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Das Vorwort & Glosse aus dem Beepworld Newsletter

aus dem seit 10 Jahren erscheinenden Beepworld Newsletter



Beepworld.de - NEWSLETTER #155 vom 28.11.08 - 3.668.000 Mitglieder

Von thofi, 01.12.2008, 23:17

VORWORT: Es gibt doch noch Hoffnung. Man stelle sich mal vor: Terroristen, die mit den neuesten elektronischen Geräten und Wissen ausgestattet sind, um logistisch hochkomplexe Anschläge wie die vom 11. Sept. ausführen zu können, sollen laut neuem deutschen BKA Gesetz durch ein online-Schnüffelerlaubnisgesetz ausspioniert werden können. Dass ein Linuxbetriebssystem, gebootet von einer CD ausreicht, um diesem staatlichen Spähangriff zu umgehen, darf man getrost als Grundwissen von Terroristen ansehen. Damit wirkt das Gesetz eben doch nur bei dem Teenager, der seinen Freunden imponieren will und eine zusammengeklaute, handgestrickte Anleitung zum Atombombenbau mit Funktionsgarantie ins Netz stellt. Dafür ein Gesetz zu schaffen, das den Behörden die online-Durchsuchung der PCs aller Bürger ermöglicht (neben diversen anderen weitgehenden Eingriffen in unsere Privatsphäre), und damit tiefe Grundrechtseingriffe zulassen soll, ist völlig unverhältnismäßig.
Würde dieses Gesetz so ratifiziert werden, hätte der Staat die Privatsphäre seiner Bürger auf ein noch nie da gewesenes Minimum geschrumpft.
Beim deutschen Bundestag war das neue BKA Gesetz nach intensiver parteiinterner Lobbyarbeit schon durch gewunken worden. Hätten die Jusos der sächsischen und schleswig-holsteinischen SPD nicht nachträglich noch Nachbesserungen gefordert und den Vermittlungsausschuss angerufen, hätte unser Grundrecht auf Unverletzlichkeit der Privatsphäre z.B. der eigenen Wohnung, jetzt bereits nur noch auf dem Papier gestanden. Manchmal kommt Hoffnung aus einer Ecke, von der man nichts mehr erwartet hat,
meint euer thofi.

 

GLOSSE:

Na klar haben Sie auch schon darüber gelacht. Viagra für Ihre Liebste, Brustvergrößerung für Sie: Per email, mit persönlicher Ansprache (woher kennen die nur den Vornamen Ihrer Freundin?). Und selbst umgekehrt wäre das Angebot wenig passend gewesen. Sie sind mit den 85 C Ihrer Freundin recht zufrieden, und diese mit Ihrer Ausdauer. Nur kann keiner täglich tausendmal lachen, auch Sie nicht, denn so oft landet dieser Spam mittlerweile im Postfach.
Na klar doch, da sind wir uns einig, hinter dieser illegalen Mailflut steckt garantiert die Russenmafia, finstere Rumänen aus den dunkelsten Karpaten oder vodkazugedröhnte Ukrainer.
Ich zerstöre Ihnen nur ungern Ihre Vorurteile, muss aber jetzt sein: vor Kurzem ist einer der weltweit ganz großen Spamschleudern lahmgelegt worden. Die Betreiber residierten in einem stinknormalen 10-stöckigem Bürohaus im – Silikon Valley/Kalifornien, in direkter Nachbarschaft zu Google, Microsoft, Intel und Co. Als die Polizei die Server lahmgelegt hatte, fiel das Spamvolumen weltweit um 60%.
Was die Spammer davon haben? Das haben sich kalifornische Forscher kürzlich auch gefragt und hatten sich einen Monat lang in eins der größten Spamversendenetzwerke reingehackt und darüber auf der ACM in Arlington berichtet: 12,5 Mio. Produktwerbemails müssen rausgeblasen werden, damit im Durchschnitt ein Kunde darauf reagiert und kauft. Bei den rund 25 Mrd. Spammails, die allein das untersuchte Netzwerk TÄGLICH ausgespuckt hat, entspricht das im Mittel rund 7000 USD Einnahmen täglich.

Noch mehr Geld mit Spam verdient nur noch die Softwareindustrie, die die Antispamsoftwarelizenzen vertreibt. Deren Devise: Gäbe es keinen Spam, müsste man Ihn erfinden. Und darüber dürfen Sie nun wirklich herzlich lachen.

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