemacht.

- 1&1 Mitteilung an alle Domainpaketkunden: „Im Zuge der Paketaufwertung ändert sich der Preis für alle Verträge Ihres Tarifes "1&1 Internet-Adresse" auf je 3,99 EUR/Monat (inkl. MwSt.). Preisänderungen treten jeweils mit der nächsten regulären Abrechnung in Kraft - frühestens jedoch ab dem 01.10.2009. Sie können dieser Vertragsänderung und der einhergehenden Zusatzleistung innerhalb einer Frist von 4 Wochen schriftlich widersprechen.“
Wie, 1&1 kündigt einseitig den Vertrag mit dem Kunden und der Kunde kriegt den doppelten Preis aufgebrummt, wenn er nicht ganz schnell schriftlich kündigt? Wegen 3,99 Euro im Monat einen Anwalt bemühen? Macht ja keiner und das weiß 1&1.

Ob sich der Vertrauensverlust aufwiegen lässt durch die paar Euro mehr, die manche Provider dem Kunden mit diesen kleinen Tricks aus den Rippen pressen, wage ich ernsthaft zu bezweifeln, meint euer thofi

GLOSSE

Ich weiss, ja, Sie haben es schon vorher gewusst. Noch vor der ARD, vor dem ZDF, ja sogar vor dem Bundepräsidenten. Sie wussten, dass Horst Köhler sein Amt behalten würde, noch bevor er selber es erfuhr, Sie kannten den Ausgang der Europawahl und zuletzt das Ergebnis der Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und im Saarland, noch bevor die Wahlurnen geschlossen wurden. Wer hat Ihnen das nur zugezwitschert? Klar doch, Twitter hat mal wieder gezwitschert, wie so oft, weil diejenigen, die die Befragung der Wähler direkt nach dem Urnengang am Wahltag ausgewertet haben, mal wieder nicht die Finger ruhig halten konnten und gleich alles auf ihr Handy der gierig wartenden Twittergemeinde zugeführt haben, und damit die ersten Wahlprognosen um über eine Stunde bei gleicher Genauigkeit abgehängt haben.
Sie wollen aber noch früher das Wahlergebnis wissen, um mit Ihrem ausgeprägten Mitleidsgefühl den Minderheitsparteien wie der SPD im letzten Moment doch noch Ihre Stimme zu schenken? Oder vielleicht noch viel früher? Tage früher? Ja, wozu wählen Sie denn dann überhaupt noch, wozu wählt denn da die ganze Republik noch? Twitter mit ein paar Tausend zufällig ausgewählten Wählern weiss es doch schon vorher mit wenigen Prozentpunkten Ungenauigkeit. Oder wissen Sie was, wir verzichten sogar auf Twitter und ziehen wie beim Lotto die diesmaligen Wahlsiegerparteien, unter Aufsicht eines Notars natürlich. Zu viel Zufall für Ihren Geschmack? Dann eben noch gerechter, wir bestimmen im Rotationsverfahren alle 4 Jahre andere Parteienkombinationen als Wahlsieger. Und das überraschende, es würde sich nichts Grundlegendes an der Politik ändern. Ja, nu weisse bescheid, aber jeder, nicht nur Sie.

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